Die explosive Ausarbeitung „Verschenkte Chancen- Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? – eine Befragung von Schülerinnen und Schülern mit türkischem Migrationshintergrund bezüglich der Einstellung zu „schülerorientierter Elternarbeit“ am Gymnasium“ welche 2015 von Burkhard Leimbach an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg verfasst wurde, handelt von einer Studie, die den Focus auf die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und Schüler_innen mit türkischem Migrationshintergrund richtet. Leimbach der Ansicht, dass der Schulerfolg der Schülerinnen und Schüler von den elterlichen Möglichkeiten geprägt ist (vgl. Leimbach, 2015, S. 6).
Die Formulierung der Fragestellung ist ein wesentlicher Bezugspunkt bei der Entscheidung für die Methoden der Datenherbung (vgl. Flick, 2011, S. 132). Die Studie Leimbachs beschränkt sich präzise auf die Frage, “ob und inwiefern sich Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich als Gestalter ihrer Schulkarriere empfinden, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule-Schülerin/Schüler für eigenes Handeln sehen, um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können” (Leimbach, 2015, S. 45). Die Interviewfragen nehmen Bezug auf drei Bereiche: Bedeutung der Schule bzw. des Schulerfolgs für die Eltern der Kinder, Miteinbeziehung der Familie in das Schulleben und Stellenwert der Interaktion zwischen Eltern, Schüler und Schule für Schülerinnen und Schüler (ebd. S. 77). Eine besonders wichtige Rolle spielt hierbei die Eruieren der Erfahrungen von Schülerinnen und Schüler im Verlauf ihrer Schulausbildung (vgl. Leimbach, 2015, S. 45.). Schulische Leistungen, als auch Ängste und Freude der Schülerinnen und Schüler beeinflussen die Beantwortung der Fragen (ebd.). Der Autor befragt Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund, die das Gymnasium besuchen (vgl. Leimbach, 2015, S. 7). Seine Wahl der türkischstämmigen Schülerinnen und Schüler begründet er damit, dass die türkischen Einwanderer zwar die Mehrheit der Einwanderergruppen in Deutschland bilden, aber deren Bildungserfolg im unteren Bereich der Erfolgsskala ist (vgl. Leimbach, 2015, S. 16).
Den Feldeinstieg gestaltet Leimbach ohne vorliegende Theorien, verfolgt aber ein Konzept, welches offen für Veränderungen ist und weiterentwickelt werden kann (vgl. Leimbach, S. 87). Aufgrund dessen gibt es Berührungspunkte mit der ‘Ground Theory’ (ebd.). Die Probanden sind Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund im Alter von 13 bzw. 14 Jahren, die kognitiv soweit entwickelt sind, dass sie über ihre Identität, Selbst- und Fremdwahrnehmungen, Selbsteinschätzungen etc. reflektieren und schildern können (vgl. Leimbach, S. 76). Zudem muss gewährleistet werden, das sich die Probanden wohl bzw. ernst genommen fühlen und einen Sinn darin sehen an der Forschung mitzuwirken (vgl. Leimbach, S. 80). Im Vorfeld informiert der Autor zunächst die Schule und die Schulleitungsgremien, was der Sinn und Zweck der Studie ist (vgl. Leimbach, S. 81). Anschließend werden Schulsozialpädagogen und Beratungskräfte mit türkischer Herkunft über das Vorhaben aufgeklärt und informiert und um eine Einschätzung des Vorgehens gebeten (ebd.). Leimbach selbst führt bewusst nicht das Interview durch, um durch sein Vorwissen und seiner beruflichen Erfahrung nicht die Studie zu beeinflussen (vgl. Leimbach, 2015, S. 65). Diesbezüglich übernimmt ein erfahrener türkischer Mitarbeiter der Universität Oldenburg die Rolle des Interviewer (ebd.). Durch seine Herkunft, Sprachkenntnisse, Werte etc. können ihm Schülerinnen und Schüler Vertrauen schenken, was zu ergiebigeren Interviews führen kann (ebd). Teilgenommen haben letztendlich zwei Schüler und drei Schülerinnen, die je zwei mal befragt wurden (vgl. Leimbach, S. 82). Da die qualitative Studie prozesshaft angelegt ist, ist die Qualität der Interviews von großer Bedeutung für Erkenntnisfortschritte und nicht etwa die Anzahl der Befragungen (ebd.).
