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Tandem 05G

  • Tandempartner*in 1: Merkel, Catrina
  • Tandempartner*in 2: Schröer, Anke

Entwurfsfassung Studienanalyse (freiwillig)

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Goetz entschied sich für eine Studie der „heuristischen Sozialforschung“ (Goetz, 2017, S. 123), diese beinhaltet Erkenntnisgewinn durch den systematischen Einsatz von empirischen Verfahren (Kleining, 2018). Einbezogen wurden laut Goetz „Positionen der Grounded Theory“ (Goetz, 2017, S. 123), welche einen wechselseitigen Ablauf aus Datenerhebung, -analyse und Entwicklung der Theorie beinhaltet (Goetz, 2017, S. 125). „Die Grounded Theory ist [..] ein Verfahren der Verdichtung von Beobachtungen“ (Reichertz, Wilz, 2016, S.57), mit dem Ziel, eine „Theorie [über ein] abstraktes [..] Anliegen“ „zu konstruieren“ (Charmaz & Thornberg, 2020). Dabei gilt es nach Flick (1995, S. 150) zu beachten, die Vorannahmen des Forschenden außen vor zu lassen und der Theorie gegenüber offen zu sein. Goetz thematisiert ihr Vorwissen (Goetz, 2018, S. 126) und stellt ihre Offenheit gegenüber dem Forschungsgegenstand dar (Goetz, 2018, S. 428).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Goetz formulierte das Ziel ihrer Forschung als Folgendes: „Das zentrale Ziel besteht in der Identifikation von Gelingensbedingungen für die Integration der Medienbildung in den Einrichtungen der frühen Bildung“ (Goetz, 2017, S. 120) und formuliert zu diesem abstrakten Ziel/Anliegen vier umfangreiche Forschungsfragen (Goetz, 2017, S. 120ff.), welche empirisch beantwortet werden sollen.

Flick (1995, S. 152) begründet die Wahl einer Forschungsfrage unter anderem so, dass der/die Forscher*in Klarheit über eine konkrete Frage aus dem Forschungsfeld erhalten möchte und z.B. Forschungsfragen aus bereits durchgeführten Studien neue Fragen aufwerfen, die beantwortet werden wollen (Flick, 2009, S. 35). Goetz sieht Forschungsbedarf aus den Ergebnissen bereits durchgeführten Studien (Goetz, 2017, S. 25, S.38f) und ihrer eignen Expertise (Goetz, 2017, S.124). Es ergab sich daher für die Forscherin die Notwendigkeit der „kombinierten Analyse des Handelns unterschiedlicher Akteure im Handlungsfeld der institutionellen frühen Medienbildung“ (Goetz, 2017, S.40) um ihre Forschungsfrage zu beantworten. Die Beantwortung ihrer Forschungsfrage erfüllt einen weiteren Punkt den Flick (2009, S. 38) anspricht, den eines Nutzens. Mit Beantwortung der Fragestellung können laut Goetz Steuerungsmechanismen erarbeitet werden, welche bei der „Unterstützung der Medienkompetenz von Kindern“ (Goetz, 2017, S. 23) mitwirkt.

Goetz erfüllt nach Flick (2009, S. 39) die „entscheidende[n] Qualitäten“ einer Fragstellung. Diese ist genau formuliert und in mehrere Forschungsfragen unterteilt, welche genau beschreiben wer und was erforscht wird, welche Fragen beantwortet werden sollen und welche Aspekte nicht behandelt werden. Goetz Forschungsfragen sind detailliert formuliert, jedoch ist zu hinterfragen, ob diese zu „überladen“ (Flick, 2009, S. 39) sind. Goetz schließt in ihrer Studie den Aspekt der Beziehung zwischen Kindern und Lehrenden aus (Goetz, 2017, S. 26).

3. Erhebungsverfahren und Feldzugang

Das Erhebungsverfahren der Daten zeigt sich in der Studie durch „die Kombination von schriftlicher Befragung und Gruppendiskussionen“ (Goetz, 2017, S.142).

