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Tandem 37

  • Tandempartner 1: Lin Xiaoxuan
  • Tandempartner 2: Mariam Amirpur

Entwurfsfassung

1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

Ausgehend von der Annahme, dass die Medienkompetenz eine zentrale Bedeutung in unserer Gesellschaft eingenommen hat und der Umgang mit Medien immer selbstverständlicher wird, untersucht Bäsler welche Gelingensfaktoren notwendig sind, für eine gelungene Medienkompetenz innerhalb der Lehrerausbildung und hinterfragt die derzeitige Medienbildung und Medienkompetenz in der Lehrkräftebildung. Dabei ist primär das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit die „Implikationen für die Lehrkräftebildung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen abzuleiten, die zu einer medienpädagogischen Ausbildung von Lehrkräften“ (vgl. Bäsler,2019,S. 60) führen. Die Autorin erläutert, wie unerlässlich die Medienbildung in der heutigen Zeit sei und stellt fest, dass diese eine wichtige Investition in den Menschen sei, um Teilhabe und Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen (vgl. Bäsler,2019,. S.6). Das Problem der Medienbildung ist, dass diese nicht in allen Institutionen implementiert ist, als mögliche Gründe benennt Bäsler finanzielle Gründe und mangelnde Kompetenzen, seitens der Erzieher*innen sowie häufig die Einstellung der Pädagog*innen zu Medienbildung. Vielen Pädagog*innen, sowie Lehrmamtstudierende sei die Wichtigkeit von Medienkompetenz nicht bewusst. Für Bäsler ist dieses mangelnde Bewusstsein auf den früh geprägten medialen Habitus zurückzuführen. Zunächst erläutert sie in der vorliegenden Arbeit die Herleitung des Begriffs medialen Habitus. Dabei greift sie auf die Begriffsdefinition Habitus von P. Bourdieu zurück, welches sie im Anschluss in Verbindung bringt mit der medialen Begriffsdefinition. Die theoretische Grundlage für den medialen Habitus, stellt die Konzeptvorstellung und die Definition des medialen Habitus von Kommer und Biermann (2012, Habituskonzept) dar. Bäsler stellt in diesem Rahmen den Forschungsstand (quantitativ angelegte Studie) von Biermann (2009) zum Medienhandeln von Lehramtstudierenden, welches das Konzept des medialen Habitus empirisch darstellt (vgl. Bäsler, 2019, S.11). Bäsler führt den medialen Habitus als einer der möglichen Ursachen für das Scheitern von schulischer Medienbildung an. Hier wird der Übergang zur Lehrerbildung geschaffen, denn Bäsler erklärt, dass die medialen Bildungsvoraussetzungen bereits innerhalb der Lehrerausbildung mangelhaft seien, was unter anderem dem medialen Habitus einerseits und mangelnder medialer Ausbildung andererseits zuzuschreiben sei. „Welche Möglichkeiten bietet der Bereich der Lehrkräftebildung an, um Lehramtstudierenden zu der „passenden“ medienpädagogischen Ausbildung zu befähigen, um so möglichst innovative Medienbildung in Schule und im Unterricht zu ermöglichen“? (Bäsler, 2019,S.7) In diesem Rahmen geht die Autorin im Kern der Frage nach, „ob und inwiefern die universitäre Lehrkäftebildung auf den medialen Habitus von Lehramtstudierenden einwirkt“ (Bäsler,2019,S. 7).

So ist das Ziel der Arbeit die Untersuchung notwendiger Faktoren, welche für eine Verbesserung der Medienbildung und medienpädagogischen Ausbildung in der Lehrkäftebildung notwendig sind.

