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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem33

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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem33 [2020/08/16 20:12]
josephahoppe33 [7. Geltungsbegründung und Gütekriterien]
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem33 [2020/11/04 21:41]
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-====== Tandem 33 ====== 
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-  * Tandempartner 1: Josepha Hoppe 
-  * Tandempartner 2: Kai Runck 
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-===== Entwurfsfassung ===== 
-Nach Bäsler, Sue Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin 2019. 
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-Hinweis: Zur Vereinfachung verwenden wir das generische Femininum. 
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-==== 1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung) ==== 
-In ihrer Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien“ untersucht Sue-Ann Bäsler die Medienbildung von Lehramtsstudierenden. Sie verankert ihre Untersuchung im Konzept des medialen Habitus nach Kommer und Biermann, sowie dem Modell der medienpädagogischen Kompetenz nach Blömeke (vgl. S9).  
-Sie rekonstruiert die Forschungsstände zum Konzept des medialen Habitus und Modell medienpädagogischer Kompetenz mithilfe von 7 Studien (derer 3 ebenfalls Lehramtsstudierende untersuchen) respektive 4 Studien und greift für ersteren kurz auf den Ursprung des Habitusbegriffes bei Pierre Bourdieu zurück (vgl. S9-34). 
-Daraufhin führt sie die Begriffe der Medienkompentenz und Medienbildung ein und grenzt sie ab. Medienbildung ist ein tiefreichender Prozess, von dem Medienkompetenz nur einen Teil erfasst (vgl. S40). Mithilfe der strukturalen Bildungstheorie nähert sie sich einem Begriff von Medienbildung und zeichnet schließlich ein Spannungsfeld zwischen medialem Habitus und Medienbildung (vgl. S45). 
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-==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== 
-Daraus entwickelt Bäsler ihre Fragestellung, ob und wie sich die medienpädagogische Ausbildung und der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden gegenseitig beeinflussen. 
-Sie richtet ihre Perspektive auf mögliche Faktoren, die in der universitären Bildung genutzt werden können, um durch Medienbildung zur Entwicklung des medialen Habitus bei Lehramtsstudierenden beizutragen (vgl. S59). 
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-==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== 
-Bäsler entwickelt daraus 6 Unterfragen, die ihr Forschungsfeld strukturieren. Sie sind dementsprechend auf Lehramtsstudierende und deren Erfahrungen mit und Einstellung zu Medien sowie Medienbildung ausgerichtet (ebd.). Für den zu entwickelnden Interviewleitfaden ergaben sich nach Probeinterviews aus den Unterfragen vier zentrale Fragen und eine These (vgl. S64). 
-Als Probandinnen rekrutiert sie: die Versuchsgruppe („Medienuni“) aus Lehramtsstudierenden am Ende ihres Masterstudium in einem Studiengang mit curricular verankerter Medienbildung (n=10), die Kontrollgruppe („Vergleichsgruppe“) aus Lehramtsstudierenden mit unterschiedlicher Studienerfahrung ohne curricular verankerter Medienbildung (n=6; vgl. S66). 
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-==== 4. Erhebungsverfahren ==== 
-Bäsler wählt zur Datenerhebung das Instrument des halb-offenen Leitfadeninterviews (vgl. S62). Dabei muss die Interviewende zwischen dem Gesprächsfluss und der Struktur des Leitfadens vermitteln (vgl. Flick 2009, S158). Das ermöglicht eine flexible Interviewsituation, bietet der Interviewenden Sicherheit und stellt Vergleichbarkeit zwischen den Antworten auf die Hauptfragen des Interviewleitfadens her (vgl. S62). Dabei dient die Eröffnungsfrage zur Auflockerung der Gesprächssituation und erfragt die Motivation, Lehrerinnen werden zu wollen. Die drei weiteren Fragen behandeln Medienbezug im Studium, in der Medienerziehung von Kindern und Jugendlichen sowie im persönlichen Werdegang der Interviewpartnerinnen. Die These soll eine reflektierte, persönliche Stellungnahme zum Thema provozieren (vgl. S64f). 
