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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem06 [2020/09/14 22:11] marvinscholz06 [3. Feldzugang und Annäherung an das Feld] |
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem06 [2020/11/04 21:41] |
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- | ====== Tandem 06 ====== | ||
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- | * Tandempartner 1: Marvin Scholz | ||
- | * Tandempartner 2: Laman Guliyeva | ||
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- | ===== Entwurfsfassung ===== | ||
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- | ==== 1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung) ==== | ||
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- | ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== | ||
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- | Sue-Ann Bäsler beschäftigt sich in ihrer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 mit dem medialen Habitus und der medienpädagogischen Ausbildung von Lehramtstudierenden. Dabei wird untersucht, ob und inwiefern sich medienpädagogische Ausbildung im Rahmen der universitären Lehrkräftebildung einerseits und der mediale Habitus von Lehramtstudierenden andererseits gegenseitig bedingen und damit eingehend eine Formung des medialen Habitus stattfinden kann (vgl. Bäsler 2019, S. 59). Trotz den letztjährigen Bemühungen und Verbesserungen der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Medienbildung und in der technischen Ausstattung an deutschen Schulen, ist die medienpädagogische Ausbildung von Lehrkräften noch immer kein wesentlicher Bestandteil des Lehramtstudiums (vgl. Bäsler 2019: S. 6). Daraus lässt sich ableiten, dass das Forschungsinteresse aus sozialen Umständen entstanden ist. | ||
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- | Bäslers Forschungsarbeit stellt sich aus zwei konkreten Fragestellungen zusammen. Nach Flick (2009: S. 39) ist das Stellen von mehreren Unterfragestellungen in einer Forschungsarbeit möglich, weshalb Bäsler ihre beiden Fragestellungen versucht, mit ihren sechs formulierten Unterfragestellungen zu beantworten. Ebenso gibt Flick vor, dass eine Forschungsfrage zielgerichtet und eindeutig gestellt sein muss (vgl. Flick 2009: S. 39). Jedoch stellt sich bei der Interpretation der Forschungsfragen von Bäsler die Frage, ob sich die medienpädagogische Ausbildung ausschließlich auf das deutsche Lehramtstudium bezieht, oder es auf die internationale Ausbildung abgerichtet wird. In der Forschungsarbeit wird lediglich von der deutschen Lehramtausbildung gesprochen, weswegen eine Konkretisierung der Fragestellung auf das Land möglich gewesen wäre. Außerdem ist unklar, ob sich die Fragestellungen auf das allgemeine Lehramtstudium bezieht, oder auch auf einzelne Bereiche, wie beispielsweise die Elemantarstufe und Sekundarstufe 1 + 2. [244 Wörter] | ||
- | ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== | ||
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- | Nach Mayring (2002, S. 21) benötigt der Anfang einer Analyse eine genaue und umfassende Beschreibung des Gegenstandbereiches. Dies berücksichtigt auch Bäsler in ihrer Forschungsarbeit und geht nach dem Prinzip der qualitativen Inhaltsanalyse vor, indem sie zu Beginn einen Einblick in vorausgehenden Forschungsergebnissen zum medialen Habitus und zur medienpädagogischen Kompetenzen gibt (Bäsler 2019, S. 9-33). Anschließend erklärt Bäsler wesentliche Grundbegriffe, | ||
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- | Der Feldzugang in Bäslers Forschung erfolgt distanziert. Sie rekrutierte Probanden*innen in zwei Phasen. Zum einen Probanden*innen aus einer Universität mit fest integriertem Medienbezug in der Lehrkräftebildung (Medienuni) und zum anderen Probanen*innen aus einer Universität, | ||
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- | Da die Befragungen zu einem gewissen Zeitpunkt durchgeführt werden, wurde als Forschungsdesign eine Querschnitsstudie gewählt (Bäsler 2019, S. 187), wobei der Querschnitt eines Zustandes zu einem bestimmten Zeitpunkt gezogen wurde (vgl. Flick 2009, S. 81). Ebenso hinterfragt Bäsler ihre eigene Forschungsarbeit kritisch, da sie im Nachhinein eine Längsschnitstudie bevorzugen würde, um eine präzisere Beantwortung der Forschungsfrage zu ermöglichen (vgl. Bäsler 2019, S. 187). [250 Wörter] | ||
