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Tandem 19

  • Tandempartner 1: Jennifer Wright
  • Tandempartner 2: Denise James

Entwurfsfassung

1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

In ihrer qualitativen Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“ von Sue-Ann Basler, untersucht sie die medienpädagogische Ausbildung bei Lehramtstudierenden in Korrelation zu deren medialen Habitus und wie dieser sich durch ein universitäres Studium verändert (vgl. Basler, 2019, S.59). Dadurch ergeben sich für Bäsler zwei handlungsleitende Forschungsfragen, die sie durch sechs weitere Unterfragestellungen spezifiziert (vgl. Basler, 2019, S.59f). Zudem greift Bäsler gegenwärtig relevante Begriffe, wie Medien(-pädagogische)-Kompetenzen und Medienbildung, auf (vgl.Bäsler, 2019, S.7f) und setzt sie in den Kontext des Habitus-Begriff nach Bourdieu, weswegen ihre Ausarbeitung auch gesellschaftliche Aushandlungsprozesse einbezieht (vgl. Bäsler, 2019, S9) Dadurch kann die Beantwortung ihrer Forschungsfrage(n) einen gesellschaftlichen Mehrwert erzeugen.

Nach Flick sollte eine Fragestellung mit den Methoden der Sozialforschung untersucht werden können (vgl. Flick, 2009, S.39) Daher wird festgestellt, dass Bäsler durchaus bearbeitbare Fragestellungen formuliert. Des Weiteren sollte eine Fragestellung spezifiziert und möglichst zielgerichtet formuliert sein und nicht zu ungenau erscheinen, was mit Hilfe von Unterfragen weiter ausformuliert werden kann (vgl. Flick, 2009, S.39). Dies erfüllt Bäsler nur zum Teil, da die Gesamtheit der Lehramtstudierenden Erwähnung findet und sich nicht auf eine bestimmte Gruppe (Gymnasium, Sekundarstufe 1., usw.) wird, was durchaus den Umgang mit den zu verwendenden Medien eingrenzt (vgl. Bäsler, S.59).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Bäsler nähert sich dem Forschungsfeld zunächst durch den erwähnten theoretischen Zugang an, indem sie auf Grundlagentheorien in Anlehnung an Pierre Bourdieu durch Kommer und Biermann (2012) rekurriert (vgl. Bäsler, 2019, S.9). Des Weiteren erläutert sie den Habitus-Begriff Bourdieus ausführlich, um ihn in den gegenwärtigen Forschungsstand des medialen Habitus einzubetten (vgl. Bäsler, 2019, S. 9f). Unter anderem erscheinen ihr die Erwähnung zweier Studien bezüglich Medienhandeln von Lehramtstudierenden in Deutschland (Kommer und Biermann, 2009) und unterschiedlichen Habitustypen (Kommer und Biermann, 2012) zu Beginn ihrer Ausarbeitung, richtungsweisend um ihre eigene(n) Fragestellung(en) zu entwickeln (vgl. Bäsler, 2019, S. 11). Durch die Erörterung des bisherigen Forschungsstandes durch verschiedene Studien, kann sie für sich ihre eigene Rolle im Forschungsfeld verorten und dieses perspektivisch weiterentwickeln. Die explizite Rolle von Bäsler, ist dem Leser der Studie jedoch nicht ganz klar. Um sich weiter an das Forschungsfeld anzunähern, wählt Bäsler die Methode des halb-offenen Leitfadeninterviews für eine qualitative Analyse, indem jedes Interview dieselben Hauptfragen enthält, um laut Bäsler die Daten vergleichen zu können und beschreibt einhergehend die Rekrutierung der Probanden*innen (vgl. Bäsler, 2019, S. 62f). Durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) sollen die Daten ausgewertet werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 62).