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Bäsler stellt als nächstes die Bedeutung von medienpädagogischer Kompetenz nach Blömke vor, dabei geht sie zunächst auf die Erläuterung und die Definition des Begriffs Medienkompetenz und Medienbildung ein (vgl. Bäsler, 2019, S. 34). Der erreichte Kompetenzzustand der Lehrkräfte sei laut Bäsler sehr unterschiedlich ausgeprägt, innerhalb der Lehrerausbildung, deshalb seien Lernangebote, die phasenübergreifend und individuell zugänglich sind notwendig (vgl. Bäsler, 2019, S..49). Um hier die Gefahr von Halbmedienkompetenz vorzubeugen, müssen Studierende bei ihrer Ausbildung begleitet werden. Die Hochschule muss sich Medienmündigkeit als Ziel von Hochschulbildung setzten. Die Schwierigkeiten liegen für Hochschule darin, die Rahmbediengungen anzupassen und Studierende nicht zu überfordern in der Gestaltung und Vernetzung (vgl. Bäsler, 2019, S. 49). Zu Beginn des Kapitels erläutert die Autorin folgende implizierte Grundannahmen:

Den medialen Habitus von Lehramtstudierende und die damit verbundenen medienbezogenen Vorstellungen als Haltung und als Basis für eine gelingende Medienbildung in Schule und Unterricht (vgl.Bäsler, 2019 s.59). In der medialen Grundhaltung der Lehramtstudierenden ist häufig die Ursache für eine gescheiterte Medienbildung in der Schule vorzufinden (vgl.Bäsler, 2019 s.59). Der maßgebende Einfluss der universitären Ausbildung hinsichtlich der medienbezogenen Haltung von Lehramstudierenden (vgl.Bäsler, 2019 s.59).

Aus diesen Grundannahmen leitet Bäsler zwei weitere Unterfragen ab:

„1.Ob und inwiefern bedingen die Universitäre medienpädagogische Ausbildung und der mediale Habitus von Lehramtstudierenden einander?“ (Bäsler, 2019, S.59)

„2. Kann die universitäre Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus der Lehramtstudierenden beitragen? Und, wenn ja, lassen sich günstige und ungünstige Faktoren für die Entwicklung des medialen Habitus während der Ausbildung benennen?“ (Bäsler, 2019, S.59)

Anhand dieser zwei Forschungsfragen haben sich für Bäsler weitere sechs Unterfragen gestellt. Thematisiert wurde hierbei, die wesentliche Rolle der Medien im Studium von Lehramtstudierenden, die Rolle von Medienbildung im LAG, wie bewerten Lehramtstudierende das Thema Medienbildung, sowie die schulische Medienerziehung (vgl.Bäsler,2019, S. 59). Auch ist von wesentlicher Bedeutung welcher mediale Habitus bei Lehramtstudierenden gegeben ist und von welchen medienbezogenen Vorstellungen dieser geprägt ist (vgl.Bäsler,2019, S. 59). An diesen Unterfragen und der bereits vorgestellten Definition des medialen Habitus und der medienpädgogischen Kompetenz hat die Autorin unter der Methode „qualitatives Forschen“ ein Interviewleitfaden erstellt (vgl.Bäsler,2019, S. 60).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Bäsler stellt als nächstes die Bedeutung von Medienpäd. Kompetenz nach Blömke vor, dabei geht sie auf die Erläuterung und die Definition des Begriffs Medienkompetenz und Medienbildung ein (vgl. Bäsler, 2019, S. 34). Der erreichte Kompetenzzustand der Lehrkräfte ist laut Bäsler sehr unterschiedlich ausgeprägt innerhalb der Lehrerausbildung, deshalb sind Lernangebote, die phasenübergreifend und individuell zugänglich sind notwendig (vgl. Bäsler, 2019, S..49).

