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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem05

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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem05 [2020/09/09 15:32]
melanienaumann05 [8. (Forschung als Diskurs)]
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem05 [2020/11/04 21:41] (aktuell)
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 ==== 5. Fixierung der Daten ==== ==== 5. Fixierung der Daten ====
-Je nachdem wie das Interview mit den Probanden durchgeführt worden ist, wurden die Fragen und Antworten anders aufgenommen. Interviews wurden in Audiomaterial umgewandelt z.B. mp3-Format oder amr-Format. Interviews, die nicht aufgenommen worden sind, wurden von nicht-projektbezogenden Personen verschriftlicht (Transkription)(vgl. Bäsler, 2019, S.67). Bei der Transkription wurde darauf geachtet, dass Sprechpausen oder Überlappungen nicht mit aufgezeichnet werden. Wenn die Probanden lachend oder andere Laute während des Interviews von sich geben, wird das dokumentiert. Für jedes einzelne Interview sind zwischen 8 und 13 Seiten Datenmaterial entstanden.+Je nachdem wie das Interview mit den Probanden durchgeführt worden ist, wurden die Fragen und Antworten anders aufgenommen. Interviews wurden in Audiomaterial umgewandelt z.B. mp3-Format oder amr-Format. Interviews, die nicht aufgenommen worden sind, wurden von nicht-projektbezogenden Personen verschriftlicht (Transkription)(vgl. Bäsler, 2019, S.67). Bei der Transkription wurde darauf geachtet, dass Sprechpausen oder Überlappungen nicht mit aufgezeichnet werden. Wenn die Probanden lachen oder andere Laute während des Interviews von sich geben, wird das dokumentiert. Für jedes einzelne Interview sind zwischen 8 und 13 Seiten Datenmaterial entstanden.
  
  
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 ==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ==== ==== 7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien) ====
-Differenziert werden die Gütekriterien in Reliabilität und Validität, also in Zuverlässigkeit und Gültigkeit (Bäsler, 2019, S.76-77). Um diese beiden Maßen zu ermitteln, gibt es mehrere Methoden. Bei der Validierung werden Außenkriterien verwendet und bei Reliabilität ist die Interkodierreliabilität eine häufig angewendete Methode.+Differenziert werden die Gütekriterien in Reliabilität und Validität, also in Zuverlässigkeit und Gültigkeit (Bäsler, 2019, S.76-77). Um diese beiden Maße zu ermitteln, gibt es mehrere Methoden. Bei der Validierung werden Außenkriterien verwendet und bei Reliabilität ist die Interkodierreliabilität eine häufig angewendete Methode.
 Bei der Interkodierreliabilität wird entweder die gesamte Analyse oder gewisse Ausschnitte von mehreren Personen durchgeführt und deren Ergebnisse werden miteinander verglichen (Vgl. Mayring, 2010, S.116). Bei den Außenkriterien spricht man von einer externen Validität. Diese bestimmt die Übertragbarkeit von Ergebnissen auf andere als die Untersuchungssituation (vgl. Flick. Glossar). Bei der Interkodierreliabilität wird entweder die gesamte Analyse oder gewisse Ausschnitte von mehreren Personen durchgeführt und deren Ergebnisse werden miteinander verglichen (Vgl. Mayring, 2010, S.116). Bei den Außenkriterien spricht man von einer externen Validität. Diese bestimmt die Übertragbarkeit von Ergebnissen auf andere als die Untersuchungssituation (vgl. Flick. Glossar).
 Bäsler folgt den Außenkriterien und vergleicht die Ergebnisse mit denen aus einer Schweizer Studie, bei der medienbezogene Einstellungen von Studierenden erforscht wurde.  Bäsler folgt den Außenkriterien und vergleicht die Ergebnisse mit denen aus einer Schweizer Studie, bei der medienbezogene Einstellungen von Studierenden erforscht wurde. 
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 Andere Studenten wiederum sehen keinen Mehrwert bei der Nutzung von Medien im Unterricht.  Andere Studenten wiederum sehen keinen Mehrwert bei der Nutzung von Medien im Unterricht. 
 Letztendlich wurde aber bewiesen, dass es einen Mangel an medienpädagogischen Angeboten für Lehramtsstudierende an den Universitäten gibt. Dazu kann man sagen, dass die Wahl der Ausbildungsstätte eine große Rolle spielt für die Ausrichtung, sowie Qualität der medienpädagogischen Ausbildung von Lehrkräften darstellt (vgl. Bäsler. S.190). Letztendlich wurde aber bewiesen, dass es einen Mangel an medienpädagogischen Angeboten für Lehramtsstudierende an den Universitäten gibt. Dazu kann man sagen, dass die Wahl der Ausbildungsstätte eine große Rolle spielt für die Ausrichtung, sowie Qualität der medienpädagogischen Ausbildung von Lehrkräften darstellt (vgl. Bäsler. S.190).
-Zusätzlich hätte man die Studierenden zu einem späteren Zeitpunkt nochmal befragen müssen und sie somit mit den Ergebnissen konfrontieren, dies besagt die kommunikative ValidierungBäsler hat die kommunikative Validierung außer Acht gelassen in ihrer Studie.  +Zusätzlich hätte man die Studierenden zu einem späteren Zeitpunkt nochmal befragen müssen und sie somit mit den Ergebnissen konfrontieren, dies besagt die kommunikative Validierung, welche Bäsler in ihrer Studie außer Acht gelassen hat
-Insgesamt kann man sagen, Frau Bäsler hat grundlegend aufgezeigt, dass Medienbildung während dem Lehramtsstudium wichtig ist. +Insgesamt kann man sagen, Frau Bäsler hat grundlegend aufgezeigt, dass Medienbildung während dem Lehramtsstudium wichtig ist und dieses Themenfeld weiter ausgebaut werden muss, also ein fester Bestandteil des Studiums werden sollte, da Medien immer präsenter werden
 ==== 9. (Sonstiges) ==== ==== 9. (Sonstiges) ====
  
