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lehre:sose2021:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem04h [2021/09/15 17:13]
tandem04h_b [4. Fixierung der Daten]
lehre:sose2021:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem04h [2021/09/15 17:23] (aktuell)
tandem04h_b [7. Forschung als Diskurs]
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 Für eine profunde Darstellung der Daten nutzt Goetz die Software MAXQDA, welche den Prozess dokumentiert, die Theorieentwicklung unterstützt und Transparenz und Nachvollziehbarkeit gewährleistet (vgl. Goetz 2018, S. 128). Diese softwaregestützte Lösung ermöglicht sowohl das Arbeiten nach den Prinzipien der Grounded Theroy als auch denen der heuristischen Sozialforschung (ebd.). MAXQDA bietet zudem die Möglichkeit, quantitative Untersuchungsschritte abzubilden (vgl. Goetz 2018, S. 162).  Für eine profunde Darstellung der Daten nutzt Goetz die Software MAXQDA, welche den Prozess dokumentiert, die Theorieentwicklung unterstützt und Transparenz und Nachvollziehbarkeit gewährleistet (vgl. Goetz 2018, S. 128). Diese softwaregestützte Lösung ermöglicht sowohl das Arbeiten nach den Prinzipien der Grounded Theroy als auch denen der heuristischen Sozialforschung (ebd.). MAXQDA bietet zudem die Möglichkeit, quantitative Untersuchungsschritte abzubilden (vgl. Goetz 2018, S. 162). 
-Im Sinne der Grounded Theory benutzt sie Codes, um die verschiedenen Aussagen zu kodieren und zu kategorisieren. Zwischen Codes und Kategorien werden Beziehungen dargestellt, um Auffälligkeiten und Fragen festzuhalten (vgl. Goetz2018, S. 128). Hierbei ist zu betonen, „dass der Computer nicht die Auswertungsarbeit übernimmt (wie bei der quantitativen Analyse), sondern nur  die qualitativen Analyseschritte des Interpreten unterstützt, erleichtert und dokumentiert“ (Mayring 2001, S.4 zitiert nach Goetz2018, S.161). Nach Goetz führt die Entwicklung der Kategorien, Code-Systeme die Möglichkeit, Memos zu erstellen, zur kontinuierlichen Dokumentation (vgl. Goetz2018, S. 429). Die Verarbeitung des Materials geschah laut Goetz unmittelbar nach den Erhebungen, um die Authentizität und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten (vgl. Goetz 2018, S. 164). +Im Sinne der Grounded Theory benutzt sie Codes, um die verschiedenen Aussagen zu kodieren und zu kategorisieren. Zwischen Codes und Kategorien werden Beziehungen dargestellt, um Auffälligkeiten und Fragen festzuhalten (vgl. Goetz 2018, S. 128). Hierbei ist zu betonen, „dass der Computer nicht die Auswertungsarbeit übernimmt (wie bei der quantitativen Analyse), sondern nur  die qualitativen Analyseschritte des Interpreten unterstützt, erleichtert und dokumentiert“ (Mayring 2001, S. 4 zitiert nach Goetz 2018, S.161). Nach Goetz führt die Entwicklung der Kategorien, Code-Systeme die Möglichkeit, Memos zu erstellen, zur kontinuierlichen Dokumentation (vgl. Goetz 2018, S. 429). Die Verarbeitung des Materials geschah laut Goetz unmittelbar nach den Erhebungen, um die Authentizität und Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse zu gewährleisten (vgl. Goetz 2018, S. 164). 
-Das Ziel der Darstellung sei nach Flick „die Systematisierung der Alternative nach dem Bezugspunkt, den der Forscher zum Ausgangspunkt für die Strukturierung seiner Daten in der Interpretation nimmt“ (Flick 1995, S. 163). In der Regel sind zwecks Verifizierung am Schritt der Interpretation mehrere Menschen beteiligt. Goetz orientiert in der qualitativen Inhaltsanalyse maßgeblich an Mayring (2015) und Kuckartz (2016). Darüber hinaus liegt ihrer Auswertung die dokumentarische Interpretation nach Bohnsack (2014) zugrunde.+Das Ziel der Darstellung sei nach Flick „die Systematisierung der Alternative nach dem Bezugspunkt, den der Forscher zum Ausgangspunkt für die Strukturierung seiner Daten in der Interpretation nimmt“ (Flick 1995, S. 163). In der Regel sind zwecks Verifizierung am Schritt der Interpretation mehrere Menschen beteiligt. Goetz orientiert sich in der qualitativen Inhaltsanalyse maßgeblich an Mayring (2015) und Kuckartz (2016). Darüber hinaus liegt ihrer Auswertung die dokumentarische Interpretation nach Bohnsack (2014) zugrunde.
  