Die Erhebungsform für die sich Leimbach entscheidet, ist das leitfadengestüzte problemzentrierte Interviewverfahren (vgl. Leimbach, S. 72). “Darin werden anhand eines Leitfadens, der aus Fragen und Erzählanreizen besteht, insbesondere biographische Daten mit Hinblick auf ein bestimmtes Problem thematisiert” (Flick, 2011, S. 210). Leimbach verdeutlicht, dass andere Erhebungsverfahren wie die Bildanalyse, teilnehmende Beobachtungen oder Dokumentenanalyse nicht den Kriterien genügen, die die Erhebungsform “Interview” erfüllen kann (vgl. Leimbach, S. 59). Die Untersuchung besteht aus Fragebögen, welche dazu dienen erste Fakten über die familiäre Situation der Probanden zu erfassen und aus insgesamt 10 Interviews (vgl. Leimbach, 2015, S. 83). Die Auswahl von Probanden nach dem deduktiven Prinzip, wird durch das induktive, explorative Auswahlverfahren ergänzt, da die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund unzuverlässig sind (vgl. Leimbach, 2015, S. 77). Zudem verfügt der Interviewer über einen so genannten „Fremdenstatus“, der bei Bedarf kurz in das Feld eintaucht und die Routinen der Probanden hinterfragt (vgl. Flick, 2011, S. 149). Der Interviewer befragt die Probanden selektiv, d. h., er bietet den Befragten die Möglichkeit an, persönliche Interessen und Problemfelder detailliert darzulegen (vgl. Leimbach, S. 106). Die Forderung nach Offenheit in einer explorativen Stufe wird hierbei vereinzelt eingelöst (ebd.). Die subjektive Ansicht und Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler bei der Auswertung der Daten ist für Leimbach von Belangen (vgl. Leimbach, S. 48). Sowohl die erste, als auch die zweite Interviewserien werden je an einem regulären Schultag durchgeführt (vgl. Leimbach, S. 103, 107).
Die Basis der Datenerhebung besteht jeweils aus zwei Interviewphasen, die qualitative Studie ist explorativ angelegt und lässt sich nicht nur durch inhaltlich klar erfassbar verbale Äußerungen erschließen, sondern werden auch durch die Art und Weise der Sprachanwendung und der nichtsprachlichen Information erfassbar.(Leimbach 2015 S.85). Bei der Auswertung wird nicht davon ausgegangen das die Jugendlichen die sprachliche Ausdrucksweise in beiden Sprachen perfekt beherrschen. Diesbezüglich nimmt Leimbachs Studie benötigte Information aus dem Verhalten der Jugendlichen „Zögern, Betonungen, Tonfall, Unterbrechungen“(vgl. Leimbach, 2015 S.85). Die Auswahl der Auswertungsverfahren ist schwer denn nicht jedes Verfahren eignet sich für diese Forschung. Doch Leimbach benutzt in seiner Studie die qualitative Inhaltsanalyse durch die eine kontrollierte Auswertung- und Interpretationsprozess bietet. „Im Zentrum steht dabei ein theoriegeleitet am Material entwickeltes Kategorie System, durch dieses Kategorie System werden diejenigen Aspekte festgelegt, die aus dem Material herausgefiltert werden sollen“(Leimbach, 2015, S.88). Durch dieses Verfahren können Textteile deutlicher hervortreten aus denen dann induktiv Kategorien abgeleitet werden. Dadurch lässt sich schon im ersten Durchgang sehen ob die Kategorie präzise genug ist. (vgl. Leimbach 2015 S.89) Durch abgleichen der Interviews der Schüler und Schülerinnen können Aussagen generalisiert werden. „Unabdingbar aber sind ein nachvollziehbarer Begründungszusammenhang mit der theoretischen Ausrichtung der Studie und die belegbare Beziehung der Kategorie zum Datenmaterial.“(Leimbach 2015 S.90)
Über die Wirkung der Elternarbeit bei Kindern und Jugendlichen gibt es Uneinigkeiten, da die Elternarbeit keine festen Regelungen kennt. Ist die Elternarbeit erfolgreich wenn häufig ein Kontakt zwischen Lehrenden und Eltern herrscht z.B. bei Elternabenden oder Sprechtagen? Wie kann man den Schulerfolg messen? (vgl. Leimbach, 2015 S.30-31) Es ist schwer Untersuchungen der Aussagen unterschiedlicher Elternarbeit auf die große Population von Schüler/Schülerinnen festzulegen, da einige mit kleinen Untersuchungsgruppen arbeiten. (vgl. Leimbach, 2015 S.31)
