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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem14

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 ==== Sammlung der Daten ==== ==== Sammlung der Daten ====
  
-Die Daten der Studienteilnehmer wurden zum einen anhand einer schriftlichen Befragung, in Form von Fragebögen (Paper‐Pencil‐Methode) erhoben. Die Fragebögen beinhalteten verschiedene Themenaspekte sowie offene, halboffene und geschlossene Fragen (vgl. Goetz 2018, S.144f.). Der zweite Part der Empirie enthielt Gruppendiskussionen. Aus diesem Datenmaterial wurden einzelne Fragen herausgearbeitet, die dann bestimmten Kategorien zugeordnet wurden (ebd., S.120f.). Der hier entwickelte Forschungsprozess, auch zirkulärer Forschungsprozess genannt, ermöglichte es, dass die Datenerhebung, die Analyse und die Bildung von Theorien wechselseitig im Mittelpunkt der Forschung standen. Demnach waren die Hypothesengenerierung und das Prinzip der Offenheit ebenso ein Ziel dieses Forschungsprozesses (ebd., S. 123). Zudem lassen sich die Hypothesengenerierung und das Offenheitsprinzip sowie der Aspekt des konstanten Vergleiches auf allen Ebenen (Datenauswahl, Theorien etc.), während des gesamten Forschungsprozesses, dem Grounded Theory-Verfahren zuordnen (vgl. Flick, 1991, S. 150f.). Diese wissenschaftliche Arbeit forderte eine induktive Vorgehensweise und zeigt auf, dass, auch wenn es sich um einen qualitativen Forschungsprozess handelt, gewisse Daten (Fragebögen) quantitativ ausgewertet werden konnten (vgl. Goetz, 2018, S.123).+Die Daten der StudienteilnehmerInnen wurden zum einen anhand einer schriftlichen Befragung, in Form von Fragebögen (Paper‐Pencil‐Methode) erhoben. Die Fragebögen beinhalteten verschiedene Themenaspekte sowie offene, halboffene und geschlossene Fragen (vgl. Goetz2018, S. 144f.). Der zweite Part der Empirie enthielt Gruppendiskussionen. Aus diesem Datenmaterial wurden einzelne Fragen herausgearbeitet, die dann bestimmten Kategorien zugeordnet wurden (ebd., S. 120f.). Der hier entwickelte Forschungsprozess, auch zirkulärer Forschungsprozess genannt, ermöglichte es, dass die Datenerhebung, die Analyse und die Bildung von Theorien wechselseitig im Mittelpunkt der Forschung standen. Demnach waren die Hypothesengenerierung und das Prinzip der Offenheit ebenso ein Ziel dieses Forschungsprozesses (ebd., S. 123). Zudem lassen sich die Hypothesengenerierung und das Offenheitsprinzip sowie der Aspekt des konstanten Vergleiches auf allen Ebenen (Datenauswahl, Theorien etc.), während des gesamten Forschungsprozesses, dem Grounded Theory-Verfahren zuordnen (vgl. Flick, 1991, S. 150f.). Diese wissenschaftliche Arbeit forderte eine induktive Vorgehensweise und zeigt auf, dass, auch wenn es sich um einen qualitativen Forschungsprozess handelt, gewisse Daten (Fragebögen) quantitativ ausgewertet wurden (vgl. Goetz, 2018, S.123).
 ==== Fixierung der Daten ==== ==== Fixierung der Daten ====
  
-Wie schon im letzten Abschnitt angesprochen, verwendete Goetz in ihrer empirischen Studie zwei unterschiedliche Methoden der Datenerhebung, die des Fragebogens und die der Gruppendiskussion (vgl. Goetz 2018, S. 1). Zuerst wurde mit den Fragebögen gearbeitet. Durch diese wurde das Erarbeiten einer allgemeinen, zur Orientierung dienenden, Ausgangssituation bezüglich der Mediennutzung in Kindertagesstätten angestrebt. Hierfür wurden sogenannte Paper-Pencil-Fragebögen verwendet. Dies sind Fragebögen, welche schriftlich von der jeweiligen Zielgruppe ausgefüllt werden, ohne Beisein oder Einwirken des Forschers (ebd., S.196f.). Im Hinblick auf die Auswertung dieser Fragebögen wurden im Anschluss bestimmte, für das Erreichen einer möglichst breit gefächerten Studie geeignete, KiTas für die Gruppendiskussion ausgewählt (ebd, S.171). Diese wurden aufgrund von geringerem Aufwand und niedrigerem Störfaktor, verglichen mit Videoaufnahmen, durch Audioaufnahmen dokumentiert (ebd., S.154).+Wie schon im letzten Abschnitt angesprochen, verwendete Goetz in ihrer empirischen Studie zwei unterschiedliche Methoden der Datenerhebung, die des Fragebogens und die der Gruppendiskussion (vgl. Goetz2018, S. 1). Zuerst wurde mit den Fragebögen gearbeitet. Durch diese wurde das Erarbeiten einer allgemeinen, zur Orientierung dienenden, Ausgangssituation bezüglich der Mediennutzung in Kindertagesstätten angestrebt. Hierfür wurden sogenannte Paper-Pencil-Fragebögen verwendet. Dies sind Fragebögen, welche schriftlich von der jeweiligen Zielgruppe ausgefüllt werden, ohne Beisein oder Einwirken der Forschenden (ebd., S. 196f.). Im Hinblick auf die Auswertung dieser Fragebögen wurden im Anschluss bestimmte, für das Erreichen einer möglichst breit gefächerten Studie geeignete, KiTas für die Gruppendiskussion ausgewählt (ebd., S. 171). Diese wurden aufgrund von geringerem Aufwand und niedrigerem Störfaktor, verglichen mit Videoaufnahmen, durch Audioaufnahmen dokumentiert (ebd., S. 154). 
  
