Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


lehre:sose2021:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem12g

Dies ist eine alte Version des Dokuments!


Tandem 12G

  • Tandempartner*in 1: Kempf, Paulina
  • Tandempartner*in 2: Moll, Kristin

Entwurfsfassung Studienanalyse (freiwillig)

(Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

Fragestellung und Forschungsperspektive

Die vorliegende Dissertation „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften.“ von M.A. Sue-Ann Bäsler (2019) befasst sich mit den zwei Fragestellungen, inwieweit eine „universitäre medienpädagogische Ausbildung“ von angehenden Lehrkräften mit dem medialen Habitus korrelieren und ob der Habitus mit der Ausbildung von Lehramtstudierenden weiterentwickelt werden kann (S.59). Sue-Ann Bäsler führt für die gesellschaftliche Relevanz ihrer Dissertation an, dass Medienbildung an deutschen Schulen noch immer nicht vollends in die Weiter- bzw. Fortbildung von Lehrer*innen eingebettet ist (vgl. ebd. Bäsler, S.6). Laut Flick (2009) sollte die Fragestellung unter anderem an ein gesellschaftlich relevantes Problem anknüpfen (S.38). Sue-Ann Bäsler erfüllt mit der Problematik um den medialen Habitus von angehenden Lehrer*innen die Anforderungen an eine geeignete Fragestellung. Bäsler stellt sechs Unterfragestellungen dar, mit Hilfe dieser möchte sie sich an die Forschungsfragen annähern (ebd. vgl. Bäsler, 59f.). Nach Flick (2009) ist es möglich mehrere Unterfragestellungen in einer Forschungsarbeit zu stellen, jedoch sollten diese, die eigene Fragestellung nicht überlagern und so eindeutig und zielgerichtet wie möglich sein (S.39).

Annäherung an das Feld und das Erhebungsverfahren

Bäsler nutzt für ihre qualitative Forschungsarbeit das hypothesengenerierende Verfahren (vgl. ebd., S.61). Laut Winter (2000) findet die Theoriebildung qualitativer Forschung explorativ und hypothesengenerierend statt, sodass die Bildung einer Theorie schrittweise und während der Studie weiter ausgebaut wird. Die Studienteilnehmer wurden in zwei Phasen beschaffen. Hierzu unterscheidet Bäsler zwischen „Probanden mit integriertem Medienbezug in der Lehrkräftebildung (Medienkohorte)“ und „Probanden ohne integrierten Medienbezug in der Lehrkräftebildung (Vergleichsuni)“ (vgl. ebd., S.63). Beide Kohorten, sowohl die Medienuni als auch die Vergleichsuni, haben einen technischen Bezug an ihrer Universität (vgl. ebd., S.66). Problematisch hierbei ist jedoch, dass sich die Kohorten heterogen verteilen sollten, diese gleichmäßige Verteilung konnte letztlich nur bei der Medienuni umgesetzt werden. Dies führt zu einer Beeinflussung in der Verwendung von digitalen Medien (vgl. ebd., S.66). Bei der Forschungsarbeit handelt es sich um eine Querschnittstudie, welche im Zeitraum von Dezember 2013 bis Februar 2014 durchgeführt wurde (vgl. ebd., S.63). Laut Flick (2009) ist eine Querschnittstudie eine gute Möglichkeit die Einstellung bestimmter Gruppen in einer Momentaufnahme festlegen zu können aber nicht um auf die Entwicklungen eines Themas einzugehen. Hierbei wäre eine Längsschnittstudie geeigneter (vgl. S. 81f.). Für die eindeutige Beantwortung der Hauptforschungsfrage gibt Bäsler an, dass eine Längsschnittstudie geeigneter wäre, dadurch kritisiert sie an ihrer eigenen Forschungsarbeit die Wahl der Querschnittstudie (vgl. ebd., S.187). Bäsler entschied sich für ein selbst geführtes Telefoninterview, sowohl bei den Probegesprächen als auch bei den Interviews (vgl. ebd., S.63). Durch das Telefoninterview erlangt Bäsler eine gewisse Distanz zu den Probanden, dadurch beeinflusst sie das Feld nicht, da die Gesprächssituation im Telefoninterview sowohl den Befragten als auch Bäsler eine gewisse Anonymität bietet (Schulz & Ruddat,2012, S. 27). Bäsler nutzte hierbei das Instrument des nicht standardisierten halb-offenen Leitfadeninterviews(vgl. ebd., S. 62), welches vier zentrale Fragen sowie Thesen beinhaltet, die an den Haupt- und Unterfragestellungen ihrer Dissertation anschließen (vgl. ebd., S.64f). Der Leitfaden des Interviews sollte Fragen umfassen, welche das “Thematisch relevante Spektrum” beinhaltet, dies gewährleistet Bäsler mit ihren zentralen Fragen und Thesen (vgl. Flick 2009, S.113). Bäsler folgte bei den einzelnen Interviews keiner bestimmten chronologischen Reihenfolge der Fragen, dies führt dazu, dass die/der Befragte/n sowie die Forscherin dem Interview zusätzliche Struktur verleihen können (vgl. ebd., S.65). Die Abfolge der Fragen kann variieren, sodass die persönliche Sichtweise der Proband*innen auf die zugrundeliegende Thematik erhalten bleibt (vgl. Flick 2009, S. 114).

