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lehre:sose2021:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem13g [2021/09/15 16:24]
tandem13g_a [Literatur]
lehre:sose2021:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem13g [2021/09/15 16:31] (aktuell)
tandem13g_a [8. Forschung als Diskurs]
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 ==== 4. Erhebungsverfahren ==== ==== 4. Erhebungsverfahren ====
  
-Allgemein wird für die Beschaffung der Forschungsgegenstände sowohl die Grounded Theory als auch die heuristische Sozialforschung gewählt (vgl. Goertz, 2017,  S. 426.). Für die quantitative Datenerhebung  verwendet Goertz die schriftliche Fragebogenmethode (vgl. Goertz, 2017, S.142.) und die Gruppendiskussionsmethode zur Herausarbeitung von kollektiven Orientierungen (vgl. Goertz, 2017, S. 149.). +Allgemein wird für die Beschaffung der Forschungsgegenstände sowohl die Grounded Theory als auch die heuristische Sozialforschung gewählt (vgl. Goetz, 2017,  S. 426.). Für die quantitative Datenerhebung  verwendet Goetz die schriftliche Fragebogenmethode (vgl. Goetz, 2017, S.142.) und die Gruppendiskussionsmethode zur Herausarbeitung von kollektiven Orientierungen (vgl. Goetz, 2017, S. 149.). 
-Die Paper-Pencil-Methode dient in diesem Fall als eine schriftliche Befragung und kann zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt und ohne die Anwesenheit der forschenden Person durchgeführt werden (vgl. Goertz, 2017, S. 142f.). Für Flick (2009) ist die Nutzung von Fragebögen ein Teil der quantitativen Forschung und ist eine geeignete Methode der Datenerhebung (vgl. S. 62ff.). +Die Paper-Pencil-Methode dient in diesem Fall als eine schriftliche Befragung und kann zu einem selbstbestimmten Zeitpunkt und ohne die Anwesenheit der forschenden Person durchgeführt werden (vgl. Goetz, 2017, S. 142f.). Für Flick (2009) ist die Nutzung von Fragebögen ein Teil der quantitativen Forschung und ist eine geeignete Methode der Datenerhebung (vgl. S. 62ff.). 
-Für die qualitative Forschung entscheidet sich Frau Goertz für die Gruppendiskussion, indem die beforschten Personen über ein bestimmtes Thema diskutieren, ihre Meinungen austauschen und kollektive Orientierungen herausarbeiten (vgl. Goertz, 2017, S.149.). Im Allgemeinen gilt die Gruppendiskussion als eine angemessene Vorgehensweise in der Forschung, doch auch hier sollte zwischen einer homogenen und heterogenen Gruppe differenziert werden (vgl. Flick, 2009, S. 122.). Diese Gruppendiskussion kann als eine homogen betrachtet werden, da nur Individuen in diesem Tätigkeitsbereich an der Diskussion teilnehmen (vgl. Goertz, 2017, S.150.). Auch wenn diese Menschen konkrete Erfahrungen und Wissen in diesem Bereich mitbringen, kann es trotzdem zu einer Verfälschung bzw. zu einem homogenen Austausch kommen. +Für die qualitative Forschung entscheidet sich Frau Goetz für die Gruppendiskussion, indem die beforschten Personen über ein bestimmtes Thema diskutieren, ihre Meinungen austauschen und kollektive Orientierungen herausarbeiten (vgl. Goetz, 2017, S.149.). Im Allgemeinen gilt die Gruppendiskussion als eine angemessene Vorgehensweise in der Forschung, doch auch hier sollte zwischen einer homogenen und heterogenen Gruppe differenziert werden (vgl. Flick, 2009, S. 122.). Diese Gruppendiskussion kann als eine homogen betrachtet werden, da nur Individuen in diesem Tätigkeitsbereich an der Diskussion teilnehmen (vgl. Goetz, 2017, S.150.). Auch wenn diese Menschen konkrete Erfahrungen und Wissen in diesem Bereich mitbringen, kann es trotzdem zu einer Verfälschung bzw. zu einem homogenen Austausch kommen. 
  
