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Tandem 16

  • Tandempartner 1: Jasmin Marie Hax
  • Tandempartner 2: Marlena Czudecka

Entwurfsfassung

1. Zusammenhang von Theorie und Gegenstand

Die uns zugrunde liegende Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“ von Sue-Ann Bäsler aus dem Jahre 2019 soll im Folgenden analysiert werden. Die Studie beschäftigt sich mit dem Verhältnis von medienpädagogischer Ausbildung und dem medialen Habitus. Es wird geforscht in wiefern sich die universitäre Ausbildung angehender Lehrkräfte und der individuelle mediale Habitus gegenseitig bedingen (vgl. Bäsler 2019: S.59). Obwohl in den letzten Jahren an den deutschen Schulen eine Entwicklung hinsichtlich der Medienbildung zu erkennen ist, sowohl in dem Bereich der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, als auch in Bezug auf die technische Ausstattung der Schulen, gibt es dennoch weitere Optimierungsmöglichkeiten (vgl. Bäsler 2019: S.6).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Sue-Ann Bäsler formuliert in ihrer Forschungsarbeit zwei grundsätzliche Fragen. Einerseits soll geklärt werden, inwiefern sich universitäre Medien pädagogischer Ausbildung und der mediale Habitus angehender Lehrkräfte gegenseitig bedingen. Außerdem untersucht sie, ob die universitäre medienpädagogische Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus der Lehramtsstunden beiträgt (vgl. Bäsler 2019: S.59). Die Untersuchung zielt auf die Beantwortung dieser beiden Forschungsfragen und greift eine gesellschaftlich relevante Problemstellung auf.

Sue-Ann Bäsler nutzt die Form qualitativer Forschung. Laut Flick steht bei dieser Forschung weniger die Überprüfung von bestehenden Theorien, sondern viel mehr die Ausarbeitung neuer Hypothesen im Fokus (vgl. Flick 2009: S.29). Hierbei sollten Fragestellungen eindeutig und zielgerichtet formuliert sein. Außerdem, so Flick, können in einer Studie auch mehrere Unterfragestellungen formuliert werden (vgl. Flick 2009: S.39). Auch Bäsler nutzt diese Strategie, um die Forschungsfrage zu strukturieren (vgl. Bäsler 2019: S.59f.). Die Fragestellung dieser Forschungsarbeit betrachtet die medienpädagogische Ausbildung in der Lehrerbildung insgesamt, jedoch geht kein Unterschied der verschiedenen Bereiche (Elementarstufe, Sek I./II., etc.) hervor. Durch die relativ offen formulierte Fragestellung wird nicht deutlich, dass sich die Forschungsarbeit ausschließlich mit der Deutschen Lehrerausbildung beschäftigt.

3. Annäherung an das Forschungsfeld

Der Feldzugang erfolgt bei Bäsler mit Hilfe sechs formulierter Forschungsfragen, die der eigentlichen Fragestellung unterliegen. Diese Forschungsfragen sollen Aufschluss über die Medienbildung im Lehramtsstudium und die Rolle der Medien geben. Des Weiteren soll anhand der Fragen geklärt werden, wie die Lehramtsstudierenden zu den Themen Medienbildung und Medienerziehung stehen. Auch der mediale Habitus steht im Fokus der Forschungsfragen (vgl. Bäsler 2019: S.59 f.). Auf Grundlage dessen entwickelt Bäsler einen Interviewleitfaden, der einen dynamischen Ablauf, sowie eine offene Befragung der Studierenden sicherstellen soll. Die Struktur der Daten ergibt sich dabei durch den individuellen Gesprächsverlauf. So kann angenommen werden, dass eine sukzessive Einnahme der Innenperspektive (vgl. Flick 1995: S.155) erfolgt. Nach mehrmaliger Erprobung entwickelt sich der Fokus des Interviewleitfadens schlussendlich zu vier zentralen Fragen, sowie einer These (Bäsler 2019: S.64). Als Befragungsmethode zieht Bäsler das Telefoninterview heran. Dieses stellt allerdings eine gewisse Distanz zwischen Forscherin und Beforschten dar, da kein persönlicher Kontakt bzw. Kennenlernen, stattfindet. Auch die Teilnahme der Forscherin am Universitären Alltag und Tagesablauf der Studierenden bleibt auf diese Weise aus.

