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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem17

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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem17 [2014/07/02 19:52]
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 ===== Einleitung ===== ===== Einleitung =====
  
-Die Studie mit dem Titel „Zur Lebenssituation von Kindern, deren Eltern als geistig behindert gelten“ ist eine von Magnus Prangenberg erarbeitete Dissertation an der Universität Bremen. Der Autor Magnus Prangenberg überprüft vier in seiner "Biografie- und Millieustudie(Prangenberg, 2002, S. 19) Mythen aus der Fachliteratur zu geistig behinderten Eltern mit dem Blick auf die Lebenssituation ihrer Kinder, um die "elterliche Kompetenzgeistig behinderter Menschen zu belegen bzw. Faktoren zu ergründen, die das Ausfüllen dieser behindern. Zwei signifikante Fragen "Wie [...] erfüllen Menschen mit einer geistigen Behinderung die Anforderungen einer Elternschaft?" (Prangenberg, 2002, S.19) und „Wie sieht das Leben dieser Kinder aus?“ (ebd.), dienen zur Orientierung. +Die Studie mit dem Titel „Zur Lebenssituation von Kindern, deren Eltern als geistig behindert gelten“ ist eine von Magnus Prangenberg erarbeitete Dissertation an der Universität Bremen. Der Autor überprüft vier Mythen in seiner Biografie- und Millieustudie“ (Prangenberg, 2002, S. 19).Diese bezieht er aus der Fachliteratur über geistig behinderte Eltern, um die elterliche Kompetenz“ geistig behinderter Menschen zu belegen bzw. Faktoren zu ergründen, die das Ausfüllen dieser Kompetenz behindern. Als Grundlage der Biografie- und Millieustudie dienen die unterschiedlichen Lebendläufe der befragten Kinder. Zwei signifikante Fragen "Wie [...] erfüllen Menschen mit einer geistigen Behinderung die Anforderungen einer Elternschaft?" (Prangenberg, 2002, S.19) und „Wie sieht das Leben dieser Kinder aus?“ (ebd.), dienen zur Orientierung. 
  
 ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ====
  
-Prangenbergs Untersuchungsgegenstand sind die Lebensgeschichten von Kindern geistig behinderter Eltern (vgl. Prangenberg, 2002, S.330). In Folge dessen stützt sich der Autor auf den Ansatz der Grounded-Theory.  +Prangenbergs Untersuchungsgegenstand sind die Lebensgeschichten von Kindern geistig behinderter Eltern (vgl. Prangenberg, 2002, S.330). In Folge dessen stützt sich der Autor auf den Ansatz der Grounded-Theory. Dieser gewährt den gesammelten Daten bzw. Forschungsobjekten im Feld "[...Priorität gegenüber theoretischen Annahmen [...]" (Flick, 2009, S. 150). Die ermittelten Hypothesen im Feld werden später als Ergebnis angenommen (vgl. ebd.). Durch das Prinzip der Offenheit wird den Forschungsobjekten die Möglichkeit gegeben, den Forschungsgegengenstand zu strukturieren (vgl. ebd.). Wohingegen Prangenberg eine vorherige Strukturierung seinerseits zurückstellt (vgl. ebd.).
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-Dieser gewährt den gesammelten Daten bzw. Forschungsobjekten im Feld "...Priorität gegenüber theoretischen Annahmen..."(Flick, 2009, S. 150). Die ermittelten Hypothesen im Feld werden später als Ergebnis  +
-angenommen (vgl. ebd.). Durch das Prinzip der Offenheit wird den Forschungsobjekten die Möglichkeit gegeben,  +
-den Forschungsgegengenstand zu strukturieren (vgl. ebd.). Wohingegen Prangenberg eine vorherige Strukturierung seinerseits zurückstellt (vgl. ebd.).+
  
 ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ==== ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ====
  
