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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem36

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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem36 [2020/09/15 17:11]
simonsegritz36 [1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung]
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem36 [2020/11/04 21:41] (aktuell)
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 ==== 8. (Forschung als Diskurs) ==== ==== 8. (Forschung als Diskurs) ====
  
-Aufgrund des Mangels an geeigneter Arbeitsinstrumente zur Verankerung der Medienbildung wird nach Goetz eine interne Evaluation samt Leitfragen notwendig. Diese werden gemeinsam mit den handelnden Akteuren forschend entwickelt und erprobt (Vgl. Goetz, 2018, S.425) 
- 
-Goetz zitiert dazu noch Blackwell, der/die der Ansicht ist, dass medienpädagogisches Handeln angemessene Rahmenbedingungen benötigt, wozu zeitgemäße medientechnische Ausstattung, Fortbildung und Fachaustausch gehören (Blackwell et al. 2014; Kon‐ tovourki et al. 2017). 
 ==== 9. (Sonstiges) ==== ==== 9. (Sonstiges) ====
  
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 ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ====
  
 +Seit den frühen 2000ern werden in Berlin zur Stärkung der medienpädagogischen Kompetenzen sozialpädagogischer Fachkräfte umfangreiche Maßnahmen durchgeführt. Für Götz stellt sich nun, vor dem Hintergrund landesweiter medienpädagogischer Projekte, die Frage nach der konkreten Situation in den Einrichtungen. Dabei stehen die handelnden Akteure, wie Lehrer*innen und Erzieher*innen und Eltern, die mit ihren Vorstellungen zur Medienerziehung in der institutionellen Medienerziehung eine Rolle spielen, im Mittelpunkt der Untersuchung. Weiter untersucht wurde die Gestaltung der Medienbildung, zu der strukturelle, organisatorische und konzeptionelle Rahmenbedingungen gehören, wozu Trägerstrukturen, vorhandene Ressourcen, Netzwerke und inhaltliche Schwerpunktesetzungen in den Kindertagesstätten gehören. Es gilt also zu klären, welche Bedingungen in den jeweiligen Einrichtungen zum Gelingen einer gelungenen Medienbildung nötig sind (vgl. Goetz 2018, S. 120).
 ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ====
  
 +Um die gelingenden Bedingungen für die frühe Medienbildung in Kindertagestätten im Land Berlin zu erfahren, werden hinsichtlich des Standes der Medienbildung, der Medienerziehung und der medienpädagogischen Konzepte, Kindertagesstätten untersucht. Mit untersucht werden die Handlungspraktiken der Akteure, dabei werden Leiter*innen und Erzieher*innen fokussiert, wobei die Eltern als Ergänzung hinzugenommen wurden. Im Mittelpunkt der Befragung steht das Handeln der pädagogischen Akteure, die Goetz in Mikro-, Meso- und Makroebene unterteilt. Dabei werden auf Makroebene Entscheidungen getroffen, die die Rahmenbedingungen beeinflussen. Goetz verwendete ein trianguliertes Untersuchungsdesign, im Hinblick auf die hohe Zahl an Einrichtungen, die aufgrund personellen und zeitlichen Mangel, nicht alle befragt werden konnten. In diesem triangulierten System wurden schriftliche Befragungen als auch Gruppendiskussionen auf Basis einer entsprechenden Strichprobe/Samplings durchgeführt (vgl. Goetz 2018, S. 166). Dabei kann davon ausgegangen werden, dass laut Flick, Goetz die Rolle der professionellen Fremden eingenommen hat (vgl. Flick 1991, S. 154). Für die Untersuchungen wurden Daten von insgesamt 104 Einrichtungen erhoben, bei denen 335 Eltern und 356 Erzieher*innen befragt wurden (vgl. Goetz 2018, S.1). Den Zugang zum Forschungsfeld bekam Goetz durch die Leitungspersonen der jeweiligen Einrichtungen, über die die direkte Ansprache der der Kindertagesstätten als Organisation möglich war (vgl. Goetz 2018, S.166).
 ==== 4. Erhebugsverfahren ==== ==== 4. Erhebugsverfahren ====
  
