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lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem11 [2014/06/06 10:33] 88.69.132.228 [Sammlung der Daten] |
lehre:sose2014:sozialwissmeth:analysen:tandem11 [2020/11/04 21:16] (aktuell) |
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==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== | ||
+ | Prangenberg steigt theoretisch anhand international vorhandener Forschungsliteratur in seinen Untersuchungsgegenstand ein und leitet hieraus Hypothesen ab, welche er als vier Mythen zusammenfasst. | ||
+ | Hierbei gelingt es ihm nicht, Forschungsgegenstand und Theorie losgelöst voneinander zu betrachten, wodurch er sich selbst im Prinzip der Offenheit eingeschränkt, | ||
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==== Fragestellung, | ==== Fragestellung, | ||
- | Eine konkrete Fragestellung im engen Sinne ist in der Untersuchung nicht zu finden, im Vorwort (S.16) werden eine Leitfrage und ein Leitsatz formuliert, jedoch tauchen im Verlauf, zusätzliche Leitfragen (bspw. S. 19) sowie weitere Fragen auf , die keine Kategorisierung erfahren. | + | Eine konkrete Fragestellung im engen Sinne ist in der Untersuchung nicht zu finden, im Vorwort (vgl.Prangenberg 2002,S.16) werden eine Leitfrage und ein Leitsatz formuliert, jedoch tauchen im Verlauf, zusätzliche Leitfragen (vgl. bspw. Prangenberg 2002, S. 19) sowie weitere Fragen auf , die keine Kategorisierung erfahren. |
Die Untersuchung schließt an eine aus der Studie "Dann waren sie sauer auf mich, dass ich das Kind haben wollte" | Die Untersuchung schließt an eine aus der Studie "Dann waren sie sauer auf mich, dass ich das Kind haben wollte" | ||
- | Als Basisdesign wählt Prangenberg eine " | + | Als Basisdesign wählt Prangenberg eine " |
Eine explizite Reflexion der Grenzen des Untersuchungsausschnittes findet, analog zur nicht konkret fassbaren Fragestellung, | Eine explizite Reflexion der Grenzen des Untersuchungsausschnittes findet, analog zur nicht konkret fassbaren Fragestellung, | ||
==== Annäherung ans Feld ==== | ==== Annäherung ans Feld ==== | ||
Um zunächst Personen identifizieren zu können, die eine Untersuchungspopulation bilden können, entwickelte Prangenberg einen Fragebogen, den er bundesweit an Einrichtungen schickte, in denen potenzielle Eltern der zu suchenden Kinder betreut werden. | Um zunächst Personen identifizieren zu können, die eine Untersuchungspopulation bilden können, entwickelte Prangenberg einen Fragebogen, den er bundesweit an Einrichtungen schickte, in denen potenzielle Eltern der zu suchenden Kinder betreut werden. | ||
- | Die Mitarbeiter der Einrichtungen nahmen im Prozess die Rolle der key-informants (S. 120f), als Vertrauensperson für die Befragten und als Schnittstelle für sowohl für den Untersucher als auch für die Untersuchten ein. | + | Die Mitarbeiter der Einrichtungen nahmen im Prozess die Rolle der key-informants (vgl.Prangenberg 2002, S. 120f), als Vertrauensperson für die Befragten und als Schnittstelle für sowohl für den Untersucher als auch für die Untersuchten ein. |
Diese klärten vorab die Gesprächsbereitschaft der (erwachsenen) Kinder ab, stellten den Kontakt her und blieben im Verlauf der Untersuchung Ansprechpartner für beide Seiten. | Diese klärten vorab die Gesprächsbereitschaft der (erwachsenen) Kinder ab, stellten den Kontakt her und blieben im Verlauf der Untersuchung Ansprechpartner für beide Seiten. | ||
- | Die Befragten werden in der Studie als Experten des Inhaltes festgelegt, Prangenbergs Rolle gestaltet sich quasi als Katalysator. Er sieht sich hauptsächlich in der Rolle des Zuhörers mit der Kompetenz, wenn nötig, Erzählanstöße zu generieren (S.123, 124f). | + | Die Befragten werden in der Studie als Experten des Inhaltes festgelegt, Prangenbergs Rolle gestaltet sich quasi als Katalysator. Er sieht sich hauptsächlich in der Rolle des Zuhörers mit der Kompetenz, wenn nötig, Erzählanstöße zu generieren (vgl.Prangenberg 2002, S.123, 124f). |
