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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:goetz:tandem38

Tandem 38

  • Tandempartner 1: Alanah Wachtl
  • Tandempartner 2: Sarah Willingstorfer

Entwurfsfassung

Die folgende Studienanalyse befasst sich mit der Untersuchung von Ilka Goetz „Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten“ und umfasst eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin aus dem Jahr 2018 durch die Technische Universität Dortmund (vgl. Goetz 2018).

1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

Ilka Goetz hat sich in ihrer Inaugural-Dissertation mit der Mediatisierung und Digitalisierung in der frühen Kindheit auseinandergesetzt und somit den Fokus auf Kindertagesstätten gelegt um eine Untersuchung durchzuführen (vgl. Goetz 2018, S. 1). Methodisch ist sie in Form eines triangulierten Verfahrens (Flick 2011, S. 1) vorgegangen und hat zuerst eine schriftliche Befragung verschiedener Akteure auf der Meso- und Mikroebene (Leitung, Erzieher*innen und Elter) aus 104 Einrichtungen durchgeführt (vgl. Goetz 2018, S. 1). So entstanden Daten von 104 Leitungskräften, 356 Erzieher*innen und 335 Eltern (vgl. Goetz 2018, S. 1). Mit einer Gruppendiskussion wurde dieses qualitative und multiperspektivische Forschungsvorhaben (Flick et al. 2015; Glaser und Strauss 2008) erweitert (vgl. Goetz 2018, S. 1). Damit folgt es laut Goetz dem Prinzip der heuristischen Sozialforschung (Krotz 2005; Kleining 1994). Besondere Beachtung bekam bei dieser Untersuchung die Rolle der Leitungskräfte für die Ausgestaltung der frühen Mediengestaltung (vgl. Goetz 2018, S. 1-2).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die Fragestellung, die sich Ilka Goetz gestellt hat ist die „Wer an der Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten beteiligt ist und sein sollte und in welcher Form das am sinnvollsten ist?“. Nach Flick stellt Goetz hier eine gesellschaftlich relevante und aktuelle Frage, deren Beantwortung einen Nutzen mit sich bringt und sinnvolle Veränderungen für die Zukunft hach sich ziehen können (vgl. Flick 2009, S. 38). Medienerziehung spielt aktuell eine wichtige Rolle und je früher Kinder damit in Kontakt kommen und es lernen, desto leichter fällt es ihnen im Erwachsenenalter und Beruf damit umzugehen und in einer immer digitaler werdenden Gesellschaft zurecht zu kommen. Umso wichtiger ist es zu erforschen und festzustellen welche Tools und Begleiter notwendig sind um diesen Einstieg in die digitale Welt gelungen zu gestalten. „Für die mediale Aneignung von Welt benötigen Kinder vielfältige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung“ (Goetz 2018, S. 1). Goetz richtet den Fokus auf die Fachkräfte, da diese diejenigen sind, die die Medienerziehung in erster Linie an die Kinder heranführen und ausüben (vgl. Goetz 2018, S. 1). Zusätzlich spielen strukturelle, organisatorische und konzeptionelle Rahmenbedingungen die Gestaltungen der Medienbildung und sollten in der Forschung auch berücksichtigt werden, wie die Trägerstruktur, die Ressourcen, Netzwerke und inhaltliche Schwerpunktsetzungen (vgl. Goetz 2018, S. 120).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Ilka Goetz gelang der qualitative Feldzugang aufgrund der Grounded Theory sowie der heuristischen Sozialforschung (vgl. Goetz 2018, S. 426). Sie arbeitet in der Triangulation von Methoden, Daten und Perspektiven um die Charakteristik ihres Handlungsfeldes umfassend zu bearbeiten (vgl. Goetz 2018, S. 426). Sie arbeitet mit multiperspektivischer Erfassung durch die Leitungskräfte, Erzieher*innen und Eltern der Kinder in den Kindertagesstätten (vgl. Goetz 2018, S. 426). Grundlage war der gegenwärtige Ist-Zustand der institutionellen frühen Medienbildung im Land Berlin (vgl. Goetz 2018, S. 426). Es herrschen große Defizite und nur wenige Projekte, wie „KidSmart“ sind ein gutes Beispiel um zu zeigen, wie Medienbildung gelungen in den Fokus von Kitas rücken kann (vgl. Goetz 2018, S. 2). Die Notwendigkeit der Fachlichkeit der Leitung sollte wahrgenommen und ausgestaltet werden (vgl. Goetz 2018, S. 3).