Die Hochschule muss sich Medienmündigkeit als Ziel von Hochschulbildung setzten. Die Schwierigkeiten liegen für Hochschule darin, die Rahmbediengungen anzupassen und Studierende nicht zu überfordern in der Gestaltung und Vernetzung (vgl. Bäsler, 2019, S. 49). Als Voraussetzung sowie Lösung für eine Umsetzung der Medienbildung sieht Bäsler die Notwendigkeit einer medienpädagogischen und mediendidaktische Grundausbildung für alle Lehramtstudierenden. Dabei geht sie hier insbesondere auf das Wechselspiel medienpädagogischer und mediendidaktischer qualifizierter Lehramstudierende und Lehrkräften ein. So führt eine mediale Grundbildung bei Lehramtstudierenden zu mediengebildeten Lehrkräften und diese wiederum zu medienkompetenten Schüler*innen. Diesen Kreislauf erläutert Bäsler anhand einer Studie, welche die derzeitige mangelnde Medienkompetenz bei Lehramtstudierenden feststellt (vgl. Bäsler, 2019, S52). Hieraus leitet Bäsler ab, dass eine generelle medienpädagogische Grundbildung an pädagogischen Hochschulen und Universitäten notwendig sei. Spezifische Vorschläge darunter seien Seminarangebote, die für den eigenen medialen Habitus sensibilisieren. In diesem Sinne geht Bäsler auf Nyesto ein, „Was in der 1. Phase der Lehrerbildung nicht grundgelegt wird, schleppt sich als Defizit in den weiteren Phasen fort.“ (Niesyto, 2012, S352) (53) und betont die Wichtigkeit der Qualifikationsmaßnahmen im Bereich Medienbildung, welche als verbindliche prüfungsrelevante Studieninhalte integriert werden sollen. Dabei betont Bäsler, dass stets die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen der Studierenden berücksichtigt werden sollten. Qualifikationsmaßnahmen im Bereich Medienbildung stellen folgende Punkte dar:

• Elementare Basisqualifikation

• Profilqualifizierung

• Vertiefende Qualifizierung

Dieses Medienkompetenztraining soll zu einem Einstellungsveränderung zu digitalen Medien im Schulunterricht bei Lehramtstudierenden beitragen. Bäsler stellt abschließend fest, dass die medienbezogenen Lehrveranstaltungen an deutschen pädagogischen Hochschulen und Universitäten, als wichtiger Indikator für Medienbildung in der Lehrkräftebildung betrachtet werden kann. So sind derzeit an Hochschulen und Universitäten zwar Medienbildung in den Bildungseinrichtungen vorhanden, jedoch variiert es stark von Hochschule zu Hochschule, deshalb sei davonauszugehen, „dass zukünftige Lehrkräfte in Deutschland mit unterschiedlich ausgeprägten medienpäd. Kompetenzen die erste Phase der Ausbildung abschließen, abhängig von der Ausbildungsstätte“ (Bäsler, 2019, S.58).

4. Erhebugsverfahren

Die Autorin hat sich bei der Datenerhebung für das Instrument des halb-offenen Leitfadeninterviews entschieden, während sie sich bei der Datenauswertung für die qualitative Inhaltsanalyse und dem Kategoriensystem nach Mayring (2010) entschieden hat, bei dem im ersten Schritt der Auswertung das Kategoriensystem im Fokus der Ergebnisdarstellung und -auswertung steht. Im zweiten Schritt, findet eine Verschriftlichung aller Ergebnisse aus den Kategorien statt. Dies begründet sie, indem sie den Vorteil hervorhebt, dass halbstrukturierte Interviewleitfäden eine flexible Interviewsituation schaffen, indem keine festgelegte Reihenfolge der Fragen gegeben sind. (vgl.Bäsler,2019, S. 62) Zehn Interviews wurden im Dezember 2013 und im Januar und Februar 2014 abgehalten. Sie wurden telefonisch durchgeführt und als Audiomitschnitt aufgezeichnet. (von Probandinnen und Probanden mit Medienbezug in der Lehrkräftebildung) Es konnten sechs Telefoninterviews vereinbart und durchgeführt werden. Alle Probeinterviews und Interviews wurden von der Autorin selbst geführt. (von Probandinnen und Probanden ohne Medienbezug in der Lehrkräftebildung)

5. Fixierung der Daten

Interviews, die via Skype aufgenommen wurden, wurden im mp3-Format, telefonisch geführte Interviews im amr-Format aufgezeichnet. Für die Transkription wurde das Programm f4 verwendet. Die Verschriftlichung der Interviews (Transkription) wurde von verschiedenen externen, nicht-projektbezogenen Personen vorgenommen.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Für die vorliegende Analyse wurde die induktive Kategoriengewinnung angewendet