-Prangenberg sichtete zur Entwicklung seiner Fragestellung internationale und nationale Literatur mit den Schwerpunkten anderer Studien zum Thema geistige Behinderung von Eltern und deren Lebenswelt (vgl. Prangenberg, 2002S.21 ff.).Schon hier ist das Bedürfnis entstanden, die Lebenssituation von Kindern geistig behinderter Eltern in Hinblick auf die "elterliche Kompetenz(Prangenberg, 2002, S.330) weiter zu erforschen. Innerhalb der internationalen Forschungsliteratur wurde sich primär mit vier Mythen beschäftigt. +Prangenberg sichtete zur Entwicklung seiner Fragestellung internationale und nationale Literatur, hierbei lag sein Schwerpunkt auf anderen Studien zum Thema geistige Behinderung von Eltern und deren Lebenswelt (vgl. Prangenberg, 2002S.330). Während der Sichtung der Literatur entstand  bei Prangenberg das Bedürfnis, die Lebenssituation von Kindern geistig behinderter Eltern in Hinblick auf die elterliche Kompetenz“ (Prangenberg, 2002, S.330) weiter zu erforschen. Innerhalb der internationalen Forschungsliteratur wurde sich primär mit vier Mythen beschäftigt. Da hierbei die Konzentration auf Kinder nur in einseitiger Richtung stattfand, zum Beispiel bei Missbrauch und Vernachlässigung, richtet sich Prangenbergs Vorhaben der Überprüfung der genannten Mythen mit Blickrichtung auf die Lebenssituation der Kinder. Die Dissertation Prangenbergs mit der gewählten Fragestellung setzt eine „[…] behindertenpädagogische Diskussion um die Sexualität von Menschen mit geistiger Behinderung […]“ fort. (Prangenberg, 2002, S.20) Anhand von Interviews der Kinder geistig behinderter Menschen, wurde versucht die Fragestellung zu bearbeiten, indem die „elterliche Kompetenz“ von den Kindern bewertet und herausgestellt wurde.  
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-1. Mythos: „Kinder von Eltern mit einer geistigen Behinderung, sind bzw. werden ebenfalls geistig behindert.“ (Prangenberg, 2002, S.31) +
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-2. Mythos: „Die Kinderzahl in Familien mit geistig behinderten Eltern ist überdurchschnittlich hoch.“ (Prangenberg, 2002, S.31) +
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-3. Mythos: „Eltern mit einer geistigen Behinderung zeigen eine mangelhafte, unzureichende elterliche Kompetenz.“ (Prangenberg, 2002, S31) +
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-4. Mythos: „Eltern mit einer geistigen Behinderung können elterliche Fähigkeiten nicht erlernen.“ (Prangenberg, 2002, S.31) +
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-Da hierbei die Konzentration auf Kinder nur in einseitiger Richtung stattfand, zum Beispiel bei Missbrauch und Vernachlässigung (vgl. Prangenberg, 2002, S.32), richtet sich Prangenbergs Vorhaben der Überprüfung der genannten Mythen mit Blickrichtung auf die Lebenssituation der Kinder. +
  
 ==== Annäherung ans Feld ==== ==== Annäherung ans Feld ====
  
-Der Feldzugang erfolgt durch die Suche von betroffenen Kindern über ihre geistig behinderten Eltern durch das Anschreiben von zuständigen Institutionen zur Betreuung behinderter Menschen (vgl. Prangenberg, 2002, S.120). Dies vollzog der Autor angelehnt an eine Studie von Pixa-Kettner 1996 (vgl. ebd.). Nach positiver Rückmeldung bestimmter Einrichtungen, wird diesen ein Fragebogen zugesandt( vgl. ebd.). +Der Feldzugang erfolgt durch die Suche von betroffenen Kindernüber ihre geistig behinderten Elterndurch das Anschreiben von zuständigen Institutionen zur Betreuung behinderter Menschen (vgl. Prangenberg, 2002, S.120). Dies vollzog der Autor angelehnt an eine Studie von Pixa-Kettner 1996 (vgl. ebd.). Nach positiver Rückmeldung bestimmter Einrichtungen, wird diesen ein Fragebogen zugesandt( vgl. ebd.). 
  