- | Die Sukzessive Einnahme der Innenperspektive strebt er mit der bewussten Entscheidung an, die Transkripte, | + | Die Sukzessive Einnahme der Innenperspektive strebt er mit der bewussten Entscheidung an, die Transkripte, |
==== Sammlung der Daten ==== | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
- | Die Sammlung der Daten beginnt mit einer Fragebogenerhebung zur Erfassung der Untersuchungspopulation. Mit der Durchführung einer " | + | Die Sammlung der Daten beginnt mit einer Fragebogenerhebung zur Erfassung der Untersuchungspopulation. Mit der Durchführung einer " |
==== Fixierung der Daten ==== | ==== Fixierung der Daten ==== | ||
- | Die Datenfixierung geschieht im Vorfeld der eigentlichen Untersuchung über die versendeten Fragebögen zur Identifikation der Untersuchungspopulation. Diese bilden eine ergänzende Informationsquelle zur Auswertung der später erhobenen Daten. Den Kern der eigentlichen Untersuchungsdaten bilden die Tonbandaufnahmen und die dazu angefertigten Transkripte. Diese erstellt er in Anlehnung an Schütze und Bohnsack (S.396), erweitert durch eigene Zeichen. Ergänzend fertigt Prangenberg im direkten Anschluss an jedes Interview Feldnotizen an, in welchen er seine subjektiven Eindrücke zur Situation festhält. Zusätzlich arbeitet er mit Memos, welche er in Anlehnung an - aber bewusst entgegen einiger Regeln - der Grounded Theory erstellt. Eine explizite Auseinandersetzung mit der Tatsache neu geschaffener Realitäten durch den Text findet nicht statt. | + | Die Datenfixierung geschieht im Vorfeld der eigentlichen Untersuchung über die versendeten Fragebögen zur Identifikation der Untersuchungspopulation. Diese bilden eine ergänzende Informationsquelle zur Auswertung der später erhobenen Daten. Den Kern der eigentlichen Untersuchungsdaten bilden die Tonbandaufnahmen und die dazu angefertigten Transkripte. Diese erstellt er in Anlehnung an Schütze und Bohnsack (vgl.Prangenberg 2002, S.396), erweitert durch eigene Zeichen. Ergänzend fertigt Prangenberg im direkten Anschluss an jedes Interview Feldnotizen an, in welchen er seine subjektiven Eindrücke zur Situation festhält. Zusätzlich arbeitet er mit Memos, welche er in Anlehnung an - aber bewusst entgegen einiger Regeln - der Grounded Theory erstellt. Eine explizite Auseinandersetzung mit der Tatsache neu geschaffener Realitäten durch den Text findet nicht statt. |
==== Interpretation der Daten ==== | ==== Interpretation der Daten ==== | ||
+ | Um die erhobenen Daten auch über gemeinsame Themen und Merkmale verallgemeinerbar machen zu können, verknüpft der Forscher die idiographische Position mit der der " | ||
==== Geltungsbegründung ==== | ==== Geltungsbegründung ==== | ||
+ | Prangenberg legt zur Geltungsbegründung seiner Erkenntnisse keine expliziten Gütekriterien fest, jedoch sollen zum einen die erstellten Memos als Gütekriterium zur " | ||
- | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
+ | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
+ | Prangenberg macht eine Rückmeldung an die Beforschten über die Ergebnisse nicht transparent. Insofern muss man zunächst davon ausgehen, dass diese nicht stattfindet. Eine konkrete Veränderung der Lebenssituation der befragten Personen ist nicht das Ziel der Untersuchung, | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
+ | * Zur Lebenssituation von Kindern, deren Eltern als geistig behindert gelten: Eine Exploration der Lebens- und Entwicklungsrealität anhand biografischer Interviews und Erörterung der internationalen Fachliteratur, | ||
+ | * Handbuch qualitative Sozialforschung: | ||