- | ==== 4. Erhebugsverfahren ==== | ||
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- | Zur Erhebung der Daten verwendete Bäsler ein halbstrukturiertes Leitfadeninterview, | ||
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- | Wie im vorherigen Punkt bereits beschrieben, | ||
- | ==== 5. Fixierung der Daten ==== | ||
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- | Der Prozess der Fixierung besteht im wesentlichen aus drei Schritten, der Aufzeichnung (Transkription) und der Konstitution einer ‚neuen‘ Realität durch den erstellten Text (vgl. Flick 1995, S. 160). Auch in Bäslers Forschungsarbeit sind drei Schritte der Fixierung der Daten zu erkennen. Der erste Schritt ist hier der erste Überblick über alle Kategorien, der zweite Schritt die Verschriftlichung aller Kategorien und zuletzt die Interpretation des Kategoriesystems. | ||
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- | Die Proband*innen wurden via Skype und telefonisch Interviewt, die gleichzeitig aufgenommen wurden. Hierbei wurden die aufnahmen der Skype Aufzeichnung in einem mp3-Format gespeichert und die telefonischen Aufzeichnungen im am-Format gesichert. Zur Verschriftlichung der Daten, wurden die telefonischen Aufnahmen ebenso in ein mp3-Format konvertiert (vgl. Bäsler 2019, S. 67). Bei der Verschriftlichung wurde durch eine klare Regelung, ohne Sprechpausen und Überlappungen für eine hohe Objektivität gesorgt (vgl. Bäsler 2019, S. 67). Das in Bäslers Studie entstandene Datenmaterial erstreckte sich auf insgesamt 8-13 Seiten eines Word-Dokumentes pro Interviewte Person, welches in einem rtf-Format gespeichert wurde. [162 Wörter] | ||
- | ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== | ||
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- | Zur Analyse und Interpretation wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (Mayring 2010) verwendet. Diese qualitative Analyse besteht aus vier verschiedenen Grundprinzipien: | ||
- | ==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ==== | ||
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- | ==== 8. (Forschung als Diskurs) ==== | ||
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- | ==== 9. (Sonstiges) ==== | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | Bäsler, Sue-Ann (2019): Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin | ||
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- | Flick, Uwe (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden & Anwendungen. 2. Auflage. Weinheim: Beltz | ||
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- | Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag | ||
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- | Mayring, Philipp (2002): Einführung in die qualitative Sozialforschung. 5. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz | ||
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- | Mayring, Philipp (2010): Qualitative Inhaltsanalyse. 11. Auflage. Weinheim: Beltz | ||
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- | Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung. 6. Auflage.Weinheim: | ||
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- | ===== Überarbeitete Endfassung ===== | ||
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- | ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== | ||
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- | Die von Sue-Ann Bäsler verfasste Studie „//Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenzen bei angehenden Lehrkräften// | ||
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- | ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== | ||