-Die Ergebnisse der Fragebögen wurden in der Dissertation sowohl durch Graphen, als auch durch ausführliche Beschreibungen festgehalten (vglGoetz 2018, S. 172f.). Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen wurden, mithilfe von der Software „MaxQDA“ visualisiert. Hierzu wurden ihr Ablauf und ihre Ergebnisse hinsichtlich der Redebeteiligung und der Häufigkeit von Aussagen dokumentiert (ebd, S.159f.).+Die Ergebnisse der Fragebögen wurden in der Dissertation sowohl durch Graphen, als auch durch ausführliche Beschreibungen festgehalten (ebd., S. 172f.). Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen wurden, mithilfe von der Software „MaxQDA“ visualisiert. Hierzu wurden ihr Ablauf und ihre Ergebnisse hinsichtlich der Redebeteiligung und der Häufigkeit von Aussagen dokumentiert (ebd., S. 159f.). 
  
 ==== Interpretation der Daten ==== ==== Interpretation der Daten ====
  
-Die Kodierung und Interpretation der Fragebögen zum Thema der medienpädagogischen Fragestellungen erfolgte pro Zielgruppe individuell. Nachdem die Antworten auf die verschiedenen Fragen dokumentiert und zu Graphiken oder Texten zusammengefasst wurden, folgte die Reduzierung der Ergebnisse im Sinne der wichtigsten Ergebnisse und Aussagen der jeweiligen Fragebögen und deren Diskussion (vgl. Goetz 2018, S.171f). Zur Unterstützung der Auswertung und der Interpretation, sowie der Präsentation der Daten der Gruppendiskussionen wurde von Goetz die, schon erwähnte, Software „MaxQDA“ verwendet (ebd., S.159f.). Zu Beginn wurden die einzelnen Gruppendiskussionen der Kindertagesstätten dokumentiert und im Anschluss auf die wichtigsten Themen reduziert und diese diskutiert (ebd., S 350f.). In einem zusammenfassenden nächsten Abschnitt wurden alle Kindertagesstätten miteinander verglichen. Goetz legte hier ihren Fokus auf die Kitaleitungen und ihre Rolle in der Studie, sowie auf die zentralen, kitaübergreifenden Schwerpunkte und deren Diskussion (ebd., S. 389f.). Im Anschluss wurden die Ergebnisse noch einmal als Gesamtes diskutiert und es wurden Schlussfolgerungen formuliert (ebd., S.412f.). Im letzten Abschnitt wurden die Forschungsfragen vom Beginn hinsichtlich der Ergebnisse und Diskussionen sowohl der qualitativen als auch der quantitativen Datenerhebungen beantwortet (ebd., S.414f.).+Die Kodierung und Interpretation der Fragebögen zum Thema der medienpädagogischen Fragestellungen erfolgte pro Zielgruppe individuell. Nachdem die Antworten auf die verschiedenen Fragen dokumentiert und zu Graphiken oder Texten zusammengefasst wurden, folgte die Reduzierung der Ergebnisse im Sinne der wichtigsten Ergebnisse und Aussagen der jeweiligen Fragebögen und deren Diskussion (vgl. Goetz2018, S. 171f.). Zur Unterstützung der Auswertung und der Interpretation, sowie der Präsentation der Daten der Gruppendiskussionen wurde von Goetz die, schon erwähnte, Software „MaxQDA“ verwendet (ebd., S. 159f.). Zu Beginn wurden die einzelnen Gruppendiskussionen der Kindertagesstätten dokumentiert und im Anschluss auf die wichtigsten Themen reduziert und diese diskutiert (ebd., S350f.). In einem zusammenfassenden nächsten Abschnitt wurden alle Kindertagesstätten miteinander verglichen. Goetz legte hier ihren Fokus auf die Kitaleitungen und ihre Rolle in der Studie, sowie auf die zentralen, kitaübergreifenden Schwerpunkte und deren Diskussion (ebd., S. 389f.). Im Anschluss wurden die Ergebnisse noch einmal als Gesamtes diskutiert und es wurden Schlussfolgerungen formuliert (ebd., S. 412f.). Im letzten Abschnitt wurden die Forschungsfragen vom Beginn hinsichtlich der Ergebnisse und Diskussionen sowohl der qualitativen als auch der quantitativen Datenerhebungen beantwortet (ebd., S. 414f.).
  