Die Studie richtet sich an Lehrkräfte am Gymnasium, mit hohem Anteil an Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Leimbach möchte mit der Studie eine bessere Vorstellung der Zusammenarbeit von Schule und Eltern ermöglichen. Dieses soll bessere Lernbedingungen hervorrufen. Die Schüler an Selbstwertgefühl stärken(vgl. Leimbach, 2015 S.28)
Leimbach beruht auf der Studie von Jeynes im Jahre 2011 das die Elternarbeit eine messbare positiven Einfluss auf die Leistung der Schüler hat. (vgl. Leimbach 2015 S.35)
Leimbach, Burkhard (2015): Verschenkte Chancen - Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1082346985 (Letzter Zugriff: 09.06.2017)
Ranking: 1. Platz: Tandem 34, 2. Platz: Tandem 36, 3. Platz: Tandem 35, 4. Platz:Tandem 44 (jeweils Tandem-Nummer eintragen)
===Tandem 34, Platz 1=== Das Tandem 34 hat eine sehr ausführliche und gut strukturierte Analyse ausgefertigt. Die Studienanalyse lässt einen klaren roten Faden erkennen. Die gute Einleitung führt einem zu Beginn schon in die Thematik ein. Sie beziehen sich auf die Auswahlkriterien welche Leimbach zur Datenerhebung getroffen hat. Gleichermaßen wird hier auch gut deutlich, dass die Probanden zweimal befragt wurden und warum diese Befragung nicht von Leimbach selbst durchgeführt wurde. Das Tandem hat in allen Punkten eine Inhaltlich ausführliche Darstellung geboten. Die gesamte Analyse ist leicht verständlich und einfach mit zu verfolgen.
===Tandem 36, Platz 2=== Die kurze Einleitung zu Beginn führt gut in die Thematik ein und hilft der Studienanalyse im Verlauf zu folgen. Die wesentlichen Aspekte wurden ausführlich und explizit dargestellt. An einigen Stellen fehlen die wissenschaftlichen Vergleiche zu Leimbachs Studie. Zudem sind die befragten Probanden ausschließlich Schüler_innen türkischer Abstammung (siehe Fragestellung). Besonders gut gelungen ist die inhaltliche Strukturierung der Kapitel Erhebungsverfahren und Geltungsbegründung. Im Großen und Ganzen ist die Analyse weitestgehend in der Rechtschreibung fehlerfrei strukturiert.
===Tandem 35, Platz 3=== Die Ausarbeitung ist inhaltlich gut strukturiert und weist einen roten Faden auf, jedoch hat uns der Einstieg bzw. eine Einleitung in die Thematik gefehlt. Die Annäherung an das Feld wurde klar und übersichtlich dargestellt. Die Tandemgruppe sollte noch erwähnen, dass die Schüler_innen je zweimal befragt wurden und fünf türkischstämmige Schüler_innen teilgenommen haben. Die aus der Literatur bzw. Der Studie genutzten Zitate wurden sinnvoll sowie nachvollziehbar in die Analyse eingebunden. Im Großen und Ganzen zeigt die Analyse keine Fehler in der Rechtschreibung oder dem wissenschaftlichen Ausdruck. Insgesamt bewerten wir die Analyse als sehr gelungen.
===Tandem 44, Platz 4=== Die Studienanalyse ist deutlich geschrieben und ausführlich ausgearbeitet. Sie hat einen erkennbaren roten Faden und einen hohen grammatikalischen wert. Die einzelnen Punkte sind ausführlich erarbeitet worden. Die Aspekte orientieren sich an der Studie. Die Fragestellung und Forschungsperspektive wurden umfassend erfasst und der Inhalt wurde plausibel auf den Punkt gebracht. Im Kapitel “Sammlung der Daten” wurde die angewandte Methode ausführlich erklärt. Doch das Kapitel “Annäherung ans Feld” wurde nicht präzise genug interpretiert. Die wissenschaftliche Bezugnahme zu Flick und anderer Literatur wurde gründlich kombiniert. Auch die Zitation wurde einwandfrei angewandt. Zum Schluss noch ein großes Lob für die vorbildliche Leistung, die bereits im Voraus erbracht wurde (siehe Fixierung der Daten und Forschung als Diskurs). Das Tandem hat deutlich gemacht das es sich hier um eine Qualitative Studie handelt, dennoch sind widersprüchliche Aussagen im punkt Verhältnis Theorie Gegenstand und dem Punkt Fragestellung Forschungsperspektive in Bezug auf die Hypothese die nicht einheitlich geklärt werden.
