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Tandem 17

  • Tandempartner 1: Feick, Michelle
  • Tandempartner 2: Häntschel, Danielle

Entwurfsfassung

1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Der Forschungsausschnitt beinhaltet die Deskription der Lebenswelt, speziell des medialen Habitus und sozialem Miteinander. Bäsler beschreibt, dass wir uns in einer digitalisierten Welt befinden, wobei dieser Prozess sich in vielen Lebensbereichen kenntlich macht. Die Autorin geht hierbei noch tiefer in die Materie, da sie speziell die Lehrkräfte anspricht, welche einen entscheidenden Beitrag zu dem Thema Medien im Unterricht leisten.(1)Zudem spricht sie das Problem an, dass kein Erfolg an deutschen Schulen nachzuweisen ist, obwohl sich ihrer Meinung nach viel bemüht wird.(2)In ihrer Dissertation gibt es zwei grundlegende Fragestellungen:(3)

1.„Ob und inwiefern bedingen die universitären medienpädagogische Ausbildung und der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden einander? 2.Kann die universitäre Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus der Lehramtsstudierenden beitragen? Und wenn ja, lassen sich günstige und ungünstige Faktoren für die Entwicklung des medialen Habitus während der Ausbildung benennen?“(4)

Flick ist der Ansicht, dass die entscheidende Qualität von Fragestellungen in der Spezifität und Fokussierung verankert sind. So sollen letztere eindeutig, zielgerichtet formuliert sein und eine strikte Struktur aufweisen, was oder wer befragt oder beobachtet wird. Im Gegensatz dazu legt der Autor fest, dass Fragestellungen auch verdeutlichen sollten, welche Aspekte ausgeschlossen werden müssen.(5)Auffallend ist bei der vorliegenden Forschungsarbeit, dass bei Bäsler zwar die Rede von deutschen Schulen ist, in der Forschungsfrage jedoch kein Wort darüber verloren wird. Theo Hug et al. beschreiben eine gute Fragestellung ähnlich wie Flick, wobei die Autor*innen auch den Aspekt der Präzision ansprechen, welchen Bäsler nicht einhält.(6)Ferner davon werden für die Beantwortung zuletzt genannter Fragestellungen sechs weitere Unterfragestellungen benötigt:(7)

1.„Welche Rolle spielen Medien im Studium der Lehramtsstudierenden? 2.Welche Rolle spielt Medienbildung im Studium der Lehramtsstudierenden? 3.Wie bewerten Lehramtsstudierende das Thema Medienbildung? 4.Wie bewerten Lehramtsstudierende das Thema schulische Medienerziehung? 5.Welcher mediale Habitus lässt sich bei den Lehramtsstudierenden feststellen? 6.Welche medienbezogenen Vorstellungen prägen den Habitus?“(8)

Nach Flick sollte die Frage nach gewissen Quellen für das Forschungsinteresse nachvollziehbar sein. Hierbei nennt Flick aktuelle oder persönliche Erfahrungen oder auch politische und gesellschaftliche Probleme, worauf sich auch Bäsler konzentriert.(9)Ferner davon sieht Bäsler eine Lücke in diesem Forschungsbereich, denn laut ihr haben keine der aufgeführten Studien in ihrer Dissertation den Aspekt beachtet, ob und inwiefern sich der mediale Habitus von Student*innen des Lehramtsbereich durch die Ausbildung bedingt. Dadurch hat sie sich das Ziel gesetzt diese Lücke durch ihre Forschungsarbeit etwas zu schließen.(10)Zusätzlich handelt es sich bei der vorliegenden Forschungsarbeit um eine Querschnittstudie und um eine Vergleichsstudie, da Bäsler eine einmalige Befragung durchführt und zudem fünf Studien miteinander vergleicht.(11)

