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tandem09h_a [Literatur]
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-==== 5. Fixierung der Daten ==== 
  
 +Es handelt sich hierbei um eine Dissertation, welche Elemente der quantitativen, als auch der qualitativen Studie aufweist. Bei der quantitativen Forschung wird eine standardisierte Befragung durch einen Fragebogen durchgeführt. In dem Fragebogen gab es einen großen Teil, indem die Erzieher*innen, Leiter*innen und Eltern der Kindertagesstätten die Antwort ankreuzen sollte, mit der sie am meisten übereinstimmten. Auch gab es in den Fragebögen die Möglichkeit bei einigen Fragen, eine eigene Antwort anzugeben (vgl. Goetz, 2018, S. 465- 480). Die Sammlung der Daten fanden somit schriftlich statt. Zudem gab es eine Gruppendiskussion, welche eine Methode der qualitativen Forschung ist (vgl. ebd., S.149). Während der Gruppendiskussion wurde eine Audiodatei aufgenommen, um die Ergebnisse sichern zu können. Somit handelt es sich in diesem Fall sowohl um ein retrospektives als auch ein interpretatives Verfahren. Sowohl bei den Fragebögen, als auch bei der Gruppendiskussion werden die Daten von der Forscherin fixiert, weshalb sie diese eigenständig strukturieren konnte.
  
-==== 6Auswertungsverfahren und Interpretation ====+Bei den Fragebögen beschreibt die Autorin das Problem, dass die Aufstellung eines solchen Fragebogens kognitionspsychologische Kenntnisse erfordert (vglebd., S.142). Leider geht sie im Verlauf nicht weiter darauf ein, welche Probleme beim Erstellen eines solchen Fragebogens auftreten können. Besonders wichtig wäre gewesen zu erwähnen, dass die Weise, wie eine Frage formuliert wurde die Antwort in eine bestimmte Richtung lenken könnte und dass die Fragen so angeordnet sein sollten, dass sich die Beantwortung dieser nicht gegenseitig beeinflussen sollten (vgl. Flick, 2009, S. 106-110).
  
 +Ilka Goetz macht in der Gruppendiskussion in ihrer Arbeit den Nachteil der Reliabilität sichtbar, da diese Diskussion nicht nochmals unter den gleichen Umständen durchgeführt werden kann (vgl. Goetz, 2018, S. 150). Hierbei hätte zusätzlich erwähnt werden können, dass die Zusammenstellung der Gruppe nicht repräsentativ ist (vgl. Pfeiffer, 2021, S.1). Uns erscheinen die beiden ausgewählten Verfahren sehr angemessen, da tiefergehende Aussagen in der Diskussion getroffen werden und verschiedene Sichtweisen sehr deutlich ausformuliert wurden und trotzdem nicht auf ein repräsentatives Verfahren durch einen Fragebogen verzichtet wird. Das passt zu dem Gegenstand der Medienbildung in Berlin, da es interessant ist zu erfahren, wie viele Kindergärten sich bereits mit diesem Thema auseinandergesetzt haben und zudem ist es ein sehr umstrittenes Thema mit großem Diskussionsbedarf.
  
 +==== 5. Fixierung der Daten ====
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 +Die Daten der Fragebögen werden anhand von Diagrammen fixiert (vgl. Goetz, 2018, S. 201) und die Daten der Gruppendiskussionen werden mithilfe eines Audiomitschnitts fixiert (vgl. ebd., S. 154). Die Dokumentation des Forschungsprozesses wird anhand der Software MAXQDA unterstützt, welche zu einer nachvollziehbaren Darstellung führt (vgl. ebd., S. 128). 
 +==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ====
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 +Bei der Auswertung der Daten werden sowohl das quantitative als auch das qualitative Verfahren genutzt. Die Daten werden gezählt, gemessen und statistisch ausgewertet. Zum Beispiel wurden die Daten der Gruppendiskussionen mithilfe der Software (MAXQDA) auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet (vgl. Goetz, 2018, S. 428). Auf der Basis der Forschungsfragen und der Beschaffenheit des Forschungsgegenstandes wurde ein qualitativer Zugang gewählt, welche sich auf die Grounded Theory (vgl. Flick, 2016, S. 167f.) und die heuristische Sozialforschung stützt (vgl. Goetz, 2018, S. 426). Es wird nah an den Daten gearbeitet, in mehreren Zyklen codiert und ausgewertet (vgl. ebd., S. 428). Im kontrastiven Verfahren wurden für das Leitungshandeln unterschiedliche Typen herausgearbeitet und wesentliche Schwerpunktthemen diskutiert. Die softwaregestützte Auswertung der MAXQDA unterstützt sowohl in qualitativer als auch in quantitativer Sicht. Außerdem werden die Fragebögen und Diskussionen zusammengefasst. Die Forscherin reflektiert insofern die Grenzen des Verfahrens, indem sie darauf aufmerksam macht, dass die Auswertung des vollständigen Materials und die Erhebung des gemeinten Sinnes im vollen Umfang unmöglich ist (vgl. ebd., S. 156). 
 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
  