Die Forschungsarbeit im Feld erstrecke sich über den Zeitraum 2011-2015 (vgl. Goetz, 2017, S. 170) und besteht aus zwei Teilen:

1. Dem standardisierten (Flick, 2009, S.78), quantitativen Teil: Ausgehend von der „Hypothese“ (Flick, 2009, S.41), dass es notwendig sei, die „Steuerungsmöglichkeiten, [in Bezug auf die Medienbildung], auf unterschiedlichen Ebenen“ (Goetz, 2017, S. 25) zu betrachten, besonders der, „des pädagogischen Fachpersonals“ (Goetz, 2018, S. 25) wurden mittels einer Querschnittstudie (Flick, 2009, S.81) die grundlegenden Daten (Goetz, 2017, S. 142), mit Hilfe von Fragebögen, erhoben. Diese Methode sieht Goetz als geeignet, um die „strukturellen Aspekte eines Problems zu erfassen“(Fielding und Fielding 1986, S. 34, zit. n. Flick 1991, S. 433*).

2. Dem nicht standardisierten (Flick, 2009, S. 82), qualitativen Teil: In einer Momentaufnahme (Flick, 2009, S. 85) wurden Informationen, mit Hilfe von Gruppendiskussionen, gewonnen (Goetz, 2017, S.149). Diese Methode sieht Goetz als geeignet um „die wesentlichen Merkmale“ der Bedeutung des Problems für „die Beteiligten zu erfassen“ (Fielding und Fielding 1986, S. 34, zit. n. Flick 1991, S. 433*).

Goetz entschied sich für eine Studie der „heuristischen Sozialforschung“ (Goetz, 2017, S. 123), diese beinhaltet Erkenntnisgewinn durch systematischen Einsatz von empirischen Verfahren (Kleining, 2018).

Empirische Forschung beinhaltet „wissenschaftliche Methoden“ (Hug & Poscheschnik, 2020, S. 34), welche zum Lösen von Forschungsfragen angewendet werden. Hierbei wird die Verfahrensweise an die Fragestellung und das Vorhaben angepasst, das Vorgehen muss begründet werden (Hug & Poscheschnik, 2020, S.34).

Dies zeigt sich auch in Goetz Vorgehen.

Goetz Theorie entstand auf Basis von Literatur und persönlicher Erfahrungen und wurde im „zirkulären Prozess“ der Datenauswertung und -analyse vertieft (Goetz, 2017, S. 125). Dies geschah in einem „mehrperspektivische(n) Design und triangulierte(r ) Umsetzung“ (Goetz, 2017, S. 137). Die Triangulation erfolgte über die Kombination von Methoden (Quantitative und Qualitative (Goetz, 2017, S. 123)), Daten: aus Literatur (Goetz, 2017, S. 137), Gruppendiskussionen (Goetz, 2017, S. 137) und Perspektiven. Die Mehrperspektivität beinhaltete wiederum die schriftliche Befragung von Leitungskräften, Erzieher*innen und Eltern (Goetz, 2017, S. 426) mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten (vgl. Goetz, 2017, S.170).

Wie auch Flick sagt, bestimmt die Art der Rolle im Feld, die Informationen die der/die Forschende*in erhält (Flick, 1995, S. 154). Durch die „in den Tagesablauf eingebundenen Gruppendiskussionen“ (Goetz, 2017, S. 124) erhält Goetz Einblicke in die „tatsächliche Interaktion zwischen Leitung und Erzieher/-innen“ (Goetz, 2017, S. 124). Goetz tritt als Moderatorin der Gruppendiskussionen in das Feld und wirkt als Initiantin der Gesprächsthemen (Goetz, 2017, S. 154). Flick (1995, S. 154) betont, dass das Ziel qualitativer Forschung auch sei, Zusammenhänge aus der Sicht der Beforschten zu sehen. Hierfür muss die soziale Gruppe dem Forschenden Innensicht gewähren. Goetz bemüht sich daher um eine „vertrauensvolle Basis“ (Goetz, 2017, S. 125) und die „Anerkennung ihrer Expertise“ (Goetz, 2017, S. 125) in der Gruppe. Flick sieht den Prozess des „Verlusts der Außenperspektive“, durch „teilnehmende Beobachtung“, als „fruchtbare Erkenntnisquelle“ (Flick, 1995, S. 154).

