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Tandem 02

  • Tandempartner 1: Helen Bosse
  • Tandempartner 2: Vanessa Groll

Entwurfsfassung

1. (Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung)

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die Dissertation von Sue-Ann Bäsler setzt sich mit dem Thema des medialen Habitus auseinander und der damit verbundenen medienpädagogischen Ausbildung bei angehenden Lehrern. Sie stellt sich zwei Forschungsfragen: 1.Ob sich die medienpädagogische Ausbildung von den Lehramtsstudent*innen und der mediale Habitus gegenseitig beeinflussen (Bäsler, 2019, S. 59) und 2.Ob die Ausbildung in der Universität zu einer Entwicklung des medialen Habitus bei Lehramtsstudent*innen führt. Um diese Fragestellungen zu beantworten stellte Bäsler sechs Unterfragen auf, die sie in einem Interviewleitfaden einbaut und mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchführt. Bäsler hat die Intention mit der Forschungsarbeit die medienpädagogische Ausbildung von Lehramtsstudent*innen zu verbessern, in dem sie Implikationen analysiert und erläutert (Bäsler, 2019, S. 7).

Professor Dr. Uwe Flick erläutert in seinem Werk „Sozialforschung-Methoden und Anwendungen“ welche Qualitäten eine Fragestellung erfüllen sollte. Dabei nennt er diese Eigenschaften: eindeutig und zielgerichtet (Flick, 2009, S. 39). In der Forschungsarbeit ist der Untersuchungsgegenstand eindeutig formuliert. Jedoch kann sich der Leser die Frage stellen, ob sich die Ausbildung der Medienpädagogik nur auf Deutschland bezieht oder auch auf andere Länder. Zudem ist unklar, ob alle Lehramtsstudenten relevant für die Forschung sind oder nur die Studenten der Sekundarstufe I/ II.Diese zwei Aspekte führen zu einer gewissen Uneindeutigkeit der Fragestellung.

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Bäsler führt für die Forschung ein halb-offenes Leitfadeninterview durch (Bäsler, 2019, S. 62). Die Datenauswertung erfolgt nach der qualitativen Inhaltsanalyse Mayrings. Sie führt ein Interview mit den Lehramtsstudenten über Skype oder telefonisch durch (vgl. Bäsler, 2019, S. 67), sodass der Feldzugang sehr distanziert ist. Die Distanz folgt aus der medialen Kommunikation.

Die Studie kann als Querschnittsstudie definiert werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 187), weil die Befragung der Studenten in der Momentaufnahme stattfindet. Flick beschreibt eine Querschnittsstudie mit den Worten: Es wird ein Querschnitt eines bestimmten Zustandes zum Zeitpunkt t gezogen (Flick,2009, S. 81). Für die Stichprobenbeschreibung wählt Bäsler zum Einen eine Medienuni aus und zum Anderen eine Vergleichsuni. Bäsler reflektiert diese Durchführung in ihrer Studie. Sie erläutert: „Um die Hauptforschungsfrage wirklich eindeutig beantworten zu können, müssten die befragten Lehramtsstudierenden in einem längsschnittlichen - statt wie vorliegend in einem querschnittlichen-Design weiter befragt werden, (…).“ (Bäsler, 2009, S. 187). Daraus resultiert, dass Bäsler ihre Datenerfassung kritisch hinterfragt.

4. Erhebugsverfahren

Für die Datenerhebung wählt Bäsler das halb-offene Leitfadeninterview aus (Bäsler, 2019, S. 62). In ihrer Studie erläutert sie, dass die Daten vergleichbar seien, weil die Hauptfragen im Interviewleitfaden identisch sind. Durch die halb-offene Methode wird die Interviewsituation für die Lehramtsstudierenden flexibler, weil sie mehr Freiraum für Antwortmöglichkeiten bekommen.Aus diesem Erhebungsverfahren lässt sich schließen, dass Bäsler ein nicht standardisiertes Befragungsverfahren durchführt. Des Weiteren arbeitet sie mit verbalen Daten.

