Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


lehre:sose2021:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem04h

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Tandem 04H

  • Tandempartner*in 1: Wollenhaupt, Alicia
  • Tandempartner*in 2: Duka-Wolf, Anastasia

Entwurfsfassung Studienanalyse (freiwillig)

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Der Forschungsgegenstand sind die “Gelingensbedingungen für die frühe Medienbildung in Kindertagesstätten im Land Berlin” (Goetz 2018, S. 166). Die Studie ist in der heuristischen Sozialforschung verankert mit Bezügen zur Grounded Theory (vgl. Goetz 2018, S. 27). Zudem ist die Theorie des sozialen Feldes, einschließlich der Habitus- und Kapitaltheorie nach Pierre Bourdieu einbezogen worden (ebd.). Goetz geht auf das Prinzip der Offenheit ein und benennt es als eines der vier kennzeichnenden Prinzipien der heuristischen Sozialforschung (vgl. Goetz 2018, S. 126). Auch in der Grounded Theory ist das Prinzip der Offenheit neben der “gleichschwebenden Aufmerksamkeit” ein Anspruch in dem Prozess der Theoriebildung (vgl. Flick 1995, S. 150-151).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die Kernfragestellung lautet: „Auf welchem Stand befindet sich die frühe Medienbildung im Land Berlin und welche Gelingensbedingungen werden für eine erfolgreiche Umsetzung identifiziert?“(Goetz 2018, S.120). Diese wird beantwortet in dem sich auf die Einrichtungsgruppe der Kindertagesstätten, sowie auf deren Akteure Leitung und Erzieher*innen in der Studie fokussiert wird (ebd.). Auch wird die Perspektive von Eltern miteinbezogen, im Hinblick auf deren Anforderungen an die Einrichtungen in Bezug auf die frühe Medienbildung (Goetz 2018, S. 120). Um die Gelingensbedinungen zu ermitteln, unterteilt Goetz die wesentlichen Ebenen und bearbeitet diese durch Forschungsfragen (ebd.).

Die Verfasserin der vorliegenden Studie begründet die besondere Notwendigkeit der frühen Medienbildung in Kindertagesstätten im Abbau der Teilhabebarrieren für Kinder aus bildungsferneren Haushalten (Goetz 2017, S. 24). Daher weißt die Problemstellung eine gesellschaftliche Relevanz auf (Flick 2016, S. 38). In der Ermittlung der Gelingensfaktoren in Bezug auf die Umsetzung von früher Medienbildung bildet sich ein zukünftiger Nutzen dieser Studie ab. So könnten diese Ergebnisse zukünftig beispielsweise für Einrichtungen überaus hilfreich sein. Zudem lässt sich durch die Bestandsaufnahme der aktuellen Situation einen Bedarf ermitteln. Somit ist mit dem gegebenen Nutzen der Studie, eine weitere Anforderung an eine Forschungsfrage als erfüllt zu betrachten (Flick 2016, S.38).

3. Feldzugang und Erhebungsverfahren

Bei der Annäherung an das Feld sind nach Flick vier Punkte wichtig: Der Zugang zur Institution muss organisiert sein und der Zugang zu den Einzelpersonen muss gefunden werden. Auch müssen die Genehmigungen eingeholt werden und der Datenschutz hinreichend sollte geregelt sein, wie beispielsweise durch die Anonymisierung der Daten oder einer personenbezogenen Autorisierung der Dateneinsicht (vgl. Flick 2009, S. 66). Goetz greift diese vier Punkte nach Flick in ihrer Dissertation auf.