4. Fixierung der Daten

Die Fixierung der Daten aus den Fragebögen gestaltet sich in sofern schwierig, da man die Aussagen der drei Parteien nicht in einer Tabelle festhalten kann. Offene Fragen müssen nach Flick (2009) unter eine Aussage oder Wert zusammengefasst werden (S.67). „Die Auswertung der Daten aus den Gruppendiskussionen erfolgte softwareunterstützt (MAXQDA) auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse“ (Goetz, 2017, S.428). Dies ist nach Flick (2009) ein wichtiger Schritt, trägt zur Qualität der Studie bei und macht die Inhalte der Gruppendiskussionen greifbar (Flick, 2009, S.67).

5. Auswertungsverfahren und Interpretation

Goetz berichtet von „offenen Fragen aus der Auswertung“ der Fragebögen (Goetz , 2017, S. 149), „bisheriger Erkenntnisse“ (Goetz, 2017, S. 152), der „Entwicklung einer Theorie“ (Goetz, 2017, S. 125) und „gewonnenen Informationen“ (Goetz, 2017, S. 171, S. 349). Um welche, daraus resultierenden Ergebnisse und Theorien es sich handelt, oder ob ihre Hypothese bestätigt wurde, welche in der Gruppendiskussion beantwortet (Goetz, 2017, S. 149) werden sollte, lässt sich nirgends konkret herauslesen. Flick betont aber, dass am Ende der Datenanalyse, eine neue Fragestellung oder Hypothese formuliert werden soll, welche zu „neuen Untersuchungen führen“ (Flick, 2009, S.70). Goetz geht nach der schriftlichen Befragung zu Gruppendiskussionen über.

6. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Da Goetz ihre Forschung „in die qualitative Forschung“ (Goetz, 2017, S. 123) einordnet, wird im Folgenden nur auf die Qualitätskriterien qualitativer Forschung eingegangen.

Steinke betont:

1. Es braucht Kriterien zur Sicherung und Anerkennung qualitativen Forschung (Steinke, 2018, S. 321) .

2. Mehrere Kriterien sind notwendig, um eine Studie zu bewerten und auf das „bestmögliche“ Ergebnis zu untersuchen (Steinke, 2018, S. 330).

Steinke entwickelt sieben „Kernkriterien“ für qualitative Forschung, an denen sich die qualitative Forschung orientieren kann und welche je nach Art der Forschung konkretisiert und modifiziert werden sollen (Steinke, 2018, S.324). Dies setzte Goetz in Ihrer Studie um. Sie fasst diese „Qualitätskriterien“ in vier „Aspekten“ (Goetz, 2017, S. 164) zusammen.

„Indikation“(Goetz, 2017, S. 164): dieses Kriterium beschreibt laut Goetz die Angemessenheit der Forschungsmethode und schließt die „reflektierte Subjektivität“ (Steinke, 2019, S. 330) mit ein. Goetz macht deutlich, dass Ihre gewählten Methoden „mit Blick auf die Forschungsfrage“ der „geeignete Weg“ waren (Goetz, 2017, S. 427 f.). Auch reflektiert Goetz ihre Rolle im Feld (Goetz 2017, S. 123ff).

„Empirische Verankerung“ (Goetz, 2017, S. 165): diese wird wird laut Steinke (2018, S. 328) durch Verwendung der Grounded Theory als „kodifizierte Methode [..] gewährleistet“. Goetz verwendet diese (vgl. Goetz, 2017, 125f).