Die explosive Ausarbeitung „Verschenkte Chancen- Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? – eine Befragung von Schülerinnen und Schülern mit türkischem Migrationshintergrund bezüglich der Einstellung zu „schülerorientierter Elternarbeit“ am Gymnasium“ welche 2015 von Burkhard Leimbach an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg verfasst wurde, handelt von einer Studie, die den Fokus auf die Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schule und Schüler_innen mit türkischem Migrationshintergrund richtet. Leimbach ist der Ansicht, dass der Schulerfolg der Schülerinnen und Schüler von den elterlichen Unterstützungen geprägt ist (vgl. Leimbach, 2015, S. 6).
Leimbach verfolgt mit der Studie das Ziel seine Erkenntnisse bezüglich Migration und Bildung zu erweitern. Das Feld, das Leimbach erkundet bzw. die Studie durchführt, wurde zuvor nicht reichlich ergründet. Auch das Resultat der Untersuchung ist unberechenbar. Deswegen ist das Prinzip der Offenheit für die Studie inhaltsträchtig (vgl. Leimbach, 2015, S. 55). Bei der Ausarbeitung liegt also keine Theorie vor, sondern eher ein Konzept, welches Leimbach weiterentwickelt und verändert (vgl. Leimbach, 2015, S. 87).
Die Formulierung der Fragestellung ist ein wesentlicher Bezugspunkt bei der Entscheidung für die Methoden der Datenherbung (vgl. Flick, 2011, S. 132). Die Studie Leimbachs beschränkt sich präzise auf die Frage, “ob und inwiefern sich Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich als Gestalter ihrer Schulkarriere empfinden, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule-Schülerin/Schüler für eigenes Handeln sehen, um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können” (Leimbach, 2015, S. 45). Die Interviewfragen nehmen Bezug auf drei Bereiche: Bedeutung der Schule bzw. des Schulerfolgs für die Eltern der Kinder, Miteinbeziehung der Familie in das Schulleben und Stellenwert der Interaktion zwischen Eltern, Schüler und Schule für Schülerinnen und Schüler (ebd. S. 77). Schulische Leistungen, als auch Ängste und Freude der Schülerinnen und Schüler beeinflussen die Beantwortungen der Fragen (ebd.). Der Autor beauftragt einen Kollegen die türkisch stämmigen Probanden die das Gymnasium besuchen zu befragen (vgl. Leimbach, 2015, S. 7). Seine Wahl der türkischstämmigen Schülerinnen und Schüler begründet er damit, dass die türkischen Einwanderer zwar die Mehrheit der Einwanderergruppen in Deutschland bilden, aber deren Bildungserfolg im unteren Bereich der Erfolgsskala ist (vgl. Leimbach, 2015, S. 16).
Den Feldeinstieg gestaltet Leimbach ohne vorliegende Theorien, verfolgt aber ein Konzept, welches offen für Veränderungen ist und weiterentwickelt werden kann (vgl. Leimbach, S. 87). Aufgrund dessen gibt es Berührungspunkte mit der ‘Ground Theory’ (ebd.). Die Probanden sind Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund im Alter von 13 bzw. 14 Jahren, die kognitiv soweit entwickelt sind, dass sie über ihre Identität, Selbst- und Fremdwahrnehmungen, Selbsteinschätzungen etc. reflektieren und schildern können (vgl. Leimbach, S. 76). Zudem muss gewährleistet werden, das sich die Probanden wohl bzw. ernst genommen fühlen und einen Sinn darin sehen an der Forschung mitzuwirken (vgl. Leimbach, S. 80). Im Vorfeld informiert der Autor zunächst die Schule, Schülerinnen und Schüler und deren Eltern über das Vorgehen und die Studie (vgl. Leimbach, S. 81). Anschließend werden Schulsozialpädagogen und Beratungskräfte mit türkischer Herkunft über das Vorhaben aufgeklärt und um eine Einschätzung des Vorgehens gebeten (ebd.). Leimbach selbst führt bewusst nicht das Interview durch, um durch sein Vorwissen und seiner beruflichen Erfahrung als ehemaliger Schulleiter nicht die Studie zu beeinflussen (vgl. Leimbach, 2015, S. 65). Diesbezüglich übernimmt wie bereits erwähnt, ein erfahrener türkischer Mitarbeiter der Universität Oldenburg die Rolle des Interviewer (ebd.). Durch die Herkunft und Sprachkenntnisse des Interviewers können ihm Schülerinnen und Schüler Vertrauen schenken, was zu ergiebigeren Interviews führen kann (ebd). Teilgenommen haben letztendlich zwei Schüler und drei Schülerinnen, die je zwei Mal befragt wurden (vgl. Leimbach, S. 82). Da die qualitative Studie prozesshaft angelegt ist, ist die Qualität der Interviews von großer Bedeutung für Erkenntnisfortschritte und nicht etwa die Anzahl der Befragungen (ebd.).