4. Erhebungsverfahren

Um die Forschungsfrage zu beantworten wurde mit schriftlichen Fragebögen und einer mündlichen Gruppendiskussion gearbeitet (vgl. Goetz 2018, S. 139ff). Grundlage waren dabei die schriftliche Befragung der Leitungskräfte, Erzieher*innen und Eltern der Kinder der Kindertagesstätten im Land Berlin (vgl. Goetz 2018, S. 426). Goetz arbeitet bei ihrer Untersuchung mit einer Kombination aus qualitativer und quantitativer Methoden (vgl. Goetz 2018, S. 137). „Im vorliegenden Forschungsvorhaben wird die Methoden-Triangulation eingesetzt, um in der Kombination quantitativer und qualitativer Methoden und zugrundeliegender Daten eine tiefere Analyse des Forschungsgegenstandes zu ermöglichen“(Goetz 2018, S. 138). Sie erstellt eine Triangulation aus schriftlichen Befragungen sowie aus den Gruppendiskussionen erhobenen über technische Hilfsmittel festgehaltene Daten (vgl. Goetz 2018, S. 138). Die Multiperspektive wird durch die unterschiedlichen sozialen Felder der Befragten erreicht (vgl. Goetz 2018, S. 138). „Über ein trianguliertes Verfahren kann das Potential unterschiedlicher Methoden, Zugänge und Sichtweisen zum Forschungsgegenstand für einen größeren Erkenntnisgewinn optimal genutzt werden“(Goetz 2018, S. 139).

5. Fixierung der Daten

Für die Verschriftlichung der Forschungsdaten wird eine qualitative Inhaltsanalyse mit einer entsprechenden Softwareunterstützung von MAXQDA durchgeführt (vgl. Goetz 2018, S. 159). MAXQDA kodiert alle qualitativen Daten in einem Projekt und ermöglicht somit quantitative Untersuchungsschritte (vgl. Goetz 2018, S. 160, 162). Nach der Kodierung werden die Forschungsdaten mit verschiedenen Werkzeugen entsprechend ihrer Häufigkeit visuell dargestellt (vgl. Goetz 2018, S. 161ff.). Im Falle der Studie von Goetz (2018) lässt sich somit eine Code-Matrix darstellen, die die Beteiligung der Gruppendiskussion zu den verschiedenen Themen aufzeigt (vgl. Goetz 2018, S. 162). Ein Vergleich ist durch diese Kodierung entsprechend der Verteilung und Häufigkeit einzelner Daten möglich (vgl. Goetz 2018, S 162). Zusätzlich werden die Analyseschritte über das Verfassen von Memos dokumentiert, sodass der Forschungsverlauf rückblickend nachvollziehbar ist (vgl. Goetz 2018, S. 164). Weitere Dokumentationsmethoden werden nicht erwähnt.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Die Auswertung und Interpretation der Forschungsdaten werden mit Hilfe einer dokumentarischen Methode der rekonstruktiven Sozialforschung durchgeführt (vgl. Goetz 2018, S. 160). Hiermit soll der „hinter den Äußerungen stehenden konjunktiven Erfahrungsraum“ erfragt werden (Goetz 2018, S. 157). Dies findet in mehrfachen, überlagerten und zirkulären Teilprozessen statt, sodass Steuerungsmechanismen und notwendige Instrumente zur Verankerung der Medienbildung in Kindertagesstätten identifiziert werden (vgl. Goetz 2018, S. 158, S. 428). Bei diesem Auswertungsverfahren ist besonders wichtig, dass sich der Forschende zurückstellt (vgl. Goetz 2018, S. 158). Dass die Teilnehmenden der Gruppendiskussion durch die Leitungen ausgewählt wurden, wurde bei der Interpretation der Forschungsdaten berücksichtig (vgl. Goetz 2018, S. 427).

