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lehre:wise2016-17:gruppe2:station1

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 **Gruppe 2 - Station 1** **Gruppe 2 - Station 1**
  
-**Namen des Tandems:**+Chris und Niklas 
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 +Edmund Husserl 
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 +Edmund Husserl wurde am 8. April 1859 in Proßnitz (heute Tschechien) geboren und gilt als Begründer der Phänomenologischen Pädagogik. Er studierte ab 1876 in Leipzig und Berlin auf dem Gebiet der Philosophie, Physik, Astronomie, sowie der Mathematik. Promovieren konnte Husserl 1882 in Wien im Fachbereich Mathematik mit einer Dissertation zur Variationsrechnung. Im Anschluss an sein Studium wirkte Husserl zunächst als Privatdozent in Halle, bevor er ab 1901 Lehrstühle in Göttingen und Freiburg erhielt. Unter anderem wegen seiner jüdischen Abstammung wurde Husserl im Jahre 1935 seine Lehrerlaubnis entzogen, was für ihn ebenfalls die Verbannung aus der öffentlichen Diskussion bedeutete.  
 +Edmund Husserl starb wenige Jahre später am 27. April 1938 in Freiburg und hinterlässt einen bis heute nicht ganz aufgearbeiteten Nachlass.   
 + 
 +Während seiner Zeit in Göttingen, entstand sein Hauptwerk „Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie“ (1913). Hierin hielt Husserl seine Gedanken zur Phänomenologie fest, welche im folgenden Abschnitt in ihren Grundzügen geschildert werden sollen. Als Begründer der phänomenologischen Pädagogik ist „Husserls Philosophie von Anfang an von der Absicht geprägt, die Philosophie wissenschaftlich zu begründen, d.h., ihren Ausgangspunkt in einer Erkenntnis zu verankern, der sich alle vernünftigen Menschen anschließen können“ ( Krüger, 2006, S. 117) 
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 +Nach Husserl besteht die Aufgabe des phänomenologischen Ansatzes darin, Phänomene in ihrer reinen Wesensstruktur zu betrachten. Dies bedeutet, dass dem Blick auf die Dinge jegliche subjektive Willkür in Form von Vorwissen entzogen werden soll. So kann dann zum Gegenstand oder Phänomen an sich vorgedrungen werden. Husserl spricht in diesem Zusammenhang von einer „transzendentalen Subjektivität“, welche einer Subjektivität entspricht, derer sich alle einig sind. Von der reinen Objektivität unterscheidet sich diese dadurch, dass sowohl die Seite des Phänomens, als auch die Seite des Bewusstseins des Betrachters untersucht werden kann. 
 +Da mit dem phänomenologischen Ansatz ein neuer Blickwinkel der wissenschaftlichen Forschung geschaffen würde, muss es nach Husserl Ziel der Phänomenologie sein, als fundamentale Grundwissenschaft für alle anderen Wissenschaften zu dienen.                                                                                         
 + 
 +Um dem betrachtenden Blick die subjektive Willkür zu entziehen wendet der Ansatz ein Stufenmodell an, an dessen Ende die bereits erwähnte „transzendentale Subjektivität“ steht. Dabei werden drei „Reflexionsstufen“ durch drei sogenannte „Epochén“ überwunden. Wie die einzelnen Reduktionsschritte („Epochén“) gedacht sind wird nun im weiteren Verlauf erklärt werden. 
 +Als Ausgangsstufe bezeichnet Husserl die theoretische Welt in der wir uns befinden. Diese ist voll von Vorurteilen und gefestigten Meinungen. Der erste Schritt besteht darin, sich von diesen Vorurteilen zu lösen und sämtliches Vorwissen, so wie subjektive Einstellungen auszuklammern. Den Vorgang der Einklammerung nannte Husserl Epoché. 
 +Der Schritt von der theoretischen Welt zur Lebenswelt, welcher nun eine natürliche Einstellung untergeordnet wird, da sie frei von sämtlichen Vorwissen ist, kann als eine Art Ausklammerung bezeichnet werden. 
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 +Der Schritt von der Lebenswelt zur phänomenologischen Einstellung wird phänomenologische Reduktion genannt. Bei der phänomenologischen Einstellung nimmt das beobachtbare Subjekt eine Rolle des interesselosen Beobachtbar ein, der lediglich beobachtet, wie sich das Subjekt mit dem Gegenstand auseinandersetzt. 
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 +In einem weiteren Schritt, der Deskription von Bewusstseinsinhalten, ist die natürliche Einstellung Voraussetzung dafür, Gegenstände oder Phänomene möglichst genau zu erfassen und zu beschreiben. Diese sollte möglichst genau, vollständig und unvoreingenommen sein. "Aufgabe der phänomenologischen Beschreibung ist es nach Husserl jedoch darüber hinaus, nicht bei der Deskription eines singulären Gegenstandes stehenzubleiben, sondern das allgemeine Wesen, die Idee eine Gegenstandes herauszuarbeiten" (Krüger, 2006, S. 118). 
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 +In einem weiteren Schritt, der eidetischen Reduktion, führt die phänomenologische Einstellung zur Wesensschau. Die Wesensschau lässt zu, dass das Phänomen oder den Gegenstand variiert werden darf, um somit das Invariante herauszufiltern und eine Konstante benennen zu können.  
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 +Wenn der Zustand der Transzendentalen Subjektivität erreicht werden soll, muss der interesslose Beobachter die Situation beobachten, aber auch in dieser Situation einen Sinneszusammenhang herstellen und hinterfragen, wieso diese Situation entstanden ist. Da er aber selber Teil dieses Sinneszusammenhangs ist, wird er selber in diesem Zusammenhang als eingebundenes Subjekt betrachtet. „ ´Transzendental nennt Husserl sie deshalb, weil sie die Frage zu beantworten sucht, welche Bedingungen zwischen dem Ich und seiner Lebenswelt bestehen müssen, damit der Mensch sich der Welt und seiner selbst in der Welt bewusst werden kann“ (Krüger, 2006, S. 118). 
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 +Literatur: 
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 +Blume, Thomas: Husserl, Edmund, (http://www.philosophie-woerterbuch.de), [Zugriff:12.03.2017]. 
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 +Claesges, Ulrich: Husserl, Edmund, in: Neue Deutsche Bibliographie Bd. 10, 1974, S. 87-89. 
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 +(Quelle NDB: https://www.deutsche-biographie.de/sfz36124.html#ndbcontent) 
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 +Krüger, Heinz- Herrman. (2006). Einführung in Theorien und Methoden der Erziehungswissenschaften (4. Aufl.) UlmEbner & Spiegel GmbH 
  
-Hier ist Platz für ihre Ausführungen 
lehre/wise2016-17/gruppe2/station1.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:02 (Externe Bearbeitung)