-Der Fragebogen dient "einem ersten Auffinden der Kinder" (Prangenberg, 2002, S.120), der Abfrage der Institutionsmitarbeiter, ob eine Kontaktaufnahme sinnvoll ist (vgl. ebd.) und "dem Gewinn einer Kontaktperson... [„Key Informant‘ method“]..." (ebd). Die Kontaktperson kann wertvolle Vorabinformationen über mögliche Interviewpartner geben, welches das "...Erfassen der Lebenssituation..." (Prangenberg, 2002, S. 121) dieser vereinfacht. +Der Fragebogen dient "einem ersten Auffinden der Kinder" (Prangenberg, 2002, S.120), der Abfrage der Institutionsmitarbeiter, ob eine Kontaktaufnahme sinnvoll ist (vgl. ebd.) und "dem Gewinn einer Kontaktperson [...[„Key Informant‘ method“] [...]" (ebd). Die Kontaktperson kann wertvolle Vorabinformationen über mögliche Interviewpartner geben, welches das "[...Erfassen der Lebenssituation [...]" (Prangenberg, 2002, S. 121) dieser vereinfacht. 
 ==== Sammlung der Daten ==== ==== Sammlung der Daten ====
  
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 Diese Sicherungsmethoden ergänzen die Daten durch "...eine Beschreibung des Settings, die Lebensgeschichte des Interviewpartners..." (Prangenberg, 2002, S.127) etc.  Diese Sicherungsmethoden ergänzen die Daten durch "...eine Beschreibung des Settings, die Lebensgeschichte des Interviewpartners..." (Prangenberg, 2002, S.127) etc. 
  
-Die Transkription der Tonbandaufnahmen wurde von Prangenberg durch Verschriftlichung der Interviews selbst vorgenommen (vgl. ebd), wobei unterschiedliche Leitfäden zur Transkription von Datenmaterial als Orientierung dienten (Prangenberg, 2002, S.128). +Die Transkription der Tonbandaufnahmen wurde von Prangenberg durch Verschriftlichung der Interviews selbst vorgenommen (vgl. ebd), wobei unterschiedliche Leitfäden zur Transkription von Datenmaterial als Orientierung dienten (vgl. Prangenberg, 2002, S.128). 
  
-Memos als eine Weiterführung der vorher angefertigten Feldnotizen (vgl. Prangenberg, 2002, S.128), dienen zur Sicherung von "...Interpretationsansätzen, ambivalenter und widersprüchlicher Aussagen, Beobachtungen zu aktuellen Textanalysen, Schaubildern, Schilderungen von Schlüsselstellen.“ (Prangenberg, 2002, S128)+Memos als eine Weiterführung der vorher angefertigten Feldnotizen (vgl. ebd.), dienen zur Sicherung von "...Interpretationsansätzen, ambivalenter und widersprüchlicher Aussagen, Beobachtungen zu aktuellen Textanalysen, Schaubildern, Schilderungen von Schlüsselstellen.“ (ebd.)
 ==== Interpretation der Daten ==== ==== Interpretation der Daten ====
  
 Prangenberg verwendet zwei unterschiedliche Herangehensweisen der Auswertung der Daten. Ein Schwerpunkt liegt auf den Themen in den Interviews, ein anderer auf dem Einzelfall (vgl. Prangenberg, 2002, S.117).  Prangenberg verwendet zwei unterschiedliche Herangehensweisen der Auswertung der Daten. Ein Schwerpunkt liegt auf den Themen in den Interviews, ein anderer auf dem Einzelfall (vgl. Prangenberg, 2002, S.117). 
  
