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lehre:wise2016-17:gruppe6:station1

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-**Gruppe 6 - Station 1**+Verfasser: Fatih Yarar 2303763 , Ramón Fackel 2614672    15.03.2017     
  
-**Namen des Tandems:**+Zentrale Vertreter der Postmoderne und ihre Grundaussagen
  
-Hier ist Platz für ihre Ausführungen+Während dieser Ausführungen sollen Vertreter der Postmoderne vorgestellt werden. Der Fokus richtet sich hierbei auf Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard und Dieter Lenzen.  
 +Jean-Francois Lyotard, ein französischer Philiosoph, lebte von 1924 – 1998. Bekanntheit erlangte er besonders durch die Stellungnahmen zur Postmoderne. Er kann zweifelsohne als der Erfinder und Vordenker der Postmoderne bezeichnet werden. Neben Derrida und Foucault zählt er zu den herausragenden Philosophen der französischen Postmoderne.  
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 +Das Jahr 1979 war stets prägsam, da Lyotard in diesem die Studie ,,Das postmoderne Wissen´´ veröffentlichte. Darin nahm er sich dem ,,postindustriellen´´ Wissen in Gesellschaften an, darüberhinaus stellte er den Begriff um die Postmoderne hervor. In diesem Buch liegt die Intention Lyotard darin, die verschiedenen Formen des Wissens zu analysieren. Er geht hierbei von vier großen Thesen aus (König & Zedler, 2002). Die erste These beschränkt sich darauf, dass das wissenschaftliche Wissen nur eine Form neben anderen darstellt. Wissenschaftliches Wissen ist keineswegs die einzige Form von Wissen, sondern dass es neben anderen Formen des Wissens steht. Lyotard verdeutlicht diese Bezugnahme mit dem Diskurs-Begriff. Wissenschaftliches Wissen ist eine bestimmte Form des Diskurses, der unter bestimmten Regeln abläuft (König & Zedler, 2002). Es gibt jedoch auch Diskurse des Erzählens, Fragens oder Überredens, was in ,,Der Widerstreit" vertiefter aufgegriffen wird (König & Zedler, 2002). 
 +,,Es gibt keine ,,Meta-Kriterien", die wissenschaftliches Wissen gegenüber anderen Arten des Wissens auseichnet (König & Zedler, 2002)." Die Geschichte der Philosophie ist eine solche, den Vorrang wissenschaftlichen Wissens gegenüber anderen Formen des Wissens zu belegen. Lyotard geht von den ,,großen Erzählungen" der Philosophie aus, die dazu dienen, den Status von Wissen zu legitimieren. Die Erzählung, dass das Wissen die Aufgabe hat, die Gesamtheit der Erkenntnis zusammenzustellen und das Wissen der Freiheit und der Emanzipation des Menschen zu dienen (König & Zedler, 2002). Seine dritte These lautet: ,,Wissenschaft in der Postmoderne hat auch die Regeln, nach denen dieses Wissen erzeugt wird, zum Gegenstand zu machen (König & Zedler, 2002). Dabei geht er davon aus, dass Wissenschaft in der Postmoderne nicht grundsätzlich Kritik an wissenschaftlichem Wissen bedeutet muss. Wissenschaftliches Wissen ist eine Form des Wissens, was seine Funktion mit sich bringt (König & Zedler, 2002). Die Postmoderne differenziert sich zu den anderen Wissenschaften, in dem sie sich des Zusammenhangs zu den Regeln, die dieses Wissen erzeugen, und damit zugleich ihrer Grenzen bewusst wird (König & Zedler, 2002). Des Weiteren darf die vierte Hauptthese nicht unvermerkt bleiben. ,,Wissen in der Postmoderne ist nicht auf Konsens, sondern auf Widerstreit, d.h. Auf unterschiedliche Sichtweisen ausgerichtet, die in unterschiedlichen (wissenschaftlichen und nichtwissenschaftlichen) Diskursen formuliert werden können (König & Zedler, 2002)." Der Konsens setzt immer Einigung über die Art des Diskurses und der Einigung über bestimmte Regeln voraus. Ein Konsens kann sich nur ,,lokal", demnach auf der Basis eines gemeinsamen Regelsystems entstehen (König & Zedler, 2002). ,,Wenn man aber die Regeln, nach denen Wissen erzeugt wird, selbst als veränderbar ansatzt, kann Ziel von Wissen grundsätzlich immer nur die Schaffung von ,,Paralogien" oder ,,Widerstreit", d.h. Von neuen Sichtweisen sein – Wissen hat also neue, unerwartete Deutungen zu liefern (König & Zedler, 2002)." Lyotard spricht davon, dass der Widerstreit der instabile Zustand der Sprache ist. Für eine Sprache muss es das Ziel sein, den Widerstand auszudrücken (König & Zedler, 2002). 
