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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem14

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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem14 [2019/09/12 15:11]
tandem_14a [Fragestellung, Forschungsperspektiven]
lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem14 [2020/11/04 21:16] (aktuell)
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 ====== Tandem 14 ====== ====== Tandem 14 ======
  
-//Hinweis: Bitte ändern Sie die Nummer ihres Tandems und ergänzen ihre Namen.// 
  
   * Tandempartner 1: Lena Schneider   * Tandempartner 1: Lena Schneider
   * Tandempartner 2: Jasmin Tulino   * Tandempartner 2: Jasmin Tulino
-===== Erster TextEntwurfsfassung =====+**Einleitung:** 
  
-//Hinweis: Die folgende Gliederung ist orientiert an den Stationen des qualitativen Forschungsprozesses nach Flick (siehe 5Präsenzveranstaltung) ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Auswahl der Studie ist es empfehlenswertjeweils eigene Schwerpunkte zu setzenDieser Hinweis kann ebenfalls entfernt werden.//+Die vorliegende Studienanalyse befasst sich mit dem qualitativen Forschungsprojekt von Ilka Goetz, aus dem Jahr 2018Dieses wurde im Rahmen ihrer Dissertation, am Institut für deutsche Sprache und Literatur, an der Fakultät Kulturwissenschaftender Technischen Universität Dortmund, durchgeführtIlka Goetzes wissenschaftliche Arbeit untersucht die Institutionalisierung der frühen Medienbildung in Kindertagesstätten, im Land Berlin.
  
 ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ====
  
 +Der Untersuchungsgegenstand in dieser wissenschaftlichen Arbeit ist die Medienbildung und ihre Vermittlung in berlinern Kindertagesstätten. Zudem steht die Frage nach bestimmten Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Medienbildung im Fokus der Studie (vgl. Goetz, 2018, S. 166).  Medienbildung wird an dieser Stelle als ein Begriff definiert, der „alle Maßnahmen und Aktivitäten in der Kindertagesstätte, die im weitesten Sinne die Prozesse der Medienaneignung von Kindern unterstützen“ umfasst  (ebd., S. 26). Ilka Goetz bezieht sich in ihrer Forschungsarbeit auf weitere Autoren, wie beispielsweise Robert Neuß und Larissa Wiechmann. Aus ihrer Sicht sollte der Erwerb von Medienbildung und dessen Umsetzung vor allem in Zusammenarbeit mit Eltern erfolgen. Ilka Goetz verweist in ihrer Studie ebenso auf Dieter Spanhels Begriff des Situationsansatzes. Darunter ist zu verstehen, dass pädagogische Fachkräfte individuell und situationsabhängig auf die Interessen und Bedürfnisse der Kinder hinsichtlich der Medienbildung eingehen und die Eltern in diesen Prozess miteinbezogen werden sollten (ebd., S. 35f.). Darüber hinaus dienen Projekte wie „Medien im Alltag von Kindern im Kindergartenalltag“, in NRW, als theoretische Vorannahme für Goetzes Forschungsstudie. In diesem Projekt wurde, über einen Zeitraum von zehn Jahren, der Grad an Mediennutzung in Kindertagesstätten untersucht (ebd., S. 38f.). Ferner hat das Deutsche Jugendinstitut (DJI) bereits 1994, drei Arten von „situationsorientierter Medienpädagogik herausgearbeitet: die re‐produktionsorientierte, die rezeptionsorientierte sowie die produktionsorientierte Medienarbeit“ (Goetz, 2018, S. 36). Mittels dieser theoretischen Grundlagen ist eine kritische Auseinandersetzung mit der frühen Medienbildung in unserer gegenwärtigen Gesellschaft erforderlich (vgl. Goetz, 2018, S. 1f.). Ilka Goetz folgt dem Ansatz der Grounded Theory und erhält sich somit eine gewisse Offenheit sowohl hinsichtlich des Untersuchungsgegenstandes als auch des -verlaufes (ebd., S. 123). 
 ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ==== ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ====
  