Nach Flick ist eine vorherige und ausführliche Planung in methodischer Hinsicht wichtig, um sich dem eigenen Untersuchungsfeld anzunähern (vgl. Flick, 2009, S.66). Bäsler konzentrierte sich auf die Methode des Leitfadeninterviews und einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) (vgl. Bäsler, 2019, S. 62). Für Flick entstehen vier grundlegende Probleme, die im Vorfeld einer Studie, abseits der methodischen Bedingungen, gelöst werden müssen: Der Zugang zu Einzelpersonen/ Probanden*innen muss sichergestellt werden; der Zugang zu Institutionen muss selbst organisiert werden; Genehmigungen und der damit einhergehende Datenschutz muss zur Untersuchung abgeklärt werden (vgl. Flick, 2009, S. 66).

4. Erhebungsverfahren

Bäsler verwendet für ihre Hauptstudie ein halb-offenes Leitfadeninterview, bei dem sie sich an Mayring (2010) für die Datenauswertung orientiert (vgl. Bäsler, 2019, S. 62). Die Interviews wurden via Skype aufgenommen, oder telefonisch geführt (vgl. Basler, 2019, S. 67). Beim Interview wurde mit einer Motivationsfrage begonnen, mit der ein lockerer Einstieg in eben dieses garantiert wird (vgl. Bäsler, 2019, S. 64). Der weitere Interviewverlauf ist flexibel, d.h. dass die darauffolgenden Fragen in ungeordneter Reihenfolge gestellt wurden (vgl. Bäsler, 2019, S. 65). Alle Probanden*innen bekommen aber die gleichen Fragen gestellt, wodurch die Daten im Nachhinein verglichen werden können, dies wurde unter anderem durch Probeinterviews getestet, wodurch der Interviewleitfaden mehrfach überarbeitet werden konnte (vgl. Basler, 2019, S. 63f). Nach der Motivationsfrage fand ein Bezug zu medienpädagogischen Kompetenzen statt, indem Probanden*innen Informationen zur Mediennutzung gaben (vgl. Basler, 2019, S. 64). Fragen bezüglich des medialen Habitus und die Ermittlung dessen, wurden studienbezogen gestellt. Zusätzlich stellt Basler Impulsfragen, um eine gewisse Dynamik in der Befragung zu erzeugen und die Gedanken der Probanden*innen anzuregen (vgl. Bäsler, 2019, s 65).

Nach Flick basieren die meisten Befragungen auf einem vorher vorbereiteten Fragebogen, der schriftlich oder mündlich beantwortet werden kann. Die Antworten der Probanden*innen werden von dem/der Forscher*in festgehalten. Formulierungen, sowie Reihenfolge der Fragen werden vorher festgelegt. Ebenso sollte die Befragungssituation vorher festgelegt werden, d.h. dass die Probanden*innen sich alle in der gleichen Befragungssituation befinden (vgl. Flick, 2009, S. 105). Bei Bäsler befinden sich die Probanden*innen in unterschiedlichen Befragungssituationen, was sich negativ auf die Datenauswertung und die Vergleichbarkeit der Antworten auswirken kann (vgl. Basler, 2019, S.64).

5. Fixierung der Daten

Da die Interviews über verschiedene Programme aufgenommen wurden (via Skype und telefonisch), mussten die Dateien zunächst im mp3-Format konvertiert werden, die Transkription erfolgte mit dem Programm f4. Die Transkription wurde von mehreren nicht-projektbezogenen Personen, unter Einhaltung bestimmter Transkriptionsregeln, vorgenommen. So wurden pro Interview zwischen 8 und 13 Seiten an Datenmaterial aufgenommen (vgl. Basler, 2019, S. 67).

