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lehre:wise2016-17:gruppe1:station3

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lehre:wise2016-17:gruppe1:station3 [2017/03/06 21:09]
79.243.246.250 [Projektion und projektive Identifizierung]
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 Neben der Übertragungsreaktion und dem Versuch der Verarbeitung unbewältigter Erlebnisse in der Gegenwart, spielt auch die Projektion und die projektive Identifizierung eine bedeutenden Rolle. Ging es bei der Übertragungsreaktion um die Aktivierung der Selbstanteile der traumatischen Situation des Pädagogen, werden nun dessen Objektanteile mobilisiert. Bei der Projektion und der anschließenden projektiven Identifizierung handelt es sich um einen Vorgang innerhalb der Interaktionen zwischen Pädagogen und Klienten. Der KLient versucht hierbei den Pädagogen in die Rolle des traumatisierten Kindes zu drängen, um sich selbst aus der drohenden traumatischen Situation zu retten (vgl.Trescher,S. 176). Neben der Übertragungsreaktion und dem Versuch der Verarbeitung unbewältigter Erlebnisse in der Gegenwart, spielt auch die Projektion und die projektive Identifizierung eine bedeutenden Rolle. Ging es bei der Übertragungsreaktion um die Aktivierung der Selbstanteile der traumatischen Situation des Pädagogen, werden nun dessen Objektanteile mobilisiert. Bei der Projektion und der anschließenden projektiven Identifizierung handelt es sich um einen Vorgang innerhalb der Interaktionen zwischen Pädagogen und Klienten. Der KLient versucht hierbei den Pädagogen in die Rolle des traumatisierten Kindes zu drängen, um sich selbst aus der drohenden traumatischen Situation zu retten (vgl.Trescher,S. 176).
-Ein Beispiel für solch eine projektive Identifizierung wäre das hochaggressive Kind, das zügellos um sich schlägt und nicht zu kontrollieren ist. Mit diesem Verhalten versetzt es den Pädagogen in eine Art Ohnmacht, Hilflosigkeit und (Selbst)zweifel, da er nicht weiß, wie er mit dem Kind umgehen soll. Bei der projektiven Identifizierung handelt sich es um einen Versuch des Klienten psychisch zu überleben und mit dem traumatischen Erlebnis "fertig" zu werden, indem dieses Trauma nun bei anderen, sei es Gleichaltrigen oder Pädadogen, wahr wird. Es besteht die Hoffnung, dass der andere das Trauma stellvertretend übernimmt und verabreitet.+Ein Beispiel für solch eine projektive Identifizierung wäre das hochaggressive Kind, das zügellos um sich schlägt und nicht zu kontrollieren ist. Mit diesem Verhalten versetzt es den Pädagogen in eine Art Ohnmacht, Hilflosigkeit und (Selbst)zweifel, da er nicht weiß, wie er mit dem Kind umgehen soll. Bei der projektiven Identifizierung handelt sich es um einen Versuch des Klienten psychisch zu überleben und mit dem traumatischen Erlebnis "fertig" zu werden, indem dieses Trauma nun bei anderen, sei es Gleichaltrigen oder Pädadogen, wahr wird (vglebd.) Es besteht die Hoffnung, dass der andere das Trauma stellvertretend übernimmt und verarbeitet. In solchen Momenten kommt es häufig vor, dass Pädagogen an ihren fachlichen Fähigkeiten zweifeln, da ihnen der Klient zu entgleiten droht und sie nicht an ihn herankommen, egal wie sehr sie sich bemühen. In solchen Situationen, wenn der Pädagoge Angst, Zweifel, Verständnislosigkeit und sogar Wut empfindet, durchlebt er genau die Emotionen, die eine traumatische Erfahung mit sich bringt.  
 +Nun liegt es am Pädagogen, wie er mit diesen Gefühlen umgeht und sie bearbeitet. Der Klient hofft hierbei, dass der Pädagoge das Trauma besser vearbeitet, als es der Klient konnte, sich aus der traumatischen Situation befreit und das Trauma stellvertretend für den Klienten bearbeitet. Um professionell mit der Situation umzugehen, muss der Pädagoge die Gegenübertragungsreaktionen, sowie die aufkommenden Gefühle und Handlungswünsche ertragen und reflektieren (Containing-Function). Um dies zu ermöglichen wäre eine Supervision hilfreich um einen neuen Blick auf die Geschehnisse zu bekommen und anschließend einen professionellen Umgang mit der Situation zu finden (vgl.ebd.S.178). 
 +Indem der Pädagoge seine eigenen Grenzen anerkennt und erträgt, gibt er dem Klienten eine der gewünschten Antworten und gleichzeit ein Modell, mit dem es sich gleichstellen und das es verinnerlichen kann. Die innerpsychische Bearbeitung solcher traumatischen Erlebnisse durch das Containing führt häufig an eigene Belastungsgrenzen, da es die gleiche Intensität "wirklicher" traumatischer Situation vorweist und dementsprechend auch intensive affektive Reaktionen nach sich zieht (vgl. ebd.)
  
-==== Fazit ==== 
  
 +==== Fazit ====
 +Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das psychoanalytische Verstehen viel mehr ist, als das bloße Verstehen oder Aufklären difuser Konflikte. Es bedarf in der Pädagogik eine grundlegende psychoanalytische Haltung, die mit einer offenen Wahrnehmung, Aufmerksamkeit und teilnehmenden Beobachtung einhergeht. Dies erfodert jedoch eine sogenannte Ich-Spaltung, bei dem das eigene Erleben mittels Reflektion analysiert wird und wichtige Informationen über die Dynamik und Struktur der professionellen Beziehung geben kann. Gleich dem Prinzip "sich verwenden lassen, aber den anderen nicht verwenden" wird der Pädagoge in die belastenden Lebenssituationen des Klienten miteinbezogen und die Probleme des Klienten werden erlebbar, verstehbar und greifbar (vgl.ebd.). Um diese Vorgäng verstehen zu können, muss der Pädagoge sich und die Beziehung zwischen ihm und dem Klienten Erforschender und Lernenden verstehen. Voraussetzuung dafür ist eine entsprechende Weiterbildung und Professionalisierung. 
 +Die psychonalytische Haltung ist eine Wahrnehmungseinstellung, die sich in schwierigen Beziehungen bewährt hat und die auf "aktiver Verstehensbereitschaft" und teilnehmender Beobachtung basiert.
 ==== Literaturangaben ==== ==== Literaturangaben ====
 Trescher, Hans-Georg (1993): Handlungtheoretische Aspekte der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Muck, Mario/ Trescher, Hans-Georg (Hrsg). Grundlagen der Psychoanalytischen Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag. S.173-179 Trescher, Hans-Georg (1993): Handlungtheoretische Aspekte der Psychoanalytischen Pädagogik. In: Muck, Mario/ Trescher, Hans-Georg (Hrsg). Grundlagen der Psychoanalytischen Pädagogik. Mainz: Matthias-Grünewald-Verlag. S.173-179
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