-Ilka Goetz hat im Rahmen ihrer Dissertation, im Jahr 2018, am Institut für deutsche Sprache und Literatur, an der Fakultät Kulturwissenschaften, der Technischen Universität Dortmund, ein qualitatives Forschungsprojekt durchgeführt. Ihre wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit der Institutionalisierung der frühen Medienbildung in Kindertagesstätten, im Land Berlin. Nach Goetz (2018) wird die frühe Medienbildung, trotz ihrer Relevanz für die jeweiligen Einrichtungen, allgemein infrage gestellt. Aufgrund der Notwendigkeit, Kinder bereits möglichst früh mit Medien in Kontakt zu bringen und somit deren Fähigkeitsentwicklung bezüglich der Medien zu fördern , war es das Ziel dieser Arbeit, den tatsächlichen Zustand der Medienbildung in den Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung herauszuarbeiten. Ein weiterer Gegenstand der Arbeit war die Klärung von Gelingensbedingungen, welche sich für eine gelungene Entwicklung von Medienbildung, in den jeweiligen Einrichtungen, erfassen lassen können. (vgl. Goetz, 2018, S.120f.). +Nach Ilka Goetz wird die frühe Medienbildung, trotz ihrer Relevanz für die jeweiligen Einrichtungen, allgemein infrage gestellt. Aufgrund der Notwendigkeit, Kinder bereits möglichst früh mit Medien in Kontakt zu bringen und somit deren Kompetenzentwicklung hinsichtlich der Nutzung von Medien zu fördern, war es das Ziel dieser Arbeit, den tatsächlichen Zustand der Medienbildung in den Einrichtungen der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung herauszuarbeiten. Ein weiterer Untersuchungsgenstand der Arbeit war die Klärung von Gelingensbedingungen, welche sich für eine gelungene Entwicklung von Medienbildung, in den jeweiligen Einrichtungen, erfassen ließen. (vgl. Goetz, 2018, S.120f.).
 ==== Annäherung ans Feld ==== ==== Annäherung ans Feld ====
  
-Ilka Goetz selbst hat die Befragungen aus insgesamt 104 Einrichtungen durchgeführt. Die folglich entstandenen Daten stammen von 104 Leitungskräften 356 Erzieher/‐innen und 335 Eltern. Eine Befragung der Kinder war für das Forschungsprojekt nicht relevant (ebd., S. 1). Es lässt sich annehmen, dass die Autorin, nach Flick (1991), die Rolle der „professionellen Fremden“ und der Initiantin, in diesem Forschungsprojekt, einnahm (vgl. Flick, 1991, S. 154). Für Goetz (2018) war es zudem wichtig die Medienbildung als Mehrebenenmodell zu verstehen. Dieses Modell lässt das in Makro-, Meso-, Mikroebene unterteilen (vgl. Goetz, 2018, S. 64). Die Mesoebene wird von den Leitungskräften, die Mikroebene von den jeweiligen Erzieher/ -innen und die Makroebene durch das Land Berlin, mit seinen politischen und administrativen Aufgaben, in Bezug auf die Medienbildung, konstituiert. Letzteres rückt in dieser wissenschaftlichen Arbeit jedoch in den Hintergrund (ebd., S. 200).+lka Goetz selbst hat die Befragungen aus insgesamt 104 Einrichtungen durchgeführt. Die folglich entstandenen Daten stammen von 104 Leitungskräften 356 ErzieherInnen und 335 Eltern. Eine Befragung der Kinder war für das Forschungsprojekt nicht relevant (vglGoetz, 2018, S. 1). Es lässt sich annehmen, dass die Autorin, nach Flick (1991), die Rolle der „professionellen Fremden“ und der Initiantin, in diesem Forschungsprojekt, einnahm (vgl. Flick, 1991, S. 154). Gemäß Goetz war es zudem wichtig die Medienbildung als Mehrebenenmodell zu verstehen. Dieses Modell lässt das in Makro-, Meso-, Mikroebene unterteilen (vgl. Goetz, 2018, S. 64). Die Mesoebene wird von den Leitungskräften, die Mikroebene von den jeweiligen ErzieherInnen und die Makroebene durch das Land Berlin, mit seinen politischen und administrativen Aufgaben, in Bezug auf die Medienbildung, konstituiert. Letzteres rückt in dieser wissenschaftlichen Arbeit jedoch in den Hintergrund (ebd., S. 200). Aufgrund eines Personal- und Zeitmangels war es Goetz nicht möglich alle Kindertageseinrichtungen des Landes Berlins zu untersuchen. Folglich wurde eine Auswahl von zu untersuchenden Einrichtungen getroffen (geschichtete Stichprobe). Die Auswahl orientierte sich an der Größe, dem Standort und dem Träger der jeweiligen Einrichtungen. Einen Zugang zum Forschungsfeld erlangte Goetz über die Einrichtungsleitungen, diese bestimmten auch die einzelnen StudienteilnehmerInnen respektive wer von den ErzieherInnen und Eltern an der Befragung teilnahm (ebd., S. 166f.). Ilka Goetz verwendete in ihrer Untersuchung zwei Methoden (Fragebogen und Gruppendiskussion), die Forschungsstrategie, die Goetz verwendete, war demnach die Triangulation (ebd., S. 423).
 ==== Sammlung der Daten ==== ==== Sammlung der Daten ====
  
