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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:stein:tandem20 [2017/09/14 19:09] tandem20b [Verhältnis Theorie-Gegenstand] |
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:stein:tandem20 [2020/11/04 21:41] (aktuell) |
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==== Annäherung ans Feld ==== | ==== Annäherung ans Feld ==== | ||
- | Durch ihre Biographie bewegte sich Stein schon vor Durchführung der Studie | + | Die Studie |
==== Sammlung der Daten ==== | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
- | Den zentralen Ort der Datenerhebung stellte das durchgeführte Begleitseminar dar (Stein, | + | Den zentralen Ort der Datenerhebung stellte das durchgeführte Begleitseminar dar (Stein, |
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- | Die Daten werden | + | |
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==== Fragestellung, | ==== Fragestellung, | ||
- | Stein legt ihrer Studie keine konkrete Fragestellung zugrunde, was nach Flick auch keine Notwendigkeit besitzt (Flick, 2016, S. 39). Stein widmet sich dem Fragenkomplex was tatsächlich im Lehramtsstudium passiert und wie dabei die Auseinandersetzung der Studierenden mit der Berufspraxis erfolgt (Stein, 2005, S. 2). Hierbei wird untersucht, wie innovative Kompetenzen festgemacht werden, da die Lehramtsstudierenden im Bildungspolitischen Diskurs immer wieder als „Hoffnungsträger“ für die nachhaltige Schulentwicklung erscheinen (ebd., S.7) und wie man Einflüsse identifizieren kann (ebd., S.2). Von besonderem Interesse sind hier die Auswirkungen des beruflichen Selbstverständnisses auf das professionelle Handeln (ebd., S. 5f). | + | Stein legt ihrer Studie keine konkrete Fragestellung zugrunde, was nach Flick auch keine Notwendigkeit besitzt (Flick, 2016, S.39). Stein widmet sich dem Fragenkomplex, was tatsächlich im Lehramtsstudium passiert und wie dabei die Auseinandersetzung der Studierenden mit der Berufspraxis erfolgt (Stein, 2005, S.2). Hierbei wird untersucht, wie innovative Kompetenzen festgemacht werden, da die Lehramtsstudierenden im Bildungspolitischen Diskurs immer wieder als „Hoffnungsträger“ für die nachhaltige Schulentwicklung erscheinen (ebd., S.7) und wie man Einflüsse identifizieren kann (ebd., S.2). Von besonderem Interesse sind hier die Auswirkungen des beruflichen Selbstverständnisses auf das professionelle Handeln (ebd., S.5f). |
Steins Untersuchung weicht von den bisherigen Modellversuchen ab, indem Sie, nicht wie bisher von der Reflexion berufstheoretischer Modelle ausgeht, sondern „[…] empirisch beobachtbare, | Steins Untersuchung weicht von den bisherigen Modellversuchen ab, indem Sie, nicht wie bisher von der Reflexion berufstheoretischer Modelle ausgeht, sondern „[…] empirisch beobachtbare, | ||
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==== Annäherung ans Feld==== | ==== Annäherung ans Feld==== | ||
+ | Durch ihre Biographie bewegte sich Stein schon vor Durchführung der Studie im untersuchten Feld (Stein, 2005, S.1). Dennoch führte Stein der Studie vorgelagert im Rahmen der Pilotphase Feldforschung (ethnografische Untersuchungen (ebd., S.62)) durch (ebd., S.58). Die Rolle der Dozentin weist Stein zum einen den Fremdenstatus zu (Flick, 1995, S.154), zum anderen nimmt Stein aktiv am Feld teil und ihr biographischer Hintergrund ermöglicht die Einnahme einer Innenperspektive (Flick, 1995, S.155). Durch die Personalunion als Hochschuldozentin und Forscherin mit der Basisprofession als Lehrerin sowie als Supervisionsleiterin (Stein, 2005, S.54) steht Stein der Dialektik von Fremdheit und Vertrautheit (Flick, 1995, S.155) gegenüber. | ||
==== Sammlung der Daten==== | ==== Sammlung der Daten==== | ||
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+ | Den zentralen Ort der Datenerhebung stellte das durchgeführte Begleitseminar dar (Stein, 2005, S.34). Um möglichst alltagsbezogene Daten generieren zu können (ebd., S.62), nutzt Stein Methoden der rekonstruktiven sowie interpretativen Verfahren bei der Datenerhebung situationsabhängig (Flick, 1995, S.156). Zur Datenerhebung nutzt Stein folgende Methoden: (Beobachtungs-)Protokolle (Stein, 2005, S.67), Forschungstagebuch, | ||
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+ | Die Daten werden sowohl vom Forscher, dem Subjekt und der Situation strukturiert, | ||
==== Fixierung der Daten==== | ==== Fixierung der Daten==== | ||
+ | Die Darstellung der Daten orientiert sich an der Grounded Theory (Stein, 2005, S.69), da sich diese durch die gründliche Auswertung der Daten auszeichnet und unter anderem die empirisch erhobene Datenbasis über „Codes“ und Kategorien darstellen und interpretieren lässt (ebd., S.72) und sich somit die Datenbasis genau erklären lässt (ebd., S.69). | ||
