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lehre:sose2022:sozialwissmeth:analysen:trapp:tandem-07 [2022/09/01 13:53] tandem-07b [Endfassung Studienanalyse (verpflichtend)] |
lehre:sose2022:sozialwissmeth:analysen:trapp:tandem-07 [2022/09/07 15:53] (aktuell) tandem34a [Tandem 07 (alleine)] |
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- | ====== Tandem 07 ====== | + | ====== Tandem 07 (allein) |
- | * Tandempartner*in 1: Lindt, Melanie | + | * Nachname, Vorname: Lindt, Melanie |
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===== Endfassung Studienanalyse (verpflichtend)===== | ===== Endfassung Studienanalyse (verpflichtend)===== | ||
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+ | ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== | ||
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Die empirische Studie aus fachdidaktischer Perspektive von Ricarda Trapp hat die Einstellungen und Haltungen („Beliefs“) von Lehramtsstudierenden zu digitalen Medien zum Gegenstand (Trapp 2019, S. 4). Im Fokus steht die übergeordnete Forschungsfrage, | Die empirische Studie aus fachdidaktischer Perspektive von Ricarda Trapp hat die Einstellungen und Haltungen („Beliefs“) von Lehramtsstudierenden zu digitalen Medien zum Gegenstand (Trapp 2019, S. 4). Im Fokus steht die übergeordnete Forschungsfrage, | ||
Zur Darlegung des Forschungsgegenstandes wird auf den Status Quo hinsichtlich des Einsatzes digitaler Medien an Schulen Bezug genommen. So wird verdeutlich, | Zur Darlegung des Forschungsgegenstandes wird auf den Status Quo hinsichtlich des Einsatzes digitaler Medien an Schulen Bezug genommen. So wird verdeutlich, | ||
Für die fachdidaktische Perspektive auf den Deutschunterricht wurde der Untersuchungsgegenstand von Trapp mit der Schwerpunktsetzung auf die Lehramtsausbildung im Bundesland Nordrhein-Westfalen bzw. die Ausbildung im Fach Deutsch an der TU Dortmund eigenstrukturiert (Flick 1995, 148 f.; Trapp 2019, 34, 108). | Für die fachdidaktische Perspektive auf den Deutschunterricht wurde der Untersuchungsgegenstand von Trapp mit der Schwerpunktsetzung auf die Lehramtsausbildung im Bundesland Nordrhein-Westfalen bzw. die Ausbildung im Fach Deutsch an der TU Dortmund eigenstrukturiert (Flick 1995, 148 f.; Trapp 2019, 34, 108). | ||
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- | ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== | ||
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==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== | ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== | ||
+ | Neben der eingangs genannten übergeordneten Forschungsfrage stellt Trapp untergeordnete Forschungsfragen an verschiedene Subjekte bzw. Ebenen im Schulkontext. Konkret werden untergeordnete Forschungsfragen an die Lehrkräfte, | ||
+ | Der Fragestellung und den Forschungsperspektiven liegt ein pädagogisches Modell bzw. ein ordnungsgebendes Rahmenkonzept zu Grunde. Trapp sieht das „ITPACK“-Modell als Basiskonzept für einen guten technologiebasierten Unterricht an (ebd., S. 65). In der weiterführenden Literatur wird im Zusammenhang mit dem genannten Modell die Zielsetzung von Unterrichtsdesignprinzipen im Umgang mit digitalen Medien verbunden (Marci-Boehncke 2018, S. 59; Trapp 2019, S. 65). | ||
+ | Getreu nach Flick hat Trapp das Modell als Ansatzpunkt für die Weitung der Forschungsperspektive herangezogen, | ||
+ | Wobei zunächst fraglich erscheint, wie anhand der eingangs erwähnten qualitativen Leitfadeninterviews mit 24 Lehrkräften alle untergeordneten Forschungsfragen zu den weiteren Zielgruppen und schulbezogenen Ebenen beantwortet werden sollen. Dieser fragliche Umstand konnte durch den Einblick in das Kapitel der Datenerhebung aufgeklärt werden. Es wurden demzufolge nicht nur 24 qualitative Leitfadeninterviews mit 24 Lehramtsstudierenden geführt, sondern auch qualitative Interviews mit der Schulleitung geführt (Trapp 2019, 85). Zudem wurden Erhebungen mittels Fragebögen bei der Schulleitung und den Schülerinnen und Schülern vorgenommen (ebd.). | ||
==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== | ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== | ||
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+ | Trapp bringt klar zum Ausdruck, dass der Studie „eindeutig“ ein qualitativer Zugang zugrunde liegen würde, da der Einblick in die beliefs der Lehramtsstudierenden nicht mit statistischen Erhebungsmethoden zu gewinnen sei (ebd., S. 188). Ferner sei bei den leitfadengestützten Interviews eine offene Methode gewählt worden, um tiefgehende Aussagen zu erhalten (ebd.). Trapp habe nach eigener Aussage bei der Auswahl der Interviewpartner darauf geachtet, dass sie nicht zugleich als Prüferin eines Lehramtsstudierenden agiert, damit ein Abhängigkeitsverhältnis aufgrund von Leistungen im Vorfeld ausgeschlossen wird (ebd., S. 190). Allerdings kann aufgrund der künstlich herbeigeführten Interviewsituation der Aspekt der sozialen Erwünschtheit nicht ausgeschlossen werden und zugleich muss Trapp darauf vertrauen, dass die Interviewpartner/ | ||