Fixierung der Daten

Die Interviews welche via Skype statt gefunden haben wurden im mp3-Format aufgezeichnet, telefonische Interviews im amr-Format. Das Programm f4 wurde hierbei für die Übertragung genutzt. Die im amr-Format gesicherten Dateien wurden anschließend in mp3-Formate umgewandelt (vgl. ebd., S.67). Für die Transkription der Interviews wurden externe Personen hinzugezogen (vgl. ebd., S.67). Bäslers Regelungen zur Transkription sehen vor, dass Sprechpausen oder Überlappungen nicht mit aufgezeichnet werden (vgl. ebd., S.67). Um einen natürlichen Einblick in das alltägliche Verhalten der Proband*innen zu bekommen, sollte laut Flick (1995) nur so viel aufgezeichnet werden wie es zur Beantwortung der Fragestellung wirklich braucht (S.161). Wurden Aussagen hingegen lachend formuliert, so sollte dies dokumentiert werden. Die Regelungen dienten der einheitlichen Transkription, somit war die Objektivität der Interviews gegeben (vgl. ebd., S.67). Die Objektivität in der qualitativen Forschung hat, im Gegensatz zur quantitativen Forschung das Ziel, dass die Objektivität in der Analyse der beschafften Daten festgemacht wird. Die Absicht ist es, dass verschiedene Forscher zu gleichen Ergebnissen in der Auswertung der Daten kommen (vgl. Baur & Balsius, 2014, S. 413). Die Worddokumente, welche einen Umfang von circa 8-13 Seiten pro Interview umfassten wurden in einem rtf-Format gesichert (vgl. ebd., S.67).

Auswertungsverfahren und Interpretation

Für die qualitative Inhaltsanalyse nutzt Bäsler die Methode nach Mayering (QIA)(2000, 2003, 2005, 2010), welche für große Datenmengen geeignet ist. Die allgemeinen Grundprinzipien der QIA sind zum einen die Einordnung in ein Kommunikationsmodell, Regelgeleitetheit, Kategorien im Zentrum und Gütekriterien (vgl. Mayring & Hurst, zitiert nach Bäsler 2019, S. 68). Für die Analyse wendet Bäsler die induktive Kategorienentwicklung an (vgl. ebd., S.68). Das Textmaterial wird mit Hilfe des Kodierleitfadens nach Mayering bearbeitet (vgl. ebd., S.69). Es konnte von Bäsler so eingegrenzt werden, dass das Grundmaterial weiterhin gegeben war (vgl. ebd., S.69). Das Computerprogramm MAXQDA wurde für die Unterstützung der Forschungsarbeit verwendet, sodass die Datenmaterialien qualitativ aufbereitet werde konnten (vgl. ebd., S.69).

