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lehre:sose2016:sozialwissmeth:analysen:tandem17

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lehre:sose2016:sozialwissmeth:analysen:tandem17 [2016/07/11 13:12]
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-===== Erster Text: Entwurfsfassung =====+===== Endfassung =====
  
-//Hinweis: Die folgende Gliederung ist orientiert an den Stationen des qualitativen Forschungsprozesses nach Flick (siehe 5. Präsenzveranstaltung) ist als Vorschlag zu verstehen. Je nach Auswahl der Studie ist es empfehlenswert, jeweils eigene Schwerpunkte zu setzen. Dieser Hinweis kann ebenfalls entfernt werden.// 
  
 ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ====
  
  
 +In der Studie von Nader, mit dem Titel Was bleibt? Erinnerungen an die Volksschule – Eine empirische Studie zur Lehrprofessionalität, beschreibt er, dass es durchaus „(…) empirische Untersuchungen von fachspezifischen Kompetenzen (…)“ (Nader 2015, S.12) gäbe, beispielsweise von PIRLS oder TIMMS, jedoch lasse „(…) die aktuelle Forschungslage zu nachhaltigen Effekten von Volksschule immer noch gewichtige Fragen unbeantwortet (…) und damit viel Raum für Spekulationen (…).“ (Ebd.) An diesem Punkt will Nader ansetzen und weist seiner Studie dadurch einen explorativen Charakter zu (Nader 2015, S.16).  Als Aufgabe der qualitativen Inhaltsanalyse sieht er die Hypothesenfindung und die daraus resultierende Theorienbildung (Nader 2015, S. 137). Diese Theorienbildung sieht er als primäres Ziel: „Das primäre Ziel der Studie ist die Formulierung einer kategorisiert ausdifferenzierten Theorie von niederösterreichischen Volksschulerinnerungen aus Perspektive ehemaliger Schüler aller noch lebenden Altersgruppen.“ (Nader 2015, S.17) Nader versucht Hypothesen durch verschiedene Forschungsfragen zu finden, die im folgenden Kapitel FRAGESTELLUNG, FORSCHUNGSPERSPEKTIVEN näher erläutert werden.
 ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ==== ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ====
  
