Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


lehre:sose2022:sozialwissmeth:analysen:trapp:tandem-03

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
lehre:sose2022:sozialwissmeth:analysen:trapp:tandem-03 [2022/09/15 19:36]
tandem14g_b [6. Auswertungsverfahren und Interpretation]
lehre:sose2022:sozialwissmeth:analysen:trapp:tandem-03 [2022/09/15 19:46] (aktuell)
tandem14g_b [1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung]
Zeile 56: Zeile 56:
 ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ====
  
-Die empirische Studie „Beliefs von Lehramtsstudierenden zu digitalen Medien im inklusiven Deutschunterricht“ von Ricarda Trapp handelt es hauptsächlich um die Veränderung dieser Beliefs. Diese Veränderungen sollte sich durch die Teilnahme an einer Interventionsseminar zeigen. Lehramtsstudierende bekommen die Möglichkeit Zielgruppen spezifischer Unterrichtsprojekte bzw. Fördermaßnahmen zu kreieren. Ziel ist es, die eigene Medienkompetenz auszubauen.  (vgl. Trapp, 2019, S.170)+Die empirische Studie „Beliefs von Lehramtsstudierenden zu digitalen Medien im inklusiven Deutschunterricht“ von Ricarda Trapp handelt es sich hauptsächlich um die Veränderung dieser Beliefs. Diese Veränderungen sollte sich durch die Teilnahme an einer Interventionsseminar zeigen. Lehramtsstudierende bekommen die Möglichkeit Zielgruppen spezifischer Unterrichtsprojekte bzw. Fördermaßnahmen zu kreieren. Ziel ist es, die eigene Medienkompetenz auszubauen.  (vgl. Trapp, 2019, S.170)
 ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ====
  
Zeile 75: Zeile 75:
 ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ====
  
-Trapp hat sich zum Auswerten sowohl für die Fall- als auch für die Vergleichsstudie entschieden. Die Kennzeichnung einer Vergleichsstudie ist, dass dieselben Eigenschaften von verschiedenen Fällen verglichen, während Fallstudien auf mehreren Ebenen verglichen werden können. (vgl. Lamnek, 2010, S. 205) Die Methode, die hier verwendet wurde, basiert auf die Methode von Kuckartz. Hier wurde für das Auswerten zunächst wiederholt und dann ausführlich gelesen. Dies führte zum Codieren eines aufwändigen Code- Baums. Mit Hilfe des Programms MAXQDA konnte Trapp ihre Daten computergeschützt auswerten. Ihre Ergebnisse aus dem Code- Baum konnten somit sortiert werden. (vgl. Kuckartz 2014, S. 60- 79) Laut Flick liegt der Fokus dieser Inhaltsanalyse weniger auf Authentizität des Falles selbst, sondern eher auf die Validierung von vermuteten Zusammenhängen. (Flick 1995, 164) Dies hat sich Trapp als Grundlage genommen, um die kategorienbasierten Auswertungen zu den zentralen Themen durchzuführen. Hier hat sie Zusammenhänge zwischen den Themen ausgewertet. Ihr Ziel war es gewesen, aus den bestimmten Subkategorien, die in dem Code- Baum verwendet wurden, Verbindungen mit den Hauptkategorien zu knüpfen. Hierfür hat sie sich der beschriebenen Methode von Kuckartz bedient.  (vgl. Trapp, 2019, S.207)+Trapp hat sich zum Auswerten sowohl für die Fall- als auch für die Vergleichsstudie entschieden. Die Kennzeichnung einer Vergleichsstudie ist, dass dieselben Eigenschaften von verschiedenen Fällen verglichen, während Fallstudien auf mehreren Ebenen verglichen werden können. (vgl. Lamnek, 2010, S. 205) Die Methode, die hier verwendet wurde, basiert auf die Methode von Kuckartz. Hier wurde für das Auswerten zunächst wiederholt und dann ausführlich gelesen. Dies führte zum Codieren eines aufwändigen Code- Baums. Mithilfe des Programms MAXQDA konnte Trapp ihre Daten computergeschützt auswerten. Ihre Ergebnisse aus dem Code- Baum konnten somit sortiert werden. (vgl. Kuckartz 2014, S. 60- 79) Laut Flick liegt der Fokus dieser Inhaltsanalyse weniger auf Authentizität des Falles selbst, sondern eher auf die Validierung von vermuteten Zusammenhängen. (Flick 1995, 164) Dies hat sich Trapp als Grundlage genommen, um die kategorienbasierten Auswertungen zu den zentralen Themen durchzuführen. Hier hat sie Zusammenhänge zwischen den Themen ausgewertet. Ihr Ziel war es gewesen, aus den bestimmten Subkategorien, die in dem Code- Baum verwendet wurden, Verbindungen mit den Hauptkategorien zu knüpfen. Hierfür hat sie sich der beschriebenen Methode von Kuckartz bedient.  (vgl. Trapp, 2019, S.207)
 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
 +Ricarda Trapp begründet die Güte der Studie, indem sie sich in ihrer qualitativen Forschung auf die „breit angelegten Kernkriterien“ von Ines Steinke bezieht (vgl. Trapp, 2019, S.187ff.). Laut Trapp klassifiziert Steinke diese Kriterien in „intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Indikation des Forschungsprozesses, empirische Verankerung, Limitation, Kohärenz, Relevanz und reflektierte Subjektivität“ (vgl. Steinke, 2013, S.323ff.). Zudem erläutert Trapp die soeben genannten Punkte genauer (vgl. Trapp, 2019, S.187-188) und bringt diese anschließend in Zusammenhang mit ihrer eigenen Studie (vgl. Trapp, 2019, S.188ff.). 
 +Mit der intersubjektiven Nachvollziehbarkeit weist sie zum einen auf die „genaue Dokumentation des Forschungsprozesses“, in dem Falle auf die „ausführliche Darlegung der Entstehung des Fragebogens“, auf und zum anderen auf das von ihr erarbeitete Portfolio, in dem alle Veränderungen und Vorkommnisse in diesem Prozess umfasst sind. (vgl. Trapp, 2019, S.188). Hierzu ergänzend erwähnt sie auch, dass zur „Interpretation von Daten Experten herangezogen wurden“, die dazu dienen verschiedene Lesarten nach Lueger und Kuckartz zu diskutieren (vgl. Trapp, 2019, S.188). 
 +Bezüglich der Indikation des Forschungsprozesses geht Trapp auf den qualitativen Zugang ihrer Studie genauer ein. Hierbei erwähnt sie die ihrerseits gewählte und angewandte Methode „des leitfadengeschützten Interviews“, welches laut Trapp ermöglicht, „tiefergehende Aussagen zu erhalten“ sowie den interviewten Personen „ausreichend Spielräume“ schenkt, „um weitere Gedanken und Impulse einfließen lassen zu können.“ (vgl.
 +Trapp, 2019, S.188-189). Zusätzlich deutet sie auf die Transkriptionsregeln, die ebenfalls gezielt sind, „Inhalte zu verschriftlichen“ (vgl. Trapp, 2019, S.189). 
 +Hinsichtlich der empirischen Verankerung legt sie dar, dass „zentrale Ergebnisse aktueller internationaler und nationaler Studien berücksichtigt“ wurden (vgl. Trapp, 2019, S.189). 
 +Das Kriterium der Limitation beginnt in dieser Fallstudie damit, dass bei einer geringen Anzahl an TeilnehmerInnen es laut Trapp nicht einfach war, nach gewissen Merkmalen zu differenzieren (vgl. Trapp, 2019, S.189). Zudem erwähnt sie, dass in ihrer qualitativen Studie „darauf vertraut werden muss, dass alle Interviewpartnerinnen und Interviewpartner wahrheitsgemäß geantwortet haben“ (vgl. Trapp, 2019, S.190). Im weiteren Verlauf betont sie außerdem, dass es sich bei dieser Studie um eine Lokalstudie handelt, welches ebenfalls eine weitere Limitation darstellt (vgl. Trapp, 2019, S.190). 
 +In Anbetracht der Kohärenz wurden laut Trapp hinsichtlich „etwaiger Widersprüche im Rahmen der Interpretation der Ergebnisse vor dem Hintergrund der Theorie sowie der Forschungsfragen transparent angesprochen und dargelegt“ (vgl. Trapp, 2019, S.190). 
 +Abschließend geht Trapp genauer auf die Relevanz und reflektierte Subjektivität ein. Hierbei erwähnt sie, dass die Ergebnisse ihrer Studie einen Nutzen für die Allgemeinheit haben (vgl. Trapp, 2019, S.191). Denn diese Ergebnisse entstanden aufgrund einer mit anderen MitarbeiterInnen durchgeführten Reflexion der zuvor erfolgten Notizen bezüglich der einzelnen Interviews (vgl. Trapp, 2019, S.191). 
  