Für die vorliegende Forschungsarbeit wurde das Programm MAXQDA verwendet

Die für die qualitativen Interviews vorgesehen Proband*innen hat die Autorin

1. Durchs Anwerben von Proband*innen mit integriertem Medienbezug in der Lehrkräftebildung, und

2. Probandinnen ohne integrierten Medienbezug in der Lehrkräftebildung ausgesucht. Alle Lehramtsudierende haben sich im Masterstudium befunden, um so eine „aussagekräftige Rückschau auf die erlebten medienpädagogischen Ausbildung möglich“ zu machen (Bäsler, 2019, S. 186 )

7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)

Angewandtes Gütekriterium :

Reliabilität (Zuverlässigkeit): häufig durchgeführte Methode zur Sicherung der Zuverlässigkeit der Daten ist Interkodierreliabilität. die Kategorienermittlung am Material wird von mindestens einer weiteren Person am gesamten oder an einem Teil des Datenmaterials durchgeführt und anschließend verglichen. (Im Fall der vorliegenden Forschungsarbeit wurde an einem Teil der Ergebnisse die induktive Kategorienbildung von einer zweiten Person vorgenommen.)

Validität (Gültigkeit) : Für die vorliegende Forschungsarbeit wird das Außenkriterium angewendet (Untersuchungen, die in engem Zusammenhang zur eigenen Forschungsarbeit stehen, werden vergleichsweise herangezogen.)

8. (Forschung als Diskurs)

Bäsler kommt in ihrer Forschungsarbeit zu der Erkenntnis, dass es zwar ein breites Angebot zur medialen Bildung an den Hochschulen gibt, jedoch „mangelt es an medienpädagogischen Angeboten, die sich konkret an Lehramtsstudierende wenden.“(Bäsler, 2019, S.190) Die Forschungsfrage von Bäsler, „Ob und inwiefern tragt die medienpädagogische Ausbildung an der Universität zur Formung des medialen Habitus von Lehramtsstudierenden bei?“ (Bäsler,2019, S.191) kann nicht abschließend ganz beantwortet werden, denn hierfür wäre eine weitere Forschung über ein längeren Zeitraum nötig, um die Lehrmatsudierende in ihrer Lehrertätigkeit zu beobachten, unter einem geeigneterem Forschungsdesign. Aber aus den Ergebnissen können Implikationen für die Lehrkräftebildung abgeleitet und Ergebnisse aus vorherigen Studien gestützt oder widerlegt werden. Die vorliegende Forschungsarbeit leistet, neben einem Beitrag zur medialer-Habitus-Forschung, mit theoretischen und praktischen Implikationen einen Beitrag für die Ausgestaltung von Lehrkräftebildung Wir sind der Meinung, dass es Frau Bäsler in ihrer Studie stets gelungen ist transparent zu arbeiten. Als Leser erhält eine sehr plausibel analysierte Problemanalyse und auch wird man in jeglichen Bereichen umfangreich informiert, so dass ihr Vorgehen, ihre Schlussfolgerungen und Erkenntnisse zu jeder Zeit nachvollziehbar sind. Wir sind durchaus der Überzeugung, dass Frau Bäsler mit ihrer Dissertation einen Beitrag zur Medienbildung und der medienpädagogischen Kompetenz bei angehenden Lehrkräften beigetragen hat.

9. (Sonstiges)

Literatur

Bäsler, Sue-Ann (2019):Lernen und Lehren mit Medien und über Medien : der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin.

Filck, Uwe (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden & Anwendungen. 2. Auflage. Bletz/ Psychologieverlags Union. Weinheim.

