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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem02

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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem02 [2020/09/04 23:32]
helenbosse02 [2. Fragestellung und Forschungsperspektive]
lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem02 [2020/09/11 13:16]
vanessagroll02 [1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung]
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 ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ==== ==== 1. Forschungsgegenstand und theoretische Verankerung ====
  
 +Der Forschungsgegenstand der Studie befasst sich mit der Lehrpersonenbildung im Kontext der Medienbildung. Hierbei richtet sich der Forschungsgegenstand in erster Linie nach dem medialen Habitus der Individuen. 
 +In der aufgestellten These wird beschrieben, dass es sich bei Medienbildung um eine wichtige Investition in Menschen handelt, da diese maßgeblich zur Teilhabe, Persönlichkeitsentwicklung und zu einer individuellen Lebensgestaltung beiträgt.
 +Für die Theoretische Verankerung zieht Bäsler das Theoretische Habituskonzepte von Pierre Bourdieu, sowie der sich daraus entwickelten Theorie von Kommer und Biermann zu Rate (vgl. Bäsler, 2019, S. 6).
  
 ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ==== ==== 2. Fragestellung und Forschungsperspektive ====
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 Die Dissertation von Sue-Ann Bäsler setzt sich mit dem Thema des medialen Habitus auseinander und der damit verbundenen medienpädagogischen Ausbildung bei angehenden Lehrern. Sie stellt sich zwei Forschungsfragen: 1.Ob sich die medienpädagogische Ausbildung von den Lehramtsstudent*innen und der mediale Habitus gegenseitig beeinflussen (vgl. Bäsler, 2019, S. 59) und 2.Ob die Ausbildung in der Universität zu einer Entwicklung des medialen Habitus bei Lehramtsstudent*innen führt. Um diese Fragestellungen zu beantworten stellte Bäsler sechs Unterfragen auf, die sie in einem Interviewleitfaden einbaut und mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchführt. Bäsler hat die Intention mit der Forschungsarbeit die medienpädagogische Ausbildung von Lehramtsstudent*innen zu verbessern, in dem sie Implikationen analysiert und erläutert (vgl. Bäsler, 2019, S. 7). Die Dissertation von Sue-Ann Bäsler setzt sich mit dem Thema des medialen Habitus auseinander und der damit verbundenen medienpädagogischen Ausbildung bei angehenden Lehrern. Sie stellt sich zwei Forschungsfragen: 1.Ob sich die medienpädagogische Ausbildung von den Lehramtsstudent*innen und der mediale Habitus gegenseitig beeinflussen (vgl. Bäsler, 2019, S. 59) und 2.Ob die Ausbildung in der Universität zu einer Entwicklung des medialen Habitus bei Lehramtsstudent*innen führt. Um diese Fragestellungen zu beantworten stellte Bäsler sechs Unterfragen auf, die sie in einem Interviewleitfaden einbaut und mit der Methode der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring durchführt. Bäsler hat die Intention mit der Forschungsarbeit die medienpädagogische Ausbildung von Lehramtsstudent*innen zu verbessern, in dem sie Implikationen analysiert und erläutert (vgl. Bäsler, 2019, S. 7).
  
-Professor Dr. Uwe Flick erläutert in seinem Werk "Sozialforschung-Methoden und Anwendungen" welche Qualitäten eine Fragestellung erfüllen sollte. Dabei nennt er diese Eigenschaften: eindeutig und zielgerichtet (vgl. Flick, 2009, S. 39). In der Forschungsarbeit ist der Untersuchungsgegenstand eindeutig formuliert. Jedoch kann sich der Leser die Frage stellen, ob sich die Ausbildung der Medienpädagogik nur auf Deutschland bezieht oder auch auf andere Länder. Zudem ist unklar, ob alle Lehramtsstudenten relevant für die Forschung sind oder nur die Studenten der Sekundarstufe I/ II. Diese zwei Aspekte führen zu einer gewissen Uneindeutigkeit der Fragestellung.+Professor Dr. Uwe Flick erläutert in seinem Werk "Sozialforschung-Methoden und Anwendungen" welche Qualitäten eine Fragestellung erfüllen sollte. Als Eigenschaften für Fragestellungen nennt er die Eindeutigkeit und das sie zielgerichtet sind (vgl. Flick, 2009, S. 39). In der Forschungsarbeit ist der Untersuchungsgegenstand eindeutig formuliert. Jedoch kann sich der Leser die Frage stellen, ob sich die Ausbildung der Medienpädagogik nur auf Deutschland bezieht oder auch auf andere Länder. Zudem ist unklar, ob alle Lehramtsstudenten relevant für die Forschung sind oder nur die Studenten der Sekundarstufe I/ II. Diese zwei Aspekte führen zu einer gewissen Uneindeutigkeit der Fragestellung.
 ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ==== ==== 3. Feldzugang und Annäherung an das Feld ====
  