5. Fixierung der Daten

Für die Fixierung der Daten wurde das gesammelte Datenmaterial zunächst als Audiomaterial festgehalten. Dabei wurden die Interviews die bei Skype aufgenommen wurden direkt im mp3- Format und telefonisch geführte Interviews erst im amr-Format aufgezeichnet und anschließend über einen Onlinedienst in das mp3-Format umgewandelt. Dies ist erforderlich, da die Transkription über das Programm f4 Audiodateien im mp3-Format voraussetzt. Die Verschriftlichung selbst wurde von verschiedenen nicht-projektbezogenen, externen Personen durchgeführt, welche sich an Beispielinterviews aus aus einem vorherigen Projekt orientieren sollten. Hierbei wurden Sprechpausen und Überlappungen nicht gekennzeichnet, das dies laut Bäsler für die Auswertungsmethode nicht erforderlich ist. Lautmalerisch unterlegte Aussagen der Interviewteilnehmer wurden hingegen entsprechend gekennzeichnet. Letztendlich entstanden so 8-13 Seiten Datenmaterial (festgehalten als Worddokument im rtf-Format) je Interview. Es wird zudem angemerkt, dass die Interviews mit den Studierenden der Medienuni signifikant länger waren und somit auch in der Transkription mehr Datenmaterial hervorbrachten (vgl. Bäsler, 2019, S.67). Inwieweit durch die Verschriftlichung der Aufnahmen eine „neue Realität“ entstehen kann wird von Bäsler hierbei nicht weiter ausgeführt. Ob dies bereits durch die Transkriptionsregeln ausreichend berücksichtigt wird gilt darüber hinaus zu hinterfragen, da das nicht kennzeichnen von Sprechpausen/Denkpausen durchaus ein anderes Licht auf die im Anschluss von den Interviewten getroffene Aussage werfen könnte.

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

Für die Auswertung der Daten wird die Qualitative Inhaltsanalyse (QIA) angewandt. Die QIA unterliegt eindeutigen Regeln eines Ablaufschemas und ermöglicht die Interpretation ganzer Textabschnitte, somit ist sie besonders für die Bearbeitung größerer Datenmengen geeignet. Als Hauptwerkzeug gelten Kategorien, welche deduktiv oder induktiv gebildet werden können und dabei vier Grundprinzipien folgen. Für die Auswertung der vorliegenden Studie hat sich Bäsler für die induktive Kategorienbildung entschieden. Dies bedeutet, dass die Forschungsfragen zunächst an das Material herangetragen wurden um dann daraus induktiv abgeleitete Hauptkategorien zu bilden. In einem zweiten Durchgang werden dann aus den Hauptkategorien Subkategorien gebildet. Um das Kategoriesystem zu überprüfen wurden in einem dritten Durchgang alle Interviewtexte den verschiedenen Kategorien zugeordnet. Auf diese Weise kann das System auf seine Qualität getestet werden und bei bedarf erneut verfeinert werden. Bei der Analyse wird darüber hinaus die Reihenfolge des Ablaufmodells eingehalten (in der vorliegenden Forschungsarbeit MAXQD um Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten. Um die Zuordnung der Textpassagen zu vereinfachen wurde darüber hinaus mit einem Kodierleitfaden gearbeitet (vgl. Bäsler, 2019, S.68 f.).

Für die Kategorieentwicklung greift Bäsler auf die Methode der Reduktion zurück und führt diese in Tabellarischer Form durch, wobei alle relevanten Textabschnitte eines Interviews paraphrasiert und generalisiert eingetragen werden. Mit Hilfe der Generalisierung kann dann die Kategorie gebildet werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 75).

In der vorliegenden Forschungsarbeit wurde die Kategorienbildung an einem Teil der Interviews von einer weiteren Person vorgenommen. Dieses Vorgehen dient der Sicherung der Zuverlässigkeit der Daten und nennt sich Intekodierreliabilität. Es wird jedoch auch angemerkt, dass dieses Verfahren durchaus auch problematisch sein kann und lediglich bei sehr einfachen Analysen eine Übereinstimmung zwischen beiden Kodierern zu erwarten ist (vgl. Bäsler, 2019, S.76).