(7. Geltungsbegründung und Gütekriterien)

(8. Forschung als Diskurs)

(9. Sonstiges)

Literatur

Baur, N. & Blasius, J. (2014). Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (2014. Aufl.). Springer VS. https://ebookcentral.proquest.com/lib/ulbdarmstadt/reader.action?docID=970545&ppg=252

Baur, N. & Blasius, J. (2019). Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (2., vollst. überarb. u. erw. Aufl. 2019 Aufl.). Springer VS.

Bäsler, S. (2019). Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1178524981 (Letzter Zugriff 09.04.2021)

Berger-Grabner, D. (2016). Wissenschaftliches Arbeiten in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Hilfreiche Tipps und praktische Beispiele (3., aktualisierte u. erw. Aufl. 2016 Aufl.). Springer Gabler.

Flick, U. (1995). Handbuch Qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen (2. Aufl.). Beltz.

Flick, U. (2009). Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Beltz Verlag.

Flick, U., von Kardorff, E. & Steinke, I. (2009). Qualitative Forschung: Ein Handbuch (13. Aufl.). Rowohlt.

Schulz & Ruddat. (2012, September). View of „Let’s talk about sex!“ On the Applicability of Telephone Interviews in Qualitative Social Research | Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research. FQS. https://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/1758/3399

Winter. (2000, 15. Mai). Quantitative vs. Qualitative Methoden. /. http://nosnos.synology.me/MethodenlisteUniKarlsruhe/imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html (Letzter Zugriff am 21.06.2021)

Endfassung Studienanalyse (verpflichtend)

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die vorliegende Dissertation „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften.“ von Dr. Sue-Ann Bäsler (2019) befasst sich mit den zwei Fragestellungen, inwieweit eine „universitäre medienpädagogische Ausbildung“ von angehenden Lehrkräften mit dem medialen Habitus korrelieren und ob der Habitus mit der Ausbildung von Lehramtsstudierenden weiterentwickelt werden kann (S. 59). Sue-Ann Bäsler führt für die gesellschaftliche Relevanz ihrer Dissertation an, dass Medienbildung an deutschen Schulen noch immer nicht vollends in die Weiter- bzw. Fortbildung von Lehrer*innen eingebettet ist (vgl. ebd., S. 6). Laut Flick (2009) sollte die Fragestellung unter anderem an ein gesellschaftlich relevantes Problem anknüpfen (S. 38). Sue-Ann Bäsler erfüllt mit der Problematik um den medialen Habitus von angehenden Lehrer*innen die Anforderungen an eine geeignete Fragestellung. Bäsler stellt sechs Unterfragestellungen dar, mit Hilfe dieser möchte sie sich an die Forschungsfragen annähern (vgl. Bäsler, 2019, S. 59f.). Nach Flick (2009) ist es möglich mehrere Unterfragestellungen in einer Forschungsarbeit zu stellen, jedoch sollten diese, die eigene Fragestellung nicht überlagern und so eindeutig und zielgerichtet wie möglich sein (S. 39).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

