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lehre:wise2016-17:gruppe1:station3 [2017/03/06 21:09] 79.243.246.250 [Projektion und projektive Identifizierung] |
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Neben der Übertragungsreaktion und dem Versuch der Verarbeitung unbewältigter Erlebnisse in der Gegenwart, spielt auch die Projektion und die projektive Identifizierung eine bedeutenden Rolle. Ging es bei der Übertragungsreaktion um die Aktivierung der Selbstanteile der traumatischen Situation des Pädagogen, werden nun dessen Objektanteile mobilisiert. Bei der Projektion und der anschließenden projektiven Identifizierung handelt es sich um einen Vorgang innerhalb der Interaktionen zwischen Pädagogen und Klienten. Der KLient versucht hierbei den Pädagogen in die Rolle des traumatisierten Kindes zu drängen, um sich selbst aus der drohenden traumatischen Situation zu retten (vgl.Trescher, | Neben der Übertragungsreaktion und dem Versuch der Verarbeitung unbewältigter Erlebnisse in der Gegenwart, spielt auch die Projektion und die projektive Identifizierung eine bedeutenden Rolle. Ging es bei der Übertragungsreaktion um die Aktivierung der Selbstanteile der traumatischen Situation des Pädagogen, werden nun dessen Objektanteile mobilisiert. Bei der Projektion und der anschließenden projektiven Identifizierung handelt es sich um einen Vorgang innerhalb der Interaktionen zwischen Pädagogen und Klienten. Der KLient versucht hierbei den Pädagogen in die Rolle des traumatisierten Kindes zu drängen, um sich selbst aus der drohenden traumatischen Situation zu retten (vgl.Trescher, | ||
- | Ein Beispiel für solch eine projektive Identifizierung wäre das hochaggressive Kind, das zügellos um sich schlägt und nicht zu kontrollieren ist. Mit diesem Verhalten versetzt es den Pädagogen in eine Art Ohnmacht, Hilflosigkeit und (Selbst)zweifel, | + | Ein Beispiel für solch eine projektive Identifizierung wäre das hochaggressive Kind, das zügellos um sich schlägt und nicht zu kontrollieren ist. Mit diesem Verhalten versetzt es den Pädagogen in eine Art Ohnmacht, Hilflosigkeit und (Selbst)zweifel, |
+ | Nun liegt es am Pädagogen, wie er mit diesen Gefühlen umgeht und sie bearbeitet. Der Klient hofft hierbei, dass der Pädagoge das Trauma besser vearbeitet, als es der Klient konnte, sich aus der traumatischen Situation befreit und das Trauma stellvertretend für den Klienten bearbeitet. Um professionell mit der Situation umzugehen, muss der Pädagoge die Gegenübertragungsreaktionen, | ||
+ | Indem der Pädagoge seine eigenen Grenzen anerkennt und erträgt, gibt er dem Klienten eine der gewünschten Antworten und gleichzeit ein Modell, mit dem es sich gleichstellen und das es verinnerlichen kann. Die innerpsychische Bearbeitung solcher traumatischen Erlebnisse durch das Containing führt häufig an eigene Belastungsgrenzen, | ||
- | ==== Fazit ==== | ||
+ | ==== Fazit ==== | ||
+ | Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das psychoanalytische Verstehen viel mehr ist, als das bloße Verstehen oder Aufklären difuser Konflikte. Es bedarf in der Pädagogik eine grundlegende psychoanalytische Haltung, die mit einer offenen Wahrnehmung, | ||
+ | Die psychonalytische Haltung ist eine Wahrnehmungseinstellung, | ||
==== Literaturangaben ==== | ==== Literaturangaben ==== | ||
Trescher, Hans-Georg (1993): Handlungtheoretische Aspekte der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Muck, Mario/ Trescher, Hans-Georg (Hrsg). Grundlagen der Psychoanalytischen Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag. S.173-179 | Trescher, Hans-Georg (1993): Handlungtheoretische Aspekte der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Muck, Mario/ Trescher, Hans-Georg (Hrsg). Grundlagen der Psychoanalytischen Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag. S.173-179 |