-Die Daten der Studienteilnehmer wurden zum einen anhand einer schriftlichen Befragung, in Form von Fragebögen (Paper‐Pencil‐Methode) erhoben. Die Fragebögen beinhalteten verschiedene Themenaspekte sowie offene, halboffene und geschlossene Fragen (ebd., S. 144f.). Der zweite Part der Empirie enthielt Gruppendiskussionen. Aus diesem Datenmaterial wurden einzelne Fragen herausgearbeitet, die dann bestimmten Kategorien zugeordent wurden (ebd., S. 120f.). Der sich entwickelte Forschungsprozess, auch zirkulärer Forschungsprozess genannt, ermöglichte es, dass die Datenerhebung, die Analyse und die Bildung von Theorien wechselseitig im Mittelpunkt der Forschung standen. Demnach waren die Hypothesengenrierung und das Prinzip der Offenheit ebenso ein Ziel dieses Forschungsprozesses (ebd., S. 123). Zudem lassen sich die Hypothesengenerierung und das Offenheitsprinzip sowie der Aspekt des konstanten Vergleiches auf allen Ebenen (Datenauswahl, Theorien etc.), während des gesamten Forschungsprozesses, dem Grounded Theory-Verfahren zuordnen (vgl. Flick, 1991, S. 150f.). Diese wissenschaftliche Arbeit forderte eine induktive Vorgehensweise und zeigt auf, dass, auch wenn es sich um einen qualitativen Forschungsprozess handelt, gewisse Daten (Fragebögen) quantitaiv ausgewertet werden konnten (vgl. Goetz, 2018, S. 123). +Die Daten der StudienteilnehmerInnen wurden zum einen anhand einer schriftlichen Befragung, in Form von Fragebögen (Paper‐Pencil‐Methode) erhoben. Die Fragebögen beinhalteten verschiedene Themenaspekte sowie offene, halboffene und geschlossene Fragen (vglGoetz, 2018, S. 144f.). Der zweite Part der Empirie enthielt Gruppendiskussionen. Aus diesem Datenmaterial wurden einzelne Fragen herausgearbeitet, die dann bestimmten Kategorien zugeordnet wurden (ebd., S. 120f.). Der hier entwickelte Forschungsprozess, auch zirkulärer Forschungsprozess genannt, ermöglichte es, dass die Datenerhebung, die Analyse und die Bildung von Theorien wechselseitig im Mittelpunkt der Forschung standen. Demnach waren die Hypothesengenerierung und das Prinzip der Offenheit ebenso ein Ziel dieses Forschungsprozesses (ebd., S. 123). Zudem lassen sich die Hypothesengenerierung und das Offenheitsprinzip sowie der Aspekt des konstanten Vergleiches auf allen Ebenen (Datenauswahl, Theorien etc.), während des gesamten Forschungsprozesses, dem Grounded Theory-Verfahren zuordnen (vgl. Flick, 1991, S. 150f.). Diese wissenschaftliche Arbeit forderte eine induktive Vorgehensweise und zeigt auf, dass, auch wenn es sich um einen qualitativen Forschungsprozess handelt, gewisse Daten (Fragebögen) quantitativ ausgewertet wurden (vgl. Goetz, 2018, S.123).
 ==== Fixierung der Daten ==== ==== Fixierung der Daten ====
  