+ | Für den Feldzugang wurden bestimmte Auswahlkriterien für die Interviewpartner im Vorfeld festgelegt. U.a. mussten die Interviewteilnehmerinnen und Interviewteilnehmer an der TU Dortmund Lehramt studieren und für das Fach Deutsch eingeschrieben sein (ebd., S. 192). Im Sinne der Literatur zur qualitativen Forschung wurde im Ergebnis eine heterogene Auswahl an 24 Lehramtsstudierenden mit allen Merkmalskombinationen ausgewählt (Trapp 2019, 192; Lamnek 2010, 172). | ||
==== 4. Erhebungsverfahren ==== | ==== 4. Erhebungsverfahren ==== | ||
+ | Im Rahmen der Datenerhebung wurde auf die Methode der Triangulation zurückgegriffen (Trapp 2019, 184). Methodisch wurde damit bewusst auf ein Erhebungsverfahren gesetzt, dass sowohl qualitative als auch quantitative Methoden beinhaltet (ebd.). Die quantitative Methodik verwendet Trapp beispielsweise, | ||
+ | Ferner wurde bei der Durchführung der qualitativen Leitfadeninterviews nach eigener Aussage von Trapp großen Wert daraufgelegt, | ||
==== 5. Fixierung der Daten ==== | ==== 5. Fixierung der Daten ==== | ||
+ | Trapp hat für ihre Studie eine transkriptbasierte Analyse gewählt, bei der eine vollständige Transkription des auditiven Datenmaterials erstellt wird (ebd., S. 202). Zudem wurde bei der Transkription eine Analyseform gewählt, die sich für längere Interviewsequenzen eignet und die innere Struktur des Gesagten im Vordergrund steht (Trapp 2019, S. 203; Brinker/ | ||
==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== | ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== | ||
+ | In Bezug auf das Auswertungsverfahren und die Interpretation liegt der Studie das Konzept einer Fallstudie zugrunde (ebd., S. 205). Des Weiteren handelt es sich bei der Studie auch um eine Vergleichsstudie, | ||
==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== | ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== | ||
+ | Trapp widmet den Gütekriterien ein separates Kapitel in ihrer Studie (Kap. 7.4.2, S. 187 ff.). Im Zusammenhang mit dem Gütekriterium der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit weist Trapp auf ihre genaue Dokumentation des Forschungsprozesses hin (ebd., S. 188). Wie bereits im Kapitel 3 erwähnt, macht Trapp hinsichtlich des Gütekriteriums Indikation des Forschungsprozesses den qualitativen Feldzugang der Studie deutlich (ebd., S. 188 f.). Des Weiteren basiert die empirische Verankerung sowohl auf nationalen als auch internationalen Studien (ebd., S. 189). Allerdings betont Trapp die Limitation der Aussagekraft ihrer Studie aufgrund der geringen Anzahl an Interviewpartnern (ebd.). Des Weiteren ist die Studie durch ihren Charakter als Lokalstudie limitiert, denn alle Interviewpartner/ | ||
+ | Hinsichtlich des Gütekriteriums der Kohärenz wurden etwaige Widersprüche nach eigener Aussage von Trapp im Rahmen der Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund der Theorie sowie der Forschungsfragen transparent angesprochen und dargelegt (ebd.). Im Fazit führt Trapp darüber hinaus aus, dass im Rahmen der Studie keine zuverlässigen Erkenntnisse darüber generiert werden konnten, wie sich die Beliefs der einzelnen Studierenden verändern aufgrund des kurzen zeitlichen Abstandes zwischen den beiden Interviews (gewählten Prä-/ Post-Design; | ||
==== 8. Forschung als Diskurs ==== | ==== 8. Forschung als Diskurs ==== | ||
+ | Die Datenauswertung und Ergebnisdarstellung erfolgte in anonymisierter Form und wurde im Vorfeld u.a. mit den Interviewpartner/ | ||
==== 9. Sonstiges ==== | ==== 9. Sonstiges ==== | ||
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+ | In der Gesamtschau werden die Einhaltung der Forschungsprinzipien Zirkularität und Offenheit im Rahmen der Studie erkennbar. Eine Zirkularität wird durch die zahlreichen Anknüpfungspunkte für weitere Hypothesen und Schwerpunktsetzungen für weitere Studien sowie die Handlungsempfehlungen im Forschungsfeld Schule und Unterricht gewährleistet. Ferner hat Trapp das Prinzip der Offenheit in Rahmen der Studie zunächst in der Theorie erörtert und das Prinzip dann bei der Durchführung der Leitfadeninterviews folgerichtig walten lassen (Trapp 2019, S. 186, 191). | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
- | ---- | + | Brinker, Klaus/ Sager, Sven F. (2010): Linguistische Gesprächsanalyse. Eine Einführung. 5. Aufl. Berlin: Erich Schmidt Verlag. |
+ | Flick, U. (1995): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In: Flick, U./von Kardoff, E./Keupp, H./von Rosenstiel, L./Wolff, St. (Hrsg.): Handbuch | ||
+ | Lamnek, Siegfried (2010): Qualitative Sozialforschung. Lehrbuch. 5. überarbeitete Auflage. Weinheim/ | ||
+ | Marci-Boehncke, G. (2018): Von der integrierten zur inklusiven Medienbildung. In: Hug, Theo (Hrsg.): Medienpädagogik – Herausforderungen für Lernen und Bildung im Medienzeitalter. Innsbruck: University Press, S. 49-64. | ||
+ | Trapp, R. (2019): Beliefs von Lehramtsstudierenden zu digitalen Medien im inklusiven Deutschunterricht | ||
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