In der Studie „Verschenkte Chancen- Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? (2015)“ von Burkhard Leimbach wird eine Untersuchung zum Thema Schülerorientierte Elternarbeit durchgeführt. Es werden Schüler_innen mit türkischem Migrationshintergrund in Form eines Interviews befragt. Dazu sollen sie Stellung zum Thema elterliche Unterstützung nehmen und über ihre persönliche Wahrnehmung zur eigenen Gestaltung ihrer Schulkarriere berichten.
Die Intention der Studie ist es zu klären, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule- Schülerin/Schüler für eigenes Handeln sehen, um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können. […]“ (Leimbach 2015, S.45). Für ein befriedigendes Ergebnis, muss auf persönliche Erlebnisse und Erfahrungen der Schüler_innen eingegangen werden. Dazu gehören z.B. die erlebten Konflikte, die schulischen Erfolge und Misserfolge, die erlebten Ängste und Freuden, die erfahrenen Widerstände und ihre Überwindungen oder die erlebte Unterstützung beziehungsweise Behinderung (vgl. Leimbach 2015, S.60). Die qualitative Herangehensweise bietet die Möglichkeit an, Neues zu entdecken, zumal mehr Flexibilität zur Verfügung steht und durch das stattfinden eines Dialoges keine Einrahmung entsteht (vgl. Flick, von Kardorff & Steinke 2000, 17). Ziel ist keine Generalisierung, sondern das Besondere des Einzelfalls herauszuarbeiten, um ermitteln zu können, ob eine oder mehrere Personen auf Bedeutungszuschreibungen oder Handlungsbegründungen zutreffen (vgl. Reinders 2012, 115). Im Hinblick auf die Fragestellung ist zu erwarten, dass eine qualitative empirische Ausrichtung einen kontrollierten Forschungsprozess, einen angemessenen Umgang mit den Untersuchungsobjekten, sowie eine Möglichkeit des Verstehens eröffnet (vgl. Leimbach 2015, S.51 f.). Im besten Falle ergeben sich gegen Ende der Studie Typisierungen, generalisierende Vermutungen oder gar Hinweise auf Hypothesen (vgl. Leimbach 2015, S.87).
Um in ihrer Ganzheit dokumentiert werden zu können, muss auf schriftliche und mündliche Äußerungen, sowie auf das Verhalten der Befragten geachtet werden. Jedoch sind Protokolle als Datenbasis, selbst mit Ergänzungen zu Pausen, Tonfall und Betonung, nur Momentaufnahmen einer Gesprächssituation und keine Dokumente von Ganzheit. Somit ist nur eine Annäherung möglich (vgl. Leimbach 2015, S.48). Er spricht vom symbolischen Interaktionismus, welcher Offenheit voraussetzt. Um Hintergründe für Einstellungen oder Handlungen verstehen zu können, muss der Forschende bereit sein, Zuschreibungen ohne Kategorisierung oder Bewertung als Datenmaterial zu akzeptieren (vgl. Leimbach 2015, S.55). Eine weitere Bedingung ist die Offenheit gegenüber Unerwartetem, da nicht die Fragenden, sondern die Befragten Ordnung in das unbekannte soziale Feld einbringen (vgl. Reinders 2012, 34). Es ist zu vermeiden, in einer Auswertungsphase voreilig zu sein, da im Verlauf der Studie wichtige Informationen hinzukommen können, welche anfängliche Eindrücke oder Annahmen eventuell als nichtig erweisen. Um eine Balance zwischen Offenheit und Struktur zu gewähren, ist dennoch eine Eingrenzung von Fragestellungen und Auswertungsmodi sinnvoll. Ebenso ist davon auszugehen, dass sowohl Vorwissen über das Thema, als auch Annahmen des Forschenden bereits vorhanden sind (vgl. Reinders 2012, 29).