-Wie schon im letzten Abschnitt angesprochen, verwendet Goetz in ihrer empirischen Studie zwei unterschiedliche Methoden der Datenerhebung, die des Fragebogens und die der Gruppendiskussion. Zuerst wird mit den Fragebögen gearbeitet, durch welchen eine Orientierung an der Ausgangssituation in den Kindertagesstätten hervorgebracht werden soll. Hierfür wurden sogenannte Paper-Pencil-Fragebögen verwendetFragebögen, welche schriftlich von der jeweiligen Zielgruppe ausgefüllt werden, ohne Beisein oder Einwirken des Forschers (vlgGoetz, 2018, S. 196 f.). Im Hinblick auf die Auswertung dieser Fragebögen wurden im Anschluss bestimmte, für das Erreichen einer möglichst breit gefächerten Studie geeignete, KiTas für die Gruppendiskussion ausgewählt (ebd., S. 171).  Diese wurden aufgrund von geringerem Aufwand und niedrigerem Störfaktor, verglichen mit Videoaufnahmen, durch Audioaufnahmen dokumentiert (ebd., S.154). Die Ergebnisse der Fragebögen wurden in der Dissertation sowohl durch Graphen, als auch durch ausführliche Beschreibungen festgehalten. Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen wurden, mithilfe von der Software „MaxQDA“ visualisiert. Hierzu wurden ihr Ablauf und ihre Ergebnisse hinsichtlich der Redebeteiligung und der Häufigkeit von Aussagen dokumentiert (ebd., S. 159 f.).+Wie schon im letzten Abschnitt angesprochen, verwendete Goetz in ihrer empirischen Studie zwei unterschiedliche Methoden der Datenerhebung, die des Fragebogens und die der Gruppendiskussion (vgl. Goetz, 2018, S. 1). Zuerst wurde mit den Fragebögen gearbeitet. Durch diese wurde das Erarbeiten einer allgemeinenzur Orientierung dienenden, Ausgangssituation bezüglich der Mediennutzung in Kindertagesstätten angestrebt. Hierfür wurden sogenannte Paper-Pencil-Fragebögen verwendet. Dies sind Fragebögen, welche schriftlich von der jeweiligen Zielgruppe ausgefüllt werden, ohne Beisein oder Einwirken der Forschenden (ebd., S. 196f.). Im Hinblick auf die Auswertung dieser Fragebögen wurden im Anschluss bestimmte, für das Erreichen einer möglichst breit gefächerten Studie geeignete, KiTas für die Gruppendiskussion ausgewählt (ebd., S. 171). Diese wurden aufgrund von geringerem Aufwand und niedrigerem Störfaktor, verglichen mit Videoaufnahmen, durch Audioaufnahmen dokumentiert (ebd., S. 154).  
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 +Die Ergebnisse der Fragebögen wurden in der Dissertation sowohl durch Graphen, als auch durch ausführliche Beschreibungen festgehalten (ebd., S. 172f.). Die Ergebnisse der Gruppendiskussionen wurden, mithilfe von der Software „MaxQDA“ visualisiert. Hierzu wurden ihr Ablauf und ihre Ergebnisse hinsichtlich der Redebeteiligung und der Häufigkeit von Aussagen dokumentiert (ebd., S. 159f.).  
 ==== Interpretation der Daten ==== ==== Interpretation der Daten ====
  