-In dieser Studie, wobei es sich um ein Mixed-Method-Design handelt (Nader 2015, S.21), formuliert Nader mehrere Ziele und Fragestellungen, denen er in dieser Dissertation auf den Grund gehen möchte. So lautet die zentrale Forschungsfrage: „Welche kollektiven Erinnerungen können in allen noch lebenden Alterskohorten hinsichtlich deren Volkshochschulzeit in Niederösterreich rekonstruiert werden?“ (Nader 2015, S,16). Um diese Fragestellung noch weiter eingrenzen zu können, nämlich nach Altersgruppen, formuliert er zwei weitere Fragen: „Welche Unterschiede in den kollektiven Erinnerungen an die Volksschule können in den verschiedenen Absolventenkohorten festgestellt werden?“ (Nader 2015, S.17) und „Welche Gemeinsamkeiten in den kollektiven Erinnerungen an die Volksschule können in den verschiedenen Absolventenkohorten festgestellt werden?“ (Ebd.). Die letzte Forschungsfrage aus Kapitel 1.2, in der Nader dann noch Erklärungen für die getätigten Beobachtungen zu finden sucht, lautet: „Welche Ursachen und Erklärungen können für die beobachteten Volksschulerinnerungen der unterschiedlichen Alterskohorten vermutet werden?“ (Ebd.). Das primäre Ziel der Studie sieht Nader in der „(…) Formulierung einer kategorisiert ausdifferenzierten Theorie von niederösterreichischen Volksschulerinnerungen aus Perspektive ehemaliger Schüler aller noch lebenden Altersgruppen.“ (Ebd.). Das zweite Ziel versucht „(…) Konstanten und Variablen in den Zusammensetzungen von Erinnerungen an Volksschule auszumachen.“ (Ebd.). Widersprüchlich erscheint in Kapitel 1.5 Themen der nachfolgenden Abschnitte ein zweites primäres Ziel, das da lautet: „(…) die Bereicherung des Professionswissens von Volksschullehrern durch die Erkenntnisse, welche im Kontext der historischen Bildungsforschung gewonnen wurden.“ (Nader 2015, S.21). Durch die konkrete Benennung der zentralen Forschungsfrage sowie der daraus resultierenden Teilfragen wirkt die Forschungsarbeit transparent. Durch die verschieden genannten primären Ziele allerdings wirkt die Forschungsarbeit nicht mehr transparent und ist dadurch auch nicht so leicht für uns als Leser zugänglich. Als Forschungsperspektive dient Nader die Grounded Theory (Nader 2015, S.21). „Dabei wird den Daten und dem untersuchten Feld Priorität gegenüber theoretischen Annahmen eingeräumt.“ (Flick 1995, S.150) Das zu Beginn erwähnte Mixed-Method-Design beinhaltet sowohl qualitative Vorgangsweisen, als auch quantitative Untersuchungen (Nader 2015, S.17f.). +In dieser Studie, wobei es sich um ein Mixed-Method-Design handelt (Nader 2015, S.21), formuliert Nader mehrere Ziele und Fragestellungen, denen er in dieser Dissertation auf den Grund gehen möchte. So lautet die zentrale Forschungsfrage: „Welche kollektiven Erinnerungen können in allen noch lebenden Alterskohorten hinsichtlich deren Volkshochschulzeit in Niederösterreich rekonstruiert werden?“ (Nader 2015, S.16). Um diese Fragestellung noch weiter eingrenzen zu können, nämlich nach Altersgruppen, formuliert er zwei weitere Fragen: „Welche Unterschiede in den kollektiven Erinnerungen an die Volksschule können in den verschiedenen Absolventenkohorten festgestellt werden?“ (Nader 2015, S.17) und „Welche Gemeinsamkeiten in den kollektiven Erinnerungen an die Volksschule können in den verschiedenen Absolventenkohorten festgestellt werden?“ (Ebd.). Die letzte Forschungsfrage aus Kapitel 1.2, in der Nader dann noch Erklärungen für die getätigten Beobachtungen zu finden sucht, lautet: „Welche Ursachen und Erklärungen können für die beobachteten Volksschulerinnerungen der unterschiedlichen Alterskohorten vermutet werden?“ (Ebd.). Das primäre Ziel der Studie sieht Nader in der „(…) Formulierung einer kategorisiert ausdifferenzierten Theorie von niederösterreichischen Volksschulerinnerungen aus Perspektive ehemaliger Schüler aller noch lebenden Altersgruppen.“ (Ebd.). Das zweite Ziel versucht „(…) Konstanten und Variablen in den Zusammensetzungen von Erinnerungen an Volksschule auszumachen.“ (Ebd.). Widersprüchlich erscheint in Kapitel 1.5 Themen der nachfolgenden Abschnitte ein zweites primäres Ziel, das da lautet: „(…) die Bereicherung des Professionswissens von Volksschullehrern durch die Erkenntnisse, welche im Kontext der historischen Bildungsforschung gewonnen wurden.“ (Nader 2015, S.21). Durch die konkrete Benennung der zentralen Forschungsfrage sowie der daraus resultierenden Teilfragen wirkt die Forschungsarbeit transparent. Durch die verschieden genannten primären Ziele allerdings wirkt die Forschungsarbeit nicht mehr transparent und ist dadurch auch nicht so leicht für uns als Leser zugänglich. Als Forschungsperspektive dient Nader die Grounded Theory (Nader 2015, S.21). „Dabei wird den Daten und dem untersuchten Feld Priorität gegenüber theoretischen Annahmen eingeräumt.“ (Flick 1995, S.150) Das zu Beginn erwähnte Mixed-Method-Design beinhaltet sowohl qualitative Vorgangsweisen, als auch quantitative Untersuchungen (Nader 2015, S.17f.). 
  