+ | * Einführung in die qualitative Sozialforschung, | ||
===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ||
- | ... | + | Ranking: 1. Tandem 19; 2. Tandem 20; 3. Tandem 17; 4. Tandem 21; 5. Tandem 4; 6. Tandem 25 |
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+ | Tandem 19 (Version 6.6.14; 16:26 Uhr): | ||
+ | Die Analyse ist flüssig und verständlich zu lesen. In der Einleitung bekommt man eine gute Übersicht darüber, wie die Analyse vorgenommen wird. Die Art der Studie wird nicht genannt. Die Forschungsperspektive wird nicht genauer erläutert. Hier wird die Perspektive genannt, ohne eine genauere Differenzierung vorzunehmen (Retrospektive, | ||
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+ | Tandem 20 (Version 5.6.14; 14:47 Uhr): | ||
+ | Die Analyse ist flüssig und verständlich zu lesen. Die Annäherung ans Feld ist zu knapp bearbeitet, wodurch wichtige Informationen für das Verständnis der Studie fehlen (Key-Informant-Method, | ||
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+ | Tandem 17 (Version 6.6.14; 23:53 Uhr): | ||
+ | Die Analyse ist sprachlich solide formuliert, weist aber an einzelnen Stellen Formulierungen auf, die nicht eindeutig sind („Blickrichtung auf die Lebenssituation der Kinder“: welche Perspektive ist hier gemeint?). Inhaltlich wurden einige Aspekte der Studie gut und richtig erfasst. Es finden sich jedoch inhaltliche Schwachstellen, | ||
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+ | Tandem 21 (Version 6.6.14; 10:48 Uhr): | ||
+ | In der Analyse finden sich viele Umgangssprachliche Formulierungen sowie Sprünge im Tempus. Wichtige Aspekte des Forschungsdesigns werden nicht genannt (bspw. Grounded Theory, Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring), was die Nachvollziehbarkeit des Vorgehens in der Untersuchung erschwert. Zudem werden inhaltlich falsche Aussagen, wie „ob überhaupt eine Kontaktaufnahme und eine Befragung auf Grund der Institutionen möglich ist“ und „keine vergleichenden Ansichten von anderen Verfassern“, | ||
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+ | Tandem 4 (Version 6.6.14; 12:08 Uhr): | ||
+ | In der Analyse finden sich viele umgangssprachliche und ungenaue Formulierungen, | ||
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+ | Tandem 25 (Version 6.6.14; 15:41 Uhr): | ||
+ | Die Analyse ist sprachlich gut ausgearbeitet. Inhaltlich ist sie zu Beginn gut, wird im Verlauf aber zunehmend lückenhafter. Ganze Abschnitte wurden nicht bearbeitet, worunter wesentliche Analysekriterien sowie die Nachvollziehbarkeit des Untersuchungsvorgehens deutlich leiden. Schade ist, dass zugunsten des Theorie-Gegenstand-Verhältnisses, | ||
===== Dritter Text: Endfassung ===== | ===== Dritter Text: Endfassung ===== | ||
- | ... | + | Die folgende Analyse bezieht sich auf die Dissertation “Zur Lebenssituation von Kindern, deren Eltern als geistig behindert gelten”, vorgelegt von Magnus Prangenberg, |
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+ | **Verhältnis Theorie-Gegenstand** | ||
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+ | Prangenberg steigt theoretisch anhand international vorhandener Forschungsliteratur in seinen Untersuchungsgegenstand ein und leitet hieraus Hypothesen ab, welche er als vier Mythen zusammenfasst. Hierbei gelingt es ihm nicht, Forschungsgegenstand und Theorie losgelöst voneinander zu betrachten, wodurch er sich selbst im Prinzip der Offenheit eingeschränkt, | ||
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+ | **Fragestellung, | ||