Die Erhebungsform für die sich Leimbach entscheidet, ist das leitfadengestüzte problemzentrierte Interviewverfahren (vgl. Leimbach, S. 72). “Darin werden anhand eines Leitfadens, der aus Fragen und Erzählanreizen besteht, insbesondere biographische Daten mit Hinblick auf ein bestimmtes Problem thematisiert” (Flick, 2011, S. 210). Leimbach verdeutlicht, dass andere Erhebungsverfahren wie die Bildanalyse, teilnehmende Beobachtungen oder Dokumentenanalyse nicht den Kriterien genügen, die die Erhebungsform “Interview” erfüllen kann (vgl. Leimbach, S. 59). Die Untersuchung besteht aus Fragebögen, welche dazu dienen erste Fakten über die familiäre Situation der Probanden zu erfassen. Diese werden im Vorfeld von den Probanden ausgefüllt. Des Weiteren besteht die Studie aus insgesamt 10 Interviews (vgl. Leimbach, 2015, S. 83). Die Auswahl von Probanden nach dem deduktiven Prinzip, wird durch das induktive, explorative Auswahlverfahren ergänzt, da die Anzahl der Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund unzuverlässig sind (vgl. Leimbach, 2015, S. 77). Zudem verfügt der Interviewer über einen so genannten „Fremdenstatus“, der bei Bedarf kurz in das Feld eintaucht und die Routinen der Probanden hinterfragt (vgl. Flick, 2011, S. 149). Der Interviewer befragt die Probanden selektiv, d. h., er bietet den Befragten die Möglichkeit an, persönliche Interessen und Problemfelder detailliert darzulegen (vgl. Leimbach, S. 106). Die Forderung nach Offenheit in einer explorativen Stufe wird hierbei vereinzelt eingelöst (ebd.). Die subjektive Ansicht und Verhaltensweisen der Schülerinnen und Schüler bei der Auswertung der Daten ist für Leimbach von Belangen (vgl. Leimbach, S. 48). Sowohl die erste, als auch die zweite Interviewserien werden je an einem regulären Schultag durchgeführt (vgl. Leimbach, S. 103, 107).
Zum Fixieren der Daten benötigt es drei Schritte: die Aufzeichnung der Daten, ihre Aufbereitung (Transaktion) und die Konstruktion einer neuen Realität (Flick 2011, S.372).
In der explorativen Studie werden zehn Interviews je 20 min. durchgeführt und jeweils in einer schriftlichen Form und einer Audio Datei gesammelt (vgl. Leimbach,2015 S.84).
Dadurch, dass die Studie verbal und non verbal vorhanden ist wird auf die Art und Weise der benutzten Tonart und Ausdrucksweise geachtet. Es wurde Rücksicht darauf genommen, dass die befragten Schülerinnen und Schüler altersbedingt, sowohl die deutsche, als auch die türkische Sprache nicht einwandfrei beherrschen können und die Ausdrucksform Mängel beinhalten kann. In der Studie wird betont, dass keine der Aussagen die von den Befragten gewonnen wurde geändert oder verbessert wurde (vgl. Leimbach, 2015 S.85).