„Verallgemeinerbarkeit und Übertragbarkeit der Ergebnisse“ (Goetz, 2017, S. 165): dies zu beurteilen, möchte Goetz dem Leser der Studie überlassen, verweist aber auf die „Fallkontrastierung“ (Goetz, 2017, S. 165). Steinke nennt in diesem Zusammenhang das Kriterium der „Limitation“ (Steinke, 2018, S. 329). Sie schreibt: „Wenn [..] sehr spezifische Bedingungen der Untersuchung erfüllt sein müssen [..] sind Ergebnisse kaum verallgemeinerbar“ (Steinke, 2018, S. 329). Goetz betont, dass die Ergebnisse aufgrund der „übergeordneten Strukturen“ (Goetz, 2017, S. 158) verallgemeinerbar sind. Zusätzlich können über die „Fallkontrastierung“ (Steinke, 2018, S. 330) die Elemente herausgefunden werden, die für die Theoriebildung wesentlich waren. So könnte eine Verallgemeinerbarkeit der Studie angestrebt werden (Steinke, 2018, S. 330). Goetz wählte das Vorgehen der „Fallkontrastierung“ der „heuristischen Sozialforschung“, für die „Umsetzung [ihrer] qualitative[n] Methode[]“ (Goetz, 2017, S. 141).

„Intersubjektive Nachvollziehbarkeit [..] Dokumentation“ (Goetz, 2017, S. 165): Die Qualität der Datenerhebung wurde durch den „Einsatz computergestützter Verfahren“ (Goetz, 2017, S.165) erleichtert und die Entwicklung von „Kategorien und Codesystemen, sowie die Formulierung von Memos [..] führten zu einer kontinuierlichen Dokumentation“ (Goetz, 2017, S. 429). Goetz macht den Ablauf ihrer Forschungsarbeit und die Vorgänge zum Erkenntnisgewinn in Ihrem Kapitel „7. Forschungsdesign“ (Goetz, 2017, S.123 ff.) deutlich. Goetz wendet als kodifiziertes Verfahren (vgl. Steinke, 2018, S. 326) die Methode der Grounded Theory an welche, laut Steinke (2018, S. 326), die Nachvollziehbarkeit einer „Publikation“ erleichtert.

Da der Zugang nur über die Leitung der Institution erfolgt (Goetz 2017, S.142) können relevante Informationen und Beobachtungen verloren gehen und damit die Erkenntnis, die aus der Studie gezogen werden kann, verfälschen (vgl. Flick….).

7. Forschung als Diskurs

In der (qualitativen) Forschung sieht Flick eine Rückmeldung an die Beforschten als Selbstverständlichkeit an (Flick, 1995, S.170). Offen bleibt dabei die Frage, wie die Ergebnisse vermittelt werden sollen (Flick, 1995, S. 170) und wie weit Daten verändert und anonymisiert werden dürfen. Die Antworten der Teilnehmenden wurden in der Bearbeitung von Goetz anonymisiert (Goetz, 2017, S. 349), dies kann zum Schutz der Teilnehmenden beitragen. Allerdings gibt Goetz in der Studie keine Auskunft darüber, ob und wie eine Rückmeldung an die Forschungsteilnehmer stattgefunden hat, oder ob bewusst darauf verzichtet wurde. Dadurch verliert die Studie an Validität (Miehte, 2003, S.227). Ein Bewusster Verzicht auf Rückmeldung kann darin begründet werden, dass Teilnehmende trotz Anonymisierung zu identifizieren sind, oder dass eine Verletzung der Teilnehmenden ausgeschlossen werden soll (Miehte, 2003, S.233f).

8. Sonstiges

Zu Bemerken ist, dass in unserer Literaturrecherche das Zitat von Fielding und Fielding 1986, S. 35, nicht bei Flick, 1995, S. 433, sondern bei Flick, 1991, S. 433 gefunden wurde. Weiter zu Bemerken ist, dass in Goetz Literaturverzeichnis weder Flick 1995 noch Flick 1991 zu finden ist.

Die Quelle unsere Recherche ist daher: Flick, U., Kardoff, E. von, Keupp, H., Rosenstiel, L. von, Wolff, S. (1991). Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen (S. 432-434). München : Beltz. Abgerufen am 21.07.2021 von https://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/qualitative_sozial-_bildungsforschung/Medien/1991-flick-triangulation.pdf welche mutmaßlich auch die Quelle von Goetz ist.