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+ | Eine konkrete Fragestellung im engen Sinne ist in der Untersuchung nicht zu finden, im Vorwort (vgl.Prangenberg 2002,S.16) werden eine Leitfrage und ein Leitsatz formuliert, jedoch tauchen im Verlauf, zusätzliche Leitfragen (vgl. bspw. Prangenberg 2002, S. 19) sowie weitere Fragen auf , die keine Kategorisierung erfahren. Aus dem zu Beginn genannten Leitsatz “Ihr seid die Experten eurer eigenen Lebensgeschichte” (vgl. Prangenberg 2002, S. 16) erschließt sich die Forschungsperspektive des subjektiven Sinns. Ergänzend dazu ensteht eine die weitere Perspektive der Deskription der Lebenswelten durch eine themenbasierte Auswertung, welche gemeinsame Merkmale der Untersuchungspopulation festhält. Über die Kombination beider Perspektiven kann eine breitere Auseinandersetzung mit den erhaltenen Informationen stattfinden. Die Untersuchung schließt an eine aus der Studie “Dann waren sie sauer auf mich, dass ich das Kind haben wollte” der Forschungsgruppe um Pixa-Kettner der Universität Bremen (1995/96) an, die Elternschaft geistig Behinderter aus Perspektive der Eltern betrachtet, identifizierte Forschungslücke an. Als Basisdesign wählt Prangenberg eine “Milieu- und Biografiestudie” (Prangenberg 2002, S.19) mit retrospektivem Ansatz und explorativem Charakter. Eine explizite Reflexion der Grenzen des Untersuchungsausschnittes findet, analog zur nicht konkret fassbaren Fragestellung, | ||
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+ | **Annäherung ans Feld** | ||
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+ | Um zunächst Personen identifizieren zu können, die eine Untersuchungspopulation bilden können, entwickelte Prangenberg einen Fragebogen, den er bundesweit an Einrichtungen schickte, in denen potenzielle Eltern der zu suchenden Kinder betreut werden. Die Mitarbeiter der Einrichtungen nahmen im Prozess die Rolle der key-informants (vgl.Prangenberg 2002, S. 120f), als Vertrauensperson für die Befragten und als Schnittstelle für sowohl für den Untersucher als auch für die Untersuchten ein. Diese klärten vorab die Gesprächsbereitschaft der (erwachsenen) Kinder ab, stellten den Kontakt her und blieben im Verlauf der Untersuchung Ansprechpartner für beide Seiten. Die Befragten werden in der Studie als Experten des Inhaltes festgelegt, Prangenbergs Rolle gestaltet sich quasi als Katalysator. Er sieht sich hauptsächlich in der Rolle des Zuhörers mit der Kompetenz, wenn nötig, Erzählanstöße zu generieren (vgl.Prangenberg 2002, S.123, 124f). Die Sukzessive Einnahme der Innenperspektive strebt er mit der bewussten Entscheidung an, die Transkripte, | ||
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+ | **Sammlung der Daten** | ||
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+ | Die Sammlung der Daten beginnt mit einer Fragebogenerhebung zur Erfassung der Untersuchungspopulation. Mit der Durchführung einer “Leitfadenorientierte(n) Befragung mit Freiraum für narrative Sequenzen” (Prangenberg 2002, S.121) wählt er eine Mischung aus leitfadenorientiertem und narrativen Interview. Im einleitenden Teil des Interviews strukturiert hierbei der Forscher maßgeblich die Daten (Erhebung biografischer Stammdaten). Im Hauptteil soll der Befragte die Möglichkeit erhalten eine eigene Strukturierung vorzunehmen. Im Nachgang der Interviews fertigt er Feldnotizen und Memos an. Prangenberg entscheidet sich, nach dem Grundsatz von Faraday und Plummer, eine ““systematische thematische Analyse” anzustreben, | ||
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+ | **Fixierung der Daten** | ||