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Hamburg

Überarbeitete Endfassung

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Ausgehend von der Annahme, dass die Medienkompetenz eine zentrale Bedeutung in unserer Gesellschaft eingenommen hat und der Umgang mit Medien immer selbstverständlicher wird, untersucht Bäsler welche Gelingensfaktoren notwendig sind, für eine gelungene Medienkompetenz innerhalb der Lehrerausbildung und hinterfragt die derzeitige Medienbildung und Medienkompetenz in der Lehrkräftebildung. Dabei ist primär das Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit die „Implikationen für die Lehrkräftebildung an Universitäten und Pädagogischen Hochschulen abzuleiten, die zu einer medienpädagogischen Ausbildung von Lehrkräften“ (vgl. Bäsler,2019,S. 60) führen. Die Autorin erläutert, wie unerlässlich die Medienbildung in der heutigen Zeit sei und stellt fest, dass diese eine wichtige Investition in den Menschen sei, um Teilhabe und Persönlichkeitsentwicklung zu ermöglichen (vgl. Bäsler,2019,. S.6). Dabei ist das Problem der Medienbildung, dass diese nicht in allen Institutionen implementiert ist. Als mögliche Gründe benennt Bäsler finanzielle Gründe und mangelnde Kompetenzen, seitens der Erzieher*innen sowie häufig die Einstellung der Pädagog*innen zu Medienbildung. Vielen Pädagog*innen, sowie Lehrmamtstudierende sei die Wichtigkeit von Medienkompetenz nicht bewusst. Für Bäsler ist dieses mangelnde Bewusstsein auf den früh geprägten medialen Habitus zurückzuführen. Zunächst erläutert sie in der vorliegenden Arbeit die Herleitung des Begriffs medialen Habitus. Dabei greift sie auf die Begriffsdefinition Habitus von P. Bourdieu zurück, welches sie im Anschluss in Verbindung bringt mit der medialen Begriffsdefinition. Die theoretische Grundlage für den medialen Habitus, stellt die Konzeptvorstellung und die Definition des medialen Habitus von Kommer und Biermann (2012, Habituskonzept) dar. Bäsler stellt in diesem Rahmen den Forschungsstand (quantitativ angelegte Studie) von Biermann (2009) zum Medienhandeln von Lehramtstudierenden, welches das Konzept des medialen Habitus empirisch darstellt (vgl. Bäsler, 2019, S.11). Bäsler führt den medialen Habitus als einer der möglichen Ursachen für das Scheitern von schulischer Medienbildung an. Dabei schlussfolgert sie, dass die medialen Bildungsvoraussetzungen bereits innerhalb der Lehrerausbildung mangelhaft seien, was unter anderem dem medialen Habitus einerseits und mangelnder medialer Ausbildung andererseits zuzuschreiben sei. „Welche Möglichkeiten bietet der Bereich der Lehrkräftebildung an, um Lehramtstudierenden zu der „passenden“ medienpädagogischen Ausbildung zu befähigen, um so möglichst innovative Medienbildung in Schule und im Unterricht zu ermöglichen“? (Bäsler, 2019,S.7).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

In Rahmen dieser Studie, möchte die Autorin, im Kern, der Frage nachgehen, „ob und inwiefern die universitäre Lehrkäftebildung auf den medialen Habitus von Lehramtstudierenden einwirkt“ (Bäsler,2019,S. 7). Für die Benatwortungs dieser Frage, hat Bäsler weitere Unterfragen erstellt.

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Bäsler stellt als nächstes die Bedeutung von medienpädagogischer Kompetenz nach Blömke vor, dabei geht sie zunächst auf die Erläuterung und die Definition des Begriffs Medienkompetenz und Medienbildung ein (vgl. Bäsler, 2019, S. 34). Der erreichte Kompetenzzustand der Lehrkräfte sei laut Bäsler sehr unterschiedlich ausgeprägt, deshalb seien Lernangebote, die phasenübergreifend und individuell zugänglich sind notwendig (vgl. Bäsler, 2019, S..49). Um hier die Gefahr von Halbmedienkompetenz vorzubeugen, müssen Studierende bei ihrer Ausbildung begleitet werden. Die Hochschule muss sich Medienmündigkeit als Ziel von Hochschulbildung setzten. Die Schwierigkeiten liegen für Hochschule darin, die Rahmbediengungen anzupassen und Studierende nicht zu überfordern in der Gestaltung und Vernetzung (vgl. Bäsler, 2019, S. 49). Zu Beginn des Kapitels erläutert die Autorin folgende implizierte Grundannahmen:

Den medialen Habitus von Lehramtstudierende und die damit verbundenen medienbezogenen Vorstellungen als Haltung und als Basis für eine gelingende Medienbildung in Schule und Unterricht (vgl.Bäsler, 2019 s.59). In der medialen Grundhaltung der Lehramtstudierenden ist häufig die Ursache für eine gescheiterte Medienbildung in der Schule vorzufinden (vgl.Bäsler, 2019 s.59). Der maßgebende Einfluss der universitären Ausbildung hinsichtlich der medienbezogenen Haltung von Lehramstudierenden (vgl.Bäsler, 2019 s.59).

