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lehre:sose2015:sozialwissmeth:analysen:prangenberg:tandem22

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lehre:sose2015:sozialwissmeth:analysen:prangenberg:tandem22 [2015/09/15 00:05]
84.59.151.18 [Forschung als Diskurs]
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 Die Datenfixierung erfolgt in mehreren Schritten. Bereits mit der Kontaktaufnahme in Form eines Fragebogens werden die ersten Vorkenntnisse über die Eltern und das Kind gesichert (vgl. Prangenberg 2002, S. 120). Die leitfadenorientierten Befragungen mit narrativen Sequenzen stellen das „zentrale Erhebungsinstrument“ dar (Prangenberg 2002, S. 119). Anhand dieser Interviews werden Tonbandaufnahmen gesichert, aufgearbeitet und transkribiert. Die Transkription dient zur „Überprüfung der Qualität  des erhobenen Materials“ nach Bortz und Döring um eine unverfälschte Wiedergabe des Interviews zu garantieren (vgl. Prangenberg 2002, S. 126, 128). Zudem fertigt Prangenberg Interviewprotokolle bzw. Feldnotizen (vgl. Prangenberg 2002, S. 127), Kurzbiografien (vgl. Prangenberg 2002, S. 129) und Memos direkt im Anschluss an die Interviews an. Die Memos erfüllen die Funktion der Weiterverfolgung der ersten Feldnotizen. Somit werden eine Dokumentation sowie eine Sicherung der jeweiligen Arbeitsschritte gewährleistet (vgl. Prangenberg 2002, S. 128 ff.). Es ist nicht ersichtlich, ob eine neue Realität durch den Text geschaffen wird. Die Datenfixierung erfolgt in mehreren Schritten. Bereits mit der Kontaktaufnahme in Form eines Fragebogens werden die ersten Vorkenntnisse über die Eltern und das Kind gesichert (vgl. Prangenberg 2002, S. 120). Die leitfadenorientierten Befragungen mit narrativen Sequenzen stellen das „zentrale Erhebungsinstrument“ dar (Prangenberg 2002, S. 119). Anhand dieser Interviews werden Tonbandaufnahmen gesichert, aufgearbeitet und transkribiert. Die Transkription dient zur „Überprüfung der Qualität  des erhobenen Materials“ nach Bortz und Döring um eine unverfälschte Wiedergabe des Interviews zu garantieren (vgl. Prangenberg 2002, S. 126, 128). Zudem fertigt Prangenberg Interviewprotokolle bzw. Feldnotizen (vgl. Prangenberg 2002, S. 127), Kurzbiografien (vgl. Prangenberg 2002, S. 129) und Memos direkt im Anschluss an die Interviews an. Die Memos erfüllen die Funktion der Weiterverfolgung der ersten Feldnotizen. Somit werden eine Dokumentation sowie eine Sicherung der jeweiligen Arbeitsschritte gewährleistet (vgl. Prangenberg 2002, S. 128 ff.). Es ist nicht ersichtlich, ob eine neue Realität durch den Text geschaffen wird.
 ==== Interpretation der Daten==== ==== Interpretation der Daten====
-Die Auswertung erfolgt sowohl hermeneutisch interpretierend als auch empirisch erklärend (vgl. Prangenberg 2002, S. 126). Seine Auswertungsverfahren orientieren sich an einem „Grobraster der Auswertungsschritten“, die von Schmidt, Haupert, Bortz und Döring präzisiert wurden (Prangenberg 2002, S. 126). Nach dem Grundsatz von Faraday und Plummer beabsichtigt Prangenberg eine „systematisch thematische Analyse“ durchzuführen (Prangenberg 2002, S.127). Die Interpretation erfolgt durch die Auswertung der Interviewprotokolle bzw. Feldnotizen, der Transkription der Tonbandaufnahmen sowie der Aufarbeitung von Memos und das Erstellen von Kurzbiografien. Bei der Textinterpretation nutzt er zwei verschiedene Herangehensweisen um eine Auswertung der Themen, die innerhalb der Interviews aufgegriffen wurden und eine Auswertung in Bezugnahme auf das Subjekt zu erzielen. Die „Themenorientierte Auswertung“ zielt auf die Ermittlung von Themengruppen und deren Kernthemen anhand der Lebensläufe der erwachsenen Kinder ab, während die „Einzelfallorientierte Auswertung“ die persönlichen Erinnerungen des Subjekts und die Betrachtung der Lebensgeschichten auf eine Gesamtheit fokussiert (vgl. Prangenberg 2002, S. 130 ff.). Um bei der Einzelfallorientierten Auswertung die Lebensläufe der Kinder zu vergleichen, orientiert sich Prangenberg an den methodischen Vorgehensweisen von Südmersen, Riemann und Ehrig mithilfe der Stufen „Auswahl der Einzelfälle“, „Sequenzierung des Textes“, „Sequenzanalyse“, „Analytische Abstraktion“ und „Vergleich der Einzelfälle“ (Prangenberg 2002, S. 133-135).