Goetz verweist auf die angewandte Methode des triangulierten Verfahrens aus 104 Einrichtungen. Hierbei wurden sowohl Daten von Menschen der Meso- als auch der Makroebene erhoben. Dies bedeutet in diesem Fall die Daten von Leitungspersonen, Erzieher*innen sowie Eltern (vgl. Goetz 2018, S. 1) Hierfür wählt die Forschende zum einen die quantitative Methode in Form von Fragebögen, mit denen sie Leitungspersonen in Kindertagesstätten, Erzieher*innen und Eltern befragte, sowie die qualitative Methode in Form von anschließenden Gruppendiskussionen, in jeweils vier Einrichtungen. Flick setzt einer erfolgreichen Befragung zum einen eine angemessene Anzahl an Teilnehmenden, zum anderen ein adäquates thematisches Vorwissen des*der Forschenden voraus (vgl. Flick 2009, S. 113). Diese Diskussionen wurden mit Leitungen und Erzieher*innen in einer Gruppengröße von vier bis sechs Personen geführt. Die Forschende war nach eigenen Angaben viele Jahre in der Fortbildung tätig und konnte mitunter hierdurch bereits „Kommunikationswege etablieren” (Goetz 2018, S. 166). Der Zugang zur Institution erfolgte über die Leitungen der Kindertagesstätten. Diese entschieden, welche Erzieher*innen und Eltern an der Studie teilnehmen. Goetz selbst hatte keine Möglichkeit, sich an die befragten Personen zu wenden (vgl. Goetz 2018, S. 167). Da diesen die Entscheidung über die Auswahl der Teilnehmenden überlassen war, könnte man an dieser Stelle kritisch hinterfragen, ob hier ein Konflikt durch eine Auswahl nach subjektiven Gesichtspunkten und eine nicht nachvollziehbare Selektion entstehen könnte. Andererseits ist es sehr aufwendig, alle Kindertagesstätten selbst zu besuchen und die Erzieher*innen und Eltern auszusuchen. Hierzu schrieb Goetz selbst, dass der Zugang über die Leitungen der Kindertagesstätten der einzig mögliche Weg gewesen sei, um den Kontakt zu Erzieher*innen und Eltern herzustellen (vgl. Goetz 2018, S. 427). Demnach solle nach Goetz in der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden, dass „die Leitung entsprechend ihrer Prioritäten eine Auswahl vorgenommen hatte” (ebd.).

Aufgrund des mangelnden Kontakts seitens der Forschenden zu den Befragten ist die notwendige Wahrung des Nähe-Distanz-Verhältnisses, welche nach Flick gegeben sein sollte, als gewahrt zu betrachten (vgl. Flick 1995, S. 155). Ihre Rolle im Feld beschreibt Goetz als zurückhaltend moderierend im Sinne der non-direktiven Gesprächsführung, um eine Verfälschung der Gesprächsbeiträge und somit der Ergebnisse zu vermeiden und zugleich als Gast in den jeweiligen Einrichtung wahrgenommen zu werden (vgl. Goetz 2018, S. 154).

4. Erhebungsverfahren

Goetz verwendet in ihrer Studie die heuristische Sozialforschung (diese stammt von Krotz 2005; Kleining 1994). Außerdem wurden wesentliche Positionen der Grounded Theory (diese stammt von Glaser und Strauss 2008; Strübing 2014) einbezogen. Goetz verknüpft also mehrere Methoden.

Wie schon im oberen Teil „Feldzugang“ erwähnt benutzte Goetz zwei verschiedene Verfahren zur Datenerhebung, die aufeinander aufbauten. Als erstes die Fragebögen (standardisierte Befragung), darauf aufbauend die Gruppendiskussion (Verbale Daten). Bei den Fragebögen war sie selbst nicht dabei, die wurden versandt und aus den Institutionen wieder zurück geschickt, nachdem sie ausgefüllt wurden. (- War sie bei der Diskussionsrunde dabei?). Goetz beschreibt in ihrer Dissertation, wie hoch die Rücklaufquote der Fragebögen beträgt. 104 Kitas waren beteiligt, aus jeder Kita lag „mindestens ein ausgefüllter Leitungsbogen vor“ (Goetz, 2018, S.170). Aus allen Institutionen zusammen wurden 356 Erzieher/innenfragebögen und 335 Elternfragebögen ausgefüllt und zurück geschickt. Demnach beträgt die Rücklaufquote 20,8% (vgl. Goetz, 2018, S. 171).

Wenn man betrachtet, dass es in Berlin 1.900 Einrichtungen gibt, davon 510 Einrichtungen (26,8%) ausgewählt wurden (vgl. Goetz, 2018, S. 166/167) und am Ende 104 Kitas mitgemacht haben, ist die Rücklaufquote von 20,8% im allgemeinen viel, allerdings hätte die Rücklaufquote noch höher sein können und ebenfalls noch gemischter. Wie Goetz in ihrer Zusammenfassung auf Seite 185 beschreibt, waren die Institutionsleitenden vor allem ältere Personen, die Erzieher/innen eher jünger, darauf bezogen nur 6,9% Männer und die Eltern zeigen ein insgesamt hohes Bildungsniveau. Demnach hätte in der Befragung noch mehr drauf geachtet werden können, (wenn möglich) mehr Erzieher, jüngere Leitungspersonen und ältere Erzieher/innen für die Befragung zu motivieren, um ein Gleichgewicht und eine genauere Gegenüberstellung aufzuzeigen.