 ==== Annäherung ans Feld ==== ==== Annäherung ans Feld ====
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 ==== Interpretation der Daten ==== ==== Interpretation der Daten ====
  
-Nader ließ innerhalb einer Diskussion Kategorien aufstellen, nach denen verbindlich kodiert werden sollte. Im Laufe der Kodiertätigkeit wiederholte sich diese Diskussion, um das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ein nach Kategorien geordneter formal vergleichbarer Bericht sollte am Ende der Phase der Regelleitung stehen. Alle Entscheidungen des Kodierens wurden stets in der gesamten Seminargruppe getroffen (Nader, S.150f.). 262 Studierendenberichte standen Nader letztlich für eine Metaanalyse zur Verfügung (Nader, S. 152). „Die Studierenden interpretierten die Ergebnisse meistens vor ihrem eigenen Erfahrungshorizont und/oder vor der Ausgangsliteratur“ (Nader, S.148). Diese kategorial vorstrukturierten Berichte wurden in Form einer Metaanalyse zum finalen Endbericht wiederum Inhaltsanalysiert. Dabei interpretierte Nader aus den vorliegenden Übersichtsgrafiken der einzelnen Kategorien (Nader, S.234). In den Abschlussbericht münden zwei aufeinander folgende Inhaltsanalysen (Nader, S. 148). +Nader ließ innerhalb einer Diskussion Kategorien aufstellen, nach denen verbindlich kodiert werden sollte. Im Laufe der Kodiertätigkeit wiederholte sich diese Diskussion, um das gemeinsame Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Ein nach Kategorien geordneter formal vergleichbarer Bericht sollte am Ende der Phase der Regelleitung stehen. Alle Entscheidungen des Kodierens wurden stets in der gesamten Seminargruppe getroffen (Nader 2015, S.150f.). 262 Studierendenberichte standen Nader letztlich für eine Metaanalyse zur Verfügung (Nader 2015, S. 152). „Die Studierenden interpretierten die Ergebnisse meistens vor ihrem eigenen Erfahrungshorizont und/oder vor der Ausgangsliteratur“ (Nader 2015, S.148). Diese kategorial vorstrukturierten Berichte wurden in Form einer Metaanalyse zum finalen Endbericht wiederum Inhaltsanalysiert. Dabei interpretierte Nader aus den vorliegenden Übersichtsgrafiken der einzelnen Kategorien (Nader 2015, S.234). In den Abschlussbericht münden zwei aufeinander folgende Inhaltsanalysen (Nader 2015, S. 148). 
 ==== Geltungsbegründung ==== ==== Geltungsbegründung ====
  
- +Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um eine Explorationsstudie, die sich aus einem ersten qualitativen Teil und einem zweiten quantitativen Teil zusammensetzt. Mittels dem qualitativen Teil, der aus narrativen Interviews besteht, wird versucht den Untersuchungsgegenstand aufzubereiten (Nader 2015, S.131). Das aus den Interviews entstandene gesammelte Datenmaterial wurde dann sauf seine Authentizität hin überprüft und stellte erste Erkenntnisse dar (Nader 2015, S.150). Laut Flick kann die Überprüfung „(…) etwa über die Beantwortung der Frage realisiert (werden), ob die erhaltene Darstellung einer Erzählung entspricht.“ (Flick 1995, S.167) „Dabei wurden die Studierenden angehalten, die Interviewsituation ganzheitlich zu erfassen und Inhalte kommunikativ zu validieren“ (Nader 2015, S.151).  Im Anschluss an die narrativen Interviews wurde ein quantitativer Fragebogen entwickelt, „(…) der die herausgearbeiteten Kategorien dezidiert abfragt.“ (Nader 2015, S.131) Anhand dieses Fragebogens wird versucht die gewonnenen Erkenntnisse und die entstandene Theorie zu operationalisieren (Nader 2015, S.131). Während die Ergebnisse der quantitativen Forschung leicht via Tabellen, Kennwerte oder ähnliches dargestellt werden können, sieht Flick ein ungelöstes Problem bei der Darstellung der qualitativen Forschung (Flick 1995, S.169). Denn der qualitative Teil setzt sich mit Interpretationen und Verallgemeinerungen auseinander, beziehungsweise lässt die Befragten über Erfahrungen erzählen (Nader 2015, S.138). 
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
 +Während sich die Rolle der Befragten lediglich auf die Datengewinnung beschränkte und sie keine weiteren Aufgaben hatten, war die Rolle der Studierenden, die Nader helfend zur Seite standen, wesentlich größer. Sie führten die Interviews durch, transkribierten und analysierten diese. Erst der finale Abschlussbericht wurde, auf Grund der hervorgegangenen Analysen der Studierenden, von Nader selbst verfasst (Nader 2015, S.151). Flick versteht darunter den „Diskurs nach innen“ (Flick 1995, S.171). Als Notwendigkeit beschreibt Flick, dass der ablaufende Forschungsprozess mit allen getroffenen Entscheidungen, die darin gefallen sind und die entsprechenden Begründungen dazu, festzuhalten und zu dokumentieren (Flick 1995, S.171). Nader versucht dies im Rahmen mehrerer Lehrveranstaltungen durch Plakate, die als Forschungstagebücher fungieren, umzusetzen. Auf diesen Plakaten werden „(…) gemeinsame Ziele und Wege beschrieben (…).“ (Nader 2015, S.148) 
  