  
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 ==== 6. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 6. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
-Nach Steinke, welche die Indikatoren von Strauss und Corbin (1996) weiterentwickelt hat, lassen sich in der qualitativen Forschung insbesondere folgende Kernkriterien benennen: intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Indikation des Forschungsprozesses, empirische Verankerung, Limitation, Kohärenz, Relevanz und reflektierte Subjektivität (vgl. Steinke 2013, S. 323-331). Nach Goetz lassen sich diese in folgende vier Aspekten zusammenfassen auf welche sie im Rahmen ihrer Dissertation eingeht: Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand, Empirische Verankerung der Ergebnisse mit einer „Theoriebildung […] dicht an den empirischen Daten“ (Steinke 1999, S. 221 zitiert nach Goetz 2018, S. 165), Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und Angaben zur Übertragbarkeit der Ergebnisse und die intersubjektive Nachvollziehbarkeit mit einer Dokumentation des Vorgehens (vgl. Goetz 2018, S. 165). Die Grenzen der Aussagekraft der Ergebnisse werden von Goetz thematisiert, in dem sie beispielsweise auf die mögliche Beeinflussung der Ergebnisse durch Faktoren wie Machtbeziehungen bei der Gruppendiskussion benennt (vgl. Goetz 2018, S. 124). Die intersubjektive Nachvollziehbarkeit soll durch die Dokumentation des Forschungsprozesses gesichert werden. Um dies zu gewährleisten arbeitete die Forschende mit Memos (vgl. Goetz 2018, S. 429). Zudem sei diese nach Goetz durch die Softwareunterstützung, den Kategorien und Code-Systemen, demnach der Anwendung systematischer Verfahren gewährleistet (vgl. Goetz 2018, S. 429, vgl. Steinke 2013, S. 326).+Nach Steinke, welche die Indikatoren von Strauss und Corbin (1996) weiterentwickelt hat, lassen sich in der qualitativen Forschung insbesondere folgende Kernkriterien benennen: intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Indikation des Forschungsprozesses, empirische Verankerung, Limitation, Kohärenz, Relevanz und reflektierte Subjektivität (vgl. Steinke 2013, S. 323-331). Nach Goetz lassen sich diese in folgende vier Aspekten zusammenfassenauf welche sie im Rahmen ihrer Dissertation eingeht: Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand, empirische Verankerung der Ergebnisse mit einer „Theoriebildung […] dicht an den empirischen Daten“ (Steinke 1999, S. 221 zitiert nach Goetz 2018, S. 165), Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und Angaben zur Übertragbarkeit der Ergebnisse und die intersubjektive Nachvollziehbarkeit mit einer Dokumentation des Vorgehens (vgl. Goetz 2018, S. 165). Die Grenzen der Aussagekraft der Ergebnisse werden von Goetz thematisiert, in dem sie beispielsweise auf die mögliche Beeinflussung der Ergebnisse durch Faktoren wie Machtbeziehungen bei der Gruppendiskussion benennt (vgl. Goetz 2018, S. 124). Die intersubjektive Nachvollziehbarkeit soll durch die Dokumentation des Forschungsprozesses gesichert werden. Um dies zu gewährleisten arbeitete die Forschende mit Memos (vgl. Goetz 2018, S. 429). Zudem sei diese nach Goetz durch die Softwareunterstützung, den Kategorien und Code-Systemen, demnach der Anwendung systematischer Verfahrengewährleistet (vgl. Goetz 2018, S. 429, vgl. Steinke 2013, S. 326).
  
  
 ==== 7. Forschung als Diskurs ==== ==== 7. Forschung als Diskurs ====
  
-Nach Flick wird die Rückmeldung von Forschungsergebnissen an die Teilnehmenden erwartet (vgl. Flick 2016, S. 254). Jedoch gibt es verschiedene Aspekte zu beachten, wie beispielsweise die Aufbereitung  der Ergebnisse, welche nachvollziehbar gestaltet sein sollte um eine Überforderung zu vermeiden, sowie auch die Beachtung der “Dynamik des Feldes” und die Gewährleistung des Schutzes der Befragten durch die Anonymisierung der Daten (vgl. Flick 2016, S. 254). Goetz gibt an, dass Nachgespräche zu den Gruppendiskussionen stattgefunden hätten, doch bleibt unklar, ob hierbei Ergebnisse der Studien besprochen wurden und eine kommunikative Validierung stattgefunden hat (vgl. Goetz 2018, S. 349, vgl. Flick 2014, S.495). Ansonsten gibt es keine Angaben oder Anhaltspunkte darüber, ob und inwiefern die Befragten eine Rückmeldung zu den Ergebnissen erhalten haben. +Nach Flick wird die Rückmeldung von Forschungsergebnissen an die Teilnehmenden erwartet (vgl. Flick 2016, S. 254). Jedoch gibt es verschiedene Aspekte zu beachten, wie beispielsweise die Aufbereitung  der Ergebnisse, welche nachvollziehbar gestaltet sein sollte um eine Überforderung zu vermeiden, sowie auch die Beachtung der “Dynamik des Feldes” und die Gewährleistung des Schutzes der Befragten durch die Anonymisierung der Daten (vgl. Flick 2016, S. 254). Goetz gibt an, dass Nachgespräche zu den Gruppendiskussionen stattgefunden hätten, doch bleibt unklar, ob hierbei Ergebnisse der Studien besprochen wurden und eine kommunikative Validierung stattgefunden hat (vgl. Goetz 2018, S. 349, vgl. Flick 2014, S. 495). Ansonsten gibt es keine Angaben oder Anhaltspunkte darüber, ob und inwiefern die Befragten eine Rückmeldung zu den Ergebnissen erhalten haben. 
  
  
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