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lehre:sose2018:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem11

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lehre:sose2018:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem11 [2018/09/08 13:43]
celinapanosch [Literatur]
lehre:sose2018:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem11 [2018/09/15 12:17]
178.27.252.137 [Geltungsbegründung]
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 ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ====  ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== 
  
-Für die Entwicklung eines Untersuchungsgegenstandes ist es von essentieller Bedeutung, sich vorab mit dem gegenwärtigen Forschungsstand und Theorien auseinanderzusetzen. Forscher*innen entwickeln mithilfe dieser Auseinandersetzungen ein Modell, womit sie Hypothesen ableiten und einen für sie relevanten Untersuchungsgegenstand manifestieren können(vgl. Flick, 1995, S. 150) Fähnrich recherchiert vorab nach vorhandenen Theorien und Modellen, welche er in seiner Arbeit präzise wiedergibt. (vgl. Fähnrich, 2010, S. 53-89) Er entwickelt seinen Forschungsgegenstand durch eine kritische Auseinandersetzung mit den von ihm näher erläuterten Theorien. Diese weisen alle „unterschiedliche Stärken, aber auch Schwächen“ (Fähnrich, 2010, S. 99) auf. Am stärksten kritisiert Fähnrich, dass bislang den subjektiven Vorstellungen der Jugendlichen zu wenige Bedeutung zugeschrieben wurde. (Fähnrich, 2010, S. 102) Mit seiner Studie möchte er diese Forschungslücke füllen. (vgl. Fähnrich, 2010, S. 6 f.) Den Gegenstand der Studie stellt die Jugendkriminalität, mit besonderem Hinblick auf die Selbstdeutungsmuster der Jugendlichen, dar. Das //Prinzip der Offenheit// bezeichnet Flick als eine Zurückstellung des Forschungsgegenstandes, „bis sich die Strukturierung des Forschungsgegenstandes durch die Forschungssubjekte herausgebildet hat“ (Flick, 1995, S. 150, zitiert nach: Hofmann-Riem, 1980, S. 343). Fähnrich benennt das Miteinbeziehen dieses Prinzips nicht explizit, jedoch ist dies in seinen flexiblen Handlungsschritten mit den Jugendlichen zu erkennen. (vgl. Fähnrich, 2010, S. 120 ff.) Als kritisch bewerten wir, dass er nicht erwähnt, mit welchen Theorien er sich näher auseinandersetzt.+Für die Entwicklung eines Untersuchungsgegenstandes ist es von essentieller Bedeutung, sich vorab mit dem gegenwärtigen Forschungsstand und Theorien auseinanderzusetzen. Forscher*innen entwickeln mithilfe dieser Auseinandersetzungen ein Modell, womit sie Hypothesen ableiten und einen für sie relevanten Untersuchungsgegenstand manifestieren können (vgl. Flick, 1995, S. 150)Fähnrich recherchiert vorab nach vorhandenen Theorien und Modellen, welche er in seiner Arbeit präzise wiedergibt. (vgl. Fähnrich, 2010, S. 53-89) Er entwickelt seinen Forschungsgegenstand durch eine kritische Auseinandersetzung mit den von ihm näher erläuterten Theorien. Diese weisen alle „unterschiedliche Stärken, aber auch Schwächen“ (Fähnrich, 2010, S. 99) auf. Am stärksten kritisiert Fähnrich, dass bislang den subjektiven Vorstellungen der Jugendlichen zu wenig Bedeutung zugeschrieben wurde. (Fähnrich, 2010, S. 102) Mit seiner Studie möchte er diese Forschungslücke füllen. (vgl. Fähnrich, 2010, S. 6 f.) Den Gegenstand der Studie stellt die Jugendkriminalität, mit besonderem Hinblick auf die Selbstdeutungsmuster der Jugendlichen, dar. Das //Prinzip der Offenheit// bezeichnet Flick als eine Zurückstellung des Forschungsgegenstandes, „bis sich die Strukturierung des Forschungsgegenstandes durch die Forschungssubjekte herausgebildet hat“ (Flick, 1995, S. 150, zitiert nach: Hofmann-Riem, 1980, S. 343). Fähnrich benennt das Miteinbeziehen dieses Prinzips nicht explizit, jedoch ist dies in seinen flexiblen Handlungsschritten mit den Jugendlichen zu erkennen. (vgl. Fähnrich, 2010, S. 120 ff.) Als kritisch bewerten wir, dass er nicht erwähnt, mit welchen Theorien er sich näher auseinandersetzt.
 ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ==== ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ====
  