7. (Geltungsbegründung und Gütekriterien)

8. (Forschung als Diskurs)

9. (Sonstiges)

Literatur

Bäsler, Sue-Ann (2019): Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag


Überarbeitete Endfassung

1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung

2. Fragestellung und Forschungsperspektive

Die Dissertation von Sue-Ann Bäsler setzt sich mit dem Thema des medialen Habitus auseinander und der damit verbundenen medienpädagogischen Ausbildung bei angehenden Lehrern. Sie stellt sich zwei Forschungsfragen: 1.Ob sich die medienpädagogische Ausbildung von den Lehramtsstudent*innen und der mediale Habitus gegenseitig beeinflussen (vgl. Bäsler, 2019, S. 59) und 2.Ob die Ausbildung in der Universität zu einer Entwicklung des medialen Habitus bei Lehramtsstudent*innen führt. Um diese Fragestellungen zu beantworten stellte Bäsler sechs Unterfragen auf, die sie in einem Interviewleitfaden einbaut und mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchführt. Bäsler hat die Intention mit der Forschungsarbeit die medienpädagogische Ausbildung von Lehramtsstudent*innen zu verbessern, in dem sie Implikationen analysiert und erläutert (vgl. Bäsler, 2019, S. 7).

Professor Dr. Uwe Flick erläutert in seinem Werk „Sozialforschung-Methoden und Anwendungen“ welche Qualitäten eine Fragestellung erfüllen sollte. Dabei nennt er diese Eigenschaften: eindeutig und zielgerichtet (vgl. Flick, 2009, S. 39). In der Forschungsarbeit ist der Untersuchungsgegenstand eindeutig formuliert. Jedoch kann sich der Leser die Frage stellen, ob sich die Ausbildung der Medienpädagogik nur auf Deutschland bezieht oder auch auf andere Länder. Zudem ist unklar, ob alle Lehramtsstudenten relevant für die Forschung sind oder nur die Studenten der Sekundarstufe I/ II. Diese zwei Aspekte führen zu einer gewissen Uneindeutigkeit der Fragestellung.

3. Feldzugang und Annäherung an das Feld

Bäsler führt für die Forschung ein halb-offenes Leitfadeninterview durch (vgl. Bäsler, 2019, S. 62). Die Datenauswertung erfolgt nach der qualitativen Inhaltsanalyse Mayrings. Sie führt ein Interview mit den Lehramtsstudent*innen über Skype oder telefonisch durch (vgl. Bäsler, 2019, S. 67), sodass der Feldzugang sehr distanziert ist. Die Distanz folgt aus der medialen Kommunikation.

Die Studie kann als Querschnittsstudie definiert werden (vgl. Bäsler, 2019, S. 187), weil die Befragung der Studenten in der Momentaufnahme stattfindet. Flick beschreibt eine Querschnittsstudie mit den Worten: „Es wird ein Querschnitt eines bestimmten Zustandes zum Zeitpunkt t gezogen“ (Flick, 2009, S. 81). Für die Stichprobenbeschreibung wählt Bäsler zum Einen eine Medienuni aus und zum Anderen eine Vergleichsuni. Bäsler reflektiert diese Durchführung in ihrer Studie. Sie erläutert: „Um die Hauptforschungsfrage wirklich eindeutig beantworten zu können, müssten die befragten Lehramtsstudierenden in einem längsschnittlichen - statt wie vorliegend in einem querschnittlichen-Design weiter befragt werden, (…)“ (Bäsler, 2009, S. 187). Daraus resultiert, dass Bäsler ihre Datenerfassung kritisch hinterfragt.

4. Erhebugsverfahren

5. Fixierung der Daten

6. Auswertungsverfahren und Interpretation

7. Geltungsbegründung und Gütekriterien

Bäsler geht in ihrer Studie auf das Thema Gütekriterien ein (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Sie wendet zwei Qualitätskriterien an: die Reliabilität und die Validität. Die Reliabilität bezieht sich auf die Zuverlässigkeit der Forschung sowie die Messgenauigkeit von Instrumenten. Die Validität dient zur Überprüfung der Gültigkeit von Forschungsergebnissen. Damit die Validität erreicht werden kann, nutzt sie das Außenkriterium (vgl. Bäsler, 2019, S.77). Das bedeutet, sie überprüft die Gültigkeit durch den Vergleich von fünf weiteren ähnlichen Studien (vgl. Bäsler, 2019, S. 165).