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Bäsler nutzt zur Auswertung der Daten eine Methode nach Mayring (2000, 2003, 2005, 2010), die „qualitative Inhaltsanalyse“. Damit konnten die Daten systematisch und intersubjektiv nachvollziehbar bearbeitet werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 68). Mit dieser Methode, die sich in mehrere Schritte unterteilt und in Kategorien eingliedern lässt, kann viel Datenmaterial in kurzer Zeit eingeteilt werden (vgl. Mayring, 2016, S. 118ff + S.222ff.). Durch induktives Codieren nach Mayring entsteht das Kategoriesystem aus dem Material heraus, was bedeutet, dass es sich um einen systematischen Reduktionsprozess handelt. Dazu wird im Vorraus ein Definitionskriterium festgelegt, welches bestimmte Faktoren im Material berücksichtigt (vgl. Mayring, 2000). Mithilfe eines Kodierleitfadens wird die Auswertung transparent und hilft bei der weiteren Zuordnung in Kategorien (vgl. Bäsler, 2019, S. 69).

7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)

8. (Forschung als Diskurs)

9. (Sonstiges)

Literatur


Bäsler, Sue-Ann (2019): Analysen zur Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften, Berlin: Fakultät I – Geistes- und Bildungswissenschaften der Technischen Universität Berlin.

Flick, U. (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Mayring, Philipp (1995): Analyseverfahren erhobener Daten, in: Flick, Uwe; v. Kardoff, Ernst; Keupp, Heiner; v. Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stephan (Hrsg.) : Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Aufl. Weinheim: Beltz, S. 209-213.

Mayring, Philipp (2000): Qualitative Inhaltsanalyse. https://www.ph-freiburg.de/fileadmin/dateien/fakultaet3/sozialwissenschaft/Quasus/Volltexte/2-00mayring-d_qualitativeInhaltsanalyse.pdf (Letzter Zugriff: 14.06.2020)

Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz.

Überarbeitete Endfassung

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Im Folgenden wird die Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“ von Sue-Ann Bäsler aus dem Jahre 2019 analysiert. Repräsentative theoretische Ansätze und Studien über den medialen Habitus liefern Bourdieu (vgl. Bäsler, 2009, S.9), Biermann (vgl. Bäsler, 2009, S.11), Kommer (vgl. Bäsler, 2009, S.12). Gerade Bourdieus Habituskonzept liefert theoretische Grundlagen für die erwähnten Theoretiker, weshalb Bäsler auf diese rekurriert. Das Habituskonzept ist als generatives Prinzip aufzufassen, indem sich das Individuum in seinen Handlungsstrukturen performativ verhält.

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

In ihrer qualitativen Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“ von Sue-Ann Bäsler, untersucht sie die medienpädagogische Ausbildung bei Lehramtsstudierenden in Korrelation zu deren medialen Habitus und wie dieser sich durch ein universitäres Studium verändert (vgl. Bäsler, 2019, S.59). Dadurch ergeben sich für Bäsler zwei handlungsleitende Forschungsfragen, die sie durch sechs weitere Unterfragestellungen spezifiziert (vgl. Bäsler, 2019, S.59f). Zudem greift Bäsler gegenwärtig relevante Begriffe, wie Medien(-pädagogische)-Kompetenzen und Medienbildung, auf (vgl. Bäsler, 2019, S.7f) und setzt sie in den Kontext des Habitus-Begriff nach Bourdieu, weswegen ihre Ausarbeitung auch gesellschaftliche Aushandlungsprozesse einbezieht (vgl. Bäsler, 2019, S9). Dadurch kann die Beantwortung ihrer Forschungsfrage(n) einen gesellschaftlichen Mehrwert erzeugen.