+ | Die erhobenen Daten, wobei Transkripte der angefertigten Audioaufzeichnungen das Hauptmaterial für die Auswertung bildeten (ebd., S.71), werden in direkte Daten und mittelbare Textsorten unterschieden (ebd., S.69ff.). Durch den Vorgang des Kodierens wird eine solide Grundlage für eine gründliche Interpretation gewährleistet. Unterschieden wird in offenes (Analyse), axiales (Kernkategoriekonstruktion) und selektives Kodieren (Selektion) (ebd., S.74ff.), wobei die Beschreibung und die Verwendung weitestgehend gleichzusetzen ist mit den Definitionen und den Merkmalen Flicks (Flick, 2016, S.168ff.). Im Schritt des axialen Kodierens wendet Stein das Kodierschema von Strauss/ Corbin an, um Kategorien in Bezug auf die Ursachenbedingungen spezifizieren zu können (Stein, 2005, S.75). Im Schritt der selektiven Kodierung weicht Stein von dem üblichen Vorgehen ab und fertig erneut Transkripte an und wertet diese aus. Dies wird durch die notwendige Absicherung der hohen kritischen Konzentration in der Kernkategorie begründet (Stein, 2005, S.76). | ||
+ | Stein fertigte vollständige Transkripte der Gruppendiskussionen, | ||
==== Interpretation der Daten==== | ==== Interpretation der Daten==== | ||
+ | Durch die rekonstruktive Interpretation | ||
+ | Die Daten, die hauptsächlich aus Trankskripten der Audioaufzeichnungen bestehen, werden auf Basis der Grounded Theory strukturiert (Stein, 2005, S. 69), da durch das Prinzip der Offenheit auf eine vorzeitige Strukturierung verzichtet werden kann (Flick, 1995, S.150) und das Datenmaterial stark verkürzt werden kann (Stein, 2005, S.71). | ||
==== Geltungsbegründung==== | ==== Geltungsbegründung==== | ||
+ | Um die allgemeine Geltungsbegründung ihrer Ergebnisse zu validieren grenzt Stein, die durch ihre Personalunion ein besonders enges Verhältnis zum erforschten Feld besitzt (Stein, 2005, S.52), durch verschiedene Kriterien der Qualitätssicherung im Auswertungsprozess die subjektive Sichtweise ein, um ein größtmögliches Maß an Objektivität zu gewinnen (ebd., S.77). Um die Ergebnisse der Studie zusätzlich zu validieren nutzt Stein die intensive Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern („Critical Friend“, „Arbeitskreis“, | ||
+ | Durch den engen Forschungsprozess, | ||
+ | Stein entwickelt mit ihrer Studie, durch die empirische, dynamische Habitusfigur (Stein, 2005, S.402ff.) und dem forcierten Bezug zur Alltagspraxis in der Lehrerbildung (ebd., S.408ff.), einen lösungsorientierten Beitrag zu dem, von ihr kritisch betrachteten, | ||
+ | Um ihre Ergebnisse verallgemeinern und darstellen zu können betrachtet Stein zunächst jeden Fall als Fall, interpretiert erst in einem zweiten Schritt vergleichend (Flick, 1995, S.169) und setzt ausgewählte Aspekte in das theoretische Muster der Kernkategorien ein. Abweichungen werden als Ausnahmen oder Einschränkungen betrachtet (Stein, 2005, S.82). | ||
+ | Um Transparenz ihrer Ergebnisse (Flick, 1995, S.172) zu gewährleisten transformiert Stein die Daten - selektiert in Daten aus dem Begleitseminar und erhoben Daten in Schule und Hochschule - in Kategorien und nutzt als Gliederung Handlungskontexte der Studierenden (Stein, 2005, S.80) um diese, nach der rekonstruktiven Interpretation, | ||
==== Forschung als Diskurs==== | ==== Forschung als Diskurs==== | ||
+ | Stein steht in stetigem Kontakt zum untersuchten Feld und forciert zur Reflexion den Austausch mit den Studierenden durch Validierungsgespräche (Stein, 2005, S.70) sowie in Gruppendiskussionen (ebd., S.64) und durch Reflexionsmails (ebd., S.70) und führt so den Diskurs mit den Beforschten (Rückmeldung und Veränderungen) bereits während der Datenerhebung und erhält somit Transparenz der Untersuchung nach innen (Flick, S.172). | ||
+ | Durch die zusätzlichen Mechanismen des Critical Friend, des Arbeitskreises sowie der Interpretationswerkstatt, | ||
+ | Zur Dokumentation und Reflexion (Flick, 1995, S.171) führt Stein Supervisionssitzungen durch, die den lokalen Forschungsrahmen bilden (Stein, 2005, S.33). | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
- | * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | + | |
+ | Flick, Uwe (2016): „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“, | ||
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+ | Flick, Uwe (2014): | ||
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+ | Flick, Uwe; von Kardoff, Ernst; Keupp, Heiner; von Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stefan (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung, | ||
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+ | Stein, Sabine | ||
+ | Lehrerbildung. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek, | ||
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