Für die Datenerhebung entscheidet sich Leimbach für ein leitfadengestütztes problemzentriertes Interview (vgl. Leimbach 2015, S.72). Der symbolische Interaktionismus bildet den erkenntnistheoretischen Bezugsrahmen. Diese Methode zielt auf eine unvoreingenommene Erfassung individueller Handlungen, sowie subjektiver Wahrnehmungen gesellschaftlicher Realität ab (vgl. Witzel 2000, keine Seitenangabe). In Bezug auf die Studie ist es wichtig, eine subjektive Bedeutungszuschreibung von Jugendlichen zu erfassen. Dabei ist darauf zu achten, die Veränderung ihrer sozialen Konstrukte zu dokumentieren, das Prozesshafte jeder Bedeutungszuschreibung abzubilden, direkte Kommunikation in Alltagssprache und Regelhaftigkeit der Kommunikation zu garantieren und Jugendlichen zu erlauben, über Gesprächsinhalte mitzubestimmen. Somit kann das Aushandeln der Wirklichkeitsdefinition zwischen Fragendem und Befragten ermöglicht werden (vgl. Leimbach 2015, S.63f.). Weiterhin ist eine Offenheit des Forschungsprozesses garantiert, ohne den neue und unerwartete Ergebnisse nicht möglich sind (vgl. Leimbach 2015, S.70). Das Interview als Erhebungsmethode ermöglicht eine direkte Kommunikation und kann klärend, nachhakend und provozierend den Gesprächsfluss befördern. Die Interaktion ist synchron und ermöglicht somit wechselseitige Reaktionen von Interviewer und Interviewtem. Die Asymmetrie schreibt dem Forscher die Funktion zu, Fragen zu stellen und somit die Richtung des Datenerhebungsprozesses zu steuern (vgl. Leimbach 2015, S.61).
Leimbachs Auswertung der Daten findet in vier Stufen statt (vgl. Leimbach 2015, S.111).
In der ersten Stufe werden die Aussagen der Interviewten in vorherbestimmte Kategorien eingeordnet. Diese Kategorien können in dieser Stufe auch erweitert werden.
Um Struktur zu schaffen und Auskunft über individuelle Interviewpartner zu bekommen, wird in der zweiten Stufe zu jedem Interview ein zusammenfassender Kommentar erstellt (vgl. Leimbach 2015, S.113).
In der dritten Stufe werden die Kommentare im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung ausgewertet und verglichen (vgl. Leimbach 2015, S.114-115).
In der vierten Stufe werden die Zusammenfassungen verglichen, um festzustellen, ob Vermutungen oder/und Typisierungen enthalten sind (vgl. Leimbach 2015, S.115).
Uwe Flick hat die Ansicht, dass verschiedene Vorschläge für Gütekriterien bestehen, diese aber auch mit unterschiedlichen Argumenten kritisiert werden können (vgl. Flick, S.485). Es können drei klassische Gütekriterien genannt werden, mit denen das Beurteilen von Untersuchungen möglich ist (vgl. Flick, S.489). 1. Reliabilität, 2. Validität und 3. Objektivität. Das erste Kriterium findet sich in der Studie von Leimbach wieder, da in den Interviews die Leitfragen dem Interviewenden und dem Interviewten die Möglichkeit bieten, den Gesprächsverlauf und die Themenbereiche zu erweitern und frei darüber zu sprechen. Da konkrete Fragebögen bzw. Fragen erstellt worden sind, konnten relevante und inhaltliche Ergebnisse erzielt werden. Daraus lässt sich schließen, dass das Kriterium Validität, in der Studie von Leimbach wiederzufinden ist. Da nur Schüler_innen mit türkischem Migrationshintergrund befragt wurden, kann eine vertraute Atmosphäre besser aufgebaut werden und die Gedanken bzw. die Sichtweisen können leichter geäußert werden. Jedoch kann es dazu kommen, dass zwischen Interviewer und Interviewtem eine Sympathie oder gar Antipathie entsteht, welches das Ergebnis der Untersuchung beeinflussen könnte. Deshalb ist die Objektivität nur teilweise vorliegend.
Ranking: 1. Platz: Tandem 05, 2. Platz: Tandem 06, 3. Platz: Tandem 30, 4. Platz: Tandem 25
Tandem 05 steht für uns auf dem ersten Platz, da die Analyse unkompliziert und mit Belegen an sinnvollen Stellen beschrieben wurde. Vor allem hat uns der Abschnitt „Annäherung auf das Feld“ sehr gefallen, da auf alle relevanten Punkte eingegangen wird. Diese Passage sticht im Vergleich zu allen anderen Analysen also besonders hervor. Die Herangehensweise wurde Schritt für Schritt beschrieben und dabei wurde auf einen Ausgleich zwischen Zitaten und eigenen Erklärungen geachtet. Dieser Ausgleich ist in der gesamten Analyse vertreten, es ist also eine klare Struktur zu erkennen.
Tandem 06 ist für uns auf dem zweiten Platz, da die Analyse auf der inhaltlichen und sprachlichen Ebene sehr gelungen ist. Jedoch ist das Fehlen der Einleitung ein kleiner Kritikpunkt unsererseits. Denn so könnte ein Einstieg erschaffen werden und das würde den Vorteil mit sich bringen, den Leser kurz und bündig auf den Inhalt der folgenden Analyse vorzubereiten. Es wurden insgesamt die relevanten Punkte herausgearbeitet und durch die ausgewählte Wortwahl, welche die Fakten auf den Punkt bringen, wird nicht umsonst in die Länge gezogen.