Aus diesen Grundannahmen leitet Bäsler zwei weitere Unterfragen ab:

„1.Ob und inwiefern bedingen die Universitäre medienpädagogische Ausbildung und der mediale Habitus von Lehramtstudierenden einander?“ (Bäsler, 2019, S.59)

„2. Kann die universitäre Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus der Lehramtstudierenden beitragen? Und, wenn ja, lassen sich günstige und ungünstige Faktoren für die Entwicklung des medialen Habitus während der Ausbildung benennen?“ (Bäsler, 2019, S.59)

Anhand dieser zwei Forschungsfragen haben sich für Bäsler weitere sechs Unterfragen gestellt. Thematisiert wurde hierbei, die wesentliche Rolle der Medien im Studium von Lehramtstudierenden, die Rolle von Medienbildung im LAG, wie bewerten Lehramtstudierende das Thema Medienbildung, sowie die schulische Medienerziehung (vgl.Bäsler,2019, S. 59). Auch ist von wesentlicher Bedeutung welcher mediale Habitus bei Lehramtstudierenden gegeben ist und von welchen medienbezogenen Vorstellungen dieser geprägt ist (vgl.Bäsler,2019, S. 59). An diesen Unterfragen und der bereits vorgestellten Definition des medialen Habitus und der medienpädgogischen Kompetenz hat die Autorin unter der Methode „qualitatives Forschen“ ein Interviewleitfaden erstellt (vgl.Bäsler,2019, S. 60).

4. Erhebugsverfahren

Die Autorin hat sich bei der Datenerhebung für das Instrument des halb-offenen Leitfadeninterviews entschieden. Zehn Interviews wurden im Dezember 2013 und im Januar und Februar 2014 abgehalten. Sie wurden telefonisch durchgeführt und als Audiomitschnitt aufgezeichnet. (von Probandinnen und Probanden mit Medienbezug in der Lehrkräftebildung) Es konnten sechs Telefoninterviews vereinbart und durchgeführt werden. Alle Probeinterviews und Interviews wurden von der Autorin selbst geführt. (von Probandinnen und Probanden ohne Medienbezug in der Lehrkräftebildung)

5. Fixierung der Daten

Interviews, die via Skype aufgenommen wurden, wurden im mp3-Format, telefonisch geführte Interviews im amr-Format aufgezeichnet. Für die Transkription wurde das Programm f4 verwendet. Die Verschriftlichung der Interviews (Transkription) wurde von verschiedenen externen, nicht-projektbezogenen Personen vorgenommen.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Die Autorin hat sich bei der Datenauswertung für die qualitative Inhaltsanalyse und dem Kategoriensystem nach Mayring (2010) entschieden, bei dem im ersten Schritt der Auswertung das Kategoriensystem im Fokus der Ergebnisdarstellung und -auswertung steht. Im zweiten Schritt, findet eine Verschriftlichung aller Ergebnisse aus den Kategorien statt. Dies begründet sie, indem sie den Vorteil hervorhebt, dass halbstrukturierte Interviewleitfäden eine flexible Interviewsituation schaffen, indem keine festgelegte Reihenfolge der Fragen gegeben sind. (vgl.Bäsler,2019, S. 62)

Für die vorliegende Forschungsarbeit wurde das Programm MAXQDA (Computergestützte Auswertung) verwendet, um Datenmaterial qualitativ auszuwerten.