Nach Flick sollte eine Fragestellung mit den Methoden der Sozialforschung untersucht werden können (vgl. Flick, 2009, S.39). Daher wird festgestellt, dass Bäsler durchaus bearbeitbare Fragestellungen formuliert. Des Weiteren sollte eine Fragestellung spezifiziert und möglichst zielgerichtet formuliert sein und nicht zu ungenau erscheinen, was mit Hilfe von Unterfragen weiter ausformuliert werden kann (vgl. Flick, 2009, S.39). Dies erfüllt Bäsler nur zum Teil, da die Gesamtheit der Lehramtsstudierenden Erwähnung findet und nicht auf eine bestimmte Gruppe (Gymnasium, Sekundarstufe 1., usw.) rekurriert wird, was durchaus den Umgang mit den zu verwendenden Medien eingrenzt (vgl. Bäsler, S.59).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Bäsler nähert sich dem Forschungsfeld zunächst durch den erwähnten theoretischen Zugang an, indem sie auf Grundlagentheorien in Anlehnung an Pierre Bourdieu durch Kommer und Biermann (2012) rekurriert (vgl. Bäsler, 2019, S.9). Des Weiteren erläutert sie den Habitus-Begriff Bourdieus ausführlich, um ihn in den gegenwärtigen Forschungsstand des medialen Habitus einzubetten (vgl. Bäsler, 2019, S. 9f). Unter anderem erscheinen ihr die Erwähnung zweier Studien bezüglich Medienhandeln von Lehramtstudierenden in Deutschland (Kommer und Biermann, 2009) und unterschiedlichen Habitustypen (Kommer und Biermann, 2012) zu Beginn ihrer Ausarbeitung, richtungsweisend um ihre eigene(n) Fragestellung(en) zu entwickeln (vgl. Bäsler, 2019, S. 11). Durch die Erörterung des bisherigen Forschungsstandes durch verschiedene Studien, kann sie für sich ihre eigene Rolle im Forschungsfeld verorten und dieses perspektivisch weiterentwickeln. Die explizite Rolle von Bäsler, ist dem Leser der Studie jedoch nicht ganz klar. Um sich weiter an das Forschungsfeld anzunähern, wählt Bäsler die Methode des halb-offenen Leitfadeninterviews für eine qualitative Analyse, indem jedes Interview dieselben Hauptfragen enthält, um laut Bäsler die Daten vergleichen zu können und beschreibt einhergehend die Rekrutierung der Probanden*innen (vgl. Bäsler, 2019, S. 62f). Durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) sollen die Daten ausgewertet werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 62).

Nach Flick ist eine vorherige und ausführliche Planung in methodischer Hinsicht wichtig, um sich dem eigenen Untersuchungsfeld anzunähern (vgl. Flick, 2009, S.66). Bäsler konzentrierte sich auf die Methode des Leitfadeninterviews und einer qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010) (vgl. Bäsler, 2019, S. 62). Für Flick entstehen vier grundlegende Probleme, die im Vorfeld einer Studie, abseits der methodischen Bedingungen, gelöst werden müssen: Der Zugang zu Einzelpersonen/ Probanden*innen muss sichergestellt werden; der Zugang zu Institutionen muss selbst organisiert werden; Genehmigungen und der damit einhergehende Datenschutz muss zur Untersuchung abgeklärt werden (vgl. Flick, 2009, S. 66).

4. Erhebungsverfahren

Bäsler verwendet für ihre Hauptstudie ein halb-offenes Leitfadeninterview, bei dem sie sich an Mayring (2010) für die Datenauswertung orientiert (vgl. Bäsler, 2019, S. 62). Die Interviews wurden via Skype aufgenommen, oder telefonisch geführt (vgl. Bäsler, 2019, S. 67). Beim Interview wurde mit einer Motivationsfrage begonnen, mit der ein lockerer Einstieg in eben dieses garantiert wird (vgl. Bäsler, 2019, S. 64). Der weitere Interviewverlauf ist flexibel, d.h. dass die darauffolgenden Fragen in ungeordneter Reihenfolge gestellt wurden (vgl. Bäsler, 2019, S. 65). Alle Probanden*innen bekommen aber die gleichen Fragen gestellt, wodurch die Daten im Nachhinein verglichen werden können. Dies wurde unter anderem durch Probeinterviews getestet, wodurch der Interviewleitfaden mehrfach überarbeitet werden konnte (vgl. Bäsler, 2019, S. 63f). Nach der Motivationsfrage fand ein Bezug zu medienpädagogischen Kompetenzen statt, indem Probanden*innen Informationen zur Mediennutzung gaben (vgl. Bäsler, 2019, S. 64). Fragen bezüglich des medialen Habitus und die Ermittlung dessen, wurden studienbezogen gestellt. Zusätzlich stellt Bäsler Impulsfragen, um eine gewisse Dynamik in der Befragung zu erzeugen und die Gedanken der Probanden*innen anzuregen (vgl. Bäsler, 2019, s 65).