Tandem 30 belegt für uns den dritten Platz, da der Abschnitt „Annäherung an das Feld“ unserer Meinung nach etwas zu kurz gefasst wurde. Somit wird die geplante Vorgehensweise, auf die Leimbach absieht, dem Leser vorenthalten. Im Vergleich zu den anderen Analysen fehlen hier also nennenswerte Fakten. Beispielsweise wird auch auf die verschiedenen Gütekriterien, die Uwe Flick in seiner Studie benennt, kein Bezug genommen. Positiv fällt hier jedoch ebenfalls die Formulierung auf, welche sehr präzise und verständlich gehalten wurde.
Tandem 25 steht für uns aufgrund der Gesamtstruktur auf dem vierten Platz. Die Fragestellung wurde in die Einleitung mit eingebaut, trotz dessen wurde der Abschnitt der „Fragestellung“ sehr ausführlich bearbeitet. Im Gegensatz zu den anderen Gruppen wurde hier zudem die Geltungsbegründung nicht bearbeitet. Man könnte sich, durch das Kurzfassen an manchen Stellen, eine balanciertere Aufteilung verschaffen. Im Vergleich sind also unserer Meinung nach die Strukturierung und das Festhalten von den nötigsten Fakten in den anderen Analysen besser nachzulesen.
In der Studie „Verschenkte Chancen- Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? (2015)“ von Burkhard Leimbach wird eine Untersuchung zum Thema Schülerorientierte Elternarbeit durchgeführt. Es werden Schüler_innen mit türkischem Migrationshintergrund in Form eines Interviews befragt. Dazu sollen sie Stellung zum Thema elterliche Unterstützung nehmen und über ihre persönliche Wahrnehmung zur eigenen Gestaltung ihrer Schulkarriere berichten.
Leimbach beabsichtigt mit seiner Dissertation neue Einsichten in dem Bereich Migration und Bildung zu erlangen. Die auserwählte Schule für die Studie, weist einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Kindern mit türkischem Migrationshintergrund auf (vgl. Leimbach, S.44). Im Vordergrund steht die elterliche Unterstützung in Bezug auf den Schulerfolg der Kinder. Jedoch sei es schwer, Ableitungen von Kategorien zu schaffen, welche Aussagen über die Wirkung einzelner Formen von Elternarbeit aussagen (vgl. Leimbach S.31). Mit dem Verweis auf verschiedene Autor_innen zeigt er, dass der Begriff „Elternarbeit“, nicht nur Unterschiede in der Definition, sondern auch in den Erfolgskriterien aufweist. Somit können beispielsweise bei Familien mit begrenztem oder unpassendem kulturellem Kapital, statt Chancengleichheit, schichtenspezifische Unterschiede verstärkt werden (vgl. Leimbach 2015, S.9).
Die Intention der Studie ist es zu klären, „[…] ob Schülerinnen und Schüler mit türkischem Migrationshintergrund sich selbst als Gestalter ihrer Schulkarriere begreifen, in welchem Umfang sie dabei die Faktoren für eine erfolgreiche Schulkarriere wahrnehmen und benennen können und welchen Spielraum sie im Bezugsfeld Eltern-Schule- Schülerin/Schüler für eigenes Handeln sehen, um in Zusammenarbeit mit ihren Eltern ihren Schulerfolg steigern zu können. […]“ (Leimbach 2015, S.45). Für ein befriedigendes Ergebnis, muss auf persönliche Erlebnisse und Erfahrungen der Schüler_innen eingegangen werden. Dazu gehören z.B. die erlebten Konflikte, die schulischen Erfolge und Misserfolge, die erlebten Ängste und Freuden, die erfahrenen Widerstände und ihre Überwindungen oder die erlebte Unterstützung beziehungsweise Behinderung (vgl. Leimbach 2015, S.60). Die qualitative Herangehensweise bietet die Möglichkeit an, Neues zu entdecken, zumal mehr Flexibilität zur Verfügung steht und durch das stattfinden eines Dialoges keine Einrahmung entsteht (vgl. Flick, von Kardorff & Steinke 2000, 17). Ziel ist keine Generalisierung, sondern das Besondere des Einzelfalls herauszuarbeiten, um ermitteln zu können, ob eine oder mehrere Personen auf Bedeutungszuschreibungen oder Handlungsbegründungen zutreffen (vgl. Reinders 2012, 115). Im Hinblick auf die Fragestellung ist zu erwarten, dass eine qualitative empirische Ausrichtung einen kontrollierten Forschungsprozess, einen angemessenen Umgang mit den Untersuchungsobjekten, sowie eine Möglichkeit des Verstehens eröffnet (vgl. Leimbach 2015, S.51 f.). Im besten Falle ergeben sich gegen Ende der Studie Typisierungen, generalisierende Vermutungen oder gar Hinweise auf Hypothesen (vgl. Leimbach 2015, S.87).