Literatur

* Charmaz, K., Thornberg, R. (2020). The pursuit of quality in grounded Theory. Qualitative Research in Psychology, 2021 (18, Ausgabe 2). Online verfügbar unter: https://doi.org/10.1080/14780887.2020.1780357 (zuletzt geprüft am 19.07.2021).

* Flick, U., Kardoff, E. von, Keupp, H., Rosenstiel, L. von, Wolff, S. (1991). Handbuch qualitative Sozialforschung : Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen (S. 432-434). München : Beltz. Abgerufen am 22.07.2021 von https://www.ewi-psy.fu-berlin.de/einrichtungen/arbeitsbereiche/qualitative_sozial-_bildungsforschung/Medien/1991-flick-triangulation.pdf

* Flick, U. (1995). Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In Flick, U., Handbuch qualitativer Sozialforschung (S.148-173). Weinheim: Belz.

* Flick, U. (2009). Qualitative und quantitative Forschung. In Flick, U. Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: Ein Überblick für die BA-Studiengänge (S. 20-27). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

* Flick, U. (2009). Von einer Idee zur Fragestellung. In Flick, U., Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: Ein Überblick für die BA-Studiengänge (S.33-44). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

* Flick, U. (2009). Planung und Umsetzung von Sozialforschung. In Flick, U., Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: Ein Überblick für die BA-Studiengänge (S.62-101). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt.

* Goetz, I. (2017). Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Abgerufen am 22.07.2021 von https://d-nb.info/116800960X/34

* Hug, T., Poscheschnik, G. (2020). Empirisch forschen (3. Auflage). Tübingen: UVK Verlag.

* Kleining G. (2018). Qualitative Heuristik. In: Mey G., Mruck K. (eds) Handbuch Qualitative Forschung in der Psychologie (S.1-21). Wiesbaden: Springer. Abgerufen am 22.07.2021 von https://doi.org/10.1007/978-3-658-18387-5_14-1

* Miehte, I. (2003). Das Problem der Rückmeldung: forschungsethische und -praktische Erfahrungen und Konsequenzen in der Arbeit mit hermeneutischen Fallrekonstruktionen. Zeitschrift für qualitative Bildungs-, Beratungs- und Sozialforschung, 4 (2003) 2, (S.223-240). Abgerufen am 22.07.2021 von https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/27948

* Reichertz, J., Wilz, S. (2016). Welche Erkenntnistheorie liegt der GT zugrunde?. In Equit, C., Hohage, C. Handbuch Grounded Theory: Von der Methodologie zur Forschungspraxis (S.49-67). Weinheim Basel: Beltz Verlag.

* Steinke, I. (2013): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Flick, U., von Kardorff, E. & Steinke, I. (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch (S. 319-331). Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch.

Endfassung Studienanalyse (verpflichtend)