7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)

Goetz (2018) bezieht sich nicht auf die standardisierten Gütekriterien Objektivität, Reliabilität und Validität (S. 164). Sie sind für eine quantitative Forschung verwendbar. Aufgrund ihrer erkenntnistheoretischen und methodologischen Hinsicht entsprechen sie jedoch nicht den Anforderungen von qualitativen Forschungen (vgl. Goetz 2018, S. 164). Stattdessen bezieht sich Goetz (2018) auf vier Qualitätskriterien von Steinke (2007, 1999): Indikation des Forschungsprozesses, empirische Verankerung, Verallgemeinerbarkeit sowie Intersubjektive Nachvollziehbarkeit (S. 164f., 428f.). Letztes Qualitätskriterium ist, in Anbetracht der Fixierung der Daten durch eine Kodierung über MAXQDA und einer zusätzlichen Dokumentation in Form von Memos, sichergestellt (vgl. Goetz 2018, S. 428f.).

8. (Forschung als Diskurs)

Zum Abschluss ihrer Forschung geht Goetz (2018) auf eine notwendige interne Evaluation ein, die zuvor idealerweise gemeinsam mit den Erzieher*innen entwickelt und erprobt wird (S. 425). Diese könnte sich mit Hilfe von entsprechenden Leitfragen auf die konzeptionelle Sicherheit und medienpädagogische Kompetenz der Erzieher*innen beziehen, sodass die Ergebnisse wiederum auf die Handlungspraxis übertragen werden können (vgl. Goetz 2018, S. 425).

9. Literatur

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (2011): Triangulation. Eine Einführung. 3., aktualisierte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Wiesbaden.

Flick, Uwe; Kardorff, Ernst von; Steinke, Ines (Hg.) (2015): Qualitative Forschung. Ein Hand‐buch. Originalausgabe, 11. Auflage. Reinbek bei Hamburg: rowohlts enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Glaser, Barney G.; Strauss, Anselm L. (2008): Grounded theory. Strategien qualitativer For‐schung. 1. Nachdruck der 2. korrigierten Auflage. Bern: Huber.

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/116800960X (Letzter Zugriff & Download 28.05.2019).

Kleining, Gerhard (1994): Qualitativ‐heuristische Sozialforschung. Schriften zur Theorie und Praxis. Hamburg: Fechner.

Krotz, Friedrich (2005): Neue Theorien entwickeln. Eine Einführung in die Grounded The‐ory, die Heuristische Sozialforschung und die Ethnographie anhand von Beispielen aus der Kommunikationsforschung. Köln: von Halem.

Steinke, Ines (1999): Kriterien qualitativer Forschung. Ansätze zur Bewertung qualitativ‐empirischer Sozialforschung. Weinheim: Juventa Verlag.

Steinke, Ines (2007): Qualitätssicherung in der qualitativen Forschung. In: Kuckartz, Udo (Hg.): Qualitative Datenanalyse: computergestützt. Methodische Hintergründe und Beispiele aus der Forschungspraxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage GmbH, S. 176‐187.

Überarbeitete Endfassung

Die folgende Studienanalyse befasst sich mit der Untersuchung von Ilka Goetz „Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten“ und umfasst eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin aus dem Jahr 2018 durch die Technische Universität Dortmund (vgl. Goetz 2018).