(1)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin, 2009, S.6. (2)Vgl. Ebd. (3)Vgl. Ebd., Seite 59. (4)Ebd. (5)Vgl. Flick, Uwe: Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: ein Überblick für die BA-Studiengänge, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2016, S.39. (6)Vgl. Hug, Theo et al.: Empirisch forschen: die Planung und Umsetzung von Projekten im Studium, 2. Auflage, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2015, S.57. (7)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.59f. (8)Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.59f. (9)Vgl. Flick, Uwe: Sozialforschung, a.a.O., S.33-35. (10)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.23. (11)Vgl. Ebd. (siehe Kapitel I Theoretischer Rahmen und Fragestellung und II Methode).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Nach Flick sind bei dem Einstieg in das Untersuchungsfeld vier Probleme zu lösen:

1. Zugang zur Institution 2. Zugang zu Einzelpersonen 3. Abklärung von Genehmigungen 4. Frage des Datenschutzes.(12)

Bei Bäsler erfolgt der Feldzugang, indem sie die sechs Unterfragen beantwortet und eine Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstandes erläutert. Erst auf Grundlage letzterer nähert sie sich dem Thema/Feld intensiv.(13) Dabei wählt sie als Forschungsdesign eine Querschnittstudie, da die Befragung einmalig durchgeführt wurde und nicht zu mehreren Zeitpunkten. Kritisch betrachten könnte man den Aspekt, dass die Forscherin sich distanziert, indem sie das Interview über Telefonate (Skype) gestaltet und somit keine persönliche Nähe schafft. Hierbei wird deutlich, dass die Autorin auf das Einnehmen einer Innenperspektive verzichtet, da sie die beiden Universitäten (Medienuni & Vergleichsuni) nicht besucht.(14)

(12)Flick, U. (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. S. 66. (13)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.59ff. (14)Vgl. Ebd. S.63ff.

4. Erhebugsverfahren

Die Datenerhebung erfolgt bei Bäsler über Personen und verbale Daten via Skype. Die Autorin wählt ein qualitatives Forschungsdesign mit dem dazugehörigen hypothesengenerierendem Verfahren. Zudem ist die Rede von einem halb-offenen Leitfadeninterview, wobei sich Bäsler an Mayring (2010) orientiert.(15) Bei dem Interview wird ein interpretatives Verfahren angewandt, wobei die Strukturierung durch die Forscherin selbst erfolgt, jedoch wird die Verschriftlichung über externe Hilfskräfte gewährleistet, welche nicht mehr der Studie vertraut waren.(16) Das Verfahren scheint sehr aufwendig zu sein, da die Interviews durch die „gewollte Dynamik“ und offene Herangehensweise bei der Auswertung keinen chronologischen Aufbau haben. Kritisch betrachten könnte man hierbei, dass Bäsler das wichtigste Mittel qualitativ-interpretativer Forschung nicht beachtet, nämlich der/die Forschende selbst. Kromrey spricht hierbei an, dass ihre Fähigkeiten, also eine intensive und vertrauensvolle Gegebenheit mit den Befragten zu schaffen im Vordergrund steht (Empathie).(17)Ein strukturierter gleichbleibender Prozess der Befragung wäre hier eventuell geeigneter gewesen(18), da die Auswertung somit schneller erfolgen kann. Nach Kromrey steht in der qualitativ-interpretativen Forschung das detaillierte und umfassende Fallverständnis im Vordergrund(19), was auch bei Bäsler der Fall ist.

(15)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.61f. (16)Vgl. Ebd., S.67. (17)Vgl. Kromrey, Helmut; Roose, Jochen; Strübling, Jörg: Empirische Sozialforschung: Modelle und Methoden der standardisierten Datenerhebung und Datenauswertung mit Annotationen aus qualitativ-interpretativer Perspektive, 13.Auflage, Stuttgart: UTB, 2016, S.247. (18)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.64. (19)Vgl. Kromrey, Helmut: Empirische Sozialforschung, a.a.O., S.247.