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 +Die Diskussion um die sogenannte Postmoderne setzte etwa Mitte der achtziger Jahre an. Definieren kann man die Postmoderne als die Zeit nach der Moderne „post“ (hinter lat.) Die Postmoderne wird als Gegenbewegung zur Moderne betitelt, die die Gesellschaft der Moderne immer mit Kritik betrachtet. Der Grundgedanke ist es hierbei neue Anwendungen zu vorhandenen Ideen zu entwickeln. Die Merkmale der Postmoderne sind die Suche nach der eigenen Identität und die Erringung an die Väter-Generation. Die wichtigsten Vertretet der Postmoderne sind Jean-Francois Lyotard, Jean Baudrillard und Dieter Lenzen. 
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 +Bei den Arbeiten von Jean Baudrillard handelt es sich eher um ein negatives Katastrophendenken. An den verschiedenen Meinungen von Jean-Francois Lyotard und Jean Baudrillard kann man also eine gegensätzliche Argumentationslinie sehen. Jean Baudrillard sieht in der Moderne das Ende der Geschichte bzw. eine Art Apokalypse. „Im Zeitalter der Informationsgesellschaft, wo Wirklichkeit durch Information erzeugt wird, ist es zunehmend sinnlos geworden, zwischen Realität und Simulation zu unterscheiden. Damit kommt es zugleich zu einer vollendeten Uniformierung und Entmächtigung des Subjektes. Die postmoderne Welt stellt Zeichen mit erloschener Bedeutung zur Schau, letzte Ausflüsse von Kultur, grenzenloses Wachstum, das sich gegen sich selbst richtet“ (z.n. vgl. Baudrillard 1978, 1982, in: Heinz-H.Krüger, 1997 S.166). Man kann also festhalten, dass Jean Baudrillard mit diesem Katastrophendenken das Ende der Geschichte sieht, die Auflösung des Realen und die Entmächtigung des Subjektes. 
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 +Als letzter zentraler Vertreter der Postmoderne kann man Dieter Lenzen, der in Münster in Westfalen geborden ist nennen. Beteiligt hat sich Lenzen mit provokativen systematischen Entwürfen, die das Verhältnis von Erziehungswissenschaft und Postmoderne behandeln. Lenzen behauptet, dass die systematische Pädagogik nie wissenschaftlich haltbar war. Besonders das Konzept einer "Reflexiven Erziehungswissenschaft" ist hier besonders erwähnenswert, da sich diese nach Lenzen in drei Dimensionen teilt. In der ersten Dimension geht es um Pädagogik- und Erziehungsfolgenabschätzung. Damit ist die Verwissenschaftlichung aller erzieherischen Bezüge gemeint. Bei der zweiten Dimension ist historische Anthropologie der Erziehung die "Reflexive Wissenschaft" für Lenzen. Damit ist gemeint, dass sie über die Tatsachenannahmen aus der Vergangenheit, die durch die Kultur über Jahrhunderte hinweg mit sich herumgetragen worden sind aufklärt. Die dritte Dimension charakterisiert Lenzen als "reflexive Erziehungswissenschaft" als pädagogische Methexis. Diese soll die Grenze zwischen Kunst und Wissenschaft übergehen und die Frage diskutieren, was zu tun ist. (vgl Krüger, Heinz-H, 1997 S.168-169)  
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 +https://www.welt.de/print-welt/article598731/Langer-Abschied-von-den-grossen-Erzaehlungen.html. (Letzter Zugriff: 15.03.2017) 
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 +Literatur:  
 +König, Eckhard; Zedler, Peter (2002): Theorien der Erziehungswissenschaft. Einführung in Grundlagen, Methoden und praktische Konsequenzen. In: Theorien der Erziehungswissenschaft. 2. Auflage. S. 219-223. Weinheim und Basel. Beltz 
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 +Krüger, Heinz-H. (1997): Einführung in Theorien und Methoden der Erziehungswissenschaft. S. 165-170.Leske + Budrich
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