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Ilka Goetz hat sich in ihrer Inaugural-Dissertation mit der Mediatisierung und Digitalisierung in der frühen Kindheit auseinandergesetzt und somit den Fokus auf Kindertagesstätten gelegt um eine Untersuchung durchzuführen (vgl. Goetz 2018, S. 1). Methodisch ist sie in Form eines triangulierten Verfahrens (Flick 2011, S. 1) vorgegangen und hat zuerst eine schriftliche Befragung verschiedener Akteure auf der Meso- und Mikroebene (Leitung, Erzieher*innen und Elter) aus 104 Einrichtungen durchgeführt (vgl. Goetz 2018, S. 1). So entstanden Daten von 104 Leitungskräften, 356 Erzieher*innen und 335 Eltern (vgl. Goetz 2018, S. 1). Mit einer Gruppendiskussion wurde dieses qualitative und multiperspektivische Forschungsvorhaben (Flick et al. 2015; Glaser und Strauss 2008) erweitert (vgl. Goetz 2018, S. 1). Damit folgt es laut Goetz dem Prinzip der heuristischen Sozialforschung (Krotz 2005; Kleining 1994). Besondere Beachtung bekam bei dieser Untersuchung die Rolle der Leitungskräfte für die Ausgestaltung der frühen Mediengestaltung (vgl. Goetz 2018, S. 1-2).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die Fragestellung, die sich Ilka Goetz gestellt hat ist die „Wer an der Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten beteiligt ist und sein sollte und in welcher Form das am sinnvollsten ist?“. Nach Flick stellt Goetz hier eine gesellschaftlich relevante und aktuelle Frage, deren Beantwortung einen Nutzen mit sich bringt und sinnvolle Veränderungen für die Zukunft hach sich ziehen können (vgl. Flick 2009, S. 38). Medienerziehung spielt aktuell eine wichtige Rolle und je früher Kinder damit in Kontakt kommen und es lernen, desto leichter fällt es ihnen im Erwachsenenalter und Beruf damit umzugehen und in einer immer digitaler werdenden Gesellschaft zurecht zu kommen. Umso wichtiger ist es zu erforschen und festzustellen welche Tools und Begleiter notwendig sind um diesen Einstieg in die digitale Welt gelungen zu gestalten. „Für die mediale Aneignung von Welt benötigen Kinder vielfältige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung“ (Goetz 2018, S. 1). Goetz richtet den Fokus auf die Fachkräfte, da diese diejenigen sind, die die Medienerziehung in erster Linie an die Kinder heranführen und ausüben (vgl. Goetz 2018, S. 1). Zusätzlich spielen strukturelle, organisatorische und konzeptionelle Rahmenbedingungen die Gestaltungen der Medienbildung und sollten in der Forschung auch berücksichtigt werden, wie die Trägerstruktur, die Ressourcen, Netzwerke und inhaltliche Schwerpunktsetzungen (vgl. Goetz 2018, S. 120).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Ilka Goetz gelang der qualitative Feldzugang aufgrund der Grounded Theory sowie der heuristischen Sozialforschung (vgl. Goetz 2018, S. 426). Sie arbeitet in der Triangulation von Methoden, Daten und Perspektiven um die Charakteristik ihres Handlungsfeldes umfassend zu bearbeiten (vgl. Goetz 2018, S. 426). Sie arbeitet mit multiperspektivischer Erfassung durch die Leitungskräfte, Erzieher*innen und Eltern der Kinder in den Kindertagesstätten (vgl. Goetz 2018, S. 426). Grundlage war der gegenwärtige Ist-Zustand der institutionellen frühen Medienbildung im Land Berlin (vgl. Goetz 2018, S. 426). Es herrschen große Defizite und nur wenige Projekte, wie „KidSmart“ sind ein gutes Beispiel um zu zeigen, wie Medienbildung gelungen in den Fokus von Kitas rücken kann (vgl. Goetz 2018, S. 2). Die Notwendigkeit der Fachlichkeit der Leitung sollte wahrgenommen und ausgestaltet werden (vgl. Goetz 2018, S. 3).

4. Erhebugsverfahren

Um die Forschungsfrage zu beantworten wurde mit schriftlichen Fragebögen und einer mündlichen Gruppendiskussion gearbeitet (vgl. Goetz 2018, S. 139ff). Grundlage waren dabei die schriftliche Befragung der Leitungskräfte, Erzieher*innen und Eltern der Kinder der Kindertagesstätten im Land Berlin (vgl. Goetz 2018, S. 426). Goetz arbeitet bei ihrer Untersuchung mit einer Kombination aus qualitativer und quantitativer Methoden (vgl. Goetz 2018, S. 137). „Im vorliegenden Forschungsvorhaben wird die Methoden-Triangulation eingesetzt, um in der Kombination quantitativer und qualitativer Methoden und zugrundeliegender Daten eine tiefere Analyse des Forschungsgegenstandes zu ermöglichen“(Goetz 2018, S. 138). Sie erstellt eine Triangulation aus schriftlichen Befragungen sowie aus den Gruppendiskussionen erhobenen über technische Hilfsmittel festgehaltene Daten (vgl. Goetz 2018, S. 138). Die Multiperspektive wird durch die unterschiedlichen sozialen Felder der Befragten erreicht (vgl. Goetz 2018, S. 138). „Über ein trianguliertes Verfahren kann das Potential unterschiedlicher Methoden, Zugänge und Sichtweisen zum Forschungsgegenstand für einen größeren Erkenntnisgewinn optimal genutzt werden“(Goetz 2018, S. 139).