+Die Auswertung erfolgt sowohl hermeneutisch interpretierend als auch empirisch erklärend (vgl. Prangenberg 2002, S. 126). Seine Auswertungsverfahren orientieren sich an einem „Grobraster der Auswertungsschritten“, die von Schmidt, Haupert, Bortz und Döring präzisiert wurden (Prangenberg 2002, S. 126). Nach dem Grundsatz von Faraday und Plummer beabsichtigt Prangenberg eine „systematisch thematische Analyse“ durchzuführen (Prangenberg 2002, S.127). Die Interpretation erfolgt durch die Auswertung der Interviewprotokolle bzw. Feldnotizen, der Transkription der Tonbandaufnahmen sowie der Aufarbeitung von Memos und das Erstellen von Kurzbiografien. Bei der Textinterpretation nutzt er zwei verschiedene Herangehensweisen um eine Auswertung der Themen, die innerhalb der Interviews aufgegriffen wurden und eine Auswertung in Bezugnahme auf das Subjekt zu erzielen. Die „Themenorientierte Auswertung“ zielt auf die Ermittlung von Themengruppen und deren Kernthemen anhand der Lebensläufe der erwachsenen Kinder ab, während die „Einzelfallorientierte Auswertung“ die persönlichen Erinnerungen des Subjekts und die Betrachtung der Lebensgeschichten auf eine Gesamtheit fokussiert (vgl. Prangenberg 2002, S. 130 ff.). Um bei der Einzelfallorientierten Auswertung die Lebensläufe der Kinder zu vergleichen, orientiert sich Prangenberg an den methodischen Vorgehensweisen von Südmersen, Riemann und Ehrig (Prangenberg 2002, S. 133-135).
 ==== Geltungsbegründung==== ==== Geltungsbegründung====
 Prangenberg garantiert ein selbstgeschaffenes Gütekriterium, indem er als einziger Forscher die Ergebnisse auswertet. Somit sind die Analyseschritte permanent gesichert und zurückverfolgbar (vgl. Prangenberg 2002, S. 128). Weitere Gütekriterien zur Geltungsbegründung werden nicht formuliert. Durch seine Aufzeichnungen in Form von Memos, Feldnotizen und Transkriptionen von Tonbandaufnahmen lassen sich die Gütekriterien der „Nachvollziehbarkeit“ sowie der teilweisen „Transparenz“ erahnen (vgl. Flick 2009, S. 270-279). Des Weiteren sind im Anhang die Interviewprotokolle sowie die Vorlage des Leitfadens und des Fragebogens beigelegt, welche den Prozess der Erkenntnisgewinnung gewährleisten. Allerdings erwähnt Prangenberg die Fülle an Kurzbiografien, themenorientierten Auswertungen und Einzelfällen, weshalb er keine ausführliche Darstellung der einzelnen Analysenschritte aufzeigen und somit keine Transparenz in diesem Punkt gewähren kann (vgl. Prangenberg 2002, S. 136). Seine nicht repräsentative Studie fokussiert das Individuum, lässt sich aber nicht auf die Gesamtpopulation beziehen. Zu kritisieren ist die subjektive Stellungnahme in den Interviewprotokollen des Forschers sowie der Verzicht auf weitere Forscher. Mithilfe von internationaler Fachliteratur versucht er, ein breitgefächertes Verständnis über die Elternschaft mit geistiger Behinderung aufzubringen, jedoch ist aufgrund seiner Auswahl der Literatur und seinem persönlichen Eindruck die Objektivität in Frage gestellt. Prangenberg garantiert ein selbstgeschaffenes Gütekriterium, indem er als einziger Forscher die Ergebnisse auswertet. Somit sind die Analyseschritte permanent gesichert und zurückverfolgbar (vgl. Prangenberg 2002, S. 128). Weitere Gütekriterien zur Geltungsbegründung werden nicht formuliert. Durch seine Aufzeichnungen in Form von Memos, Feldnotizen und Transkriptionen von Tonbandaufnahmen lassen sich die Gütekriterien der „Nachvollziehbarkeit“ sowie der teilweisen „Transparenz“ erahnen (vgl. Flick 2009, S. 270-279). Des Weiteren sind im Anhang die Interviewprotokolle sowie die Vorlage des Leitfadens und des Fragebogens beigelegt, welche den Prozess der Erkenntnisgewinnung gewährleisten. Allerdings erwähnt Prangenberg die Fülle an Kurzbiografien, themenorientierten Auswertungen und Einzelfällen, weshalb er keine ausführliche Darstellung der einzelnen Analysenschritte aufzeigen und somit keine Transparenz in diesem Punkt gewähren kann (vgl. Prangenberg 2002, S. 136). Seine nicht repräsentative Studie fokussiert das Individuum, lässt sich aber nicht auf die Gesamtpopulation beziehen. Zu kritisieren ist die subjektive Stellungnahme in den Interviewprotokollen des Forschers sowie der Verzicht auf weitere Forscher. Mithilfe von internationaler Fachliteratur versucht er, ein breitgefächertes Verständnis über die Elternschaft mit geistiger Behinderung aufzubringen, jedoch ist aufgrund seiner Auswahl der Literatur und seinem persönlichen Eindruck die Objektivität in Frage gestellt.
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