Um in ihrer Ganzheit dokumentiert werden zu können, muss auf schriftliche und mündliche Äußerungen, sowie auf das Verhalten der Befragten geachtet werden. Jedoch sind Protokolle als Datenbasis, selbst mit Ergänzungen zu Pausen, Tonfall und Betonung, nur Momentaufnahmen einer Gesprächssituation und keine Dokumente von Ganzheit. Somit ist nur eine Annäherung möglich (vgl. Leimbach 2015, S.48). Er spricht vom symbolischen Interaktionismus, welcher Offenheit voraussetzt. Um Hintergründe für Einstellungen oder Handlungen verstehen zu können, muss der Forschende bereit sein, Zuschreibungen ohne Kategorisierung oder Bewertung als Datenmaterial zu akzeptieren (vgl. Leimbach 2015, S.55). Eine weitere Bedingung ist die Offenheit gegenüber Unerwartetem, da nicht die Fragenden, sondern die Befragten Ordnung in das unbekannte soziale Feld einbringen (vgl. Reinders 2012, 34). Es ist zu vermeiden, in einer Auswertungsphase voreilig zu sein, da im Verlauf der Studie wichtige Informationen hinzukommen können, welche anfängliche Eindrücke oder Annahmen eventuell als nichtig erweisen. Um eine Balance zwischen Offenheit und Struktur zu gewähren, ist dennoch eine Eingrenzung von Fragestellungen und Auswertungsmodi sinnvoll. Ebenso ist davon auszugehen, dass sowohl Vorwissen über das Thema, als auch Annahmen des Forschenden bereits vorhanden sind (vgl. Reinders 2012, 29).
Für die Datenerhebung entscheidet sich Leimbach für ein leitfadengestütztes problemzentriertes Interview (vgl. Leimbach 2015, S.72). Der symbolische Interaktionismus bildet den erkenntnistheoretischen Bezugsrahmen. Diese Methode zielt auf eine unvoreingenommene Erfassung individueller Handlungen, sowie subjektiver Wahrnehmungen gesellschaftlicher Realität ab (vgl. Witzel 2000, keine Seitenangabe). In Bezug auf die Studie ist es wichtig, eine subjektive Bedeutungszuschreibung von Jugendlichen zu erfassen. Dabei ist darauf zu achten, die Veränderung ihrer sozialen Konstrukte zu dokumentieren, das Prozesshafte jeder Bedeutungszuschreibung abzubilden, direkte Kommunikation in Alltagssprache und Regelhaftigkeit der Kommunikation zu garantieren und Jugendlichen zu erlauben, über Gesprächsinhalte mitzubestimmen. Somit kann das Aushandeln der Wirklichkeitsdefinition zwischen Fragendem und Befragten ermöglicht werden (vgl. Leimbach 2015, S.63f.). Weiterhin ist eine Offenheit des Forschungsprozesses garantiert, ohne den neue und unerwartete Ergebnisse nicht möglich sind (vgl. Leimbach 2015, S.70). Das Interview als Erhebungsmethode ermöglicht eine direkte Kommunikation und kann klärend, nachhakend und provozierend den Gesprächsfluss befördern. Die Interaktion ist synchron und ermöglicht somit wechselseitige Reaktionen von Interviewer und Interviewtem. Die Asymmetrie schreibt dem Forscher die Funktion zu, Fragen zu stellen und somit die Richtung des Datenerhebungsprozesses zu steuern (vgl. Leimbach 2015, S.61).
Die Datenbasis besteht aus zehn Interviews, die auch als Audiodatei vorliegen und die Dauer beträgt im Durchschnitt 20 Minuten. Diese qualitative Studie ist explorativ angelegt, somit wird die Art und Weise der Sprachverwendungen und der nicht-sprachlichen Informationen erfassbar gemacht. Dieser Aspekt wird bei den Interviewten mit türkischem Migrationshintergrund als besonders wichtig empfunden, da von einer hinreichend entwickelten Ausdrucksfähigkeit bei 13-14 Jährigen sowohl in Deutsch als auch in Türkisch nicht ausgegangen werden kann. Zu bevorzugen ist deshalb eine modifizierte wörtliche Transkription, die eine dialektale und soziolektale Färbung der Sprache berücksichtigt (vgl. Leimbach, S.85). Als unerlässliche Zusatzinformation in Form von Interpretationszeichen wird auf Gemütszustände und gestisch-mimische Ausdrucksformen geachtet (vgl. Leimbach, S.86). Die Technik der qualitativen Inhaltsanalyse wird in Einheiten zerlegt und nacheinander bearbeitet (vgl. Leimbach, S.88).