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
  
 +Ricarda Trapps Studie weist tatsächlich keine direkte Rückmeldung gegenüber den StudienteilnehmerInnen über die erhaltenen Ergebnisse auf, obwohl sie am Ende ihrer Arbeit, Kapitel 9: Fazit und Ausblick (vgl. Trapp, 2019, S.460ff.), ein Abschlussinterview über die Ergebnisse der Studie berichtet, welche möglicherweise als eine Art Rückmeldung interpretiert werden könnten (vgl. Trapp, 2019, S.460ff.). Dennoch findet aber keine explizite Diskussion mit den Befragten statt, obwohl laut Flick eine „kommunikative Validierung“ abschließend eine sinnvolle und selbstverständliche Sicherung der letztendlich erzielten Ergebnisse darstellt (vgl. Flick, 1995, S.170f.). 
 ==== 9. Sonstiges ==== ==== 9. Sonstiges ====
  
Zeile 87: Zeile 95:
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
-----+**Flick, U. (1995):** Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. S. 148-173 
 + 
 +**Flick, U. (2009):** Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Untersuchungsdesign und  
 +-planung. Hamburg: Rowohlt. Taschenbuch Verlag. S. 62-87.  
 + 
 +**Flick/ von Kardoff/ Steinke (2013):** Qualitative Forschung. Gütekriterien qualitativer 
 +Forschung. 10. Auflage. Hamburg: Rowohlt. S. 319-331.  
 + 
 +**Kuckartz, Udo (2014):** Qualitative Inhaltsanalyse. Methoden, Praxis, Computerunterstützung. 2., durchgesehene Auflage. Weinheim: Beltz Juventa 
 + 
 +**Lamnek, Siegfried (2010):** Qualitative Sozialforschung. Lehrbuch. 5., überarbeitete Auflage. Weinheim/Basel: Beltz 
 + 
 +**Trapp, Ricarda (2019):** Beliefs von Lehramtsstudierenden zu digitalen Medien im inklusiven 
 +Deutschunterricht - eine empirische Studie aus fachdidaktischer Perspektive. Online publiziert auf dem institutionellen Repositorium der Technischen Universität Dortmund (Eldorado): http://dx.doi.org/10.17877/DE290R-20261(Letzter Zugriff 08.04.2022). 
  
 ===== Feedback ===== ===== Feedback =====
lehre/sose2022/sozialwissmeth/analysen/trapp/tandem-03.1663263368.txt.gz · Zuletzt geändert: 2022/09/15 19:36 von tandem14g_b