4. Erhebungsverfahren

Bäsler nutzt für ihre qualitative Forschungsarbeit das hypothesengenerierende Verfahren (vgl. Bäsler, S. 61). Laut Winter (2000) findet die Theoriebildung qualitativer Forschung explorativ und hypothesengenerierend statt, sodass die Bildung einer Theorie schrittweise und während der Studie weiter ausgebaut wird. Die Studienteilnehmer wurden in zwei Phasen beschaffen (vgl. Bäsler, S. 63). Hierzu unterscheidet Bäsler zwischen „Probanden mit integriertem Medienbezug in der Lehrkräftebildung (Medienkohorte)“ und „Probanden ohne integrierten Medienbezug in der Lehrkräftebildung (Vergleichsuni)“ (vgl. ebd., S. 63). Beide Kohorten, sowohl die Medienuni als auch die Vergleichsuni, haben einen technischen Bezug an ihrer Universität (vgl. ebd., S. 66). Problematisch hierbei ist jedoch, dass sich die Kohorten heterogen verteilen sollten, diese gleichmäßige Verteilung konnte letztlich nur bei der Medienuni umgesetzt werden. Dies führt zu einer Beeinflussung in der Verwendung von digitalen Medien (vgl. ebd., S. 66). Bei der Forschungsarbeit handelt es sich um eine Querschnittstudie, welche im Zeitraum von Dezember 2013 bis Februar 2014 durchgeführt wurde (vgl. ebd., S. 63). Laut Flick (2009) ist eine Querschnittstudie eine gute Möglichkeit die Einstellung bestimmter Gruppen in einer Momentaufnahme festlegen zu können aber nicht um auf die Entwicklungen eines Themas einzugehen. Hierbei wäre eine Längsschnittstudie geeigneter (vgl. S. 81f.). Für die eindeutige Beantwortung der Hauptforschungsfrage gibt Bäsler an, dass eine Längsschnittstudie geeigneter wäre, dadurch kritisiert sie an ihrer eigenen Forschungsarbeit die Wahl der Querschnittstudie (vgl. Bäsler, S. 187). Bäsler entschied sich für ein selbst geführtes Telefoninterview, sowohl bei den Probegesprächen als auch bei den Interviews (vgl. ebd., S. 63). Durch das Telefoninterview erlangt Bäsler eine gewisse Distanz zu den Probanden, dadurch beeinflusst sie das Feld nicht, da die Gesprächssituation im Telefoninterview sowohl den Befragten als auch Bäsler eine gewisse Anonymität bietet (vgl. Schulz & Ruddat, 2012, S. 27). Bäsler nutzte hierbei das Instrument des nicht standardisierten halb-offenen Leitfadeninterviews(vgl. Bäsler, S. 62), welches vier zentrale Fragen sowie Thesen beinhaltet, die an den Haupt- und Unterfragestellungen ihrer Dissertation anschließen (vgl. ebd., S. 64f.). Der Leitfaden des Interviews sollte Fragen umfassen, welche das “Thematisch relevante Spektrum” beinhaltet, dies gewährleistet Bäsler mit ihren zentralen Fragen und Thesen (vgl. Flick 2009, S. 113). Bäsler folgte bei den einzelnen Interviews keiner bestimmten chronologischen Reihenfolge der Fragen, dies führt dazu, dass die/der Befragte/n sowie die Forscherin dem Interview zusätzliche Struktur verleihen können (vgl. Bäsler, S. 65). Die Abfolge der Fragen kann variieren, sodass die persönliche Sichtweise der Proband*innen auf die zugrundeliegende Thematik erhalten bleibt (vgl. Flick 2009, S. 114).

5. Fixierung der Daten

Die Interviews welche via Skype statt gefunden haben wurden im mp3-Format aufgezeichnet, telefonische Interviews im amr-Format. Das Programm f4 wurde hierbei für die Übertragung genutzt. Die im amr-Format gesicherten Dateien wurden anschließend in mp3-Formate umgewandelt (vgl. Bäsler, S. 67). Für die Transkription der Interviews wurden externe Personen hinzugezogen (vgl. ebd., S. 67). Bäslers Regelungen zur Transkription sehen vor, dass Sprechpausen oder Überlappungen nicht mit aufgezeichnet werden (vgl. ebd., S. 67). Um einen natürlichen Einblick in das alltägliche Verhalten der Proband*innen zu bekommen, sollte laut Flick (1995) nur so viel aufgezeichnet werden wie es zur Beantwortung der Fragestellung wirklich braucht (S. 161). Wurden Aussagen hingegen lachend formuliert, so sollte dies dokumentiert werden. Die Regelungen dienten der einheitlichen Transkription, somit war die Objektivität der Interviews gegeben (vgl. Bäsler, S. 67). Die Objektivität in der qualitativen Forschung hat, im Gegensatz zur quantitativen Forschung das Ziel, dass die Objektivität in der Analyse der beschafften Daten festgemacht wird. Die Absicht ist es, dass verschiedene Forscher zu gleichen Ergebnissen in der Auswertung der Daten kommen (vgl. Baur & Balsius, 2014, S. 413). Die Worddokumente, welche einen Umfang von circa 8-13 Seiten pro Interview umfassten wurden in einem rtf-Format gesichert (vgl. Bäsler, 2019, S. 67).