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Goetz entschied sich für eine Studie der „heuristischen Sozialforschung“ (Goetz, 2017, S. 123). Diese beinhaltet Erkenntnisgewinn durch den systematischen Einsatz von empirischen Verfahren(Kleining, 2018). Einbezogen wurden laut Goetz „Positionen der Grounded Theory“ (Goetz, 2017,S. 123), welche einen wechselseitigen Ablauf aus Datenerhebung, -analyse und Entwicklung der Theorie beinhaltet (Goetz, 2017, S. 125). „Die Grounded Theory ist [..] ein Verfahren der Verdichtung von Beobachtungen“ (Reichertz, Wilz, 2016, S.57) mit dem Ziel, eine „Theorie [über ein] abstraktes [..] Anliegen“ „zu konstruieren“ (Charmaz & Thornberg, 2020). Dabei gilt es nach Flick (1995, S. 150) zu beachten, die Vorannahmen des Forschenden außen vor zu lassen und der Theorie gegenüber offen zu sein. Goetz thematisiert ihr Vorwissen (Goetz, 2018, S. 126) und stellt ihre Offenheit gegenüber dem Forschungsgegenstand dar (Goetz, 2018, S. 428).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Goetz formulierte das Ziel ihrer Forschung als Folgendes: „Das zentrale Ziel besteht in der Identifikation von Gelingensbedingungen für die Integration der Medienbildung in den Einrichtungen der frühen Bildung“ (Goetz, 2017, S. 120) und formuliert zu diesem abstrakten Ziel/Anliegen vier umfangreiche Forschungsfragen (Goetz, 2017, S. 120ff.), welche empirisch beantwortet werden sollen. Flick (1995, S. 152) begründet die Wahl einer Forschungsfrage unter anderem so, dass der/die Forscher*in Klarheit über eine konkrete Frage aus dem Forschungsfeld erhalten möchte und z.B. Forschungsfragen aus bereits durchgeführten Studien neue Fragen aufwerfen, die beantwortet werden wollen (Flick, 2009, S. 35). Goetz sieht Forschungsbedarf aus den Ergebnissen bereits durchgeführten Studien (Goetz, 2017, S. 25, S.38f) und ihrer eigenen Expertise (Goetz, 2017, S.124). Es ergab sich daher für die Forscherin die Notwendigkeit der „kombinierten Analyse des Handelns unterschiedlicher Akteure im Handlungsfeld der institutionellen frühen Medienbildung“ (Goetz, 2017, S.40) um ihre Forschungsfrage zu beantworten. Die Beantwortung ihrer Forschungsfrage erfüllt einen weiteren Punkt den Flick (2009, S. 38) anspricht, den eines Nutzens. Mit Beantwortung der Fragestellung können laut Goetz Steuerungsmechanismen erarbeitet werden, welche bei der „Unterstützung der Medienkompetenz von Kindern“ (Goetz, 2017, S. 23) mitwirkt. Goetz erfüllt nach Flick (2009, S. 39) die „entscheidende[n] Qualitäten“ einer Fragestellung. Diese ist genau formuliert und in mehrere Forschungsfragen unterteilt, welche genau beschreiben wer und was erforscht wird, welche Fragen beantwortet werden sollen und welche Aspekte nicht behandelt werden. Die Forschungsfragen von Goetz sind detailliert formuliert, jedoch ist zu hinterfragen, ob diese zu „überladen“ (Flick, 2009, S. 39) sind. Goetz schließt in ihrer Studie den Aspekt der Beziehung zwischen Kindern und Lehrenden aus (Goetz, 2017, S. 26).

3. Feldzugang, Annäherung an das Feld und Erhebungsverfahren

Das Erhebungsverfahren der Daten zeigt sich in der Studie durch „die Kombination von schriftlicher Befragung und Gruppendiskussionen“ (Goetz, 2017, S.142). Die Forschungsarbeit im Feld erstrecke sich über den Zeitraum 2011-2015 (vgl. Goetz, 2017, S. 170) und besteht aus zwei Teilen:

1. Dem standardisierten (Flick, 2009, S.78), quantitativen Teil: Ausgehend von der „Hypothese“ (Flick, 2009, S.41), dass es notwendig seidie „Steuerungsmöglichkeiten, [in Bezug auf die Medienbildung], auf unterschiedlichen Ebenen“ (Goetz, 2017, S. 25) zu betrachten, besonders die, „des pädagogischen Fachpersonals“ (Goetz, 2018, S. 25), wurden mittels einer Querschnittstudie (Flick, 2009, S.81) die grundlegenden Daten (Goetz, 2017, S. 142) mit Hilfe von Fragebögen erhoben. Diese Methode sieht Goetz als geeignetum die „strukturellen Aspekte eines Problems zu erfassen“(Fielding und Fielding 1986, S. 34, zit. n. Flick 1991, S. 433*).

2. Dem nicht standardisierten (Flick, 2009, S. 82), qualitativen Teil: In einer Momentaufnahme(Flick, 2009, S. 85) wurden Informationen mit Hilfe von Gruppendiskussionen gewonnen (Goetz, 2017, S.149). Diese Methode sieht Goetz als geeignet um „die wesentlichen Merkmale“ der Bedeutung des Problems für „die Beteiligten zu erfassen“ (Fielding und Fielding 1986, S. 34, zit. n. Flick 1991, S. 433*).