5. Fixierung der Daten

Die Audioaufzeichnung wurden zum einen per Skype (mp3-Format) und zum anderen per Telefon (amr-Format) gesammelt und anschließend von verschiedenen “externen, nicht-projektbezogenen Personen“ mit einem f4 Programm transkribiert. Im Anschluss daran wurde direkt die Auswertung vorgenommen. Des Weiteren kann man zu dem Transkriptionsverfahren sagen, dass Sprechpausen und Überlappungen nicht in der Endfassung vorzufinden sind, jedoch lachende oder sonstige lautmalerische Aussagen. Somit entstanden letztendlich 8-13 Seiten Auswertungsmaterial.(20)Flick führt hierbei kritisch an, dass eine Präsenz von sogenannten „mitlaufenden Geräten“ oder allein das Wissen über ihr Vorhandensein die ,Natürlichkeit‘ der Situation bzw. des Gesprächs beeinflusst werden könnte.(21)

(20)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.67 (21)Vgl. Flick, Uwe et al.: Handbuch Qualitative Sozialforschung, 2.Auflage, Weinheim: Beltz Verlagsgruppe, 1995, S.161.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Zur Datenauswertung hat Bäsler die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring genommen, welche aber nicht zwingend zu den gewünschten Ergebnissen führt, sich aber hervorragend für Interviewmaterial eignet.(22)Der Vorteil der Methode ist die systematische Einfachheit, da sie sich in Schritte aufteilt, eingegliedert in Kategorien. In dem Modell nach Mayring gibt es zwei grundlegende Codes: die Hauptkategorien (Codes) und die Unterkategorien (Subcodes).(23)Ausgehend davon werden einzelne Textpassagen letzteren zugeordnet.(24)Die Methode scheint für die Menge des Materials angemessen, da viel Material in kurzer Zeit eingeteilt werden kann. Die Auswertung ist durch Anhang des Kodierleitfadens transparent(25) und das Material konnte durch diese Vorgehensweise auf drei Seiten verkürzt werden. Ferner davon wurde für die vorliegende Forschungsarbeit eine spezielle computergestütze Auswertung angewendet, wobei Bäsler sich hier an die sieben Schritte von Kuckartz anlehnt.(26) Positiv kann man hierbei bewerten, dass durch die streng vorgegebenen Codes die Einteilung des Materials nachvollziehbar und sorgfältig erfolgt. Des Weiteren gewährleistet die ständige Verfügbarkeit der Codes das Vorhandensein eines roten Fadens. Kritisch betrachten muss man hierbei jedoch, dass trotz aller Sorgfalt der Verlust von Textpassagen und somit auch von eventuell wichtigem Material vorkommen kann.

(22)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.68ff. (23)Vgl. Mayring, Philipp: Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz, 2016, S. 118ff. (24)Vgl. Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien, a.a.O., S.78ff. (25)Vgl. Ebd., S.222ff. (26)Vgl. Ebd., S.69.

7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)

8. (Forschung als Diskurs)

9. (Sonstiges)

Literatur

  • Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin, 2009.
  • Flick, Uwe et al.: Handbuch Qualitative Sozialforschung, 2.Auflage, Weinheim: Beltz Verlagsgruppe, 1995.
  • Flick, Uwe: Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: ein Überblick für die BA-Studiengänge, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2016.
  • Hug, Theo et al.: Empirisch forschen: die Planung und Umsetzung von Projekten im Studium, 2. Auflage, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2015.
  • Kromrey, Helmut; Roose, Jochen; Strübling, Jörg: Empirische Sozialforschung: Modelle und Methoden der standardisierten Datenerhebung und Datenauswertung mit Annotationen aus qualitativ-interpretativer Perspektive, 13.Auflage, Stuttgart: UTB, 2016.
  • Mayring, Philipp: Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz, 2016.