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- | Sue-Ann Bäsler beschäftigt sich in ihrer Forschungsarbeit aus dem Jahr 2019 mit dem medialen Habitus und der medienpädagogischen Ausbildung von Lehramtstudierenden. Dabei wird untersucht, ob und inwiefern sich medienpädagogische Ausbildung im Rahmen der universitären Lehrkräftebildung einerseits und der mediale Habitus von Lehramtstudierenden andererseits gegenseitig bedingen und damit eingehend eine Formung des medialen Habitus stattfinden kann (vgl. Bäsler 2019, S. 59). Trotz den letztjährigen Bemühungen und Verbesserungen der Fort- und Weiterbildung im Bereich der Medienbildung und in der technischen Ausstattung an deutschen Schulen, ist die medienpädagogische Ausbildung von Lehrkräften noch immer kein wesentlicher Bestandteil des Lehramtstudiums (vgl. Bäsler 2019, S. 6). Daraus lässt sich ableiten, dass das Forschungsinteresse aus sozialen Umständen entstanden ist. | ||
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- | Bäslers Forschungsarbeit stellt sich aus zwei konkreten Fragestellungen zusammen. Nach Flick (2009, S. 39) ist das Stellen von mehreren Unterfragestellungen in einer Forschungsarbeit möglich, weshalb Bäsler ihre beiden Fragestellungen versucht, mit ihren sechs formulierten Unterfragestellungen zu beantworten. Ebenso gibt Flick vor, dass eine Forschungsfrage zielgerichtet und eindeutig gestellt sein muss (vgl. Flick 2009, S. 39). Jedoch stellt sich bei der Interpretation der Forschungsfragen von Bäsler die Frage, ob sich die medienpädagogische Ausbildung ausschließlich auf das deutsche Lehramtstudium bezieht, oder es auf die internationale Ausbildung abgerichtet wird. In der Forschungsarbeit wird lediglich von der deutschen Lehramtausbildung gesprochen, weswegen eine Konkretisierung der Fragestellung auf das Land möglich gewesen wäre. Außerdem ist unklar, ob sich die Fragestellungen auf das allgemeine Lehramtstudium bezieht, oder auch auf einzelne Bereiche, wie beispielsweise die Elemantarstufe und Sekundarstufe 1 + 2. | ||
- | ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== | ||
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- | Nach Mayring (2002, S. 21) benötigt der Anfang einer Analyse eine genaue und umfassende Beschreibung des Gegenstandbereiches. Dies berücksichtigt auch Bäsler in ihrer Forschungsarbeit und geht nach dem Prinzip der qualitativen Inhaltsanalyse vor, indem sie zu Beginn einen Einblick in vorausgehenden Forschungsergebnissen zum medialen Habitus und zur medienpädagogischen Kompetenzen gibt (Bäsler 2019, S. 9-33). Anschließend erklärt Bäsler wesentliche Grundbegriffe, | ||
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- | Der Feldzugang in Bäslers Forschung erfolgt distanziert. Sie rekrutierte Probanden*innen in zwei Phasen. Zum einen Probanden*innen aus einer Universität mit fest integriertem Medienbezug in der Lehrkräftebildung (Medienuni) und zum anderen Probanen*innen aus einer Universität, | ||
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- | Da die Befragungen zu einem gewissen Zeitpunkt durchgeführt werden, wurde als Forschungsdesign eine Querschnitsstudie gewählt (Bäsler 2019, S. 187), wobei der Querschnitt eines Zustandes zu einem bestimmten Zeitpunkt gezogen wurde (vgl. Flick 2009, S. 81). Ebenso hinterfragt Bäsler ihre eigene Forschungsarbeit kritisch, da sie im Nachhinein eine Längsschnittstudie bevorzugen würde, um eine präzisere Beantwortung der Forschungsfrage zu ermöglichen (vgl. Bäsler 2019, S. 187). | ||
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- | Zur Erhebung der Daten verwendete Bäsler ein halbstrukturiertes Leitfadeninterview, | ||
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- | Der Prozess der Fixierung besteht im wesentlichen aus drei Schritten, der Aufzeichnung (Transkription) und der Konstitution einer ‚neuen‘ Realität durch den erstellten Text (vgl. Flick 1995, S. 160). Auch in Bäslers Forschungsarbeit sind drei Schritte der Fixierung der Daten zu erkennen. Der erste Schritt ist hier der erste Überblick über alle Kategorien, der zweite Schritt die Verschriftlichung aller Kategorien und zuletzt die Interpretation des Kategoriesystems. | ||