5. Fixierung der Daten

Für die Verschriftlichung der Forschungsdaten wird eine qualitative Inhaltsanalyse mit einer entsprechenden Softwareunterstützung von MAXQDA durchgeführt (vgl. Goetz 2018, S. 159). MAXQDA kodiert alle qualitativen Daten in einem Projekt und ermöglicht somit quantitative Untersuchungsschritte (vgl. Goetz 2018, S. 160, 162). Nach der Kodierung werden die Forschungsdaten mit verschiedenen Werkzeugen entsprechend ihrer Häufigkeit visuell dargestellt (vgl. Goetz 2018, S. 161ff.). Im Falle der Studie von Goetz (2018) lässt sich somit eine Code-Matrix darstellen, die die Beteiligung der Gruppendiskussion zu den verschiedenen Themen aufzeigt (vgl. Goetz 2018, S. 162). Ein Vergleich ist durch diese Kodierung entsprechend der Verteilung und Häufigkeit einzelner Daten möglich (vgl. Goetz 2018, S 162). Zusätzlich werden die Analyseschritte über das Verfassen von Memos dokumentiert, sodass der Forschungsverlauf rückblickend nachvollziehbar ist (vgl. Goetz 2018, S. 164). Weitere Dokumentationsmethoden werden nicht erwähnt.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Nach der Kodierung durch MAXQDA erfolgt auch die Auswertung der Daten mit Hilfe von MAXQDA (vgl. Goetz 2018, S. 161). „Über die Matrizen-Darstellung codierter Aussagen einzelner Teilnehmer/-innen und einzelner Codes lässt sich die Verteilung von Code-Häufigkeiten verdeutlichen“ (Goetz 2018, S. 161). Auch lassen sich somit Gemeinsamkeiten und Unterschiede darstellen, welche Hinweise auf gemeinsame Erfahrungsräume liefern (vgl. Goetz 2018, S. 161). Unterstützt wird diese Auswertung durch eine Methode der dokumentarischen Interpretation (vgl. Goetz 2018, S. 160). Hiermit soll der „hinter den Äußerungen stehenden konjunktiven Erfahrungsraum“ erfragt werden (Goetz 2018, S. 157). Dies findet in mehrfachen, überlagerten und zirkulären Teilprozessen statt, sodass Steuerungsmechanismen und notwendige Instrumente zur Verankerung der Medienbildung in Kindertagesstätten identifiziert werden (vgl. Goetz 2018, S. 158, S. 428). Bei diesem Auswertungsverfahren ist besonders wichtig, dass sich der Forschende zurückstellt (vgl. Goetz 2018, S. 158). Dass die Teilnehmenden der Gruppendiskussion durch die Leitungen ausgewählt wurden, wurde bei der Interpretation der Forschungsdaten berücksichtig (vgl. Goetz 2018, S. 427).

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Goetz (2018) bezieht sich nicht auf die standardisierten Gütekriterien „Objektivität“, „Reliabilität“ und „Validität“ (S. 164). Sie sind für eine quantitative Forschung verwendbar. Aufgrund ihrer erkenntnistheoretischen und methodologischen Hinsicht entsprechen sie jedoch nicht den Anforderungen von qualitativen Forschungen (vgl. Goetz 2018, S. 164). Stattdessen bezieht sich Goetz (2018) auf vier Qualitätskriterien von Steinke (2007, 1999):

  • Indikation des Forschungsprozesses

Hierbei wird die Angemessenheit der angewandten Methoden gegenüber dem Untersuchungsgegenstand überprüft. Weiterhin wird sichergestellt, ob es eine Zugehörigkeit zwischen den Methoden von Erhebung und Auswertung gibt sowie Samplingstrategien und Transkriptionsregeln entsprechend ausgewählt wurden (Steinke 1999 zitiert nach Goetz 2018, S. 164f.).

  • empirische Verankerung

Dieses Qualitätskriterium untersucht, ob die zu entwickelnde Theorie der Studien in den Daten begründet ist (Steinke 1999 zitiert nach Goetz 2018, S. 165).

  • Verallgemeinerbarkeit

Die Studie ist verallgemeinert, wenn die Leser dazu befähigt werden „die 'eigenen Schlussfolgerungen darüber zu ziehen, inwiefern die Ergebnisse auf einen anderen Kontext übertragbar sind'“ (Steinke 2007 zitiert nach Goetz 2018, S. 165).