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Für die qualitative Inhaltsanalyse nutzt Bäsler die Methode nach Mayering (QIA)(2000, 2003, 2005, 2010), welche für große Datenmengen geeignet ist (vgl. Bäsler, 2019, S. 7). Die allgemeinen Grundprinzipien der QIA sind zum einen die Einordnung in ein Kommunikationsmodell, Regelgeleitetheit, Kategorien im Zentrum und Gütekriterien (vgl. Mayring & Hurst, zitiert nach Bäsler 2019, S. 68). Für die Analyse wendet Bäsler die induktive Kategorienentwicklung an (vgl. Bäsler, 2019, S. 68). Das Textmaterial wird mit Hilfe des Kodierleitfadens nach Mayering bearbeitet (vgl. ebd., S. 69). Es konnte von Bäsler so eingegrenzt werden, dass das Grundmaterial weiterhin gegeben war (vgl. ebd., S. 69). Das Computerprogramm MAXQDA wurde für die Unterstützung der Forschungsarbeit verwendet, sodass die Datenmaterialien qualitativ aufbereitet werde konnten (vgl. ebd., S. 69).

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Bäsler (2019) greift das Thema „Gütekriterien“ in der Studie auf, indem sie mit Hilfe von Mayring die Relevanz von Gütekriterien in der Forschungsarbeit aufzeigt (S. 76). Um eine Beurteilung der Forschung vornehmen zu können ist es wichtig jedes Forschungsprojekt einer Prüfung der Güte zu unterziehen (vgl. Baur, 2014, S. 51). Da es sich bei der Studie von Bäsler um eine qualitative Studie handelt (vgl. Bäsler, 2019, S. 7), entschied sich Bäsler für die Gütekriterien Reliabilität und Validität (vgl. ebd., S. 76). Nach Steinke (2009) muss ein Forschungsprozess immer auch mit der Bestimmung der Güte, auf die Qualität der Forschung untersucht werden (S. 319). Die Erwartungen von Steinke an die Untersuchung der Qualität einer Forschung erfüllt Bäsler, da sie sich in ihrer Dissertation auf die Gütekriterien bezieht und das Vorgehen aufzeigt (S. 76 f.). Für einen Teil der Forschungsergebnisse verwendet Bäsler unter anderem die „induktive Kategorienbildung“ und das gesammelte Datenmaterial wird nochmals durch eine zweite unabhängige Person ausgewertet (Bäsler, 2019, S. 76). Mayring (2010) zitiert nach Bäsler fügt hierbei jedoch an, dass die „Interkodierreliabilität“ fraglich sei, da laut Ritsert (1972) das unabhängige Kodieren von verschiedenen Personen zumeist nur in äußerst einfachgegliederten Analysen umgesetzt werden kann (S. 76). Codes können bei qualitativen Forschungen zu diesem Zwecke für die Bestimmung des vorliegenden Datenmaterials entwickelt sowie verwendet werden um Passagen mit Hilfe der Kodierungen schnell zu finden und interpretieren zu können (vgl. Baur & Blasius, 2019, S. 165f.) Im Hinblick auf die Validität entscheidet sich Bäsler (2019) für das Außenkriterium und vergleicht die eigene Dissertation mit einer Studie welche sich mit „medienbezogenen Einstellungen von Studierenden“ beschäftigt (S. 77). Laut Berger-Grabner (2016) ist ein Test dann valide, wenn dieser wirklich das beurteilt, was bspw. die jeweilige Forschungsfrage beinhaltet (S. 161). Das Gütekriterium der „Objektivität“ findet in der Dissertation von Bäsler keine weitere Beachtung, nach Berger-Grabner dient die Objektivität jedoch der Absicherung, dass erzielte Ergebnisse autonom von Anwender*innen erzielt werden (S. 161).