Überarbeitete Endfassung

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

Die Dissertation von Sue-Ann Bäsler aus dem Jahr 2009 mit dem Titel: „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“, befasst sich mit dem derzeitigen Stand der Lehrer*innen mit dem Fokus auf Medien. Dabei stützt sich Bäsler auf das Habituskonzept von Pierre Bourdieu (Vgl. Bäsler, 2009, S.9.). In dieser Arbeit untersucht die Autorin anhand verschiedener Theorien/Studien:

  • Biermann (2009) (Vgl. Bäsler, 2009, S.11).
  • Kommer (2010) (Vgl. Ebd., S.12).
  • Mutsch (2012) (Vgl. Ebd., S.14).
  • Grubesic (2013) (Vgl. Ebd., S.15).
  • Henrichwark (2009) (Vgl. Ebd., S.16).

die Logik bzw. die Zusammenhänge zwischen den zuvor genannten Aspekten, um die Forschungsfrage zu beantworten. Ferner davon erklärt Bäsler, dass ihre Forschung auf den Modellen von Blömeke (2000) und Kommer & Biermann (2012) beruhen (Vgl. Ebd., S.9). Des Weiteren gibt es in ihrer Arbeit viele explizite Hypothesen (Vgl. Ebd., S.52, 181, 192,…). Ziel des Theorie-Gegenstand-Verhältnisses ist es herauszufinden, ob die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz in der Universität zur Entwicklung des medialen Habitus beitragen könne (Vgl. Ebd., S.59.

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Der Forschungsausschnitt beinhaltet die Deskription der Lebenswelt, speziell des medialen Habitus und sozialem Miteinander. Bäsler beschreibt, dass wir uns in einer digitalisierten Welt befinden, wobei dieser Prozess sich in vielen Lebensbereichen kenntlich macht. Die Autorin geht hierbei noch tiefer in die Materie, da sie speziell die Lehrkräfte anspricht, welche einen entscheidenden Beitrag zu dem Thema Medien im Unterricht leisten (Vgl. Bäsler, 2009, S.6.) Zudem spricht sie das Problem an, dass kein Erfolg an deutschen Schulen nachzuweisen ist, obwohl sich ihrer Meinung nach viel bemüht wird (Vgl. Ebd.). In ihrer Dissertation gibt es zwei grundlegende Fragestellungen (Vgl. Ebd., S.59):

1.„Ob und inwiefern bedingen die universitären medienpädagogische Ausbildung und der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden einander? 2.Kann die universitäre Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus der Lehramtsstudierenden beitragen? Und wenn ja, lassen sich günstige und ungünstige Faktoren für die Entwicklung des medialen Habitus während der Ausbildung benennen?“ (Ebd.)

Flick ist der Ansicht, dass die entscheidende Qualität von Fragestellungen in der Spezifität und Fokussierung verankert sind. So sollen letztere eindeutig, zielgerichtet formuliert sein und eine strikte Struktur aufweisen, was oder wer befragt oder beobachtet wird. Im Gegensatz dazu legt der Autor fest, dass Fragestellungen auch verdeutlichen sollten, welche Aspekte ausgeschlossen werden müssen (Vgl. Flick, 2016, S.39). Auffallend ist bei der vorliegenden Forschungsarbeit, dass bei Bäsler zwar die Rede von deutschen Schulen ist, in der Forschungsfrage jedoch kein Wort darüber verloren wird. Theo Hug et al. beschreiben eine gute Fragestellung ähnlich wie Flick, wobei die Autor*innen auch den Aspekt der Präzision ansprechen, welchen Bäsler nicht einhält (Vgl. Hug et al., 2015, S.57). Ferner davon werden für die Beantwortung zuletzt genannter Fragestellungen sechs weitere Unterfragestellungen benötigt (Vgl. Bäsler, 2009, S.59f.):

1.„Welche Rolle spielen Medien im Studium der Lehramtsstudierenden? 2.Welche Rolle spielt Medienbildung im Studium der Lehramtsstudierenden? 3.Wie bewerten Lehramtsstudierende das Thema Medienbildung? 4.Wie bewerten Lehramtsstudierende das Thema schulische Medienerziehung? 5.Welcher mediale Habitus lässt sich bei den Lehramtsstudierenden feststellen? 6.Welche medienbezogenen Vorstellungen prägen den Habitus?“(Ebd.)