  • Intersubjektive Nachvollziehbarkeit

Die eingesetzten Methiden, das Vorgehen der Forschung sowie die Daten und Kriterien sollen für den Leser nachvollziehbar sein (vgl. Goetz 2018, S. 165). In der Studie von Goetz (2018) wird dies durch die Kodierung über MAXQDA und einer zusätzlichen Dokumentation in Form von Memos sichergestellt (vgl. Goetz 2018, S. 428f.).

Die Wahl dieser Qualitätskriterien unterstützt auch Flick (2009, S.168). Er nennt dies eine methodenangemessene Entwicklung und Anwendung der Gütekriterien (vgl. Flick 2009, S. 168).

8. Forschung als Diskurs

Zum Abschluss ihrer Forschung geht Goetz (2018) auf eine notwendige interne Evaluation ein, die zuvor idealerweise gemeinsam mit den Erzieher*innen entwickelt und erprobt wird (S. 425). Diese könnte sich mit Hilfe von entsprechenden Leitfragen auf die konzeptionelle Sicherheit und medienpädagogische Kompetenz der Erzieher*innen beziehen, sodass die Ergebnisse wiederum auf die Handlungspraxis übertragen werden können (vgl. Goetz 2018, S. 425). Flick (2009) versteht dies als „Veränderung von Lebenspraxis“ als Ziel der Forschung (S. 170). Hiermit ist nicht nur eine reine Datenerhebung gemeint, „sondern die Veränderung der Lebenspraxis der Beforschten“ (Flick 2009, S. 170). Das Ziel der Veränderung steht meist stärker im Vordergrund als eine reine Rückmeldung der erhobenen Daten (vgl. Flick 2009, S. 171). Ob solch eine Rückmeldung tatsächlich stattgefunden hat und die Erzieher*innen über die erhobenen Erkenntnisse informiert wurden, ist in der Forschungsarbeit nicht zu erkennen. Lediglich der Hinweis auf dem Informationsschreiben der Kindertagesstätte, zum Angebot zur anschließenden Information über die Ergebnisse, lässt darauf hoffen (vgl. Goetz 2018, S. 481). Neben dieser internen Evaluation ergeben sich für Goetz (2018) weitere Forschungsfragen, die sie kurz erläutert und für Flick (2009) ein Kriterium für eine erfolgreiche Forschung darstellt (S. 425ff.; S.70)).

Literatur


Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (2011): Triangulation. Eine Einführung. 3., aktualisierte Auflage. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Wiesbaden.

Flick, Uwe; Kardorff, Ernst von; Steinke, Ines (Hg.) (2015): Qualitative Forschung. Ein Hand‐buch. Originalausgabe, 11. Auflage. Reinbek bei Hamburg: rowohlts enzyklopädie im Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Glaser, Barney G.; Strauss, Anselm L. (2008): Grounded theory. Strategien qualitativer For‐schung. 1. Nachdruck der 2. korrigierten Auflage. Bern: Huber.

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/116800960X (Letzter Zugriff & Download 28.05.2019).

Kleining, Gerhard (1994): Qualitativ‐heuristische Sozialforschung. Schriften zur Theorie und Praxis. Hamburg: Fechner.

Krotz, Friedrich (2005): Neue Theorien entwickeln. Eine Einführung in die Grounded The‐ory, die Heuristische Sozialforschung und die Ethnographie anhand von Beispielen aus der Kommunikationsforschung. Köln: von Halem.

Steinke, Ines (1999): Kriterien qualitativer Forschung. Ansätze zur Bewertung qualitativ‐empirischer Sozialforschung. Weinheim: Juventa Verlag.

Steinke, Ines (2007): Qualitätssicherung in der qualitativen Forschung. In: Kuckartz, Udo (Hg.): Qualitative Datenanalyse: computergestützt. Methodische Hintergründe und Beispiele aus der Forschungspraxis. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften / GWV Fachverlage GmbH, S. 176‐187.