5. Fixierung der Daten

Goetz verwendet in ihrer Studie für die Gruppendiskussion eine Software (MAXQDA) die auf der qualitativen Inhaltsanalyse basiert (vgl. Goetz, 2018, S.428).

Im Sinne der Grounded Theory benutzt sie Codes, um die verschiedenen Aussagen zu kodieren und zu kategorisieren. Zwischen Codes und Kategorien werden Beziehungen dargestellt, um Auffälligkeiten und Fragen festzuhalten (vgl. Goetz, 2018, S. 128). Außerdem beschreibt Goetz, dass die Bildung von Kategorien unterstützend wirken kann.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

wird noch bearbeitet

(7. Geltungsbegründung und Gütekriterien)

(8. Forschung als Diskurs)

(9. Sonstiges)

Literatur


Flick, Uwe (2011): Triangulation. Eine Einführung. 3. Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften. Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH.

Flick, Uwe (2014): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. 6. Auflage. Rheinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (2016): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. 3. Auflage. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Schnell, Rainer; Hill, Paul B.; Esser, Elke (2013): Methoden der empirischen Sozialforschung. 10. Auflage. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dortmund: Technische Universität Dortmund.

Endfassung Studienanalyse (verpflichtend)

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Im Fokus der vorliegenden Forschung stehen die „Gelingensbedingungen für die frühe Medienbildung in Kindertagesstätten im Land Berlin” (Goetz 2018, S. 166). Die Studie ist in der heuristischen Sozialforschung verankert mit Bezügen zur Grounded Theory (vgl. Goetz 2018, S. 27). Zudem ist die Theorie des sozialen Feldes, einschließlich der Habitus- und Kapitaltheorie nach Pierre Bourdieu einbezogen worden (ebd.). Goetz geht auf das Prinzip der Offenheit ein und benennt dieses als eines der vier kennzeichnenden Prinzipien der heuristischen Sozialforschung (vgl. Goetz 2018, S. 126). Auch in der Grounded Theory ist das Prinzip der Offenheit neben der „gleichschwebenden Aufmerksamkeit” ein Anspruch im Prozess der Theoriebildung (vgl. Flick 1995, S. 150-151).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die Kernfragestellung lautet: „Auf welchem Stand befindet sich die frühe Medienbildung im Land Berlin und welche Gelingensbedingungen werden für eine erfolgreiche Umsetzung identifiziert?“(Goetz 2018, S.120). Diese wird beantwortet, in dem sich hier auf die Einrichtungsgruppe der Kindertagesstätten, sowie auf deren Akteure wie die Leitung und Erzieher*innen in der Studie fokussiert wird (ebd.). Auch wird die Perspektive von Eltern mit einbezogen, im Hinblick auf deren Anforderungen an die Einrichtungen in Bezug auf die frühe Medienbildung (Goetz 2018, S. 120). Um die Gelingensbedingungen zu ermitteln, unterteilt Goetz die wesentlichen Ebenen und bearbeitet diese durch Forschungsfragen (ebd.). Diese erscheinen umfangreich, doch im Hinblick auf die Beantwortung der Kernfragestellung sinnvoll, präzise und daher nicht überladen, wie es nach Flick gegeben sein sollte (Flick 2016, S. 39). Zudem ist aufgrund der Unterteilung der zu bearbeitenden Ebenen eine Übersichtlichkeit gewährleistet.

Die Verfasserin der vorliegenden Studie begründet die besondere Notwendigkeit der frühen Medienbildung in Kindertagesstätten im Abbau der Teilhabebarrieren für Kinder aus bildungsferneren Haushalten (Goetz 2017, S. 24). Daher weist die Problemstellung eine gesellschaftliche Relevanz auf (Flick 2016, S. 38). In der Ermittlung der Gelingensfaktoren in Bezug auf die Umsetzung von früher Medienbildung bildet sich ein zukünftiger Nutzen dieser Studie ab. So könnten diese Ergebnisse zukünftig beispielsweise für weitere Bildungseinrichtungen überaus hilfreich sein. Zudem lässt sich durch die Bestandsaufnahme der aktuellen Situation ein Bedarf ableiten. Somit ist mit dem gegebenen Nutzen der Studie eine weitere Anforderung an eine Forschungsfrage als erfüllt zu betrachten (Flick 2016, S. 38).

