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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem07 [2020/09/14 19:35] susannetheobald07 [8. (Forschung als Diskurs)] |
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem07 [2020/11/04 21:41] |
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- | * Tandempartner 1:Sandra Lühn | ||
- | * Tandempartner 2:Susanne Theobald | ||
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- | ==== 1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung) ==== | ||
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- | In der vorliegenden Studienanalyse von Sue-Ann Bäßler „Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften“, | ||
- | Bei der Studie handelt es sich um eine qualitative Studie mit einem querschnittlichen Design (Bäsler 2019, S. 187). Qualitative Studien orientieren sich laut Flick nicht an einem theoretischen Modell des Untersuchungsgegenstandes. | ||
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- | ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== | ||
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- | In der Analyse wird untersucht, „ob und inwiefern sich medienpädagogische Ausbildung im Rahmen der universitären Lehrkräftebildung einerseits und der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden andererseits gegenseitig bedingen und damit einhergehend eine Formung des medialen Habitus stattfinden kann“ (Bäsler 2019, S.59). Daraus entwickelt Bäsler ihre Forschungsfrage(Bäsler 2019, S. 59). Nach Flick kann eine Studie auch mehrere Unterfragestellungen beinhalten(Flick 2009, S.39). Bäsler wendet dies an und formuliert sechs Unterfragestellungen, | ||
- | Die Autorin stellt in ihrer Analyse fest, dass die Mediennutzung einen wesentlichen Bestandteil der heutigen Gesellschaft darstellt. Die Thematik der Studie ist somit in vollem Maße praxisrelevant. Bäsler zeigt auf, dass Lehrkräfte zur Medienbildung beitragen und sowohl Politik als auch Wissenschaft Medienbildung an Schulen als sinnvoll ansehen(Bäsler 2019, S. 6). Hierbei geht sie auf die noch wenig ausgereifte Medienbildung an deutschen Schulen ein(Bäsler, | ||
- | Nach Flick (2009, S. 39) sollte die Formulierung einer Fragestellung eindeutig und zielgerichtet sein. Bäslers Fragestellung weist eine Transparenz auf. Jedoch lässt sich bemerken, dass zwischen den teilnehmenden Lehramtsstudenten/ | ||
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- | ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== | ||
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- | Der Feldzugang in der Untersuchung von Bäsler erfolgte über das Forschungsfeld des medialen Habitus bezüglich der Medienbildung und Medienerziehung. In der Forschungsarbeit orientierte sie sich handlungsleitend an dem Konzept der Forschungsarbeit des medialen Habitus nach Kommer und Biermann(2012). Sie bezieht sich auf das Habituskonzept in Anlehnung an Pierre Bourdieu(Bäsler, | ||
- | Als Forschungsdesign wurde die Querschnittsstudie gewählt (Bäsler 2019, | ||
- | Insgesamt wurden 1200 Studenten in Bezug auf ihre Medienbildung und Medienerziehung befragt. Über die Auswertung der Daten in ihren Stichproben ist Bäsler im weiteren Verlauf ihrer Arbeit vorgegangen. Ihr Feld bezieht sich dabei auf die Erfahrung der Studenten mit der Mediennutzung. | ||
- | ==== 4. Erhebugsverfahren ==== | ||
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- | Als Ausgangspunkt ihrer Forschung betrachtete Bäsler unter anderem die Studie zum medialen Habitus von Kommer und Biermann (2012) sowie die Studie von Blömeke (2003) zur medienpädagogischen Kompetenz ( Bäsler 2019, S.60). Bei der vorliegenden Studie handelt es sich um ein nicht standardisiertes, | ||
- | Die Befragungen vollzog Bäsler entsprechend eines strukturierten, | ||
- | Ziel dieses flexiblen Interviews ist es, eine „individuelle Sicht des Interviewpartners auf das Thema zu erhalten“ (Flick 2009, S. 114). So hat sowohl er Interviewpartner als auch der Forschende Einfluss auf die Strukturierung und Durchführung des Interviews( Flick 1995, S. 158). Die Daten sind trotz dieser interaktiven Herangehensweise vergleichbar, | ||
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- | ==== 5. Fixierung der Daten ==== | ||
- | Der Prozess der Datenfixierung besteht aus zwei Schritten. Dem der Aufzeichnung und dem der Transkription(Flick 1995, S. 160). Auch in Bäslers Forschungsarbeit sind diese zwei Anteile bei der Datenfixierung zu erkennen. | ||
- | Für die Datenerhebung wurde laut Bäsler(2019, | ||