-Die Kodierung und Interpretation der Fragebögen zum Thema der medienpädagogischen Fragestellungen erfolgt pro Zielgruppe individuell. Nachdem die Antworten auf die verschiedenen Fragen dokumentiert und zu Graphiken oder Texten zusammengefasst werdenfolgt die Reduzierung der Ergebnisse im Sinne der wichtigsten Ergebnisse und Aussagen der jeweiligen Fragebögen und deren Diskussion (vgl. Goetz, 2018, S. 171 f). +Die Kodierung und Interpretation der Fragebögen zum Thema der medienpädagogischen Fragestellungen erfolgte pro Zielgruppe individuell. Nachdem die Antworten auf die verschiedenen Fragen dokumentiert und zu Graphiken oder Texten zusammengefasst wurdenfolgte die Reduzierung der Ergebnisse im Sinne der wichtigsten Ergebnisse und Aussagen der jeweiligen Fragebögen und deren Diskussion (vgl. Goetz, 2018, S. 171f.). Zur Unterstützung der Auswertung und der Interpretation, sowie der Präsentation der Daten der Gruppendiskussionen wurde von Goetz die, schon erwähnte, Software „MaxQDA“ verwendet (ebd., S. 159f.). Zu Beginn wurden die einzelnen Gruppendiskussionen der Kindertagesstätten dokumentiert und im Anschluss auf die wichtigsten Themen reduziert und diese diskutiert (ebd., S350f.). In einem zusammenfassenden nächsten Abschnitt wurden alle Kindertagesstätten miteinander verglichen. Goetz legte hier ihren Fokus auf die Kitaleitungen und ihre Rolle in der Studie, sowie auf die zentralen, kitaübergreifenden Schwerpunkte und deren Diskussion (ebd., S. 389f.). Im Anschluss wurden die Ergebnisse noch einmal als Gesamtes diskutiert und es wurden Schlussfolgerungen formuliert (ebd., S. 412f.). Im letzten Abschnitt wurden die Forschungsfragen vom Beginn hinsichtlich der Ergebnisse und Diskussionen sowohl der qualitativen als auch der quantitativen Datenerhebungen beantwortet (ebd., S. 414f.).
-Zur Unterstützung der Auswertung und Interpretation, sowie Präsentation der Daten der Gruppendiskussionen wurde von Goetz die, schon erwähnte, Software „MaxQDA“ verwendet (ebd., S. 159f.). Zu Beginn werden die einzelnen Gruppendiskussionen der KiTas dokumentiert und im Anschluss auf die wichtigsten Themen reduziert und diese diskutiert (ebd., S 350f.). In einem zusammenfassenden nächsten Abschnitt werden alle KiTas miteinander verglichen. Goetz legt hier ihren Fokus auf die Kitaleitungen und ihre Rolle in der Studie, sowie auf die zentralen, kitaübergreifenden Schwerpunkte und deren Diskussion (ebd., S. 389f.). Im Anschluss werden die Ergebnisse noch einmal als Gesamtes diskutiert und es werden Schlussfolgerungen formuliert (ebd., S.412f.). Im letzten Abschnitt werden die Forschungsfragen vom Beginn hinsichtlich der Ergebnisse und Diskussionen sowohl der qualitativen als auch der quantitativen Datenerhebungen beantwortet (ebd., S.414f.).+
  