Nach Flick sollte die Frage nach gewissen Quellen für das Forschungsinteresse nachvollziehbar sein. Hierbei nennt Flick aktuelle oder persönliche Erfahrungen oder auch politische und gesellschaftliche Probleme, worauf sich auch Bäsler konzentriert (Vgl. Flick, 2016, S.33ff). Ferner davon sieht Bäsler eine Lücke in diesem Forschungsbereich, denn laut ihr haben keine der aufgeführten Studien in ihrer Dissertation den Aspekt beachtet, ob und inwiefern sich der mediale Habitus von Student*innen des Lehramtsbereich durch die Ausbildung bedingt. Dadurch hat sie sich das Ziel gesetzt diese Lücke durch ihre Forschungsarbeit etwas zu schließen (Vgl. Bäsler, 2009, S.23). Zusätzlich handelt es sich bei der vorliegenden Forschungsarbeit um eine Querschnittstudie und um eine Vergleichsstudie, da Bäsler eine einmalige Befragung durchführt und zudem fünf Studien miteinander vergleicht.(Vgl. Ebd. siehe Kapitel I Theoretischer Rahmen und Fragestellung und II Methode).

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Nach Flick sind bei dem Einstieg in das Untersuchungsfeld vier Probleme zu lösen:

1. Zugang zur Institution 2. Zugang zu Einzelpersonen 3. Abklärung von Genehmigungen 4. Frage des Datenschutzes.(Vgl. Flick, 2009, S.66)

Bei Bäsler erfolgt der Feldzugang, indem sie die sechs Unterfragen beantwortet und eine Zusammenfassung des bisherigen Forschungsstandes erläutert. Erst auf Grundlage letzterer nähert sie sich dem Thema/Feld intensiv.(Vgl. Bäsler, 2009, S.59ff.) Dabei wählt sie als Forschungsdesign eine Querschnittstudie, da die Befragung einmalig durchgeführt wurde und nicht zu mehreren Zeitpunkten. Kritisch betrachten könnte man den Aspekt, dass die Forscherin sich distanziert, indem sie das Interview über Telefonate (Skype) gestaltet und somit keine persönliche Nähe schafft. Hierbei wird deutlich, dass die Autorin auf das Einnehmen einer Innenperspektive verzichtet, da sie die beiden Universitäten (Medienuni & Vergleichsuni) nicht besucht.(Vgl. Ebd., S.63ff.)

4. Erhebugsverfahren

Die Datenerhebung erfolgt bei Bäsler über Personen und verbale Daten via Skype. Die Autorin wählt ein qualitatives Forschungsdesign mit dem dazugehörigen hypothesengenerierendem Verfahren. Zudem ist die Rede von einem halb-offenen Leitfadeninterview, wobei sich Bäsler an Mayring (2010) orientiert (Vgl. Bäsler, 2009, S.61f.). Bei dem Interview wird ein interpretatives Verfahren angewandt, wobei die Strukturierung durch die Forscherin selbst erfolgt, jedoch wird die Verschriftlichung über externe Hilfskräfte gewährleistet, welche nicht mehr der Studie vertraut waren (Vgl. Ebd., S.67). Das Verfahren scheint sehr aufwendig zu sein, da die Interviews durch die „gewollte Dynamik“ und offene Herangehensweise bei der Auswertung keinen chronologischen Aufbau haben. Kritisch betrachten könnte man hierbei, dass Bäsler das wichtigste Mittel qualitativ-interpretativer Forschung nicht beachtet, nämlich der/die Forschende selbst. Kromrey spricht hierbei an, dass ihre Fähigkeiten, also eine intensive und vertrauensvolle Gegebenheit mit den Befragten zu schaffen im Vordergrund steht (Empathie) (Vgl. Kromrey et al., 2016, S.247). Ein strukturierter gleichbleibender Prozess der Befragung wäre hier eventuell geeigneter gewesen (Vgl. Bäsler, 2009, S.64), da die Auswertung somit schneller erfolgen kann. Nach Kromrey steht in der qualitativ-interpretativen Forschung das detaillierte und umfassende Fallverständnis im Vordergrund (Vgl. Kromrey, 2016, S.247), was auch bei Bäsler der Fall ist.