Nach Flick basieren die meisten Befragungen auf einem vorher vorbereiteten Fragebogen, der schriftlich oder mündlich beantwortet werden kann. Die Antworten der Probanden*innen werden von dem/der Forscher*in festgehalten. Formulierungen, sowie Reihenfolge der Fragen werden vorher festgelegt. Ebenso sollte die Befragungssituation vorher festgelegt werden, d.h. dass die Probanden*innen sich alle in der gleichen Befragungssituation befinden (vgl. Flick, 2009, S. 105). Bei Bäsler befinden sich die Probanden*innen in unterschiedlichen Befragungssituationen, was sich negativ auf die Datenauswertung und die Vergleichbarkeit der Antworten auswirken kann (vgl. Bäsler, 2019, S.64).

5. Fixierung der Daten

Da die Interviews über verschiedene Programme aufgenommen wurden (via Skype und telefonisch), mussten die Dateien zunächst im mp3-Format konvertiert werden, die Transkription erfolgte mit dem Programm f4. Die Transkription wurde von mehreren nicht-projektbezogenen Personen, unter Einhaltung bestimmter Transkriptionsregeln, vorgenommen. So wurden pro Interview zwischen 8 und 13 Seiten an Datenmaterial aufgenommen (vgl. Basler, 2019, S. 67).

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Bäsler nutzt zur Auswertung der Daten eine Methode nach Mayring (2000, 2003, 2005, 2010), die „qualitative Inhaltsanalyse“. Damit konnten die Daten systematisch und intersubjektiv nachvollziehbar bearbeitet werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 68). Mit dieser Methode, die sich in mehrere Schritte unterteilt und in Kategorien eingliedern lässt, kann viel Datenmaterial in kurzer Zeit eingeteilt werden (vgl. Mayring, 2016, S. 118ff + S.222ff.). Durch induktives Codieren nach Mayring entsteht das Kategoriesystem aus dem Material heraus, was bedeutet, dass es sich um einen systematischen Reduktionsprozess handelt. Dazu wird im Vorraus ein Definitionskriterium festgelegt, welches bestimmte Faktoren im Material berücksichtigt (vgl. Mayring, 2000). Mithilfe eines Kodierleitfadens wird die Auswertung transparent und hilft bei der weiteren Zuordnung in Kategorien (vgl. Bäsler, 2019, S. 69).

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Durch die Gütekriterien Reliabilität und Validität, also Zuverlässigkeit und Gültigkeit, versucht Bäsler ihre Ergebnisse der Studie abzusichern (vgl. Bäsler, 2009, S. 76.) Hierzu findet die Interkordierreliabilität (Bortz & Döring, 2005) Verwendung, die die Übereinstimmung der sprachlichen Ergebnisse des Leitfadeninterviews durch Kodierungen absichern soll. Bäsler betont jedoch auch, dass diese Kodierungen schwer zu vergleichen sind. Des Weiteren verwendet sie zur Ergebnisdarstellung das Kategoriensystem nach Mayring (2010) (vgl. Bäsler, 2009, S. 78). Im Zuge dessen erwähnt sie abermals, als Schwachstelle ihrer Arbeit, dass dieses System lediglich von einer Person ausgeführt wurde, was jedoch nach Mayring (2010) von zwei Personen durchgeführt werden soll (vgl. Bäsler, 2009, S.186).