Die für die qualitativen Interviews vorgesehen Proband*innen hat die Autorin

1. Durchs Anwerben von Proband*innen mit integriertem Medienbezug in der Lehrkräftebildung, und

2. Probandinnen ohne integrierten Medienbezug in der Lehrkräftebildung ausgesucht. Alle Lehramtsudierende haben sich im Masterstudium befunden, um so eine „aussagekräftige Rückschau auf die erlebten medienpädagogischen Ausbildung möglich“ zu machen (Bäsler, 2019, S. 186 )

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Angewandtes Gütekriterium :

Reliabilität (Zuverlässigkeit): häufig durchgeführte Methode zur Sicherung der Zuverlässigkeit der Daten ist Interkodierreliabilität. die Kategorienermittlung am Material wird von mindestens einer weiteren Person am gesamten oder an einem Teil des Datenmaterials durchgeführt und anschließend verglichen. (Im Fall der vorliegenden Forschungsarbeit wurde an einem Teil der Ergebnisse die induktive Kategorienbildung von einer zweiten Person vorgenommen.)

Validität (Gültigkeit) : Für die vorliegende Forschungsarbeit wird das Außenkriterium angewendet (Untersuchungen, die in engem Zusammenhang zur eigenen Forschungsarbeit stehen, werden vergleichsweise herangezogen.)

8. Forschung als Diskurs

9. Sonstiges

Literatur

Bäsler, Sue-Ann (2019):Lernen und Lehren mit Medien und über Medien : der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin.

Filck, Uwe (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden & Anwendungen. 2. Auflage. Bletz/ Psychologieverlags Union. Weinheim.

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Hamburg


Kommentare

Diskussion

Fabian Mielicki, 2020/06/28 12:26

Beim lesen der Studienanalyse fällt als erstes auf, dass diese sehr lang ist. Der Text besitzt ungefähr 1.706 Wörter - dies ist beinahe das doppelte des gesetzten Limits von 1.000 Wörtern. Die Einführung in der Thema in Kapitel 1 ist in der Analyse sehr gut und bietet einen deutlichen und detaillierten Überblick über die analysierte Studie. Weiterhin ist festzustellen, dass Zitationen stets korrekt waren, wobei einige Zusatzliteratur nicht am Ende im Literaturfeld angegeben war. Dies erschwert die intersubjektive Nachvollziehbarkeit als wissenschaftliches Arbeitskriterium. Innerhalb der Studienanalyse sind zwischendurch immer wieder kleinere Rechtschreib- und Tippfehler vorhanden, wie beispielsweise fehlende Buchstaben. Dies tut dem Verständnis der Studie keinen Abbruch, erschwerte jedoch die Lesbarkeit an einigen Punkten.

Abschließend würden wir eine kleine Überarbeitung empfehlen, hauptsächlich im Bezug auf Zeichensetzung.

Katharina Ostheim, 2020/07/01 10:50

Ich kann mich der Kritik von Herr Mielicki nur anschließen. Ebenfalls finde ich diese Fassung etwas lang geraten, da die vorgegebene Wörteranzahl deutlich überschritten ist. Der erste Punkt über den Forschungsgegenstand und die theoretische Verankerung ist sehr ausführlich und nimmt teilweise auf Sachen Bezug, die ich als nicht überaus wichtig für die Analyse empfinde und zu ausführlich geschildert wurden. Trotzdem bietet dies natürlich einen ausgiebigen Einblick auf den Forschungsgegenstand, auf welchen Bäslers Studie aufbaut. Es fehlt ein ausführliches und vollständiges Literaturverzeichnis. Fehlend ist außerdem ein Bezug auf Flick, um die Vorgehensweise von Bäsler ausführlich analysieren und bewerten zu können. Zum jetzigen Bearbeitungsstand entsteht der Eindruck einer Zusammenfassung der Studie und des analytische Teil fehlt. Eine Überarbeitung der Studie, auch auf Sprachkorrektheit, empfehlen wir.