 +Götz nutze zur Erhebung der Daten drei standardisierte Fragebögen (vgl. Goetz 2018, S. 169) und somit die „Paper-Pencil-Methode“ verwendet, außerdem nutze sie auch noch Gruppen-Diskussionen um auch eine qualitative Methode zu nutzen. Die Fragebögen waren so konzipiert dass sie Fragen beinhalteten, die leicht voneinander Abwichen sowie offene, halboffene und geschlossene Fragen (vgl. Goetz 2018, S. 144f.) um auch im weiteren Verlauf eine möglichst genaue Auswertung zu erzielen. Für die Gruppen-Diskussionen hat Götz jene ausgewählt die bei der schriftlichen Befragung durch besondere Beteiligung aufgefallen sind, allerdings wurde hierbei darauf geachtet, dass sich die Grundvoraussetzungen weitestgehend unterscheiden, sodass sie „entsprechend der heuristischen Sozialforschung für ein kontrastives Vorgehen geeignet scheinen“(Goetz 2018, S. 170). Das nun aus dieser Empirie erarbeitete Material wurde nun einzelnen Kategorien zugeordnet. Dieser zirkuläre Forschungsprozess war nun die Vorrausetzung für das Grounded Theory-Verfahren. (vgl. Flick 1991, S. 150f.).
 ==== 5. Fixierung der Daten ==== ==== 5. Fixierung der Daten ====
  
 +Zur Fixierung der Daten wurde während der Bearbeitung der Fragebögen ohne Beisein oder Beobachtung der Forschenden gearbeitet. Allerdings wurde dann bei den Gruppen-Diskussionen eine Audioaufzeichnung genutzt um den Foschungsverlauf nachvollziehbar zu gestalten. Dieses Vorgehen wird unteranderem auch dazu genutzt das Gespräch möglichst „natürlich“ und frei von Störungen, wie es manchmal bei Videoaufnahmen vorkommt, verlaufen zu lassen (vgl. Flick 2016 S. 372f.). Für die Visualisierung der Fragebögen nutze Goetz Graphen und ausführliche Beschreibungen, zudem noch unterstützend zum Festhalten von Zwischenergebnissen das Softwareprogramm MAXQDA (vgl. Goetz 2018, S. 160).
 ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ====
  
 +Bei der Auswertung der Daten haben die Gruppendiskussionen einen besonderen Stellenwert, da sie den ausschlaggebenden Inhalt der Studie wiedergeben. Diese wurden daher qualitativ durch die Methode der dokumentarischen Interpretation ausgewertet, sowie die strukturierende Inhaltsanalyse, die zusammenfassende Inhaltsanalyse, die explizierende Inhaltsanalyse und die induktive Kategorienbildung (vgl. Goetz 2018, S. 157). Zudem wurde bei der Auswertung der Gruppen explizit auf die zwei Sinnebenen geachtet (vgl. ebd., S.156ff.). Für die Auswertung der Fragebögen nutzt die Autorin die Grounded Theory, sowie unterstützend dazu die Software MAXQDA (vgl. ebd., S.159ff.), um dann letztlich die Kindertagesstätten sowie die Schwerpunkte miteinander vergleichen zu können (vgl. ebd., S. 389ff.).
 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
 +Ilka Götz verwendete zu Beginn ihrer Studie hauptsächlich quantitative Gütekriterien, zu diesen gehören Objektivität, Reliabilität und Validität (vgl. Steinke 2000, S.319). Des Weiteren gibt es noch Gütekriterien für die qualitative Forschung und zwar Transparenz, Intersubjektivität und Reichweite (vgl. ebd., S. 323 ff.), doch diese lassen sich nicht auf quantitative Forschung übertragen (vgl. ebd., S.322), demnach wurden sie von der Autorin auch nicht genutzt (vgl. Goetz, S.164). Um dennoch Repräsentative Ergebnisse zu gewährleisten, nutzte Goetz Stichproben mit dazugehörigen Fragebögen, welche unbeeinflusst bearbeitet wurden. (vgl. ebd., 2018, S. 140). Hierbei bezieht sie sich auf folgende vier Qualitätskriterien Steinkes (2000), Verallgemeinbarkeit, intersubjektive Nachvollziehbarkeit, die Indikation des Forschungsprozesses und die empirische Verankerung.
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
  
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 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
 +Flick, Uwe (2016): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. 7. Auflage. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
  
-----+Flick, Uwe (1991): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In Flick, Uwe: von Kardoff, Ernst; Keupp, Heiner; von Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stephan (Hg.): Handbuch. Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. Psychologie Verlags Union, Weinheim 3. Auflage.
  
 +Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin.
  
 +Steinke, Ines (2000): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Flick, Uwe; von Kardoff, Ernst; Steinke, Ines (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Rowoldt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg.
 ===== Kommentare ===== ===== Kommentare =====
  
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