8. Forschung als Diskurs

Bäsler gibt den Beforschten zu den Ergebnissen in ihrer Studie keine Rückmeldung zu den erzielten Ergebnissen. Laut Baur (2019) kann die Teilnahmebereitschaft von Studienteilnehmer*innen erhöht werden, indem eine Rückmeldung zu den Ergebnissen erfolgt. Dies erhöht das Gefühl der Wichtigkeit der eigenen Antworten von den Teilnehmer*innen (S. 821). Eine Veränderung der Situation für angehende Lehrkräfte kann laut Bäsler (2019) nicht bewiesen werden (S. 189). Bäsler kommt zu dem Schluss, dass der „mediale Habitus“ ein aktuelles Thema der Forschung ist, welches von großer Relevanz/Bedeutung für angehende Lehrkräfte und für die Lehrkräftebildung ist (S. 201). Nach Flick (2009) soll der Forschungsgegenstand zum jeweiligen Forschungsthema auch im Alltag verwendbar sein (S. 11). Wenn die Forschungsfrage ein aktuelles Problem aufgreift und in Folge dessen eine mögliche Lösung aufzeigt, erfüllt die Forschung ihren Zweck (vgl. ebd., S. 12).

9. Sonstiges

Literatur

Baur, N. & Blasius, J. (2014). Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (2014. Aufl.). Springer VS. https://ebookcentral.proquest.com/lib/ulbdarmstadt/reader.action?docID=970545&ppg=252

Baur, N. & Blasius, J. (2019). Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung (2., vollst. überarb. u. erw. Aufl. 2019 Aufl.). Springer VS.

Bäsler, S. (2019). Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1178524981 (Letzter Zugriff 09.04.2021)

Berger-Grabner, D. (2016). Wissenschaftliches Arbeiten in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften: Hilfreiche Tipps und praktische Beispiele (3., aktualisierte u. erw. Aufl. 2016 Aufl.). Springer Gabler.

Flick, U. (1995). Handbuch Qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen (2. Aufl.). Beltz.

Flick, U. (2009). Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Beltz Verlag.

Flick, U., von Kardorff, E. & Steinke, I. (2009). Qualitative Forschung: Ein Handbuch (13. Aufl.). Rowohlt.

Schulz & Ruddat. (2012, September). View of „Let’s talk about sex!“ On the Applicability of Telephone Interviews in Qualitative Social Research | Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research. FQS. https://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/1758/3399

Winter. (2000, 15. Mai). Quantitative vs. Qualitative Methoden. /. http://nosnos.synology.me/MethodenlisteUniKarlsruhe/imihome.imi.uni-karlsruhe.de/nquantitative_vs_qualitative_methoden_b.html (Letzter Zugriff am 21.06.2021)

Feedback

Diskussion

Louisa Karle, 2021/06/22 14:33

Gelungener Einstieg in das Thema. Leider wurde Punkt 3 noch gar nicht bearbeitet. Alle wichtigen Punkte wurden hier aufgegriffen und mit Quellen belegt. :)

Anna-Lena Mensch, 2021/06/22 15:02

Blocktexte sind immer etwas schwer zu lesen, ein paar mehr Absätze wären denke ich gut. Ansonsten find die Analyse inhaltlich sehr gut, es wurde viel verglichen und analysiert.

Geben Sie Ihren Kommentar ein. Wiki-Syntax ist zugelassen:
 
lehre/sose2021/sozialwissmeth/analysen/baesler/tandem12g.1631635452.txt.gz · Zuletzt geändert: 2021/09/14 18:04 von tandem12g_b