-Die Auswertung der ersten Herangehensweise gestaltet sich durch ein "...Verfahren der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (1997)..." (Prangenberg, 2002, S.131), welches  "...Strukturierung und Regelgeleitheit..." (ebd.) vorgibt. Ein Vorteil bei sehr viel Datenmaterial. Es sollen Kernthemen in den Biografien der Kinder identifiziert werden und ein Überblick der am deutlichsten heraustretenden Themen durch Kategorienbildung geschaffen werden(vgl. Prangenberg, 2002, S.132). +Die Auswertung der ersten Herangehensweise gestaltet sich durch ein "{...Verfahren der Qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (1997) [...]" (Prangenberg, 2002, S.131), welches  "[...Strukturierung und Regelgeleitheit [...]" (ebd.) vorgibt. Dies kann einen Vorteil bei sehr viel Datenmaterial darstellen. Es sollen Kernthemen in den Biografien der Kinder identifiziert werden und ein Überblick über die am deutlichsten heraustretenden Themen durch Kategorienbildung geschaffen werden (vgl. Prangenberg, 2002, S.132). 
  
- Durch die Schilderungen in den Interviews wurden zur zweiten gebildeten Themengruppe, der elterlichen Kompetenz, drei Typen herausgearbeitet. „Typ 1: Anforderungen an die Elternschaft werden erfüllt“ (Prangenberg, 2002, S. 179); „Typ 2: Die elterliche Kompetenz war nicht zu thematisieren“ (Prangenberg, 2002, S. 180); „Typ 3: Die elterliche Rolle wurde nicht erfüllt“ (Prangenberg, 2002, S. 180).+Durch die Schilderungen in den Interviews wurden zur zweiten gebildeten Themengruppe, der elterlichen Kompetenz, drei Typen herausgearbeitet. „Typ 1: Anforderungen an die Elternschaft werden erfüllt“ (Prangenberg, 2002, S. 179); „Typ 2: Die elterliche Kompetenz war nicht zu thematisieren“ (Prangenberg, 2002, S. 180); „Typ 3: Die elterliche Rolle wurde nicht erfüllt“ (Prangenberg, 2002, S. 180).
  
 Die zweite Herangehensweise an die Auswertung der Interviews richtet den Blick auf den Einzelfall mit seiner Reaktion auf die Erlebnisse der Kindheit und der Entwicklung von möglichen Handlungsmustern (vgl. Prangenberg, 2002, S. 133). Es wird die gesamte Lebensgeschichte betrachtet, weshalb eine Kategorienbildung ausgeschlossen wird (vgl. ebd.). Die zweite Herangehensweise an die Auswertung der Interviews richtet den Blick auf den Einzelfall mit seiner Reaktion auf die Erlebnisse der Kindheit und der Entwicklung von möglichen Handlungsmustern (vgl. Prangenberg, 2002, S. 133). Es wird die gesamte Lebensgeschichte betrachtet, weshalb eine Kategorienbildung ausgeschlossen wird (vgl. ebd.).
    
-Der Forscher bemerkt, dass er sich für das Durchführen der Studie einem Feld angenähert hat, welches eine Homogenität der befragten Teilnehmer ausschließt. Eine Kontaktaufnahme mit möglichen Teilnehmern der Studie gestaltet sich durch den Datenschutz schwierig (vgl. Prangenberg, 2002, S.145). Einige Eltern konnten den Aufenthaltsort Kinder nicht bestimmen, wodurch diese als Teilnehmer wegfielen (vgl. Prangenberg, 2002, S.144). Andere Kinder verweigerten die Teilnahme aus Scham oder anderen Beweggründen (vgl. ebd). Letztendlich konnten 20 von 368 (Prangenberg, 2002, S. 145) möglichen Interviewpartnern gefunden werden. +Der Forscher bemerkt, dass er sich für das Durchführen der Studie einem Feld angenähert hat, welches eine Homogenität der befragten Teilnehmer ausschließt. Eine Kontaktaufnahme mit möglichen Teilnehmern der Studie gestaltet sich durch den Datenschutz schwierig (vgl. Prangenberg, 2002, S.145). Einige Eltern konnten den Aufenthaltsort ihrer Kinder nicht bestimmen, wodurch diese als Teilnehmer ausgeschlossen waren (vgl. Prangenberg, 2002, S.144). Andere Kinder verweigerten die Teilnahme aus Scham oder anderen Beweggründen (vgl. ebd). Letztendlich konnten 20 von 368 (Prangenberg, 2002, S. 145) möglichen Interviewpartnern gefunden werden. 
  
