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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem17

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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem17 [2020/09/11 10:55]
michellefeick17 [7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)]
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem17 [2020/11/04 21:41] (aktuell)
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 ==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ==== ==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ====
  
-Mayring ist der Ansicht, dass die sozialwissenschaftliche Methodenlehre die Gütekriterien in zwei Maße einteilt. Zum einen in die Reliabilität (Zuverlässigkeit = „Stabilität und Genauigkeit der Messung sowie der Konstanz der Messbedingungen“ (Friedrichs 1973, S. 102)) und in die Validität (Gültigkeit = „ob das gemessen wird, was gemessen werden sollte“ (Friedrichs 1973, S. 100). Hierbei kann man weiter unterscheiden (Vgl. Mayring, 2015, S.123): + 
- +
-  - 1 Reliabilität +
-a) Re-Test +
-b) Parallel-Test +
-c) Konsistenz (Split-half) +
- +
-  - 2 Validität +
-a) Außenkriterium +
-b) Vorhersagevalidität +
-c) Extremgruppe +
-d) Konstruktvalidität +
- +
-Nach Mayring wurden diese Gütekriterien und ihre Übertragbarkeit auf beispielsweise inhaltsanalytische Forschung kritisch betrachtet:  +
- +
-„Bei Reliabilitätsbestimmungen erscheinen Paralleltestverfahren problematisch, da die Äquivalenz zweier Instrumente bei der Analyse sprachlichen Materials nur sehr selten erweisbar sein dürfte. Auch die Split-half-Methode wird nur selten sinnvoll anzuwenden sein, da der Umfang (...) meist so bestimmt wird, dass in einzelnen Teilen zentrale, das Gesamtergebnis verändernde Ergebnisse auftauchen können. So wird bei inhaltsanalytischen Reliabilitätsbestimmungen (...) so vorgegangen, dass die gesamte Analyse (...) von mehreren Personen durchgeführt wird und die Ergebnisse verglichen werden (Intercoderreliabilität).“ (Mayring, 2015, S.124). +
- +
-Somit hat Bäsler in der vorliegenden Forschungsarbeit an einem Teil die induktive Kategorienbildung von einer weiteren Person vornehmen lassen (Vgl. Bäsler, S.76). Zum Aspekt der Validität hat Bäsler das Außenkriterium gewählt, was bedeutet, dass Untersuchungen, welche in einem engen Zusammenhang stehen, vergleichsweise herangezogen werden (Vgl. Ebd.). +
  
 ==== 8. (Forschung als Diskurs) ==== ==== 8. (Forschung als Diskurs) ====
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 Nach Flick sind bei dem Einstieg in das Untersuchungsfeld vier Probleme zu lösen:  Nach Flick sind bei dem Einstieg in das Untersuchungsfeld vier Probleme zu lösen: 
  
-//1. Zugang zur Institution 2. Zugang zu Einzelpersonen 3. Abklärung von Genehmigungen 4. Frage des Datenschutzes.//(Vgl. Flick, 2009, S.66)+  * 1. Zugang zur Institution  
 +  * 2. Zugang zu Einzelpersonen  
 +  * 3. Abklärung von Genehmigungen  
 +  * 4. Frage des Datenschutzes.(Vgl. Flick, 2009, S.66)
  
 Bei Bäsler erfolgt der Feldzugang, indem sie die sechs Unterfragen beantwortet und eine Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstandes erläutert. Erst auf Grundlage letzterer nähert sie sich dem Thema/Feld intensiv.(Vgl. Bäsler, 2009, S.59ff.) Dabei wählt sie als Forschungsdesign eine Querschnittstudie, da die Befragung einmalig durchgeführt wurde und nicht zu mehreren Zeitpunkten. Kritisch betrachten könnte man den Aspekt, dass die Forscherin sich distanziert, indem sie das Interview über Telefonate (Skype) gestaltet und somit keine persönliche Nähe schafft. Hierbei wird deutlich, dass die Autorin auf das Einnehmen einer Innenperspektive verzichtet, da sie die beiden Universitäten (Medienuni & Vergleichsuni) nicht besucht.(Vgl. Ebd., S.63ff.) Bei Bäsler erfolgt der Feldzugang, indem sie die sechs Unterfragen beantwortet und eine Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstandes erläutert. Erst auf Grundlage letzterer nähert sie sich dem Thema/Feld intensiv.(Vgl. Bäsler, 2009, S.59ff.) Dabei wählt sie als Forschungsdesign eine Querschnittstudie, da die Befragung einmalig durchgeführt wurde und nicht zu mehreren Zeitpunkten. Kritisch betrachten könnte man den Aspekt, dass die Forscherin sich distanziert, indem sie das Interview über Telefonate (Skype) gestaltet und somit keine persönliche Nähe schafft. Hierbei wird deutlich, dass die Autorin auf das Einnehmen einer Innenperspektive verzichtet, da sie die beiden Universitäten (Medienuni & Vergleichsuni) nicht besucht.(Vgl. Ebd., S.63ff.)
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 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
 +Mayring ist der Ansicht, dass die sozialwissenschaftliche Methodenlehre die Gütekriterien in zwei Maße einteilt. Zum einen in die Reliabilität (Zuverlässigkeit = //„Stabilität und Genauigkeit der Messung sowie der Konstanz der Messbedingungen“// (Friedrichs 1973, S. 102)) und zum anderen in die Validität (Gültigkeit = //„ob das gemessen wird, was gemessen werden sollte“// (Friedrichs 1973, S. 100). Hierbei kann man weiter unterscheiden (Vgl. Mayring, 2015, S.123):
  