5. Fixierung der Daten

Die Audioaufzeichnung wurden zum einen per Skype (mp3-Format) und zum anderen per Telefon (amr-Format) gesammelt und anschließend von verschiedenen “externen, nicht-projektbezogenen Personen“ mit einem f4 Programm transkribiert. Im Anschluss daran wurde direkt die Auswertung vorgenommen. Des Weiteren kann man zu dem Transkriptionsverfahren sagen, dass Sprechpausen und Überlappungen nicht in der Endfassung vorzufinden sind, jedoch lachende oder sonstige lautmalerische Aussagen. Somit entstanden letztendlich 8-13 Seiten Auswertungsmaterial (Vgl. Bäsler, 2009. S.67). Flick führt hierbei kritisch an, dass eine Präsenz von sogenannten „mitlaufenden Geräten“ oder allein das Wissen über ihr Vorhandensein die ,Natürlichkeit‘ der Situation bzw. des Gesprächs beeinflusst werden könnte (Vgl. Flick, 1995, S.161).

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Zur Datenauswertung hat Bäsler die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring genommen, welche aber nicht zwingend zu den gewünschten Ergebnissen führt, sich aber hervorragend für Interviewmaterial eignet (Vgl. Bäsler, 2009, S.68ff.). Der Vorteil der Methode ist die systematische Einfachheit, da sie sich in Schritte aufteilt, eingegliedert in Kategorien. In dem Modell nach Mayring gibt es zwei grundlegende Codes: die Hauptkategorien (Codes) und die Unterkategorien (Subcodes) (Vgl. Mayring, 2016, S.118ff.). Ausgehend davon werden einzelne Textpassagen letzteren zugeordnet (Vgl. Bäsler, 2009, S.78ff.). Die Methode scheint für die Menge des Materials angemessen, da viel Material in kurzer Zeit eingeteilt werden kann. Die Auswertung ist durch Anhang des Kodierleitfadens transparent(Vgl. Ebd., S.222ff.) und das Material konnte durch diese Vorgehensweise auf drei Seiten verkürzt werden. Ferner davon wurde für die vorliegende Forschungsarbeit eine spezielle computergestütze Auswertung angewendet, wobei Bäsler sich hier an die sieben Schritte von Kuckartz anlehnt (Vgl. Ebd., S.69) Positiv kann man hierbei bewerten, dass durch die streng vorgegebenen Codes die Einteilung des Materials nachvollziehbar und sorgfältig erfolgt. Des Weiteren gewährleistet die ständige Verfügbarkeit der Codes das Vorhandensein eines roten Fadens. Kritisch betrachten muss man hierbei jedoch, dass trotz aller Sorgfalt der Verlust von Textpassagen und somit auch von eventuell wichtigem Material vorkommen kann.

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

8. Forschung als Diskurs

9. Sonstiges

Literatur

  • Bäsler, Sue-Ann: Lernen und Lehren mit Medien und über Medien. Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin, 2009.
  • Flick, Uwe et al.: Handbuch Qualitative Sozialforschung, 2.Auflage, Weinheim: Beltz Verlagsgruppe, 1995.
  • Flick, Uwe: Sozialforschung: Methoden und Anwendungen: ein Überblick für die BA-Studiengänge, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 2016.
  • Hug, Theo et al.: Empirisch forschen: die Planung und Umsetzung von Projekten im Studium, 2. Auflage, Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH, 2015.
  • Kromrey, Helmut; Roose, Jochen; Strübling, Jörg: Empirische Sozialforschung: Modelle und Methoden der standardisierten Datenerhebung und Datenauswertung mit Annotationen aus qualitativ-interpretativer Perspektive, 13.Auflage, Stuttgart: UTB, 2016.
  • Mayring, Philipp: Einführung in die qualitative Sozialforschung: eine Anleitung zu qualitativem Denken, 6. Auflage, Weinheim; Basel: Beltz, 2016.