Nach Flick sind Geltungsbegründungen Modi Procedendi, welche der/die Forscher*in nutzt, um seine/ihre Erkenntnisse zu sichern und eine Beweisführung zu erreichen. (vgl. Flick, 1995, S. 167). Nach Steinke gestaltet sich die Systematisierung der Ergebnissicherung schwerer, da in der Literatur oft nur Verallgemeinerung zu finden sind und es daher an genauen Kriterien mangelt (vgl. Steinke, 2013, S. 319). Im Zuge dessen erwähnt sie, dass es unterschiedliche Positionen bezüglich der Qualitätskriterien qualitativer Forschung gibt. Es scheint einen regelrechten Diskurs darüber zu geben, inwieweit die Gütekriterien übertragbar sind und ob es tatsächlich Sinn macht, diese zu formulieren. Diese zeichnen sich grundsätzlich durch Transparenz, Reichweite und Intersubjektivität aus, was bei der qualitativen Forschung problematisch werden kann (siehe Punkt 8). Erwähnenswert wäre daher die postmoderne Ablehnung dieser Kriterien (vgl. Steinke, 2013, S.321). Grundsätzlich ist zu hinterfragen, inwieweit welche Gütekriterien auch wirklich repräsentativ sind.

8. Forschung als Diskurs

Die Beantwortung der Forschungsfragen Bäslers, inwie können nicht gänzlich beantwortet werden. Zwar stellt sie fest, dass es insgesamt viele mediale Angebote gibt, es jedoch medienpädagogischen Angeboten weniger Bedeutung zukommt. Für Lehramtstudierende sind digitale Medien von großer Bedeutung in vielfältiger Art und Weise, jedoch im Studium unterrepräsentiert (vgl. Bäsler, 2009, S. 159). Bezüglich des medialen Habitus, ist zu verzeichnen, dass die Lehramtstudierenden teilweise den unreflektierten medialen Einsatz ihrer Dozenten im Studium kritisieren und diesen in ihrer eigenen Berufsausübung anders ausrichten wollen (vgl. Bäsler, 2009, S. 161). Dennoch verbergen sich hinter den Kritikpunkten positive Perspektiven, da Studierende, die positive Erfahrungen durch Dozenten mit dem medialen Gebrauchsmaterial machten, die Abwechslung und Interaktion des medialen Einsatzes seitens der Universität loben (vg. Bäsler, 2009, S.162). Dadurch konnte Bäsler zwei Habitustypen ermitteln, nämlich den digitalen Fan und den digitalen Pragmatiker, welche sie nochmals in tabellarischer Form definiert (vgl. Bäsler, 2009, S. 164f).

Nach Steinke kann die qualitative Sozialforschung im Unterschied zur quantitativen Forschung keine intersubjektive Überprüfbarkeit darstellen. Hierzu fehlen schlichtweg die Möglichkeiten einer Standardisierung in den jeweiligen Forschungsfeldern. Jedoch können Prozesse durch gute Dokumentation der Vorgehensweisen, Erhebungsverfahren, der Daten und der Transkriptionsregeln die Nachvollziehbarkeit erhöhen. Dadurch, dass kodifizierte Verfahren mit Intersubjektivität korrelieren und es nicht einfach ist, diese mit qualitativer Forschung aufgrund der fehlenden Standardisierbarkeit schwer in Verbindung zu bringen sind, ist die qualitative Forschung dennoch darum bemüht, was man auch in Bäslers Studie zu verzeichnen ist (vgl. Steinke, 2013, S. 326).

9. Sonstiges

Literatur

Bäsler, Sue-Ann (2019): Analysen zur Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften, Berlin: Fakultät I – Geistes- und Bildungswissenschaften der Technischen Universität Berlin.

Flick, U. (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Mayring, Philipp (1995): Analyseverfahren erhobener Daten, in: Flick, Uwe; v. Kardoff, Ernst; Keupp, Heiner; v. Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stephan (Hrsg.) : Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Aufl. Weinheim: Beltz, S. 209-213.

