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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem04 [2017/07/07 23:01] tandem04a [Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen] |
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem04 [2020/11/04 21:41] (aktuell) |
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===Tandem 25, Platz 4=== | ===Tandem 25, Platz 4=== | ||
- | Tandem 25 steht für uns aufgrund der Gesamtstruktur auf dem vierten Platz. Die Fragestellung wurde in die Einleitung mit eingebaut, trotz dessen wurde der Abschnitt der „Fragestellung“ sehr ausführlich bearbeitet. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen wurde hier zudem die Geltungsbegründung nicht bearbeitet. Man könnte sich durch das Kurzfassen an manchen Stellen, eine balanciertere Aufteilung verschaffen. Im Vergleich sind also unserer Meinung nach die Strukturierung und das Festhalten von den nötigsten Fakten in den anderen Analysen besser nachzulesen. | + | Tandem 25 steht für uns aufgrund der Gesamtstruktur auf dem vierten Platz. Die Fragestellung wurde in die Einleitung mit eingebaut, trotz dessen wurde der Abschnitt der „Fragestellung“ sehr ausführlich bearbeitet. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen wurde hier zudem die Geltungsbegründung nicht bearbeitet. Man könnte sich, durch das Kurzfassen an manchen Stellen, eine balanciertere Aufteilung verschaffen. Im Vergleich sind also unserer Meinung nach die Strukturierung und das Festhalten von den nötigsten Fakten in den anderen Analysen besser nachzulesen. |
===== Dritter Text: Endfassung ===== | ===== Dritter Text: Endfassung ===== | ||
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====Einleitung ==== | ====Einleitung ==== | ||
+ | In der Studie „Verschenkte Chancen- Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? | ||
==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ||
+ | Leimbach beabsichtigt mit seiner Dissertation neue Einsichten in dem Bereich Migration und Bildung zu erlangen. Die auserwählte Schule für die Studie, weist einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern mit türkischem Migrationshintergrund auf (vgl. Leimbach, S.44). Im Vordergrund steht die elterliche Unterstützung in Bezug auf den Schulerfolg der Kinder. Jedoch sei es schwer, Ableitungen von Kategorien zu schaffen, welche Aussagen über die Wirkung einzelner Formen von Elternarbeit aussagen (vgl. Leimbach S.31). Mit dem Verweis auf verschiedene Autor_innen zeigt er, dass der Begriff „Elternarbeit“, | ||
==== Fragestellung, | ==== Fragestellung, | ||
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+ | Die Intention der Studie ist es zu klären, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule- Schülerin/ | ||
==== Annäherung ans Feld==== | ==== Annäherung ans Feld==== | ||
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+ | Um in ihrer Ganzheit dokumentiert werden zu können, muss auf schriftliche und mündliche Äußerungen, | ||
==== Sammlung der Daten==== | ==== Sammlung der Daten==== | ||
+ | Für die Datenerhebung entscheidet sich Leimbach für ein leitfadengestütztes problemzentriertes Interview (vgl. Leimbach 2015, S.72). Der symbolische Interaktionismus bildet den erkenntnistheoretischen Bezugsrahmen. Diese Methode zielt auf eine unvoreingenommene Erfassung individueller Handlungen, sowie subjektiver Wahrnehmungen gesellschaftlicher Realität ab (vgl. Witzel 2000, keine Seitenangabe). In Bezug auf die Studie ist es wichtig, eine subjektive Bedeutungszuschreibung von Jugendlichen zu erfassen. Dabei ist darauf zu achten, die Veränderung ihrer sozialen Konstrukte zu dokumentieren, | ||
==== Fixierung der Daten==== | ==== Fixierung der Daten==== | ||
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+ | Die Datenbasis besteht aus zehn Interviews, die auch als Audiodatei vorliegen und die Dauer beträgt im Durchschnitt 20 Minuten. Diese qualitative Studie ist explorativ angelegt, somit wird die Art und Weise der Sprachverwendungen und der nicht-sprachlichen Informationen erfassbar gemacht. Dieser Aspekt wird bei den Interviewten mit türkischem Migrationshintergrund als besonders wichtig empfunden, da von einer hinreichend entwickelten Ausdrucksfähigkeit bei 13-14 Jährigen sowohl in Deutsch als auch in Türkisch nicht ausgegangen werden kann. | ||
+ | Zu bevorzugen ist deshalb eine modifizierte wörtliche Transkription, | ||
==== Interpretation der Daten==== | ==== Interpretation der Daten==== | ||
+ | Leimbachs Auswertung der Daten findet in vier Stufen statt (vgl. Leimbach 2015, S.111). | ||
+ | In der ersten Stufe werden die Aussagen der Interviewten in vorherbestimmte Kategorien eingeordnet. Diese Kategorien können in dieser Stufe auch erweitert werden. | ||
+ | Um Struktur zu schaffen und Auskunft über individuelle Interviewpartner zu bekommen, wird in der zweiten Stufe zu jedem Interview ein zusammenfassender Kommentar erstellt (vgl. Leimbach 2015, S.113). | ||
+ | In der dritten Stufe werden die Kommentare im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung ausgewertet und verglichen (vgl. Leimbach 2015, S.114 f.). | ||
+ | In der vierten Stufe werden die Zusammenfassungen verglichen, um festzustellen, | ||
==== Geltungsbegründung==== | ==== Geltungsbegründung==== | ||
+ | Uwe Flick hat die Ansicht, dass verschiedene Vorschläge für Gütekriterien bestehen, diese aber auch mit unterschiedlichen Argumenten kritisiert werden können (vgl. Flick, S.485). Es können drei klassische Gütekriterien genannt werden, mit denen das Beurteilen von Untersuchungen möglich ist (vgl. Flick, S.489). 1. Reliabilität, | ||
==== Forschung als Diskurs==== | ==== Forschung als Diskurs==== | ||
+ | Durch eine schmale Datenbasis, in Form von zehn Interviews, können keine Generalisierungen oder Typisierungen vorgenommen werden (vgl. Leimbach 2015, S.304). Für einen sozialen und institutionellen Zusammenhang muss eine bessere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule unter Einbeziehung der Schüler_innen erreicht werden. Diese sollen vorzugsweise im Diskurs mitberücksichtigt werden, da sie das Bindeglied zwischen Schule und Elternhaus sind. Durch den direkten Austausch zwischen Interviewer und Interviewtem, | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
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+ | * Leimbach, Burkhard. „Verschenkte Chancen - Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? | ||
+ | * Flick, Uwe. Kardorff, E. v., & Steinke, I., 2000. Qualitative Forschung. Ein Handbuch ( S.13-30). Reinbek: Rowohlt | ||
* Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | ||
+ | * Reinders, H. (2012). Qualitative Interviews mit Jugendlichen führen - Ein Leitfaden. München: Oldenbourg | ||
+ | * Witzel, A. (2000). Das problemzentrierte Interview. Forum Qualitative Sozialforschung, | ||
===== Kommentare ===== | ===== Kommentare ===== |