 +1. Reliabilität
 +  * a) Re-Test
 +  * b) Parallel-Test
 +  * c) Konsistenz (Split-half)
 +
 +2. Validität
 +  * a) Außenkriterium
 +  * b) Vorhersagevalidität
 +  * c) Extremgruppe
 +  * d) Konstruktvalidität
 +
 +Nach Mayring wurden diese Gütekriterien und ihre Übertragbarkeit auf beispielsweise inhaltsanalytische Forschung kritisch betrachtet: 
 +
 +//„Bei Reliabilitätsbestimmungen erscheinen Paralleltestverfahren problematisch, da die Äquivalenz zweier Instrumente bei der Analyse sprachlichen Materials nur sehr selten erweisbar sein dürfte. Auch die Split-half-Methode wird nur selten sinnvoll anzuwenden sein, da der Umfang (...) meist so bestimmt wird, dass in einzelnen Teilen zentrale, das Gesamtergebnis verändernde Ergebnisse auftauchen können. So wird bei inhaltsanalytischen Reliabilitätsbestimmungen (...) so vorgegangen, dass die gesamte Analyse (...) von mehreren Personen durchgeführt wird und die Ergebnisse verglichen werden (Intercoderreliabilität).“// (Mayring, 2015, S.124).
 +
 +Somit hat Bäsler in der vorliegenden Forschungsarbeit an einem Teil die induktive Kategorienbildung von einer weiteren Person vornehmen lassen (Vgl. Bäsler, 2009, S.76). Zum Aspekt der Validität hat Bäsler das Außenkriterium gewählt, was bedeutet, dass Untersuchungen, welche in einem engen Zusammenhang stehen, vergleichsweise herangezogen werden (Vgl. Ebd.).
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
  
 +Die Autorin gibt den Befragten keinerlei Rückmeldung zu den Ergebnissen. Nach Flick könnte eine Rückmeldung auf drei unterschiedlichen Wegen geschehen:
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 +  - Einholen der Zustimmung zur Wiedergabe der Aussagen
 +  - Rückmeldung der Interpretation
 +  - Nach Abschluss der Forschungsarbeit (Vgl. Flick, 2009, S.170; Vgl. Tandem 06, 2019).
 +
 +Bäsler strebt jedoch eine Veränderung der Lehrerbildung an (Vgl. Tandem 06, 2019), was in der Dissertation an dem Punkt: Implikationen für die Lehrkräftebildung deutlich wird (Vgl. Bäsler, 2009, S.101). 
  
 ==== 9. Sonstiges ==== ==== 9. Sonstiges ====
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 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
   * Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin, 2009.   * Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin, 2009.
-  * Flick, Uwe et al.: Handbuch Qualitative Sozialforschung, 2.Auflage, Weinheim: Beltz Verlagsgruppe, 1995. +  * Flick, Uwe et al.: Handbuch Qualitative Sozialforschung, 2.Auflage, Weinheim: Beltz Verlagsgruppe, 1995. 
 +  * Flick, Uwe: Sozialforschung: Methoden und Anwendungen; ein Überblick für die BA-Studiengänge, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt-Taschenbuch-Verlag, 2009.  
   * Flick, Uwe: Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: ein Überblick für die BA-Studiengänge, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2016.   * Flick, Uwe: Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: ein Überblick für die BA-Studiengänge, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2016.
   * Hug, Theo et al.: Empirisch forschen: die Planung und Umsetzung von Projekten im Studium, 2. Auflage, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2015.   * Hug, Theo et al.: Empirisch forschen: die Planung und Umsetzung von Projekten im Studium, 2. Auflage, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2015.
   * Kromrey, Helmut; Roose, Jochen; Strübling, Jörg: Empirische Sozialforschung: Modelle und Methoden der standardisierten Datenerhebung und Datenauswertung mit Annotationen aus qualitativ-interpretativer Perspektive, 13.Auflage, Stuttgart: UTB, 2016.   * Kromrey, Helmut; Roose, Jochen; Strübling, Jörg: Empirische Sozialforschung: Modelle und Methoden der standardisierten Datenerhebung und Datenauswertung mit Annotationen aus qualitativ-interpretativer Perspektive, 13.Auflage, Stuttgart: UTB, 2016.
-  * Mayring, Philipp: Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz, 2016. +  * Mayring, Philipp: Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz, 2016
 +  * Mayring, Philipp: Qualitative Inhaltsanalyse: Grundlagen und Technicken, 12. Auflage, Weinheim: Beltz Verlagsgruppe, 2015
  
  
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