 ==== 5. Fixierung der Daten ==== ==== 5. Fixierung der Daten ====
  
-Laut Flick (2009) spielt die richtige Dokumentation der erhobenen Daten, ihre Codierung und ihre Auswertung eine essenzielle Rolle für die Qualität der empirischen Forschung (vgl. S.67.). Hierbei sollten Tonbänder oder Videoaufnahmen, für eine bessere Nachvollziehung, bevorzugt werden (vgl. Flick, 2009, S.138f.), an das sich Goertz mit einem Audio-Mitschnitt einhält (vgl. Goertz, 2017, S.372.). „Die Auswertung der Daten aus den Gruppendiskussionen erfolgte softwareunterstützt (MAXQDA) auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse. Dabei wurde nah an den Daten gearbeitet, in mehreren Zyklen codiert und ausgewertet.“ (Goertz, 2017, S. 428.) Die Dokumentation erfolgte also auf einem geeigneten, und nachvollziehbaren Weg.+Laut Flick (2009) spielt die richtige Dokumentation der erhobenen Daten, ihre Codierung und ihre Auswertung eine essenzielle Rolle für die Qualität der empirischen Forschung (vgl. S.67.). Hierbei sollten Tonbänder oder Videoaufnahmen, für eine bessere Nachvollziehung, bevorzugt werden (vgl. Flick, 2009, S.138f.), an das sich Goetz mit einem Audio-Mitschnitt einhält (vgl. Goetz, 2017, S.372.). „Die Auswertung der Daten aus den Gruppendiskussionen erfolgte softwareunterstützt (MAXQDA) auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse. Dabei wurde nah an den Daten gearbeitet, in mehreren Zyklen codiert und ausgewertet.“ (Goetz, 2017, S. 428.) Die Dokumentation erfolgte also auf einem geeigneten, und nachvollziehbaren Weg.
 ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ====
  
-Das Forschungsprojekt basiert auf die heuristische Sozialforschung (vgl. Krotz, 2005; Kleining 1994, zitiert nach Goertz, 2017, S.123.) und bezieht sich auf wesentliche Positionen der Grounded Theory (vgl. Glaser & Strauss, 2008; Strübing 2014, zitiert nach Goertz, 2017, S. 123.) In der Grounded Theory ist das Kodieren ein sehr wichtiger Punkt und wird in drei Abschnitten vollzogen: das offene, axiale und selektive Kodieren (vgl. Goertz, 2017, S.128.). Nach Flicks (2009) Überzeugung ist die Kodierung bzw. die Kategorisierung für die Auswertung der Daten unumgänglich (vgl. S. 67f.) und findet nach seinen Vorschriften in der Dissertationen statt. In diesem Fall wird „In der Auswertung der Gruppendiskussion wird zwischen zwei Sinnebenen unterschieden: der wörtliche, immanente Sinngehalt der Aussagen sowie der dokumentarische, „konjunktive“.“(vgl. Bohnsack & Schäffer 2001, S. 333, zitiert nach Goertz, 2017, S. 157.) Die ganze Interpretation wird durch mehrere Schritte ermöglicht und liefert mögliche Typenbildungen und Ergebnisse (vgl. Goertz, 2017, S. 157.) und ermöglicht auch somit eine Erklärung der Zusammenhänge, die ohne die Interpretation keinerlei Bedeutung hätten (vgl. Flick, 2009, S. 68.). Dennoch wird in der Dissertation erwähnt, dass eine vollständige Auswertung unmöglich ist und beweist damit Transparenz in ihrem Vorgehen (vgl. Goertz, 2017, S. 156.).+Das Forschungsprojekt basiert auf die heuristische Sozialforschung (vgl. Krotz, 2005; Kleining 1994, zitiert nach Goetz, 2017, S.123.) und bezieht sich auf wesentliche Positionen der Grounded Theory (vgl. Glaser & Strauss, 2008; Strübing 2014, zitiert nach Goetz, 2017, S. 123.) In der Grounded Theory ist das Kodieren ein sehr wichtiger Punkt und wird in drei Abschnitten vollzogen: das offene, axiale und selektive Kodieren (vgl. Goetz, 2017, S.128.). Nach Flicks (2009) Überzeugung ist die Kodierung bzw. die Kategorisierung für die Auswertung der Daten unumgänglich (vgl. S. 67f.) und findet nach seinen Vorschriften in der Dissertationen statt. In diesem Fall wird „In der Auswertung der Gruppendiskussion wird zwischen zwei Sinnebenen unterschieden: der wörtliche, immanente Sinngehalt der Aussagen sowie der dokumentarische, „konjunktive“.“(vgl. Bohnsack & Schäffer 2001, S. 333, zitiert nach Goetz, 2017, S. 157.) Die ganze Interpretation wird durch mehrere Schritte ermöglicht und liefert mögliche Typenbildungen und Ergebnisse (vgl. Goetz, 2017, S. 157.) und ermöglicht auch somit eine Erklärung der Zusammenhänge, die ohne die Interpretation keinerlei Bedeutung hätten (vgl. Flick, 2009, S. 68.). Dennoch wird in der Dissertation erwähnt, dass eine vollständige Auswertung unmöglich ist und beweist damit Transparenz in ihrem Vorgehen (vgl. Goetz, 2017, S. 156.).
 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
-Steinke benennt Objektivität, Reliabilität und Validität als zentrale Kriterien der qualitativen Forschung (vgl. Steinke 2013, S.320). Die Studie von Goetz ist der qualitativen Forschung einzuordnen, aber laut ihn sind diese Kriterien nicht deutlich wieder zuerkennen (vgl. Goetz 2017, S.164). Hierfür sind andere Bewertungskriterien wieder zu finden z.B. intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Empirische Verankerung, Verallgemeinbarkeit der entwickelten Theorie und die Indikation der Methoden (ebd., S.164,165). Die Dokumentation der Forschung wurde präzise und detailliert dokumentiert, das heißt der Leser kann Schritt für Schritt Goetz Verfahrensrichtlinien und Interpretation verstehen und nachvollziehen. Die GroundedTheory ist laut Steinke eine Methode, um die empirische Verankerung zu gewährleisten (vgl. Steinke 2013, S. 328) und diese Theorie wird von Goetz angewandt. Dadurch, dass Goetz sich für das triangulierte Verfahren entschieden hat, werden unterschiedliche Methoden zur Auswertung der Daten genutzt (z.B. Sampling). Die Warming-Up Phase zum Vertrauensaufbau zwischen Forschenden und Teilnehmenden sprechen ebenfalls für das Bewertungskriterium Indikation (vgl. Goetz 2017, S. 372).  +Steinke benennt Objektivität, Reliabilität und Validität als zentrale Kriterien der qualitativen Forschung (vgl. Steinke 2013, S.320). Die Studie von Goetz ist der qualitativen Forschung einzuordnen, aber laut ihn sind diese Kriterien nicht deutlich wieder zuerkennen (vgl. Goetz 2017, S.164). Hierfür sind andere Bewertungskriterien wieder zu finden z.B. intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Empirische Verankerung, Verallgemeinbarkeit der entwickelten Theorie und die Indikation der Methoden (ebd., S.164,165). Die Dokumentation der Forschung wurde präzise und detailliert dokumentiert, das heißt der Leser kann Schritt für Schritt Goetz Verfahrensrichtlinien und Interpretation verstehen und nachvollziehen. Die Grounded Theory ist laut Steinke eine Methode, um die empirische Verankerung zu gewährleisten (vgl. Steinke 2013, S. 328) und diese Theorie wird von Goetz angewandt. Dadurch, dass Goetz sich für das triangulierte Verfahren entschieden hat, werden unterschiedliche Methoden zur Auswertung der Daten genutzt (z.B. Sampling). Die Warming-Up Phase zum Vertrauensaufbau zwischen Forschenden und Teilnehmenden sprechen ebenfalls für das Bewertungskriterium Indikation (vgl. Goetz 2017, S. 372).  
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
  