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- | Die Proband*innen wurden via Skype und telefonisch Interviewt, die gleichzeitig aufgenommen wurden. Hierbei wurden die aufnahmen der Skype Aufzeichnung in einem mp3-Format gespeichert und die telefonischen Aufzeichnungen im am-Format gesichert. Zur Verschriftlichung der Daten, wurden die telefonischen Aufnahmen ebenso in ein mp3-Format konvertiert (vgl. Bäsler 2019, S. 67). Bei der Verschriftlichung wurde durch eine klare Regelung, ohne Sprechpausen und Überlappungen für eine hohe Objektivität gesorgt (vgl. Bäsler 2019, S. 67). Das in Bäslers Studie entstandene Datenmaterial erstreckte sich auf insgesamt 8-13 Seiten eines Word-Dokumentes pro Interviewte Person, welches in einem rtf-Format gespeichert wurde. | ||
- | ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== | ||
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- | Zur Analyse und Interpretation wurde die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (Mayring 2010) verwendet. Diese qualitative Analyse besteht aus vier verschiedenen Grundprinzipien: | ||
- | ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== | ||
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- | Bäsler verwendet in ihrer Studie zwei verschiedene Qualitätskriterien, | ||
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- | __Reliabilität__ | ||
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- | Um die Reliabilität zu gewährleisten, | ||
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- | Im Anhang der Studie sind außerdem der gesamte Interviewleitfaden (Bäsler 2019, S. 220-234), ein Beispieltext eines Interviews (Bäsler 2019, S. 236-245) und ein Beispiel eines Codings (Bäsler 2019, S. 247-250) zu finden, wodurch eine intersubjektive Nachvollziehbarkeit erreicht werden soll. | ||
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- | __Validität__ | ||
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- | Um die Gültigkeit der Studie zu gewährleisten, | ||
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- | ==== 8. Forschung als Diskurs ==== | ||
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- | In der Studie von Frau Bäsler wird sehr ausführlich auf das Rekrutieren ihrer Befragten, auf die Durchführung der Interviews und auf die Erhebung der Daten eingegangen. Jedoch ist der Studie nicht zu entnehmen, ob es nach der Erhebung der Daten zu einem abschließenden Diskurs mit den Befragten gekommen ist. Nach Mayring (2016) muss jedoch eine kommunikative Validierung verwendet werden, um die Gültigkeit der Ergebnisse der Interviews zu gewährleisten (Mayring 2016, S. 148). Da Frau Bäsler jedoch keinen Diskurs mit den Befragten in betracht gezogen hat, ist die Gültigkeit der erhobenen Daten fragwürdig. Ein Forschungsdiskurs erfolgt lediglich aus Bäslers Perspektive und wird leider auch nicht mit vergleichbaren Ergebnissen von hervorgehenden Studien verglichen, weshalb der Forschungsdiskurs sehr subjektiv stattfindet. Frau Bäsler hat mit ihrer Studie grundlegend aufgezeigt, wie wichtig die Ausbildung von medienpädagogischen Kompetenzen ist und wie sich das Lehrangebot von Universitäten unterscheidet. | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
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- | Bäsler, Sue-Ann (2019): Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin | ||
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- | Flick, Uwe (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden & Anwendungen. 2. Auflage. Weinheim: Beltz | ||
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- | Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag | ||
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- | Mayring, Philipp (2002): Einführung in die qualitative Sozialforschung. 5. Auflage. Weinheim und Basel: Beltz | ||
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- | Mayring, Philipp (2010): Qualitative Inhaltsanalyse. 11. Auflage. Weinheim: Beltz | ||
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- | Mayring, Philipp (2016): Einführung in die qualitative Sozialforschung. 6. Auflage.Weinheim: | ||
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- | ===== Kommentare ===== | ||
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- | ~~DISCUSSION~~ | ||
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