-Die Interviews wurden von der Autorin in (teils Internet-) Telefonaten durchgeführt (vgl. S63). 
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-==== 5. Fixierung der Daten ==== 
-Die Form des Telefonats erschafft natürliche Interviewsituationen, da „die Präsenz der Aufzeichnung in Grenzen gehalten wird.“ (Flick 2009, S161). Je nach Medium wurden die Interviews in mp3- oder arm-Format aufgezeichnet, das arm-Format wurde anschließend in das erforderliche mp3-Format konvertiert. Die Transkription wurde von verschiedenen nicht-projektbezogenen Personen durchgeführt, mit einfachen Transkriptionsregeln und anhand von Beispielinterviews. Es sind pro Interview zwischen 8-13 Seiten Datenmaterial entstanden, wobei erwähnt werden muss, dass die Interviews der Lehramtsstudierenden mit Medienbezug signifikant mehr Datenmaterial ergaben. Bäslers Vermutung dazu lautet, dass die Lehramtsstudierenden an der Medienuniversität ausschweifender auf Medienbildung eingehen konnten, als die Studierenden der Vergleichsuniversität (vgl. S67).  
-==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== 
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-Im Auswertungsverfahren stellt sich für jede Forscherin die Frage, "woher bei der Interpretation Strukturen genommen bzw. woraus sie entwickelt werden." (Flick 2009, S164). 
-Bäsler entscheidet sich für die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (vgl. S64), die als Ziel die Reduktion von großen Datenmengen anstrebt (vgl. Flick 2009, S165 f.). 
-Dazu bildet Bäsler induktiv ein Kategoriensystem. 
-Zur Durchführung der Auswertung nutzt Bäsler das Computerprogramm MAXQDA und orientiert sich dabei am Ablaufmodell von Kuckartz. 
-Dieses sieht mehrere Kodierprozesse vor. Bäsler wählt drei. 
-Als erstes die Entwicklung von Hauptkategorien, nach welchen das gesamte Material kodiert wird, dann das Ausdifferenzieren in Subkategorien, mit dem Resultat, dass ein vollständiger Kodierleitfaden vorliegt. Zum Schluss wird das Material anhand des Kodierleitfadens kodiert, um das Kategoriensystem einer Qualitätsprüfung zu unterziehen.  
-Nach diesem Prozess kann Bäsler eine tabellarische Darstellung des Kategoriensystems nutzen, um ihre Forschungsergebnisse zu verschriftlichen (vgl. S68-79). 
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-==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ==== 
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-Bäsler: 
-Reliabilität: 
-Interkodierreliabilität = Objektivität durch 2. Person induktive Kategorienbildung, aber Mayring Bezug auf Ritsert nur bei einfachen Analysen hohe Übereinstimmung Kodierer 
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-Validität: 
-Außenkriterium: Vergleich mit anderen Untersuchungen, die in Zusammenhang mit Eigener stehen - Bäsler dafür z.B. in Bewertung der ergebnisse auf schweizer Studie zu medienbezogenen einstellungen Studierende  
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-==== 8. (Forschung als Diskurs) ==== 
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-==== 9. (Sonstiges) ==== 
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-==== Literatur ==== 
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-===== Überarbeitete Endfassung ===== 
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-==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== 
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-==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== 
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-==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== 
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-==== 4. Erhebugsverfahren ==== 
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-==== 5. Fixierung der Daten ==== 
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-==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== 
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-==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== 
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-Geltungsbegründung und Gütekriterien sind in der Sozialforschung ein weites Feld. Steinke fasst die Problematik in zwei Fragen zusammen."Wie lässt sich die Qualität qualtitativer Forschung bestimmen? Welchen Kriterien soll sie genügen?" (Steinke S. 319). Für die Beantwortung dieser Fragen gibt es sehr verschiedene Ansätze. Bäsler nutzt in ihrer Geltungsbegründung Gütekriterien, die Mayring formuliert hat (vgl. 76 f.) 