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+ | Die Datenfixierung geschieht im Vorfeld der eigentlichen Untersuchung über die versendeten Fragebögen zur Identifikation der Untersuchungspopulation. Diese bilden eine ergänzende Informationsquelle zur Auswertung der später erhobenen Daten. Den Kern der eigentlichen Untersuchungsdaten bilden die Tonbandaufnahmen und die dazu angefertigten Transkripte. Diese erstellt er in Anlehnung an Schütze und Bohnsack (vgl.Prangenberg 2002, S.396), erweitert durch eigene Zeichen. Ergänzend fertigt Prangenberg im direkten Anschluss an jedes Interview Feldnotizen an, in welchen er seine subjektiven Eindrücke zur Situation festhält. Zusätzlich arbeitet er mit Memos, welche er in Anlehnung an - aber bewusst entgegen einiger Regeln - der Grounded Theory erstellt. Eine explizite Auseinandersetzung mit der Tatsache neu geschaffener Realitäten durch den Text findet nicht statt. | ||
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+ | **Interpretation der Daten** | ||
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+ | Um die erhobenen Daten auch über gemeinsame Themen und Merkmale verallgemeinerbar machen zu können, verknüpft der Forscher die idiographische Position mit der der “Quasi-Nomothetik” und wendet daher ein zweistufiges Fallverständnis an, in dem sowohl die Fälle einzeln betrachtet, als auch über eine thematische Auswertung miteinander verglichen werden (vgl. Prangenberg 2002, S. 163). Er entscheidet sich für die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring, in der Kategorien nach einem dreistufigem Verfahren entwickelt werden (vgl. Prangenberg 2002, S. 131-133 und vgl. Mayring 2002, S. 114 ff.) Grenzen des Verfahrens reflektiert der Autor an verschiedenen Stellen, so zum Bsp. Seite 30: “Zu genau und knapp sind auch die vorhandenen Quellen, um eindeutige Zusammenhänge zwischen den Rahmenbedingungen und der kindlichen Entwicklung zu zeichnen.” (Prangenberg 2002, S.30) Die Grenzen der Bildung objektiver Interpretationen durch die alleinige Durchführung des Arbeitsschrittes thematisiert Prangenberg nicht. | ||
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+ | **Geltungsbegründung** | ||
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+ | Prangenberg legt zur Geltungsbegründung seiner Erkenntnisse keine expliziten Gütekriterien fest, jedoch sollen zum einen die erstellten Memos als Gütekriterium zur “ständige(n) Sicherung und Rücküberprüfung von Analyseschritten” (Prangenberg 2002, S. 128) dienen. Zum anderen formuliert er, dass die Transkription laut Bortz und Döring “eine Möglichkeit zur Überprüfung der Qualität des erhobenen Materials” (Prangenberg 2002, S. 128) bietet, was er aufgrund der heterogenen Erzählkompetenzen der Interviewpartner für unerlässlich hält. (vgl. Prangenberg 2002, S. 128) Eine erste Verallgemeinerung nimmt der Autor durch eine themenorientierte Auswertung vor. Im Kapitel “Schlussbetrachtung und Ausblick” findet eine Einbettung und Auseinandersetzung der erworbenen Erkenntnisse mit der vorhandenen Forschungsliteratur statt. Hier erkennt er die Grenzen der Geltungsbegründung aufgrund der sehr kleinen Untersuchungspopulation an. | ||
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+ | **Forschung als Diskurs** | ||
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+ | Prangenberg macht eine Rückmeldung an die Beforschten über die Ergebnisse nicht transparent. Insofern muss man zunächst davon ausgehen, dass diese nicht stattfindet. Eine konkrete Veränderung der Lebenssituation der befragten Personen ist nicht das Ziel der Untersuchung, | ||
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+ | **Literatur** | ||
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+ | * Zur Lebenssituation von Kindern, deren Eltern als geistig behindert gelten: Eine Exploration der Lebens- und Entwicklungsrealität anhand biografischer Interviews und Erörterung der internationalen Fachliteratur, | ||
+ | * Handbuch qualitative Sozialforschung: | ||
+ | * Einführung in die qualitative Sozialforschung, | ||
+ | * Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge, | ||
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