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 ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ====
  
 +Die Studie von Frau Bäsler beschäftigt sich mit dem medialen Habitus der Individuen, sowie mit der Medienbildung von Lehrkräften in ihrer Ausbildung. Aus den Theorien von Kommer und Biermann im Bezug zum medialen Habitus aus dem Jahre 2012, sowie die Theorie von Blömeke zur medienpädagogischen Kompetenzen von 2003, die den aktuellen Forschungsstand widerspiegelten, ergibt sich der Forschungsgegenstand. Aus den Theorien von Blömeke, Kommer und Biermann ergeben sich die Grundprinzipien der Studie von Frau Bäsler und ihre daraus folgenden Fragestellungen.
 ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ====
  
 +Die Studie von Frau Bäsler beschäftigt sich mit zwei Hauptfragen und zwar ,,Ob und inwiefern bedingen die universitäre medienpädagogische Ausbildung und der mediale Habitus von Lehramtsstudierenden einander?´´ und ,,Kann die universitäre Ausbildung zur Entwicklung des medialen Habitus der Lehramtsstudierenden beitragen? Und wenn ja, lassen sich günstige und ungünstige Faktoren für die Entwicklung des medialen Habitus während der Ausbildung benennen?´´(Bäsler, 2019, S.59) Zusätzlich wurden noch sechs Unterfragen zur Beantwortung der oben genannten Forschungsfragen entwickelt. Der Leitfaden für die Interviews wurde anhand der Unterfragen und den verschiedenen Theorien des medialen Habitus, sowie die medienpädagogische Kompetenz entwickelt und im Nachhinein durch die Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Bei qualitativen Methoden wird darauf geachtet, dass mit genauen Beschreibungen und Sichtweisen gearbeitet wird und häufig nur mit kleinen Fallzahlen bei der Datenerhebung (vgl. Flick, 2009, Glossar). Die Forschung ist also darauf gerichtet, inwiefern man die Lehrpersonenausbildung verändern bzw. verbessern kann, damit die angehenden Lehrpersonen bereits im Studium im Bereich der Medienbildung bestmöglich vorbereitet werden können.
 ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ====
  