Kommentare

Diskussion

Annalena Funk, 2020/07/06 09:22, 2020/07/06 09:22

Liebes Tandem 38,

Wir empfinden euren ersten Entwurf zur Studienanalyse als gelungen! Besonders positiv ist uns aufgefallen, dass ihr bereits die Punkte 1,7 und 8 bearbeitet habt aber auch die Anzahl der verwendeten Literatur ist super! Eure Sätze sind klar und verständlich formuliert. Wir würden daher keine bzw. Kleine Überarbeitungen empfehlen. Vielleicht fällt euch zu den letzten beiden Punkten(7&8) noch etwas ein, um die Studienanalyse zu ergänzen und auf die maximale Anzahl von 1500 Wörtern zu kommen.

Liebe Grüße & weiterhin viel Erfolg! :)

Kübra Celiköz, 2020/07/06 20:58

Liebe Alanah und liebe Sarah

In den folgenden Zeilen möchten wir euch eine konstruktive Rückmeldung zu eurer Erstfassung der Studienanalyse von Ilka Goetz geben

Ihr konntet die Studie objektiv gut beschreiben. Für eure Erstfassung habt ihr eine gute Auswahl an Literatur gewählt, um einen umfangreichen Einblick zu bekommen. Die Punkte sind gründlich abgearbeitet und sorgfältig formuliert. Ihr habt alle Themen kurz und knapp, verständlich dargestellt. besonders gut gefällt uns, dass ihr Fragestellung und Forschungsperspektive ausführlich beschrieben habt, sodass einem Fachfremdem Leser der Einsieg erleichtert werden könnte.Euch ist gelungen diese umfassende Studie mit wenigen prägnanten Wörtern aussagekräftig zu beschreiben. Kleine Zeichensetzungsfehler sind euch unterlaufen, die schnell zu beheben sein sollten. Die Sprache in eurer Analyse ist wissenschaftlich und die Sätze sind gut formuliert, jedoch ist es nicht zu kompliziert und unverständlich verfasst. Die Strukturierung der Inhalte ist sehr gut und benötigt unserer Meinung nach keine Bearbeitung mehr. Wir schließen uns unter anderem dem Kommentar von Annalena. Wir wünschen euch bei der Bearbeitung noch viel Erfolg.

Simon Segritz, 2020/07/07 18:56

Hallo Tandem 38,

wir würden euch auf Platz 1. unseres Ranking einschätzen.

Ihr habt inhaltlich ordentlich und wissenschaftlich sehr gut gearbeitet: Gut Zitiert und auch Verweise und vergleiche zu Flick verwendet. Pluspunkt ist dass ihr auch noch weitere Literatur hinzugezogen habt. Formal sind uns ein paar kleinere Fehler aufgefallen, die aber nicht wirklich ins Gewicht fallen angesichts der tollen inhaltlichen Leistung.

Weiter so und viel Erfolg!

Kosta und Simon

Wolfgang Ruge, 2020/07/28 16:46

Liebe Alanah, Liebe Sarah, auch bei eurem ersten Entwurf gibt es am bestehen keinen Zweifel. Ihr habt die Studie recht genau gelesen, der Einbezug weiterer Literatur aus der Kowi (Krotz/Kleinig) und der Sozialwissenschaft (Glaser Strauss) überzeugt, wobei im Text klarer gemacht werden sollte, ob ihr die Position einnimmt oder nur auf Goetz referiert, wenn ihr z.B. Krotz nennt. Aufgefallen sind mir vor allem Kleinigkeiten: - Um zu – Sätze werden mit Komma abgetrennt. - Unter Punkt 1 wird mit Triangulation schon auf die Methodik eingegangen, dafür gehen in 3-5 Zugang/Erhebung und Auswertung noch etwas durcheinander. Im Zugang geht es vor allem darum, wie die Forscherin an die Daten kommt, die „heuristische Sozialforschung“ ist eher der allgemeine methodologische Rahmen (so kann ich auch mit der Grounded Theory sowohl Akteure des Feldes ansprechen als auch Beobachtungen durchführen). Die qual. Inhaltsanalyse stellt wiederrum ein Auswertungsverfahren dar. Generell ist meine Frage: Wie wird denn nun ausgewertet: Grounded Theory? Dokumentarische Methode? Inhaltsanalyse? 7 und 8 sind noch etwas kurz, waren aber ja auch nicht Teil des Entwurfes. Euer Feedback ist vor allem im formalen Bereich sehr genau und produktiv. LG Wolfgang

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