 ==== Geltungsbegründung ==== ==== Geltungsbegründung ====
  
 +Für den quantitativen Teil der Studie werden die Gütekriterien "Reliabilität, Validität und Objektivität" (Geritan, 2019, Folie 9, S. 27) überprüft. Von Goetz wurde die Methode der Fragebögen gewählt, welche die Kriterien erfüllt. Die verwendete Stichprobenziehung ist geeignet, um die Ergebnisse der Fragebögen auf die Allgemeinheit beziehen zu können, da diese unbeeinflusst beantwortet werden (vgl. Goetz, 2018, S. 143) und so breite Teile der „Grundgesamtheit“ (Goetz, 2018, S. 140) vertreten werden können (ebd., S. 140f.). Die Ergebnisse sowie die Durchführung dieser wurde von Goetz nachvollziehbar dargestellt, sodass sich dem Leser die Methode erschließt. Für den qualitativen Forschungsabschnitt verwendete Goetz nicht die qualitativen Gütekriterien, da diese der "Spezifik" (Goetz, 2018, S. 164) der Methode nicht gerecht würden. Sie bezieht sich hier auf die Kriterien „Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand“ (Goetz, 2018, S. 164), „Empirische  Verankerung der Ergebnisse mit einer, Theoriebildung[...]dicht an den empirischen Daten‘ (Steinke, 1999, S. 221)“ (Goetz, 2018, S. 165), sowie auf die Kriterien „Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und Angaben zur Übertragbarkeit der Ergebnisse“ (Goetz, 2018, S. 165) und „Intersubjektive Nachvollziehbarkeit mit einer Dokumentation des Vorgehens“ (Goetz, 2018, S. 165). Diese Kriterien wurden in der Dissertation alle erfüllt, ebenso wie die Verallgemeinbarkeit der Ergebnisse, welche Teil der Gütekriterien ist. Zusammengefasst können Goetzes Ergebnisse gut auf die Allgemeinheit bezogen werden, mit Abweichungen nach Bundesländern (vgl. Goetz, 2018, S. 429). Für die Gewährleistung dessen bezieht sich Goetz nicht nur auf die von Ihr erarbeiteten Erkenntnisse, sondern auch auf bereits Bestehenden (ebd., S. 429). Die Darstellung ist ihr gut und nachvollziehbar gelungen, insbesondere die Verwendung der Software MAXQD hilft dem Leser, die Inhalte durch die Abbildungen zu verstehen (ebd., S. 429).
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
 +Über den "Diskurs nach außen" (Flick, 1991, S. 171), also den nachträglichen Diskurs mit den Erforschten durch Rückmeldung, ist in Goetz‘ Studie nichts zu finden. Ebenso sind keinerlei Informationen über den "Diskurs nach innen" (Flick, 1991, S. 171), den Diskurs der ForscherInnen über die Studie, zu lesen. Es ist anzunehmen, dass der Grund hierfür wahrscheinlich die selbstständige Arbeit der Forscherin ist. Da nirgends anders vermerkt, fand diese wohl alleine und nicht in einer ForscherInnengruppe statt.
 +/
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
-Flick, Uwe (1991): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In Flick U./Kardoff v. E./Keupp H./Rosenstiel v. L./Wolff S. (Hrsg.): Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. München: Beltz - Psychologie Verl. Union. S.147-173.+  * Flick, Uwe (1991): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. InFlick U./Kardoff v. E./Keupp  H./Rosenstiel v. L./Wolff S. (Hrsg.): Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. München: Beltz - Psychologie Verl. Union. S.147-173.  
 + 
 +  * Geritan, Anna (2019): #9 Folien_Gütekriterien, In: Methoden der empirischen Sozialforschung in der Erziehungswissenschaft.
  
-Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dissertation an der Fakultät Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund.+  * Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dissertation an der Fakultät Kulturwissenschaften der Technischen Universität Dortmund. 
  
 ===== Kommentare ===== ===== Kommentare =====
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