-==== 8. Forschung als Diskurs ==== 
  
 +In der Dissertation gibt es einen eigenen Abschnitt zu dem Thema der Gütekriterien.
  
 +Ilka Goetz ist auf die folgenden Gütekriterien der qualitativen Studie eingegangen: Die Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand, die empirische Verankerung der Ergebnisse, die Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und die Intersubjektive Nachvollziehbarkeit. Zudem beschreibt sie, dass die Samplingstrategien und Transkriptionsregeln richtig angewandt werden müssen, jedoch nicht, wie sie diese auf ihre Arbeit angepasst hat (vgl. Goetz, 2018, S. 164 f.). Durch die Transkriptionsverfahren erkennt man, dass die Autorin Erkenntnisse gewinnt und kann mithilfe ihrer Auswertung auf wichtige theoretische Ansätze eingehen und sich theoriegestützt überlegen, wie medienbezogene Ziele aufgestellt werden können (vgl. ebd., S. 463-574, vgl. ebd., S. 267- 273).
 +
 +Grenzen sieht Ilka Goetz in der qualitativen Forschung in der Interpretation der Aussagen der Probanden durch die Forscher*innen und das Abschweifen der Teilnehmer*innen von dem Thema (vgl. ebd., S.156). Sie geht leider in diesem Abschnitt ihres Textes nicht noch einmal auf die Grenzen der quantitativen Studie ein.
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 +Die Autorin geht zunächst auf die angewandten Methoden ein, beschreibt die Verfahren ihrer Arbeit, geht daraufhin auf Auswertungstechniken ein und interpretiert zum Schluss die erhaltenen Daten (vgl. ebd., 2018, S.10).
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 +==== 8. Forschung als Diskurs ====
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 +Die Forscherin deutet keineswegs darauf hin, dass die Beforschten eine Rückmeldung über die Ergebnisse erhalten haben. Hingegen sollte es selbstverständlich sein, dass im Anschluss des Prozesses die Beforschten eine Rückmeldung erhalten (vgl. Flick, 1995, S. 170). Dadurch gewinnen die Forschungsergebnisse an höhere Validität (vgl. Miethe, 2003, S. 227). 
 ==== 9. Sonstiges ==== ==== 9. Sonstiges ====
  
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 +Flick, U. (1995). Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In Flick, U (Hrsg.). Handbuch qualitativer Sozialforschung (S.148-173). Weinheim. Belz. 
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 +Flick, U. (2009). Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg Rowohlt Taschenbuch Verlag.
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 +Flick, U. (2016). Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Reinbek bei Hamburg. Rowohlt Taschenbuch Verlag.
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 +Goetz, Ilka  (2018).  Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. (Dissertation) Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/116800960X (Letzter Zugriff 14.09.2021).
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 +Haller, M. (2021). Sozialwissenschaftliche Methoden. # 6 Forschungsfeld. Sitzung 6.
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 +Miethe, I. (2003). Das Problem der Rückmeldung: forschungsethische und -praktische Erfahrungen und
 +Konsequenzen in der Arbeit mit hermeneutischen Fallrekonstruktionen. Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung. 4(2), 223-240. Abgerufen am 11.09.21. Verfügbar unter:  https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-279488 
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 +Pfeiffer. F. (29. Juli 2020). Gruppendiskussion als Methode für die wissenschaftliche Arbeit +  Beispiele. Scribbr. Zuletzt abgerufen am 14.09.2021. Verfügbar unter: https://www.scribbr.de/methodik/gruppendiskussion/  
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 +Strauss, A., & Corbin, J. (1996). Grounded Theory: Grundlagen Qualitativer Sozialforschung. Weinheim. Psychologie Verlags Union.
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 +Wittpahl, V. (2016). DIGITALISIERUNG. Bildung I Technik I Innovation. Berlin. Springer Verlag.
  
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