Kommentare

Diskussion

Cindy Stenger, 2020/06/25 14:20, 2020/06/25 14:21

Tandem 17 bekommt von uns den 3. Platz. Es wird zu Beginn direkt Bezug auf die Problematik und die Relevanz der zugrundeliegenden Studie genommen. Die vorgegeben Kriterien wurden erfüllt und mithilfe guter, qualitativ hochwertiger Literatur ausgearbeitet. Stellenweise gelang es nicht, einen durchgehenden wissenschaftlichen Sprachstil bei zu behalten. Die beiden hervorgehobenen Zitate verdeutlichen das Thema, um welches es in der Analyse geht. Allerdings wirkt die Ausarbeitung im Zusammenhang mit der gewählten Methode der Literaturverweise unserer Ansicht nach leider insgesamt etwas unübersichtlich. Dies könnte für die Endfassung nochmals überdacht werden. Hervorzuheben ist der Punk „Auswertung und Interpretation“. Dieser ist gut gelungen und ausführlich ausgearbeitet.

Saskia Schütze, 2020/06/30 22:07

Wir bewerten Tandem 17 mit dem 3. Platz. Die Literaturnachweise wirken auf uns als Leser unübersichtlich und schwer nachvollziehbar. Dadurch wird der Lesefluss bei dieser Studienanalyse leider gestört. Um dies in der Endfassung zu verbessern, sollte auf eine einheitliche, möglichst präzise und kurze, Zitierweise geachtet werden. Positiv ist jedoch zu bewerten, dass das Tandem viel verschiedene Literatur hinzugezogen hat und das Literaturverzeichnis dementsprechend ebenfalls sehr einheitlich und übersichtlich gestaltet wurde. Es wurde äußerst wissenschaftlich gearbeitet und konstruktiv kritisiert sowie analysiert. Die Zitate in Punkt 2 „Fragestellung und Forschungsperspektive“ führen gut in das Thema ein. Insgesamt wurde, mit Hilfe von viel verschiedener Fremdliteratur, sehr ausführlich gearbeitet.

Jasmin Marie Hax, 2020/07/01 11:47

Für uns steht das Tandem 17 auf dem 4. Platz. Positiv zu erwähnen ist, dass das Tandem in sehr guter ausführlicher Weise unter Abschnitt 6 „Auswertungsverfahren und Interpretation“ gearbeitet hat. Auch die Einführung und Darstellung der Relevanz des Themas in Abschnitt 2 „Fragestellung und Forschungsperspektive“ ist gut gelungen. Der Schreibstil ist wissenschaftlich gehalten und die Struktur der einzelnen Abschnitte mit Hilfe von Absätzen übersichtlich gestaltet. Es wurde auf viel verschiedene Fremdliteratur Bezug genommen. Jedoch ist die Umsetzung der Literaturangaben im Text für uns nicht gut gelungen. Es fällt schwer die Angaben zu verstehen und zu überblicken. Das Lesen der Analyse wird hierdurch deutlich erschwert. In der Endfassung sollte das Tandem versuchen eine bessere Einbindung der Literaturangaben im Text zu schaffen, damit die Analyse insgesamt für den Leser besser zu verstehen ist.

Jennifer Wright , 2020/07/03 21:05, 2020/07/03 21:20

Tandem 17 erhält von uns den 2. Platz, da ausführlich gearbeitet wurde. Besonders gefallen haben uns die Zitate, um dem Leser noch einmal die Möglichkeit des unmittelbaren Literatureinblicks zu geben. Ein wissenschaftlicher Sprachstil ist meistens gegeben und die Problematik wurde erkannt, sowie gut analysiert. Tandem 17 verwendete darüber hinaus Fremdliteratur, was durchaus positiv zu bemerken ist. Ebenso ist das Literaturverzeichnis alphabetisch geordnet. Jedoch wird man im Lesefluss, durch die im Text angegeben Literatur, gestört. Vielleicht könnte Tandem 17 in der Endfassung die Zahlen in den Klammern weglassen und einen kurzen Verweis hinter dem Zitat geben, wie z.B. ( vgl. Bäsler, 2009, Seite).

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