Ob die gesammelten Daten zuverlässig sind, lässt sich mit der Methode der Interkodierreliabilität überprüfen (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Sie erläutert, mit dem Verweis auf Mayring, dass für die Prüfung der Zuverlässigkeit eine Kategoriebildung von mehreren Personen durchgeführt werden müsse (vgl. Bäsler,2019, S. 76). Damit kann vermieden werden, dass Ergebnisse ausschließlich auf subjektiven Empfindungen beruhen.

Bei Bäslers Studie wird die Kategoriebildung nur von einer weiteren Person durchgeführt (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Das wirft die Frage auf, ob die Erkenntnisse hinreichend empirisch verankert sind. Sie schreibt in ihrer Studie selbst:„Selbstkritisch sei an dieser Stelle weiterhin anzumerken, dass eine weitreichendere Bearbeitung des Materials durch mehrere Personen, so wie es Mayring bei der qualitativen Inhaltsanalyse vorsieht , eine „sauberere“ Methode zur Qualitätssicherung der Analyse gewesen wäre“ (Bäsler, 2019, S. 165).

Sie grenzt selbst die Aussagekraft ihrer Forschungsergebnisse ein. Das macht ihren Forschungsprozess transparenter und die Ergebnisse nachvollziehbarer.

8. Forschung als Diskurs

9. Sonstiges

Literatur


Bäsler, Sue-Ann (2019): Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Berlin: Technische Universität Berlin

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag

Kommentare

Diskussion

Donika Ukaj, 2020/06/30 08:43, 2020/07/05 21:01

Der Einstieg in die Studienanalyse ist gut gelungen und verständlich ausgeführt. Der Entwurf deckt alle wesentliche Themenbereiche ab und auch der rote Faden ist hier erkennbar. Zudem ist auch der bemühte wissenschaftliche Schreibstil erwähnenswert. Der Inhalt wurde in Sinnesabschnitten gegliedert was zum Weiterlesen anregt, des Weiteren wurde auch auf die Art des Zitierens geachtet. Wünschenswert wäre, wenn man noch mehr auf qualitative Literatur zurückgreifen würde. Hinzukommt, dass auf Genderbegrifflichkeiten (wie hier des Öfteren z.B. Student statt Student und Studentinnen ) geachtet werden sollte.

Bei diesem Tandem ist gut zu erkennen, mit welcher Sorgfalt und Genauigkeit hier gearbeitet wurde. Durch klare Formulierungen ist der Text sehr verständlich geschrieben. Die Sätze sind nicht zu lang und nicht zu kurz und fassen inhaltlich die wichtigsten Aspekte auf. Dadurch ist der Schreibstil prägnant und aussagekräftig. Die Studie wurde umfangreich analysiert und die Kerngedanken wurden gut strukturiert herausgearbeitet. Abschließend bewerten wir dieses Tandem mit dem Platz Nummer 1

Anja Ringelspacher, 2020/06/30 14:08

Liebes Tandem 02 auch euch ist der Einstieg sehr gut gelungen. Die einzelnen Punkte habt ihr verständlich und ausreichend formuliert. Für eine bessere Übersicht wären allerdings noch weitere Absätze sinnvoll, diese erleichtert den Lesefluss. Zudem sind uns an manchen Stellen Tipp-Fehler aufgefallen, die ihr verbessern solltet. Von uns bekommt ihr dafür Platz 1.

Samya Arbes, 2020/07/06 17:12

Liebes Tandem 02, von uns bekommt ihr Platz 1 zugeteilt. Eure Studienanalyse ist inhaltlich sehr detailreich und ausführlich geschrieben. Ihr verwendet durchgehend einen wissenschaftlichen Schreibstil und verweist auf die zugrunde liegende Literatur. Des Weiteren ist euer Erstentwurf einfach zu verstehen und enthält alle notwendigen Informationen, sodass man schon beim ersten Lesen einen sehr guten Überblick über Bäslers Studie bekommt. Für eure weitere Arbeit empfehlen wir euch allerdings, die Textabschnitte zusätzlich zu gliedern, damit diese flüssiger zu lesen sind, sowie zusätzliche Literatur hinzuzufügen. Vor allem, wenn ihr auf die QIA nach Mayring zurückgreift, sollte diese auch zitiert werden und im Literaturverzeichnis auftauchen.

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