Leimbachs Auswertung der Daten findet in vier Stufen statt (vgl. Leimbach 2015, S.111). In der ersten Stufe werden die Aussagen der Interviewten in vorherbestimmte Kategorien eingeordnet. Diese Kategorien können in dieser Stufe auch erweitert werden. Um Struktur zu schaffen und Auskunft über individuelle Interviewpartner zu bekommen, wird in der zweiten Stufe zu jedem Interview ein zusammenfassender Kommentar erstellt (vgl. Leimbach 2015, S.113). In der dritten Stufe werden die Kommentare im Hinblick auf die Ziele der Untersuchung ausgewertet und verglichen (vgl. Leimbach 2015, S.114 f.). In der vierten Stufe werden die Zusammenfassungen verglichen, um festzustellen, ob Vermutungen oder/und Typisierungen enthalten sind (vgl. Leimbach 2015, S.115).
Uwe Flick hat die Ansicht, dass verschiedene Vorschläge für Gütekriterien bestehen, diese aber auch mit unterschiedlichen Argumenten kritisiert werden können (vgl. Flick, S.485). Es können drei klassische Gütekriterien genannt werden, mit denen das Beurteilen von Untersuchungen möglich ist (vgl. Flick, S.489). 1. Reliabilität, 2. Validität und 3. Objektivität. Das erste Kriterium findet sich in der Studie von Leimbach wieder, da in den Interviews die Leitfragen dem Interviewenden und dem Interviewten die Möglichkeit bieten, den Gesprächsverlauf und die Themenbereiche zu erweitern und frei darüber zu sprechen. Da konkrete Fragebögen bzw. Fragen erstellt worden sind, konnten relevante und inhaltliche Ergebnisse erzielt werden. Daraus lässt sich schließen, dass das Kriterium Validität, in der Studie von Leimbach wiederzufinden ist. Da nur Schüler_innen mit türkischem Migrationshintergrund befragt wurden, kann eine vertraute Atmosphäre besser aufgebaut werden und die Gedanken bzw. die Sichtweisen können leichter geäußert werden. Jedoch kann es dazu kommen, dass zwischen Interviewer und Interviewtem eine Sympathie oder gar Antipathie entsteht, welches das Ergebnis der Untersuchung beeinflussen könnte. Deshalb ist die Objektivität nur teilweise vorliegend.
Durch eine schmale Datenbasis, in Form von zehn Interviews, können keine Generalisierungen oder Typisierungen vorgenommen werden (vgl. Leimbach 2015, S.304). Für einen sozialen und institutionellen Zusammenhang muss eine bessere Zusammenarbeit zwischen Eltern und Schule unter Einbeziehung der Schüler_innen erreicht werden. Diese sollen vorzugsweise im Diskurs mitberücksichtigt werden, da sie das Bindeglied zwischen Schule und Elternhaus sind. Durch den direkten Austausch zwischen Interviewer und Interviewtem, wird ein hoher Wert auf die subjektive Sicht gelegt. Alle Interviewten haben gemeinsam, dass sie sehr sensibel mit der Beziehung zu den Eltern umgehen und klare Vorstellungen von der Richtung des Informationsflusses zwischen Schule, Eltern und sich selbst haben (vgl. Leimbach 2015, S.299 f.). Eine Studie „Große Vielfalt, weniger Chancen“ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, ebenfalls vom März 2015, kommt zu einem ähnlichen Ergebnis, zu einer steigenden Wertschätzung von Schule und das Bedürfnis nach der Beratung der Eltern (vgl. Leimbach 2015, S.307 f.). Nach Ansicht der Schüler_innen erfüllen sowohl Eltern, als auch die Schule weitgehend ihre Erwartungen und sie sehen sich selbst, als Gestalter ihrer Schulkarrieren (vgl. Leimbach 2015, S.304f.). Um dem Bestreben der Schüler_innen nach besseren Ergebnissen nachzugehen, können individualisierte Möglichkeiten, wie Einzelberatung oder gezielte Gesprächsangebote eingeführt werden (vgl. Leimbach 2015, S.302).