Josepha Hoppe, 2020/07/05 16:32, 2020/07/05 16:41

Die Studienanalyse ist euch gut gelungen! Doch ist sie sehr umfangreich und zum Teil nah am Text von Bäsler (gerade im ersten Teil manchmal mehr eine Textzusammenfassung, als eine Analyse des Textes). Ihr habt keine Bezüge zu Flick hergestellt, aber das würden wir euch auch nur empfehlen, wenn es zur Verständlichkeit des Textes beiträgt. Die Quellenangaben sind durchgehend im Text vermerkt, aber es müsste die Form der Quellenangaben überarbeitet werden. Diese ist nämlich nicht einheitlich. Positiv aufgefallen sind uns die wenigen Rechtschreibfehler auf so viel Textmenge. Aber die Satzzeichen sollten überarbeitet werden. Oft fehlt der Punkt am Satzende. Kapitel 1-3 sind zu ausführlich, ab Kapitel 4 ist der Text deutlich pointierter formuliert. In Kapitel 4 Erhebungsverfahren fänden wir es schön, wenn ihr auf die Fragestellungen eingehen würdet. Uns war außerdem nicht ganz klar, wer die Versuchs- und Kontrollgruppe ist im letzten Abschnitt des Kapitels, da würden wir es gut finden, wenn ihr die Sätze etwas anders anordnen würdet. Kapitel 5 hat uns ebenfalls gut gefallen, aber wir wundern uns, was dort in den Klammern steht. War das ein Stichpunkt, der vergessen wurde? Im 6 Kapitel hat uns die Strukturierung sehr gut gefallen. Die einzige Anmerkung hier ist, dass wir die Rekrutierung der Probandinnen dem Kapitel 3 Feldzugang und Annäherung an das Feld zugeordnet hätten. Wir würden euch eine große Überarbeitung hinsichtlich der Textlänge empfehlen, da ihr sonst durchfallen werdet und dringend die fehlenden Satzzeichen hinzuzufügen. Also wäre es gut in Kapitel 1-3 die zusammenfassenden Aspekte zu verkürzen und darauffolgend analytischer an die Studie von Bäsler heranzugehen.

Liebe Grüße Kai und Sepha

Wolfgang Ruge, 2020/07/27 16:31

Liebe Xiaoxuan, Liebe Mariam,

Auch euer Feedback und die Analyse gelten als bestanden. Wie eure KollegInnen sehe ich auch noch Änderungsbedarf. Die relevanten Punkte wurden hier aber im Wesentlichen genannt: 1.) Geht bitte noch einmal über Rechtschreibung und Orthografie drüber. 2.) Habt ruhig den Mut zuzusammenzufassen und von der Widergabe stärker Richtung Analyse zu gehen. 3.) Detailanmerkungen: Die Annäherung an das Feld ist auf die empirische Untersuchung bezogen, weniger auf die zugrundeliegenden Theorien und Forschungskonzepte. Die geschilderten Analysen u.a. Niesytos sind der Rahmen der Studie , aber nicht die Studie selbst. Bei 6. ist nicht ganz klar, ob ihr davon ausgeht, dass eine Qualitative Inhaltsanalyse und eine Induktive Kategorienbildung vorliegt? Oder ist nicht die Inhaltsanalyse eine Form der Kategorienbildung? - Die Anwerbung der ProbandInnen gehört zum Zugang zum Feld. Kapitel 7 wirkt noch etwas unfertig. Ebenso Kapitel 8, dass bisher vor allem auf die Ergebnisse konzentriert ist. Beide waren aber auch nicht Aufgabe der Entwurfsfassung. Formal: Titel werden in Literaturangaben nicht angegeben.

Euer Feedback orientiert sich überwiegend am Gesamteindruck und fokussiert weniger auf einzelne Aspekte. Das ist prinzipiell gut, um nicht einfach eine Liste an Fehler-Aufzählungen zu produzieren. Bei Hinweisen auf Groß- und Kleinschreibung z.B. wäre aber ein kurzer Hinweis hilfreich, wo genau es stattfindet.

LG

Wolfgang

Mariam Amirpur, 2020/09/15 21:46, 2020/09/15 21:46

Lieber Wolfgang,

vielen Dank für dein konstruktives Feedback, es hat uns bei der Endfassung weitergeholfen. Ich hoffe wir konnten die Kritik umsetzen und freuen uns auf deine Rückmeldung!

Liebe Grüße

Lin und Mariam

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