3. Feldzugang und Erhebungsverfahren

Bei der Annäherung an das Feld sind nach Flick vier Punkte wichtig: Der Zugang zur Institution muss organisiert sein und der Zugang zu den Einzelpersonen muss gefunden werden. Auch müssen die Genehmigungen eingeholt werden und der Datenschutz hinreichend sollte geregelt sein, wie beispielsweise durch die Anonymisierung der Daten oder einer personenbezogenen Autorisierung der Dateneinsicht (vgl. Flick 2009, S. 66). Goetz greift diese vier Punkte nach Flick in ihrer Dissertation auf.

Sie verwendet für die Studie das Verfahren einer Triangulation. Hierfür wählt sie zum einen die quantitative Methode in Form von Fragebögen, mit denen sie Leitungen in Kindertagesstätten, Erzieher*innen und Eltern befragte, sowie die qualitative Methode in Form von anschließenden Gruppendiskussionen, in jeweils vier Einrichtungen. Diese Diskussionen wurden mit Leitungen und Erzieher*innen in einer Gruppengröße von vier bis sechs Personen geführt. Die Forschende war nach eigenen Angaben viele Jahre in der Fortbildung tätig und konnte mitunter hierdurch bereits „Kommunikationswege etablieren” (Goetz 2018, S. 166). Der Zugang zur Institution erfolgte über die Leitungen der Kindertagesstätten. Diese entschieden auch, welche Erzieher*innen und Eltern an der Studie teilnehmen. Goetz selbst hatte keine Möglichkeit, sich an die befragten Personen zu wenden (vgl. Goetz 2018, S. 167). Da diesen die Entscheidung über die Auswahl der Teilnehmenden überlassen war, könnte man an dieser Stelle kritisch hinterfragen, ob hier ein Konflikt durch eine Auswahl nach subjektiven Gesichtspunkten und eine nicht nachvollziehbare Selektion entstehen könnte. Andererseits ist es sehr aufwendig, alle Kindertagesstätten selbst zu besuchen und die Erzieher*innen und Eltern auszusuchen. Hierzu schrieb Goetz selbst, dass der Zugang über die Leitungen der Kindertagesstätten der einzig mögliche Weg gewesen sei, um den Kontakt zu Erzieher*innen und Eltern herzustellen (vgl. Goetz 2018, S. 427). Demnach solle nach Goetz in der Interpretation der Ergebnisse berücksichtigt werden, dass „die Leitung entsprechend ihrer Prioritäten eine Auswahl vorgenommen hatte” (ebd.).

Aufgrund des mangelnden Kontakts seitens der Forschenden zu den Befragten ist die notwendige Wahrung des Nähe-Distanz-Verhältnisses, welche nach Flick gegeben sein sollte, als gewahrt zu betrachten (vgl. Flick 1995, S. 155). Ihre Rolle im Feld beschreibt Goetz als zurückhaltend moderierend im Sinne der non-direktiven Gesprächsführung, um eine Verfälschung der Gesprächsbeiträge und somit der Ergebnisse zu vermeiden und zugleich als Gast in den jeweiligen Einrichtung wahrgenommen zu werden (vgl. Goetz 2018, S. 154).

4. Erhebungsverfahren

5. Fixierung der Daten

“Erhobene Daten müssen gespeichert, niedergeschrieben oder auf eine andere Art festgehalten und aufbereitet werden” (Schnell, Hill, Esser 2013, S. 9). Die Daten aus den Gruppendiskussionen wurden gesichert, in dem diese durch Audioaufnahmen festgehalten wurden (vgl. Goetz 2018, S. 154). Nach Flick würden für eine umfassende Dokumentation Ton- sowie auch Videoaufnahmen bevorzugt (Flick 2016, S. 138). Die Forschende gibt an, dass Audiomitschnitte in der Anwendung zum einen technisch weniger aufwendig seien und zum anderen die Gesprächssituation weniger beeinflusse als Videomitschnitte, weshalb ihre Wahl auf ersteres viel (vgl. Goetz 2018, S. 154). Nach Goetz seien anschließend die Aufzeichnungen transkribiert worden, wobei unerwähnt bleibt nach welchen Transkriptionsregeln vorgegangen wurde (vgl. Goetz 2018, S. 138). Ausgewertet wurden die Daten mit Hilfe der Software Maxqda (vgl. Goetz 2018, S. 160).