Mayring, Philipp (2000): Qualitative Inhaltsanalyse. https://www.ph-freiburg.de/fileadmin/dateien/fakultaet3/sozialwissenschaft/Quasus/Volltexte/2-00mayring-d_qualitativeInhaltsanalyse.pdf (Letzter Zugriff: 14.06.2020)

Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz

Steinke, Ines (2013): Gütekriterien qualitativer Forschung.(pdf)


Kommentare

Diskussion

Cindy Stenger, 2020/06/25 14:24

Der erste Entwurf einer Studienanalyse ist Tandem 19 gut gelungen, weshalb Sie den 2. Platz von uns bekommen. Es wird ein gut verständlicher und wissenschaftlicher Sprachstil verwendet. Die Studie von Bäsler wurde trefflich in Bezug auf Fremdliteratur analysiert, wenn auch immer erst im jeweiligen zweiten Absatz. An dieser Stelle wäre es trotzdem wünschenswert gewesen Bezüge auch im jeweiligen ersten Absatz zu finden. Die Studie wurde kritisch betrachtet und es wurde aufgezeigt, welche fehlenden Informationen noch hilfreich gewesen wären. Das Literaturverzeichnis ist nicht ganz einheitlich gestaltet und könnte somit nochmals für die Endfassung überarbeitet werden.

Danielle Häntschel, 2020/06/26 15:46, 2020/06/26 15:47

Unserer Einschätzung nach ist Tandem 19 auf Platz 1, weil die Analyse sehr übersichtlich ist, da sie unterteilt in einen deskriptiven Teil und einen kritischen-analytischen Teil ist. Daher lässt sich die Analyse gut nachvollziehen und es ist eine eindeutige kritische Hinterfragung der Studie von Bäsler sichtbar. Noch besser könnte man die Analyse gestalten, indem man noch andere forschungsmethodische Literatur heranzieht. 8-)

Saskia Schütze, 2020/06/30 22:02

Tandem 19 erhält von uns den 1. Platz. Es wurde ein wissenschaftlicher Sprachstil benutzt, der dennoch sehr leicht nachvollziehbar ist. Die Analyse wurde äußerst übersichtlich und interessant gestaltet, wodurch bei dem Leser sofort Interesse geweckt wird. In dieser Studienanalyse wurde immer erst im 2. Absatz auf Fremdliteratur (Flick) analysiert. Dies hat uns besonders gefallen, da dadurch eine deutliche Abgrenzung zwischen Bäslers Studie und einem passenden Beleg, in Form von Fremdliteratur, stattfand. Die Analyse ist dadurch leicht verständlich. Außerdem ist der Lesefluss durch diese Strukturierung sehr gut. Die kritische sowie strukturierte Analyse ist unserer Meinung nach Tandem 19 am besten gelungen. Um diese in der Endfassung zu verfeinern, könnte man noch weitere Literatur hinzuziehen und dadurch folgende kritische Punkte wissenschaftlich belegen.

Jasmin Marie Hax, 2020/07/01 10:42

Von uns erhält Tandem 19 den 1. Platz. Der Aufbau, sowie der Schreibstil sind gut verständlich und nachvollziehbar. Zur Analyse wurde verschiedene Fremdliteratur herangezogen, und insgesamt ein wissenschaftlicher Schreibstil verwendet, der außerdem gut zu verstehen ist. Positiv ist der Aufbau der einzelnen Abschnitte, da hier immer zuerst auf der Grundlage von Bäsler analysiert und eingeschätzt wurde und im Anschluss ein Vergleich zu Flick hergestellt wurde. Die Studie wurde auf gute Weise kritisch betrachtet und hinterfragt. Jedoch sollte für die Endfassung beachtet werden, dass das Literaturverzeichnis alphabetisch geordnet und einheitlich gestaltet wird. Außerdem wird hier der Name „Bäsler“ oft zu „Basler“. Insgesamt macht die Analyse einen guten Eindruck und es wurden wichtige Punkte herangezogen, um eine kritische Sichtweise zu ermöglichen.

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