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 Bäsler geht in ihrer Studie auf das Thema Gütekriterien ein (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Sie wendet zwei Qualitätskriterien an: die Reliabilität und die Validität. Die Reliabilität bezieht sich auf die Zuverlässigkeit der Forschung sowie die Messgenauigkeit von Instrumenten. Die Validität dient zur Überprüfung der Gültigkeit von Forschungsergebnissen. Damit die Validität erreicht werden kann, nutzt sie das Außenkriterium (vgl. Bäsler, 2019, S.77). Das bedeutet, sie überprüft die Gültigkeit durch den Vergleich von fünf weiteren ähnlichen Studien (vgl. Bäsler, 2019, S. 165). Bäsler geht in ihrer Studie auf das Thema Gütekriterien ein (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Sie wendet zwei Qualitätskriterien an: die Reliabilität und die Validität. Die Reliabilität bezieht sich auf die Zuverlässigkeit der Forschung sowie die Messgenauigkeit von Instrumenten. Die Validität dient zur Überprüfung der Gültigkeit von Forschungsergebnissen. Damit die Validität erreicht werden kann, nutzt sie das Außenkriterium (vgl. Bäsler, 2019, S.77). Das bedeutet, sie überprüft die Gültigkeit durch den Vergleich von fünf weiteren ähnlichen Studien (vgl. Bäsler, 2019, S. 165).
  
-Ob die gesammelten Daten zuverlässig sind, lässt sich mit der Methode der Interkodierreliabilität überprüfen (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Sie erläutert, mit dem Verweis auf Mayring, dass für die Prüfung der Zuverlässigkeit eine Kategoriebildung von mehreren Personen durchgeführt werden müsse (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Damit kann vermieden werden, dass Ergebnisse ausschließlich auf subjektiven Empfindungen beruhen.+Ob die gesammelten Daten zuverlässig sind, lässt sich mit der Methode der Interkodierreliabilität überprüfen (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Sie erläutert, mit dem Verweis auf Mayring, dass für die Prüfung der Zuverlässigkeit eine Kategoriebildung von mehreren Personen durchgeführt werden müsse (Bäsler, 2019, S. 76). Damit kann vermieden werden, dass Ergebnisse ausschließlich auf subjektiven Empfindungen beruhen.
  
 Bei Bäslers Studie wird die Kategoriebildung nur von einer weiteren Person durchgeführt (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Das wirft die Frage auf, ob die Erkenntnisse hinreichend empirisch verankert sind. Sie schreibt in ihrer Studie selbst:"Selbstkritisch sei an dieser Stelle weiterhin anzumerken, dass eine weitreichendere Bearbeitung des Materials durch mehrere Personen, so wie es Mayring bei der qualitativen Inhaltsanalyse vorsieht , eine "sauberere" Methode zur Qualitätssicherung der Analyse gewesen wäre" (Bäsler, 2019, S. 165). Sie grenzt selbst die Aussagekraft ihrer Forschungsergebnisse ein. Das macht ihren Forschungsprozess transparenter und die Ergebnisse nachvollziehbarer.  Bei Bäslers Studie wird die Kategoriebildung nur von einer weiteren Person durchgeführt (vgl. Bäsler, 2019, S. 76). Das wirft die Frage auf, ob die Erkenntnisse hinreichend empirisch verankert sind. Sie schreibt in ihrer Studie selbst:"Selbstkritisch sei an dieser Stelle weiterhin anzumerken, dass eine weitreichendere Bearbeitung des Materials durch mehrere Personen, so wie es Mayring bei der qualitativen Inhaltsanalyse vorsieht , eine "sauberere" Methode zur Qualitätssicherung der Analyse gewesen wäre" (Bäsler, 2019, S. 165). Sie grenzt selbst die Aussagekraft ihrer Forschungsergebnisse ein. Das macht ihren Forschungsprozess transparenter und die Ergebnisse nachvollziehbarer. 
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
  
 +Die Forschung als Diskurs bezieht sich darauf, ob in Bäslers Studie ein Diskurs mit den Beforschten stattgefunden hat. Relevant ist die Frage, ob sie den Probanden ihre Forschungsergebnisse im Anschluss an die Studie mittgeteilt hat. Der Studie ist zu entnehmen, dass Bäsler keine Rückmeldung zu ihren erhobenen Daten gibt. Daraus lässt sich schließen, dass es keine kommunikative Validierung gibt. Bäsler erläutert ihre Forschungsergebnisse und Daten subjektiv. Es fehlt ein objektiver Austausch, somit gibt es keinen Diskurs nach Innen. Durch die fehlende kommunikative Validierung und Bäslers Subjektivität ist es fragwürdig, ob die Forschungsergebnisse eine hohe Aussagekraft haben. 
 ==== 9. Sonstiges ==== ==== 9. Sonstiges ====
  
lehre/sose2020/sozialwissmeth/analysen/baesler/tandem02.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:41 (Externe Bearbeitung)