 ==== Geltungsbegründung ==== ==== Geltungsbegründung ====
  
 +Für den quantitativen Teil der Studie werden die Gütekriterien "Reliabilität, Validität und Objektivität" (Geritan, 2019, Folie 9, S. 27) überprüft. Von Goetz wurde die Methode der Fragebögen gewählt, welche die Kriterien erfüllt. Die verwendete Stichprobenziehung ist geeignet, um die Ergebnisse der Fragebögen auf die Allgemeinheit beziehen zu können, da diese unbeeinflusst beantwortet werden (vgl. Goetz, 2018, S. 143) und so breite Teile der „Grundgesamtheit“ (Goetz, 2018, S. 140) vertreten werden können (ebd., S. 140f.). Die Ergebnisse sowie die Durchführung dieser wurde von Goetz nachvollziehbar dargestellt, sodass sich dem Leser die Methode erschließt. Für den qualitativen Forschungsabschnitt verwendete Goetz nicht die qualitativen Gütekriterien, da diese der "Spezifik" (Goetz, 2018, S. 164) der Methode nicht gerecht würden. Sie bezieht sich hier auf die Kriterien „Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand“ (Goetz, 2018, S. 164), „Empirische  Verankerung der Ergebnisse mit einer, Theoriebildung[...]dicht an den empirischen Daten‘ (Steinke, 1999, S. 221)“ (Goetz, 2018, S. 165), sowie auf die Kriterien „Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und Angaben zur Übertragbarkeit der Ergebnisse“ (Goetz, 2018, S. 165) und „Intersubjektive Nachvollziehbarkeit mit einer Dokumentation des Vorgehens“ (Goetz, 2018, S. 165). Diese Kriterien wurden in der Dissertation alle erfüllt, ebenso wie die Verallgemeinbarkeit der Ergebnisse, welche Teil der Gütekriterien ist. Zusammengefasst können Goetzes Ergebnisse gut auf die Allgemeinheit bezogen werden, mit Abweichungen nach Bundesländern (vgl. Goetz, 2018, S. 429). Für die Gewährleistung dessen bezieht sich Goetz nicht nur auf die von Ihr erarbeiteten Erkenntnisse, sondern auch auf bereits Bestehenden (ebd., S. 429). Die Darstellung ist ihr gut und nachvollziehbar gelungen, insbesondere die Verwendung der Software MAXQD hilft dem Leser, die Inhalte durch die Abbildungen zu verstehen (ebd., S. 429).
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
-/==== Literatur ====+Über den "Diskurs nach außen" (Flick, 1991, S. 171), also den nachträglichen Diskurs mit den Erforschten durch Rückmeldung, ist in Goetz‘ Studie nichts zu finden. Ebenso sind keinerlei Informationen über den "Diskurs nach innen" (Flick, 1991, S. 171), den Diskurs der ForscherInnen über die Studie, zu lesen. Es ist anzunehmen, dass der Grund hierfür wahrscheinlich die selbstständige Arbeit der Forscherin ist. Da nirgends anders vermerkt, fand diese wohl alleine und nicht in einer ForscherInnengruppe statt. 
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 +==== Literatur ====
  
-Flick, Uwe (1991): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick U./Kardoff v. E./Keupp H./Rosenstiel v. L./Wolff S. (Hrsg.): Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. München: Beltz - Psychologie Verl. Union. S.147-173.+  * Flick, Uwe (1991): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick U./Kardoff v. E./Keupp  H./Rosenstiel v. L./Wolff S. (Hrsg.): Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. München: Beltz - Psychologie Verl. Union. S.147-173. 
  
-Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dissertation an der Fakultät Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund.+  * Geritan, Anna (2019): #9 Folien_Gütekriterien, In: Methoden der empirischen Sozialforschung in der Erziehungswissenschaft. 
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 +  * Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dissertation an der Fakultät Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund. 
  
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