4. Datenerhebung

Zur Sammlung der Daten wählt Bäsler das halb-offene Leitfadeninterview (vgl. Bäsler 2019: S.62), wobei sie mit verbalen Daten arbeitet. Dabei bezieht sie sich unter anderem auf die Studie zum medialen Habitus von Kommer und Biermann (2012), sowie auf die Studie zur medienpädagogischen Kompetenz von Blömeke (2003) (vgl. Bäsler 2019: S.60). Die angewandte Methode einer Interviewsituation stellt hierbei ein nicht standardisiertes Befragungsverfahren dar, welches Flexibilität zulässt. So werden in den verschiedenen Interviews die Fragen nicht immer in der gleichen Abfolge gestellt. Die/Der Befragte hat hier die Möglichkeit die Struktur des Interviews mit zu formen. Nach Flick handelt es sich in diesem Fall um ein rekonstruktives Verfahren des Leitfadeninterviews. Die/der Forschende hat die Aufgabe für eine dynamische Entwicklung der Befragung zu sorgen, bei der sie/er sich dennoch stets an dem eigenen Leitfaden orientiert (vgl. Flick 1995: S.158).

5. Datenfixierung

Um die Daten, die Bäsler mithilfe von Skype- und Telefoninterviews erhoben hat, zu fixieren, wurden diese im mp3- Format aufbereitet. Die Erstellung der Transkripte wurde, von nicht projektbezogenen externen Helfern, vorgenommen. Hierbei entstand Datenmaterial von 8-13 Seiten pro Interview (vgl. Bäsler 2019: S. 67). Um die Daten anschließend auszuwerten, orientiert sich die Autorin an der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring (2010). Dieser moderne Form der Aufzeichnung generiert zum einen Flexibilität, zum anderen aber auch einen gewissen Anonymitätsverlust der Befragten, so Flick. Auch die Natürlichkeit einer Situation könne durch diese Art von Datenerhebung negativ beeinflusst werden (vgl. Flick 1995: S.160 f.).

6. Dateninterpretation

Die Autorin hat für die Interpretation der Daten eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayering verwendet. Vor allem für die systematische und intersubjektive Ordnung großer Datenmengen ist diese Methode angemessen (vgl. Mayering/Hurst 2005: S.436). Bäsler arbeitet hierbei mit der induktiven Kategoriegewinnung (vgl. Bäsler 2019: S. 68). Anhand dieses Vorgehens werden neben Hauptkategorien auch Subkategorien gebildet und schließlich das Interviewmaterial den Kategorien zugeordnet. Wann ein Textausschnitt zu einer Kategorie zugeordnet wird, formuliert der Kodierleitfaden (vgl. Mayering 2010: S. 69). Anschließend werden die Ergebnisse der Kategoriebildung verschriftlicht und interpretiert. Zum Schluss wird das Material nach allgemeingültigen Kategorien (Mayering 2010) reduziert (vgl. Bäsler 2019: S. 68 f.). Die Kategoriebildung lässt sich bei Bäsler gut nachvollziehen, da sie den Kodierleitfaden im Anhang veröffentlicht hat ( s. Bäsler 2019: S. 222 ff.). Mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse sollte das gesammelte Material zu einer überschaubaren Zusammenfassung reduziert werden. Diese Forschungsarbeit stellt das gut erkenntlich dar. Bäsler konnte die Aussagen von 16 Studenten, also mehrere hundert Seiten, auf nur drei Seiten zusammenfassen (vgl. Bäsler 2019: S. 69).