 +In Deutschland wurden insgesamt 1200 Lehramtsstudierende, zwecks einer Studie, zu ihrem Verhalten in Bezug auf Medien und ihrer Medienerziehung befragt. Um den Gesamtindex ,,medialer Habitus´´ zu ermitteln, wurden mehrere Subindexe verwendet, wie beispielsweise die Medienbiografie. In einer durchgeführten qualitativen Vorstudie wurde deutlich, dass sich die Hochschulen zu wenig mit der Medienbildung, sowie der Auseinandersetzung mit dem medialen Habitus von Lehrkräften der Zukunft beschäftigen. Es wird deutlich, dass die Lehramtsstudierenden Medien anders nutzen als Haupt- und Realschüler. Die Lehramtsstudierenden nutzen Medien als Arbeitsgerät, während die Schüler Medien eher als Freizeitnutzung verwenden. Die Vorstudie ist sozusagen die Basis der quantitativen Studie von Biermann zum Medienhandeln von Lehramtsstudierenden. Kommer und Biermann konzentrierten sich anhand von verschiedenen Aspekten auf die Bildung von Habitustypen bei Lehramtsstudierenden. Die Aspekte beinhalteten subjektive Einschätzung der ‚Wertigkeit’ von zentralen Medien, subjektive Einschätzung des ‚Bildungswertes’ insbesondere der digitalen Medien, Einschätzung des Stellenwerts der digitalen Medien für das zukünftige, eigene Lehrerhandeln und spaßorientierter Spielorientierung beim Umgang mit digitalen Medien und die Einschätzung zu Chancen und Gefahren neuer Medien (Basler, 2019, S.12).
 ==== 4. Erhebugsverfahren ==== ==== 4. Erhebugsverfahren ====
  
 +Daten wurden durch das Instrument des halb-offenen Leitfadeninterviews erhoben. Durch diese Art ist es möglich, ein Interview flexibel durchzuführen, da keine Abfolge festgelegt werden muss. Jedem Interviewenden werden die gleichen Fragen gestellt, weshalb die Daten im Nachhinein zu verglichen werden können. Bevor die richtige Stichprobe durchgeführt wird, wurden vorher viele Probeinterviews geführt. Durch die Probeinterviews wurden vier zentrale Fragen und eine These entwickelt, auf diese die Probanden näher eingehen sollten. Die erste Frage ist immer die gleiche gewesen (die Motivationsfrage). Alle anderen Fragen durften flexibel gestellt werden. Zu jeder der vier Fragen gab es jeweils eine bestimmte Intention, warum diese gestellt wurde.
 ==== 5. Fixierung der Daten ==== ==== 5. Fixierung der Daten ====
 +Je nachdem wie das Interview mit den Probanden durchgeführt worden ist, wurden die Fragen und Antworten anders aufgenommen. Interviews wurden in Audiomaterial umgewandelt z.B. mp3-Format oder amr-Format. Interviews, die nicht aufgenommen worden sind, wurden von nicht-projektbezogenden Personen verschriftlicht (Transkription)(vgl. Bäsler, 2019, S.67). Bei der Transkription wurde darauf geachtet, dass Sprechpausen oder Überlappungen nicht mit aufgezeichnet werden. Wenn die Probanden lachen oder andere Laute während des Interviews von sich geben, wird das dokumentiert. Für jedes einzelne Interview sind zwischen 8 und 13 Seiten Datenmaterial entstanden.
  