-Bei der Forschung als Diskurs wird das Subjektverständnis der Forschung erneut thematisiert und erneut die Menge an Einbeziehung der Erforschten angeschaut (vgl. Flick, 1995, S.170.). In der Dissertation gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Ergebnisse der Forschung in Nachhinein mit den Erforschten besprochen worden sind (vgl. Goertz, 2017, S. 349.), obwohl für Flick (1995) eine Rückmeldung nach dem Abschluss der Datenerhebung für die Validität  der Arbeit sehr wichtig ist (vgl. S. 170.). Es ist durchaus möglich, dass die Verfasserin sich bewusst für keine Rückmeldung entschieden hat, da sich die Meinungen zur Validität durch Rückmeldung spalten. Eine Rückmeldung könnte auch zur einer Fehlinterpretation führen und somit nur wenig über die Qualität der Forschung aussagen (vgl. Miethe, 2003, S. 227.)+Bei der Forschung als Diskurs wird das Subjektverständnis der Forschung erneut thematisiert und erneut die Menge an Einbeziehung der Erforschten angeschaut (vgl. Flick, 1995, S.170.). In der Dissertation gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Ergebnisse der Forschung in Nachhinein mit den Erforschten besprochen worden sind (vgl. Goetz, 2017, S. 349.), obwohl für Flick (1995) eine Rückmeldung nach dem Abschluss der Datenerhebung für die Validität  der Arbeit sehr wichtig ist (vgl. S. 170.). Es ist durchaus möglich, dass die Verfasserin sich bewusst für keine Rückmeldung entschieden hat, da sich die Meinungen zur Validität durch Rückmeldung spalten. Eine Rückmeldung könnte auch zur einer Fehlinterpretation führen und somit nur wenig über die Qualität der Forschung aussagen (vgl. Miethe, 2003, S. 227.)
 ==== 9. Sonstiges ==== ==== 9. Sonstiges ====
  
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