7. Geltungsbegründung

Laut Flick sind Geltungsbegründungen Vorgehensweisen des Forschens mit dem Ziel die Qualität der Forschung und Ergebnisse zu sichern (vgl. Flick 1995: S. 76). Mithilfe der Gütekriterien Reliabilität und Validität will Bäsler die Sicherheit der Studie gewährleisten und stellt diese durch die Interkodierreliabilität dar (vgl. Bäsler 2019: S.76). Nach Mayering sollte die Kategorienbildung von zwei oder mehr Personen durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass es sich um kein subjektives Empfinden handelt (vgl. Mayering 2010: S. 117). Bäsler hingegen merkt an, dass die Kategorisierung ausschließlich von einer weiteren Person durchgeführt wurde (vgl. Bäsler 2019: S. 186). Um die Forschungsfrage eindeutig zu beantworten zu können, formuliert Bäsler abschließend, dass die Befragungen in einem längsschnittlichen- statt einem querschnittlichten Design durchgeführt werden müssen (ebd.).

Literatur

Bäsler, Sue-Ann (2019):Lernen und Lehren mit Medien und über Medien : der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin.

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Flick, Uwe (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung, Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. Weinheim: 2. Auflage Beltz / Psychologie Verlags Union.

Mayering, Philipp (2010): Qualitative Inhaltsanalyse. 11.Auflage. Weinheim: Beltz.

Mayring, Phillip/ Hurst, Alfred (2005): Qualitative Inhaltsanalyse. In: Mikos, Lothar/ Wegener, Claudia (Hrsg.): Qualitative Medienforschung. Ein Handbuch. Konstanz:UVK Verlagsgesellschaft mbH. S.436–444.

Überarbeitete Endfassung

1. Zusammenhang von Theorie und Gegenstand

Die uns zugrunde liegende Studie „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“ von Sue-Ann Bäsler aus dem Jahre 2019 soll im Folgenden analysiert werden. Das Forschungsmodell der „medienpädagogischen Kompetenz“ nach Blömke (2000), welches insbesondere auf den Erfolg der Lehramtsstudierenden ausgerichtet ist, sowie der „mediale Habtus“ nach Kommer und Biermann (2012), dienen als grundlegende Theorien der Forschungsarbeit von Bäsler (vgl. Bäsler, 2019: S.9). Die Studie ermöglicht es den Lesern/Leserinnen, am Vorwissen teilzuhaben und gelangt in kritischer Auseinandersetzung zu ihrem Untersuchungsgegenstand (vgl. ebd.: S.33). Insgesamt beschäftigt sich die Forschungsarbeit mit dem Verhältnis von medienpädagogischer Ausbildung und dem medialen Habitus. Es wird geforscht in wie fern sich die universitäre Ausbildung angehender Lehrkräfte und der individuelle mediale Habitus gegenseitig bedingen (vgl. Bäsler 2019: S.59). Obwohl in den letzten Jahren an den deutschen Schulen eine Entwicklung hinsichtlich der Medienbildung zu erkennen ist, sowohl in dem Bereich der Fort- und Weiterbildung der Lehrkräfte, als auch in Bezug auf die technische Ausstattung der Schulen, gibt es dennoch weitere Optimierungsmöglichkeiten (vgl. Bäsler 2019: S.6).

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

4. Erhebugsverfahren

5. Fixierung der Daten

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

8. Forschung als Diskurs

9. Sonstiges

Literatur


Kommentare

Diskussion

Cindy Stenger, 2020/06/25 14:19

Tandem 16 bekommt von uns für ihre Studienanalyse den 4. Platz. Dem Tandem ist die Einleitung gut gelungen ebenso das Heranführe an das Thema. Die einzelnen Punkte sind sehr übersichtlich gestaltet, was den Lesefluss erleichtert. Es wurde einmalig abweichend bei einem indirekten Zitat zitiert (vgl.; s.). Das Literaturverzeichnis ist ebenfalls uneinheitlich. Hier empfiehlt es sich vor der Endfassung nochmals drüber zu schauen. Gelungen ist die „Dateninterpretation“, welche hier gut und ausführlich bearbeitet wurde. Bei Punkt 3 „Annäherung an das Forschungsfeld“ wurde nicht erwähnt, wie sich Bäsler an das Forschungsfeld annähert (vorherige Forschungsergebnisse; Erläuterung von Grundbegriffen etc.). Insgesamt ist uns positiv aufgefallen, dass kurze und verständliche Sätze formuliert wurden, jedoch relativ viel beschrieben anstatt analysiert wurde.