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 ==== Geltungsbegründung ==== ==== Geltungsbegründung ====
  
-Fähnrichs Vorgehen empfinden wir allgemein als strukturiert und gut durchdacht, die kodierten Daten werden immer „weiter im Prozess des Vergleichs einbezogen“ (Flick 2009, S. 277). Dies führt zu einer hohen Vergleichbarkeit der Fälle und ist demnach wichtig, um verallgemeinerbare Aussagen treffen zu können. (vgl. ebd., S. 275 f.) Wie im Kapitel "Interpretation der Daten" schon angeschnitten wurde, bildete Fähnrich verschiedene Typen, um sie anschließend miteinander vergleichen zu können. Mithilfe der drei resultierenden //Lebenslagentypen// gelingt es Fähnrich, Thesen dahingehend aufzustellen, welche Maßnahmen nötig sind, damit die Jugendlichen wieder ein straffreies Leben führen könnten. (vgl. Fähnrich 2010, S. 216 und 218) Positiv bewerten wir hier vor allem Fähnrichs Intention, dass eine zusätzliche pädagogische Unterstützung in jedem Fall empfehlenswert ist. (vgl. ebd.) Allerdings sehen wir auch eine Grenze hinsichtlich der Verallgemeinerung, da sich Fähnrich bei seiner Studie auf individuelle Personagramme der Jugendlichen bezieht, die wiederum nicht einheitliche Kriterien enthielten. (vgl. Fähnrich 2010, S. 109) Die daraus entwickelten Thesen sind deshalb immer im Kontext der Materialien zu betrachten. (vgl. Flick 2009, S. 275) Deshalb ist diesbezüglich, auch nach Meinung Fähnrichs, eine generelle Aussage zu allen straffälligen Jugendlichen, erst nach einer umfangreichen durchgeführten Studie möglich. (vgl. Fähnrich 2010, S. 219)  +Fähnrichs Vorgehen empfinden wir allgemein als strukturiert und gut durchdacht, die kodierten Daten werden immer „weiter im Prozess des Vergleichs einbezogen“ (Flick2009, S. 277). Dies führt zu einer hohen Vergleichbarkeit der Fälle und ist demnach wichtig, um verallgemeinerbare Aussagen treffen zu können. (vgl. ebd., S. 275 f.) Wie im Kapitel "Interpretation der Daten" schon angeschnitten wurde, bildete Fähnrich verschiedene Typen, um sie anschließend miteinander vergleichen zu können. Mithilfe der drei resultierenden //Lebenslagentypen// gelingt es Fähnrich, Thesen dahingehend aufzustellen, welche Maßnahmen nötig sind, damit die Jugendlichen wieder ein straffreies Leben führen könnten. (vgl. Fähnrich2010, S. 216 und 218) Positiv bewerten wir hier vor allem Fähnrichs Intention, dass eine zusätzliche pädagogische Unterstützung in jedem Fall empfehlenswert ist. (vgl. ebd.) Allerdings sehen wir auch eine Grenze hinsichtlich der Verallgemeinerung, da sich Fähnrich bei seiner Studie auf individuelle Personagramme der Jugendlichen bezieht, die wiederum nicht einheitliche Kriterien enthielten. (vgl. Fähnrich2010, S. 109) Die daraus entwickelten Thesen sind deshalb immer im Kontext der Materialien zu betrachten. (vgl. Flick2009, S. 275) Deshalb ist diesbezüglich, auch nach Meinung Fähnrichs, eine generelle Aussage zu allen straffälligen Jugendlichen, erst nach einer umfangreichen durchgeführten Studie möglich. (vgl. Fähnrich2010, S. 219)  
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
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