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lehre:sose2020:sozialwissmeth:analysen:baesler:tandem01

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samyaarbes01 [5. Fixierung der Daten]
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 ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ==== ==== 6. Auswertungsverfahren und Interpretation ====
  
 +Bäsler nutzte für die Interpretation ihrer Daten die qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring. Diese sei ideal geeignet, um große Datenmengen zu analysieren (Mayring 2005: 436).
 +
 +Zur Auswertung der Daten teilte Bäsler diese vorher in Kategorien ein. Mittels der induktiven Kategoriegewinnung wurden die Forschungsfragen zum Material erstellt und Hauptkategorien gebildet, welche zusätzlich in Subkategorien ausdifferenziert wurden. Anschließend wurden die Interviews den Kategorien entsprechend gruppiert (vgl. Bäsler 2019: 68).
 +
 +Damit folgte die Autorin den von Mayring vorgegebenen Schritten und veranschaulichte ihr Vorgehen durch einen Kodierleitfaden, welchen sie dem Anhang beifügte (vgl. Bäsler 2019: s. 222f.; Mayring 2005: 437-441).
 +Bäsler gelang es, das Material so einzugrenzen, dass es weiterhin die hinreichenden Inhalte des Grundmaterials widerspiegelt. Zur Unterstützung nutze sie das Computerprogramm MAXQDA (vgl. Bäsler 2019: 69). Damit hat sie das Ziel der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring erfolgreich erfüllt (vgl. Mayring 2015: 65). 
  
 ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ==== ==== 7. Geltungsbegründung und Gütekriterien ====
  
 +Nach Mayring werden Gütekriterien in der sozialwissenschaftlichen Methodenlehre nach Maßen der Reliabilität (Zuverlässigkeit) und Validität (Gültigkeit) unterschieden (vgl. Mayring 2015: 123). Weiterhin gibt es verschiedene Methoden zur Bestimmung dieser Maße.
 +
 +Als Instrument zur Bestimmung der Reliabilität wählte Bäsler die Interkodierreliabilität (vgl. Bäsler 2019: 76). 
 +Bei dieser Methode wird die induktive Kategorienbildung von verschiedenen Personen vorgenommen, um so eine einseitige subjektive Betrachtung der Forschungsergebnisse zu vermeiden (vgl. Mayring 2015: 124). 
 +   
 +Kritisch ist hierbei zu betrachten, dass Bäsler nur eine weitere Person zur Prüfung der Reliabilität zu Rate gezogen hat. 
 +Als positiv zu bewerten ist hier jedoch Bäslers selbstkritische Einsicht, man hätte, so wie es Mayring vorsieht, mehrere Personen in diesen Prozess einbinden sollen, um so eine „sauberere Methode zur Qualitätssicherung der Analyse“ (Bäsler 2019: 186) erreichen zu können. 
 +
 +Weiterhin wird die Interkodierreliabilität als problematisch angesehen, da diese nur bei einfachen Analysen eine hohe Übereinstimmung aufweist. Somit ist die Zuverlässigkeit dieses Instrumentes fraglich (vgl. Mayring 2015: 124). 
 +
 +Als Instrument zur Bestimmung der Validität wählte Bäsler das Außenkriterium (vgl. Bäsler 2019: 76). Hierbei werden Untersuchungsergebnisse, die der eigenen Untersuchung nahestehen und deren Gültigkeit nach eigenem Ermessen gegeben ist, als Vergleich herangezogen (vgl. Mayring 2015: 124). Als nahestehende Untersuchung wählte Sie eine Studie von Scheuble et al. (2014), in welcher medienbezogene Vorstellungen von Studierenden untersucht wurden (vgl. Bäsler 2019: 76).
  
 ==== 8. Forschung als Diskurs ==== ==== 8. Forschung als Diskurs ====
  
 +Im letzten Kapitel ihrer Arbeit, stellt Bäsler die Auswertung ihrer Untersuchung dar. Dafür fasst sie erneut die zentralen Ergebnisse ihrer Hypothesen zusammen und interpretiert diese in Bezug auf ihre Hauptfragestellung (vgl. Bäsler 2019: 159-162ff). Anschließend werden die Ergebnisse mit denen anderer Studien diskutiert. 
 +Im Zuge dessen stellt Bäsler ihre zwei medialen Habitustypen vor:  den „digitalen Fan“ und den „digitalen Pragmatiker“. Diese sind in Tabelle 8 detailliert dargestellt (vgl. ebd.: 164).
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 +Flick betont die Wichtigkeit einer Rückmeldung der Ergebnisse für die Beforschten. Dafür stellt er drei verschiedene Möglichkeiten vor: die Rückmeldung nach Abschluss der Datenerhebung, den Einbezug der Befragten in die Interpretation der Daten oder die Rückmeldung nach Abschluss der Forschung (vgl. Flick 2009: 170).
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 +In Bäslers Studie findet sich allerdings keine der Reflexionsarten mit den Befragten wieder. Gerade dann, wenn das Teilziel einer Arbeit die Veränderung der Lebenspraxis darstellt, ist es von großer Bedeutung, die Ergebnisse in einem umfassenden Diskurs zu reflektieren. Da dies bei Bäsler nicht vorliegt, ist von einem „Diskurs nach innen“ zu sprechen, da die Ergebnisse hier nur mit beteiligten Forschern besprochen wurden (vgl. ebd.: 171).
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 +Zum Schluss stellt Bäsler noch ihre Wünsche und Vorstellungen für die Lehrerausbildung dar und appelliert daran, weitere Forschung in diesem Feld durchzuführen (vgl. Bäsler 2019: 190f.) 
  
 ==== 9. Sonstiges ==== ==== 9. Sonstiges ====
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-----+Bäsler, Sue-Ann (2019): Lernen und Lehren mit Medien und über Medien: Der mediale Habitus und die Ausbildung medienpädagogischer Kompetenz bei angehenden Lehrkräften. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1178524981 (Letzter Zugriff 14.09.2020). 
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 +Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Rowohlt Taschenbuch Verlag. Hamburg. 
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 +Mayring, Phillip & Hurst, Alfred (2005): Qualitative Inhaltsanalyse. In L. Mikos & C. Wegener (Hrsg.): Qualitative Medienforschung. Ein Handbuch (S. 436–441) Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft mbH. 
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 +Mayring, Phillip (2015): Qualitative Inhaltsanalyse. Beltz Verlagsgruppe. Weinheim.
  
  
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