Danielle Häntschel, 2020/06/26 15:42

Unserer Einschätzung nach ist Tandem 16 momentan auf Platz 4, weil zur Analyse kaum weitere forschungsmethodische Literatur herangezogen wurde (sehr häufig Flick zitiert). Des Weiteren ist bei Punkt 3 Annäherung an das Forschungsfeld hauptsächlich deskriptiv gearbeitet worden, zudem ist nicht ganz sicher, ob Bäsler eine sukzessive Innenperspektive einnimmt. Zur Verbesserung könnte beitragen, wenn das Tandem mehr kritisch analysiert, z.B. was geschieht durch diese Distanz die Bäsler schafft? Abgesehen davon ist uns ein kleiner Fehler aufgefallen, welcher sich jedoch öfter durch die Studienanalyse zieht: „Mayring“ wird oft als „Mayering“ zitiert. Positiv ist uns aufgefallen, dass bei Punkt 2 Fragestellung und Forschungsperspektive genannt wird, dass Bäsler nicht zwischen den verschiedenen Bereichen unterscheidet (Elementarstufe, …). Zudem ist bei Punkt 5 Fixierung der Daten positiv zu erwähnen, dass die neumodische Methode der Datenerhebung kritisch hinterfragt wird. Insgesamt ist die Studienanalyse gut, muss jedoch noch etwas mehr analytisch konzipiert werden.

Saskia Schütze, 2020/06/30 22:06

Wir bewerten Tandem 16 mit Platz 4. Die Sätze wurden sehr einfach und kurz gehalten. Außerdem wurde auf einen wissenschaftlichen Sprachstil verzichtet. Den Satzbau könnte man in einigen Abschnitten verbessern. Auch wurde leider eher beschrieben anstatt analysiert, was in der Endfassung überarbeitet werden sollte. Des Weiteren sollte in der Endfassung der Studienanalyse mehr Fremdliteratur hinzugezogen werden, da fast ausschließlich Flick zitiert wurde. Positiv zu bewerten ist, dass die Analyse sehr übersichtlich gestaltet wurde, wodurch ein klarer Lesefluss zu Stande kam. Auch ist hervorzuheben, dass der Punkt 5 „Datenfixierung“ in diesem Fall ausführlicher bearbeitet und hinterfragt wurde, im Vergleich zu den anderen Tandems. Insgesamt vermittelt diese Analyse, durch ausführliche Beschreibungen, einen guten Überblick über die Dissertation.

Jennifer Wright , 2020/07/03 21:30

Tandem 16 erhält von uns den 4. Platz. Die Analyse finden wir sehr übersichtlich und man erkennt ein kritisches Hinterfragen der Studie. Etwas vermissen wir den wissenschaftlichen Sprachstil, sowie eine tiefere Analyse der Studie. Leider hört es sich beim Lesen häufig nach einer Zusammenfassung an, was für eine Analyse weniger geeignet ist, aber dadurch erstmal einen guten Überblick über die Problematik schafft. Besonders positiv ist uns der Punkt der Datenauswertung aufgefallen, der ausführlicher und differenzierter bearbeitet wurde, als die anderen Punkte in der Ausarbeitung. Auch bei der Forschungsperspektive und Fragestellung finden sich Teile einer Analyse, indem Tandem 16 die offene Fragestellung kritisiert. Um eine erste Übersicht zu bekommen ist die Ausarbeitung gut, für die Endfassung sollte Fremdliteratur hinzugezogen und tiefer analysiert werden.

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