  
 ==== Geltungsbegründung ==== ==== Geltungsbegründung ====
  
-Prangenbergs Fazit der Studie besteht darin, dass es "...keine Kinder geistig behinderter Eltern..." gibt. "Es gibt allenfalls Risikokinder, deren Eltern u.a. eine geistige Behinderung aufweisen.(Prangenberg, 2002, S. 330) Das Risiko für die Kinder wird durch das Lebensumfeld erzeugt, das jedoch durch viele Faktoren außerhalb der geistigen Behinderung gekennzeichnet ist (vgl. ebd.). Deshalb ist der Einzelfall immer indivieduell zu betrachten und es kann keine allgemeingültge Aussage zur Elternschaft von geistig behinderten Menschen getroffen werden (vgl. Prangenberg, 2002, S. 333). +Um eine Geltungsbegründung der Studie herausstellen zu können, ist es notwendig einige Gütekriterien qualitativer Forschung zu benennen. Ein Gütekriterium ist die „intersubjektive Nachvollziehbarkeit“, der Prangenberg durch die Dokumentation des Forschungsprozesses in vielen Punkten gerecht wird. Hierzu zählen die ausführliche Dokumentation der Informationsquellen, die Dokumentation der Erhebungsmethoden mit der Angabe der verwendeten Verfahren, in diesem Fall das leitfadenorientierte Interview mit narrativen Sequenzen sowie die hohe Glaubwürdigkeit durch die Benennung des Interviewkontextes.  
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 +Bei der Interpretation der erhobenen Daten verwendet Prangenberg ein Verfahren, das nicht zur vollkommenen Herstellung von Intersubjektivität und Nachvollziehbarkeit dient. Die vorliegenden Daten wurden von Prangenberg selbstständig ausgewertet. Daraus kann die Gefahr resultieren, dass Interpretationen der Ergebnisse auf subjektiven Eindrücken beruhen.  Kodifizierte Verfahren wie das narrative Interview und die Methode der „Grounded Theory“, welche zur Herstellung von Intersubjektivität dienen, sind ebenso verwendet worden.  
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 +Ein weiteres Gütekriterium, das zur Geltungsbegründung der Forschung beiträgt, äußert sich in  der Relevanz der zu entwickelten Theorie und Fragestellung. Durch die geringe Anzahl an Interviewpartnern und die individuelle Betrachtung  des Einzelfalls kann keine allgemeingültige Aussage zur Elternschaft von geistig behinderten Menschen getroffen werden (vgl. Prangenberg, 2002, S.333). Prangenbergs Fazit der Studie besteht darin, dass es „[…] keine Kinder geistig behinderter Eltern […]“ gibt. Es gibt allenfalls Risikokinder, deren Eltern u.a. eine geistige Behinderung aufweisen.(Prangenberg, 2002, S. 330) Das Risiko für die Kinder wird durch das Lebensumfeld erzeugt, welches jedoch durch viele Faktoren außerhalb der geistigen Behinderung gekennzeichnet ist (vgl. ebd.). 
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 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
-Die gewonnen Erkenntnisse werden nicht an die „Beforschten“ weitergetragen. Dadurch dass die jeweilige Lebenssituation der Teilnehmer und somit auch die Betrachtung der Elternschafft sehr individuell sind (vgl. Prangenberg, 2002, S.333), kann keine allgemein geltende Aussage zur Veränderung der Situation angestrebt werden+Die gewonnen Erkenntnisse wurden nicht an die „Beforschten“ weitergetragen. Es kann keine allgemein geltende Aussage zur Veränderung der Situation angestrebt werden, da die jeweilige Lebenssituation der Teilnehmer und somit auch die Betrachtung der Elternschafft sehr individuell sind (vgl. Prangenberg, 2002, S.333).
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
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