-Laut Steinke ist Mayrings Ansatz der Position "Quantitative Kriterien für qualitative Forschung" (Steinke  S. 319) zuzuorden. Diese zeichnet sich aus durch die Findung "von "Einheitskriterien", mit denen jede Forschung zu bewerten sei. Kriterien aus der quantitativen Forschung werden dabei an qualitative Forschung angepasst, indem sie reformuliert und operationalisiert werden." (Steinke S. 319)  
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-Nach Mayring sind Reliabilität und Validität zentral, die durch unterschiedliche Methoden feststellbar sind. Bäsler wählt für die Ermittlung der Reliabilität die Interkodierreliäbilität. Dabei wurde in Bäslers Forschungsarbeit ein Teil der Ergebnisse einer induktiven Kategorienbildung von einer weiteren Person unterzogen. An dieser Stelle verdeutlicht Bäsler, dass auch diese Methode Problematiken birgt und dadurch die Aussagekraft sich mindert. 
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-Für das Gütekriterium Validität nutzt Bäsler das Außenkriterium. Das bedeutet, dass sie ihre Arbeit vergleicht mit einer Studie, die im engen Zusammenhang mit ihrer steht. Dafür wählt sie eine Schweizer Studie zur medienbezogenen Einstellung von Studierenden (vgl. Bäsler S. 76 f.). Bäsler zeigt im Abschlussteil ihrer Forschungsarbeit deutlich auf, an welchen Stellen  
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-Der Diskurs über die Geltungsbegründung von qualitativer Forschung ist kontrovers. Steinke pointiert die Schwierigkeit in einem Satz: "Der gegenstands-, situations-, und milieuabhängige Charakter qualitativer Forschung, die Vielzahl unterschiedlicher qualitativer Forschungsprogramme  
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-==== 8. Forschung als Diskurs ==== 
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-Bäsler tritt nach den Interviews nicht erneut in Kontakt mit den Probandinnen. Es gibt keine (in der Studie dokumentierte) Rückmeldung, eine Einwirkung auf die Beforschten als "Veränderung" (Flick 2009, S. 172) erfolgt somit nicht direkt durch Bäsler. Da sich die ausgewählten Probandinnen zum Zeitpunkt der Erhebung bereits am Ende ihres Masterstudiums befanden, steht zu vermuten, dass sie bei Fertigstellung der Studie bereits im aktiven Dienst sind. Die Lektüre der Studie könnte ihnen wiederum eine Reflektion ihrer medienpädagogischen Entwicklung anregen. 
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-Ebenso berichtet Bäsler nicht von Supervisionen oder einem geführten Forschungstagebuch. In der Danksagung erwähnt sie zwei Stellen, eine "Forschungswerkstatt" und ein "Qualifikationscolloqium" (vgl. Bäsler 2019, S. 2), die sie jedoch nicht explizit mit ihren Forschungsthemen in Verbindung bringt.  
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-Die Arbeit selbst schätzen wir als höchst transparent ein. Beginnend mit der theoretischen Grundlegung bis hin zu den methodischen Details und der Auswertung der Daten arbeitet Bäsler transparent und erklärt ihre Arbeitsweise ausreichend detailliert. Außerdem gibt sie eine umfangreiche Einschätzung ihrer Ergebnisse im Hinblick auf eine mögliche Nutzbarmachung ihrer Erkenntnise ab, sowohl für die universitäre Lehrkräftebildung als auch für die weitere Forschung zu medialen Habitus (vgl. ebd., S. 190ff). Daher vermuten wir, dass sie durchaus formend auf den medienpädagogischen Diskurs einwirkt, zumal sie auch Forschungsdefizite formuliert, etwa das Fehlen eines standartisierten Konzepts des medialen Habitus (vgl. ebd., S. XX). Somit bewerten wir Bäslers Arbeit als eingeordnet in den Diskurs, diskutabel und anknüpfungsfähig. 
-==== 9. Sonstiges ==== 
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-==== Literatur ==== 
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-===== Kommentare ===== 
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-~~DISCUSSION~~ 
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