  
 ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ====
 +Die Daten werden anhand der qualitativen Inhaltsanalyse von Mayring (2010) ausgewertet. Diese Methode ist eine Grundlage zur Auswertung von großen Textmengen, beispielsweise bei Interviews, da hier mehrere Interviewende eine Antwort geben. Die großen Datenmengen können auf eine kleinere Menge reduziert werden. Qualitative Inhaltsanalysen werden anhand von vier Grundprinzipien durchgeführt, weshalb sie einen genauen Ablauf hat. Speziell für diese Analyse wurde die induktive Kategoriengewinnung verwendet.
  
  
 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
 +Differenziert werden die Gütekriterien in Reliabilität und Validität, also in Zuverlässigkeit und Gültigkeit (Bäsler, 2019, S.76-77). Um diese beiden Maße zu ermitteln, gibt es mehrere Methoden. Bei der Validierung werden Außenkriterien verwendet und bei Reliabilität ist die Interkodierreliabilität eine häufig angewendete Methode. Bei der Interkodierreliabilität wird entweder die gesamte Analyse oder gewisse Ausschnitte von mehreren Personen durchgeführt und deren Ergebnisse werden miteinander verglichen (Vgl. Mayring, 2010, S.116). Bei den Außenkriterien spricht man von einer externen Validität. Diese bestimmt die Übertragbarkeit von Ergebnissen auf andere als die Untersuchungssituation (vgl. Flick. Glossar). Bäsler folgt den Außenkriterien und vergleicht die Ergebnisse mit denen aus einer Schweizer Studie, bei der medienbezogene Einstellungen von Studierenden erforscht wurde.
  
  
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
 +In der Studie hat Frau Bäsler keinen gemeinsamen medialen Habitus zwischen den Lehramtsstudierenden festgestellt. Sie hat zwei Typen gefunden den digitalen Fan und der digitale Pragmatiker (vgl. Bäsler, 2019). Die eigene Medienbildung wird von den Studierenden als hoch eingeschätzt, dennoch hängt es von der Verwendung der Medien in der Ausbildung ab. Die Studierenden wünschen sich einen Einsatz der Medien, der abwechslungsreicher ist, da sie ihre eigenen Unterrichtsstunden so gestalten würden, damit es nicht ,,langweilig´´ wird. Günstige Einflussfaktoren des medialen Habitus der Lehramtsstudierenden ist die Abwechslung und die Interaktion beim Medieneinsatz. Studierende der Medienuni haben gezeigt, dass es wichtig ist Medienbildung in der Ausbildung/Studium mit einzubauen, da hier frühzeitig ein positives Medienbewusstsein entstehen kann. Andere Studenten wiederum sehen keinen Mehrwert bei der Nutzung von Medien im Unterricht. Letztendlich wurde aber bewiesen, dass es einen Mangel an medienpädagogischen Angeboten für Lehramtsstudierende an den Universitäten gibt. Dazu kann man sagen, dass die Wahl der Ausbildungsstätte eine große Rolle spielt für die Ausrichtung, sowie Qualität der medienpädagogischen Ausbildung von Lehrkräften darstellt (vgl. Bäsler. S.190). Zusätzlich hätte man die Studierenden zu einem späteren Zeitpunkt nochmal befragen müssen und sie somit mit den Ergebnissen konfrontieren, dies besagt die kommunikative Validierung, welche Bäsler in ihrer Studie außer Acht gelassen hat. Insgesamt kann man sagen, Frau Bäsler hat grundlegend aufgezeigt, dass Medienbildung während dem Lehramtsstudium wichtig ist und dieses Themenfeld weiter ausgebaut werden muss, also ein fester Bestandteil des Studiums werden sollte, da Medien immer präsenter werden.
  
  
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 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
 +Bäsler, Sue-Ann (2019):Lernen und Lehren mit Medien und über Medien : der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin.
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 +Mayring, Phillip (2010): Qualitative Inhaltsanalyse.(11. Aufl.). Belz Verlagsgruppe. Weinheim.
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 +Flick, Uwe (Hrsg.) (2009): Glossar.
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 +Flick, Uwe (Hrsg.) (2009): Qualitative und Quantitative Forschung.
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