Die Basis der Datenerhebung besteht jeweils aus zwei Interviewphasen. Die qualitative Studie ist explorativ angelegt und lässt sich nicht nur durch inhaltlich klar erfassbar verbale Äußerungen erschließen, sondern werden auch durch die Art und Weise der Sprachanwendung und der nichtsprachlichen Information erfassbar (Leimbach, 2015, S.85). Bei der Auswertung wird nicht davon ausgegangen, dass die Probanden beide Sprachen perfekt beherrschen. Diesbezüglich nimmt Leimbachs Studie benötigte Information aus dem Verhalten der Jugendlichen „Zögern, Betonungen, Tonfall, Unterbrechungen“(vgl. Leimbach, 2015, S.85). Die Auswahl der Auswertungsverfahren ist schwer zu entscheiden, denn nicht jedes Verfahren eignet sich für diese Forschung. Doch Leimbach benutzt in seiner Studie die qualitative Inhaltsanalyse durch die eine kontrollierte Auswertungs- und Interpretationsprozess bietet. „Im Zentrum steht dabei ein theoriegeleitet, am Material entwickeltes Kategorie System. Durch dieses Kategoriesystem werden diejenigen Aspekte festgelegt, die aus dem Material herausgefiltert werden sollen“ (Leimbach, 2015, S.88). Durch dieses Verfahren können Textteile deutlicher hervortreten aus denen dann induktiv Kategorien abgeleitet werden. Dadurch lässt sich schon im ersten Durchgang sehen, ob die Kategorie präzise genug ist (vgl. Leimbach, 2015, S.89). Durch abgleichen der Interviews der Schülerinnen und Schüler können Aussagen generalisiert werden. „Unabdingbar aber sind ein nachvollziehbarer Begründungszusammenhang mit der theoretischen Ausrichtung der Studie und die belegbare Beziehung der Kategorie zum Datenmaterial„ (Leimbach, 2015 S.90).
Güterkriterien lassen auf die Qualität einer Studie schließen, in der qualitativen Forschung gibt es drei Hauptkriterien: die Objektivität (Bestätigbarkeit) (vgl. Flick, Steinke, 2008 S.320), damit diese Subjektivität erhalten bleibt, ist es wichtig, die Befragten gegebenen Informationen in ihrer inhaltlichen Ganzheit zu erhalten (zit. Leimbach,2015, S.51). Die Befragten könnten durch Gefühle und andere Faktoren in Ihrer Sachlichkeit zum Interview gestört werden.
Die Reliabilität (Verlässlichkeit) sorgt dafür, dass eine gleichbleibende kontinuierliche Studien Ergebnisse vorgezeigt werden können (die Messgenauigkeit)(vgl. Flick, Steinke, 2008 S.320). Die Forschungsfrage der Studie muss mehrere Kriterien erfüllen, möchte man die Schüler verstehen welche Handlungen sie treffen, wie sie erlebtes verarbeiten, so kann man diese nur mit einer subjektiven Sichtweise behandeln ohne die Ergebnisse zu verfälschen (vgl. Leimbach, 2015, S.48). Es wurde Rücksicht darauf genommen, dass die Kinder in diesem Alter (13 – 14J.) keine perfekte Sprache und Ausdrucksform besitzen. (vgl. Leimbach, 2015 S.85). Sowie die Validität (Passung) bezieht sich in der qualitativen Sozialforschung auf die Sichtweise des Forschenden, das was er sieht, was er zu sehen meint, wie würden die Zusammenhänge aussehen, wenn sie nicht Teil einer qualitativen Sozialforschung wären(vgl. Flick, 2011 S. 492 – 493). Leimbach nennt seine Forschungsergebnisse unter Vorbehalt, da sie nicht ausreichen um eine tragfähige Generalisierung oder Typisierung vornehmen zu können (vgl. Leimbach, 2015, S.304). Lediglich generalisierende Vermutungen können angestellt werden, die Anregungen zu weiterführenden qualitativen und quantitativen Untersuchungen geben können (zit. Leimbach, 2015, S.304).
Leimbach bezieht sich in seiner Studie auf die zahlreichen bestehenden Studien über „Elternarbeit“, jedoch beschreibt er diese Studien als Schwierigkeit, weil keine Einigkeit gegenüber dem Begriff „Elternarbeit“ besteht. Ebenso herrschen Uneinigkeiten gegenüber dem Erfolg einer Studie (vgl. Leimbach, 2015, S.30).
Ebenfalls behält Leimbach die schmalgeschmückten Daten unter Vorbehalt, da zehn Interviews nicht ausreichen, um „tragfähige Generalisierung oder Typisierung“ vornehmen zu können (zit. Leimbach, 2015, S.304).
Fortlaufend lässt sich sehen, dass die Wertschätzung gegenüber den Eltern für eine qualifizierte Beratung seitens der Schule steigt (vgl. Leimbach, 2015 S.307).
Leimbach fasst die Aussagen der befragten Schülerinnen und Schüler als durchgehend positiv zusammen, die „unbedingte Unterstützung und positive Erwartungshaltung“, der Eltern führte bei den Kindern zu einen ausgeprägten Aufstiegsorientierung (vgl. Leimbach, 2015 S.305).