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Nach Steinke, welche die Indikatoren von Strauss und Corbin (1996) weiterentwickelt hat, lassen sich in der qualitativen Forschung insbesondere folgende Kernkriterien benennen: intersubjektive Nachvollziehbarkeit, Indikation des Forschungsprozesses, empirische Verankerung, Limitation, Kohärenz, Relevanz und reflektierte Subjektivität (vgl. Steinke 2013, S. 323-331). Nach Goetz lassen sich diese in folgende vier Aspekten zusammenfassen auf welche sie im Rahmen ihrer Dissertation eingeht: Indikation der Methoden als angemessen gegenüber dem Untersuchungsgegenstand, Empirische Verankerung der Ergebnisse mit einer „Theoriebildung […] dicht an den empirischen Daten“ (Steinke 1999, S. 221 zitiert nach Goetz 2018, S. 165), Verallgemeinerbarkeit der entwickelten Theorie und Angaben zur Übertragbarkeit der Ergebnisse und die intersubjektive Nachvollziehbarkeit mit einer Dokumentation des Vorgehens (vgl. Goetz 2018, S. 165). Die Grenzen der Aussagekraft der Ergebnisse werden von Goetz thematisiert, in dem sie beispielsweise auf die mögliche Beeinflussung der Ergebnisse durch Faktoren wie Machtbeziehungen bei der Gruppendiskussion benennt (vgl. Goetz 2018, S. 124). Die intersubjektive Nachvollziehbarkeit soll durch die Dokumentation des Forschungsprozesses gesichert werden. Um dies zu gewährleisten arbeitete die Forschende mit Memos (vgl. Goetz 2018, S. 429). Zudem sei diese nach Goetz durch die Softwareunterstützung, den Kategorien und Code-Systemen, demnach der Anwendung systematischer Verfahren gewährleistet (vgl. Goetz 2018, S. 429, vgl. Steinke 2013, S. 326).

8. Forschung als Diskurs

Nach Flick wird die Rückmeldung von Forschungsergebnissen an die Teilnehmenden erwartet (vgl. Flick 2016, S. 254). Jedoch gibt es verschiedene Aspekte zu beachten, wie beispielsweise die Aufbereitung der Ergebnisse, welche nachvollziehbar gestaltet sein sollte um eine Überforderung zu vermeiden, sowie auch die Beachtung der “Dynamik des Feldes” und die Gewährleistung des Schutzes der Befragten durch die Anonymisierung der Daten (vgl. Flick 2016, S. 254). Goetz gibt an, dass Nachgespräche zu den Gruppendiskussionen stattgefunden hätten, doch bleibt unklar, ob hierbei Ergebnisse der Studien besprochen wurden und eine kommunikative Validierung stattgefunden hat (vgl. Goetz 2018, S. 349, vgl. Flick 2014, S.495). Ansonsten gibt es keine Angaben oder Anhaltspunkte darüber, ob und inwiefern die Befragten eine Rückmeldung zu den Ergebnissen erhalten haben.

Literatur

Flick, Uwe (1995): Theoretische Vorannahmen und Untersuchungsgegenstand. In: Flick, Uwe; v. Kardorff, Ernst; Keupp, Heiner; v. Rosensteil, Lutz; Wolff, Stephan (Hrsg.): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen 3. Auflage. Weinheim: Psychologie Verlags Union.

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für BA-Studiengänge. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (2014): Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung. 6. Auflage. Rheinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (2016): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. 3. Auflage. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Schnell, Rainer; Hill, Paul B.; Esser, Elke (2013): Methoden der empirischen Sozialforschung. 10. Auflage. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH

Steinke, Ines (2013): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Flick, Uwe; von Kardoff, Ernst; Steinke, Ines (Hrsg.): Qualitative Forschung. 10. Auflage. Hamburg: Rowohlt. S. 319-331

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Dortmund: Technische Universität Dortmund.

Feedback

- sehr gut strukturiert worden - verständlich ausformuliert - fließend geschrieben und baut aufeinander auf

- roter Faden

Bei der Fixierung der Daten:

- man könnte in dem Punkt erwähnen, dass eine Audiospur bei der Gruppendiskussion aufgenommen wurde

Die Studienanalyse hat eine gute Struktur aber ist ein bisschen zu deskriptiv.

Diskussion

Catrina Merkel, 2021/06/22 14:23

Hii ihr Lieben :) Euer Literatur Verzeichnis sieht schon super aus und ihr habt auch schon viele Punkte rausgefunden, ich glaube nur das ihr eure Aussagen noch mit mehr Fachliteratur bestärken müsst (aber es ist ja noch zeit und vielleicht ist euch das auch schon bewusst und das Kommentar unnötig)

Geben Sie Ihren Kommentar ein. Wiki-Syntax ist zugelassen:
 
lehre/sose2021/sozialwissmeth/analysen/goetz/tandem04h.1631659608.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/09/15 00:46 von tandem04h_b