Goetz entschied sich für eine Studie der „heuristischen Sozialforschung“ (Goetz, 2017, S. 123).Die Studie beinhaltet Erkenntnisgewinn durch systematischen Einsatz von empirischen Verfahren(Kleining, 2018).Empirische Forschung beinhaltet „wissenschaftliche Methoden“ (Hug & Poscheschnik, 2020, S. 34), welche zum Lösen von Forschungsfragen angewendet werden. Hierbei wird die Verfahrensweise an die Fragestellung und das Vorhaben angepasst, das Vorgehen muss begründet werden (Hug & Poscheschnik, 2020, S.34).Dies zeigt sich auch in Goetz Vorgehen.

Goetz Theorie entstand auf Basis von Literatur und persönlicher Erfahrungen und wurde im „zirkulären Prozess“ der Datenauswertung und -analyse vertieft (Goetz, 2017, S. 125). Dies geschah in einem „mehrperspektivische(n) Design und triangulierte® Umsetzung“ (Goetz, 2017, S. 137). Die Triangulation erfolgte über die Kombination von Methoden (quantitative und qualitative (Goetz, 2017, S. 123)), Daten: aus Literatur (Goetz, 2017, S. 137), Gruppendiskussionen (Goetz, 2017, S. 137) und Perspektiven. Die Multiperspektivität beinhaltete wiederum die schriftliche Befragung von Leitungskräften, Erzieher*innen und Eltern (Goetz, 2017,S. 426) mit jeweils verschiedenen Schwerpunkten (vgl. Goetz, 2017, S.170).

Wie auch Flick sagt, bestimmt die Art der Rolle im Feld die Informationen, die der/die Forschende*in erhält (Flick, 1995, S. 154). Durch die „in den Tagesablauf eingebundenen Gruppendiskussionen“ (Goetz, 2017, S. 124) erhält Goetz Einblicke in die „tatsächliche Interaktion zwischen Leitung und Erzieher/-innen“ (Goetz, 2017, S. 124). Goetz tritt als Moderatorin der Gruppendiskussionen in das Feld und wirkt als Initiandin der Gesprächsthemen (Goetz, 2017, S. 154). Flick (1995, S. 154) betont, dass das Ziel qualitativer Forschung auch sei, Zusammenhänge aus der Sicht der Beforschten zu sehen. Hierfür muss die soziale Gruppe dem Forschenden Innensicht gewähren. Goetz bemüht sich daher um eine „vertrauensvolle Basis“ (Goetz, 2017, S. 125) und die „Anerkennung ihrer Expertise“ (Goetz, 2017, S. 125) in der Gruppe. Flick sieht den Prozess des „Verlusts der Außenperspektive“, durch „teilnehmende Beobachtung“, als „fruchtbare Erkenntnisquelle“ (Flick, 1995, S. 154).

4. Erhebungsverfahren

5. Fixierung der Daten

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

8. Forschung als Diskurs

9. Sonstiges

Literatur


Feedback

Die Analyse besitzt eine gute und wissenschaftliche Ausdrucksweise. Man kann den Gedankengängen klar folgen. Die Textlänge scheint ebenfalls angemessen zu sein. Es wäre etwas besser, wenn ihr ein bisschen mehr in die Tiefe in der Studienanalyse geht. Es wurde richtig zitiert und gut, dass ihr das Literaturverzeichnis schon habt.

Diskussion

Hiva Sajadian, 2021/06/22 14:12

Ich fand euer Zwischenfazit ganz gut. Ihr habt auch viele (direkte) Zitate benutzt. Euer Literaturverzeichnis ist auch schon sehr umfangreich.

Hiva Sajadian, 2021/06/22 14:14

Ich fand euer Zwischenfazit ganz gut. Ihr habt auch viele (direkte) Zitate benutzt. Euer Literaturverzeichnis ist auch schon sehr umfangreich.

Anastasia Duka-Wolf, 2021/06/22 14:45

Hallo ihr beiden :) Toll geschrieben!!! Eine Kleinigkeit nur… ihr habt einen ähnlichen Fehler gemacht wie ich aus Goetz wird bei euch Goertz. Liebe Grüße von Alicia und Anastasia

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