- | Interviews im mp3-Format und telefonisch durchgeführte Interviews im amr-Format aufgezeichnet wurden(Bäsler 2019,S. 67). Eine Aussage über die Aufzeichnung der im persönlichen Gespräch erhobenen Daten tätigt sie nicht. Es lässt sich jedoch annehmen, dass auch diese Daten in mp3-Format fixiert wurden. Diese Form der Datenfixierung ermöglicht | ||
- | ein ungestörtes Gespräch zwischen den Interviewpartnern und vermeidet Störungen, die bei der schriftlichen Notation auftreten und den Redefluss behindern könnten(Flick 2009, | ||
- | ein „natürliches“ Gespräch und das Weichen des „Interviewcharakters“ aus der Befragung entstehen(ebd.S.161). | ||
- | Die Transkription des in den Interviews erhobenen Datenmaterials wurde mit dem Programm f4 durchgeführt(Bäsler 2019,S. 67). Um Audiodateien im amr-Format in ein mp3-Format zu konvertieren, | ||
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- | ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== | ||
- | Zur Analyse und Interpretation der Daten verwendete Bäsler die qualitative Inhaltanalyse nach Mayring(Bäsler 2019,S. 62). Hier bedient man sich der induktiven Kategoriegewinnung(Bäsler 2019,S. 68). Es werden Forschungsfragen an das Datenmaterial herangetragen, | ||
- | ==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ==== | ||
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- | Geltungsbegründungen nach Flick, sind Vorgehensweisen zur Qualitätssicherung und Belegbarkeit der Ergebnisse durch den Forscher/in (Flick, 1995, S.167). Bäsler geht bezüglich der Gütekriterien konkret auf die Aspekte Reliabilität und die Validität ein(Bäsler 2019,S.76). Um die Studie zu belegen und deren Nachprüfbarkeit zu sichern, bedient die Autorin sich der Methode der Interkodierreliabilität(ebd.). Hierbei wird die Kategorienbildung von zwei oder mehreren Personen vollzogen, um sicher zu stellen, dass die Kategorien eine Objektivität aufweisen(Mayering 2010, | ||
- | Zu bemerken ist, dass Interkodierreliabilität an sich kritisch zu betrachten ist, da nur bei einfachen Analysen hohe Übereinstimmungen im Kodierverhalten vorliegen. Auf die Interkodierreliabilität ist somit keine hohe Zuverlässigkeit zurück zu führen(Mayering 2010, | ||
- | Um Validität zu ermöglichen, | ||
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- | ==== 8. (Forschung als Diskurs) ==== | ||
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- | Die Autorin erläutert in ihrer Analyse ausführlich die Durchführung ihrer Studie. Ablauf der Interviews, Struktur er Datenerhebung und der allgemeine Strukturelle Aufbau mit verwendeten Verfahren werden von ihr sehr ausführlich beschrieben. Über die Ergebnisse und Einstellungen der Teilnehmer/ | ||
- | Durch das Einholen von Zustimmung zur Wiedergabe der Aussagen, durch die Rückmeldung der Interpretation oder nach Abschluss der Forschungsarbeit (Flick 2009, S. 170). | ||
- | Da Bäsler die Aussagen der Studierenden zitiert(Bäsler 2019, S. 82ff), lästt sich davon ausgehen, dass sie die Zustimmung der Befragten eingeholt haben. Hierüber klärt sie jedoch nicht auf. | ||
- | Auch auf die Rückmeldung der Interpretation geht sie nicht ein. Dies geschieht lediglich innerhalb der Interviews, da Bäsler diese mit Impulsfragen strukturiert hat, um die Gespräche einzuleiten. Eine Feedback | ||
- | Eine Rückmeldung nach Abschluss der Forschungsarbeit wird nicht erwähnt. Bäsler scheint somit die die Rückmeldung an die Teilnehemr/ | ||
- | Durch den direkten Vergleich ihrer Forschungsergebnisse mit durch andere Forscher erhobenen Ergebnissen, | ||
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- | ==== 9. (Sonstiges) ==== | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | ===== Überarbeitete Endfassung ===== | ||
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- | ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== | ||
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- | Bäßler beschäftigt sich in ihrer Arbeit mit dem medialen Habitus in der Lehrerbildung (Bäßler, 2019). Bezug nimmt sie dabei auf den Habitus des Individuums in der Lehrerbildung im Kontext der eigenen universitären medienpädagogischen Ausbildung. Weiter untersucht sie in ihrer Arbeit wie die universitäre Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus des einzelnen beiträgt und ob, oder wann dieser im Verlauf der Ausbildung geprägt wurde. Als Ausgangspunkt überprüft sie die Thematik mittels der Quantitativen Forschungsmethode im Feld der Sozialforschung. | ||
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- | ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== | ||
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- | Nach (Flick, 2009) ‚‚Leitfragen und Formulierungen von Fragestellung'' | ||
- | ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== | ||
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- | Der Feldzugang in der Untersuchung von Bäsler erfolgte über das Forschungsfeld des medialen Habitus in Bezug auf die Medienbildung und Medienerziehung (vgl. Bäßler, 2019). Für ihre Forschungsarbeit hat sie sich Handlungsleitend an dem Konzept der Forschungsarbeit des medialen Habitus nach Kommer und Biermann (2012) orientiert und ‚‚ […] bezieht sich auf das Habituskonzept in Anlehnung an Pierre Bourdieu‘‘ (Bäsler, 2019). Zunächst ist sie empirisch über den aktuellen Forschungsstand des medialen Habitus an die quantitativ angelegte Studie von Biermann (2009) zum Medienhandeln heran gegangen, um dies empirisch nachzuvollziehen. Anschließend bekam sie über die Institution der Universitäten Zugang zu den Studenten die an der Untersuchung teilnahmen. Insgesamt wurden 1200 Studenten in Bezug auf ihre Medienbildung und Medienerziehung befragt. Über die Auswertung der Daten in ihren Stichproben ist sie im weiteren Verlauf ihrer Arbeit vorgegangen. Ihr Feld bezieht sich auf die Untersuchung und das Handeln der Studenten mit der Mediennutzung. | ||
- | ==== 4. Erhebugsverfahren ==== | ||
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- | Es handelt sich um verbale Daten, die mittels einer nicht standardisierten Befragung in einem nach Mayring (2010) halb- offenen Leitfadeninterview durchgeführt wurde (vgl. Bäßler, 2019). Sie hat sich anhand dieses Leitfadens während der Befragung flexibel orientiert. Bei dieser Art des Interviews muss während der Abfrage nicht zwangsläufig die exakte Formulierung eingehalten werden. Anhand dieses Verfahrens hat sie die Individuelle Sicht der Studenten auf ihr Thema erhalten. Bei dem Dialog zwischen ihr und den Interviewpartnern wurde dies initiiert. Zunächst hat sie einen Interviewleitfaden entwickelt und diesen durch Erprobung auf vier zentrale Fragen und eine These festgelegt. Ihre Intension dahinter ist die Studierenden durch Impulsfragen anzuregen. Begonnen hat sie das Interview mit einer Motivationsfrage, | ||
- | ==== 5. Fixierung der Daten ==== | ||
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- | ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== | ||
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- | ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== | ||
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- | ==== 8. Forschung als Diskurs ==== | ||
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- | Bei der Forschung als Diskurs können nach (Flick, 2009, S.170) Rückmeldungen über gesammelte Forschungsergebnisse an den Beforschten in 3 Stufen erfolgen. Laut Flick sollten zunächst Daten erhoben werden, anschließend interpretiert und am Ende der gesamte Forschungsbericht. | ||
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- | Gemeint ist, dass die Forschungsergebnisse bzw. Schlussfolgerungen, | ||
- | Es dient dazu Aufschluss zu geben, ob ein Diskurs stattgefunden hat oder nicht. | ||
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- | Bäßler gibt keinen Aufschluss, ob eine Rückmeldung an die Beforschten Proband*innen existiert. Weiter lässt sich also daraus schließen, dass es keine kommunikative Validierung gibt. Es fehlt ein objektiver Austausch seitens Bäßler, da sie die Forschungsergebnisse subjektiv wiedergibt. Die Forschungsmethoden wurden von Bäßler dokumentiert. Der Forschungsdiskurs findet ‚‚ nach innen‘‘ (Flick, 2009, S.171) statt, da es sich um einen internen Diskurs innerhalb der Wissensgemeinschaft handelt und es somit in Frage zu stellen wie aussagekräftig die Forschung in ihrem Ergebnis ist. | ||
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- | ==== 9. Sonstiges ==== | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | Literaturverzeichnis | ||
- | Bäsler, S. A. (2019): Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin. | ||
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- | Flick, U. (2009): Sozialforschung Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA- Studiengänge. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag. | ||
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- | Mayring, Philipp (2010): Qualitative Inhaltsanalyse. 11.Auflage. Weinheim: Beltz. | ||
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- | Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung. 6.Auflage. Weinheim: Beltz. | ||
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- | ===== Kommentare ===== | ||
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- | ~~DISCUSSION~~ | ||
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