 +Abschließend lässt sich sagen, dass diese Dissertation zwar stark im Bereich der historischen Bildungsforschung verankert ist, „(…) es sollen jedoch die gewonnenen Erkenntnisse in dieser Disziplin primär zur Mehrung des Professionswissens von Lehrern herangezogen werden“ (Nader 2015, S.277). Das entstandene Wissen, so Nader, könnte möglicherweise auf das pädagogische Handeln von Volksschullehrer_innen und das Professionswissen des Lehrerberufes Einfluss nehmen (Nader 2015, S.300). 
  
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
-Flick, U. (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Auflage Beltz / Psychologie Verlags Union. Weinheim: S. 148-173. +**Flick**Uwe (1995): //Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen.// 2. Auflage Beltz / Psychologie Verlags Union. Weinheim: S. 148-173.
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-Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen; ein Überblick für die BA-Studiengänge. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag. +
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-Nader, Michael (2015): Was bleibt? Erinnerungen an die Volksschule. Eine empirische Studie zur Lehrprofessionalität. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1088185746 (Letzter Zugriff: 31.05.2016). +
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-===== Kommentare =====+
  
-~~DISCUSSION~~+**Flick**, Uwe (2009): //Sozialforschung. Methoden und Anwendungen; ein Überblick für die BA-Studiengänge.// Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag.
  
-Bewertung von Tandem 16+**Nader**, Michael (2015): //Was bleibt? Erinnerungen an die Volksschule. Eine empirische Studie zur Lehrprofessionalität.// Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: [[http://d-nb.info/1088185746]] (Letzter Zugriff: 31.05.2016).
  
  
-Die Studienanalyse des 17. Tandems bewerten wir leider mit Platz 4. Eure Analyse war am schwersten zu lesen und obwohl ihr Inhaltlich gar nicht falsch liegt, hat man das Gefühl ihr wisst nicht genau was ihr gerade schreibt weil die Sätze tweilweise zusammenhangslos wirken. Uns sind einige Sprachfehler aufgefallen, die zusammen mit einer häufig unwissenschaftlich formulierten Analyse sehr irreführend sind: „Um diese Fragestellung noch weiter eingrenzen zu können, nämlich nach Altersgruppen, formuliert er zwei fragen...“ „Wenn der Forscher seine Daten dann gesammelt hat und daraus einen Text erstellt hat...“. Die Zitierweise unterscheidet sich im Text auf sehr häufig und gelegentlich fehlen die angegebenen Jahreszahlen. So wird Nader mit „Nader, Studie oder ebd.“ zitiert. Hier sollte man auf mehr Einheitlichkeit und genaue Zeichensetzung achten.  
lehre/sose2016/sozialwissmeth/analysen/tandem17.1468235542.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:05 (Externe Bearbeitung)