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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem12

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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem12 [2019/09/15 19:17]
tandem_12a [Verhältnis Theorie & Gegenstand]
lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem12 [2019/09/15 19:27]
tandem_12a [Geltungsbegründung]
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 ==== Sammlung der Daten ==== ==== Sammlung der Daten ====
  
-Durch zeitliche und finanzielle Einschränkungen hat sich Zorn für eine „pragmatische Mischform“ bei der Datenerhebung entschieden. Unterschiedliche Erwachsene und Kinder, die unterschiedliche Konstruktionstätigkeiten mit unterschiedlichen Technologien durchgeführt haben, waren die Beforschten. Das Ziel des breiten Spektrums war minimale und maximale Variationen der Phänomene also unterschiedlichste Ergebnisse für eine generalisierbare Theorie zu finden (Zorn, 2010, S.101). Die Interviews dafür wurden in Bremen und Österreich durchgeführt. Die späteren Interviewpartner wurden gezielt ausgesucht, um eine Kontrastierung aufzuweisen (Zorn, 2010, S.102). Zorn erläutert detailliert die Interviewpartner mit Alter, Geschlecht, Herkunft, Verbindung zur Konstruktionstätigkeit von Digitalen Medien (vgl. Zorn, 2010, S.103-105). Die geeignetste Interviewmethode zu finden, war stark von dem Umstand beeinflusst, dass Kinder als Interviewpartner an der Studie teilnahmen (Zorn, 2010, S.106-107). Sie probierte Leitfaden-Interviews und narrative Interviews aus (vgl. Flick1995, S.13). Zorn erzielte  dadurch aber nicht die gewünschten Daten. Bei den Leitfaden-Interviews verhielten sich die Interviewten zu passiv. Sie warteten nur auf die nächste Frage und ihr gestresstes Verhalten ähnelte zu sehr einer Prüfungssituation (besonders bei Kindern)Bei dem narrativen Interview waren viele Kinder durch die offene Erzählaufforderung überfordert (Zorn, 2010, S.110-111). Zorn entwickelte eine neue Interviewmethode, die sie das „methodisch erweiterte Problemzentriertes Interview“ nennt. Dieses wird auf Seite 113 und den folgenden Seiten detailliert von Zorn erläutert.  Es ist angelehnt an das problemzentriertes Interview (Zorn, 2010, S.112). Für Zorn waren die Meinungen und die individuellen Vorstellungen der Befragten sehr wichtig. Zentral war für sie die „erzählstimulierende Eingangsfrage“(Zorn, 2010, S.114). Die Datentriangulation, die Zorn auf Seite 118 erläutert, hat in nach Zorns Meinung große Bedeutung, da es eine Mehrperspektivität auf den Forschungsgegenstand bietet. Das Hauptmaterial für ihre Studie sind die Interviewsaber sie nutzte auch die teilnehmende Beobachtung und die konstruierten Produkte wurden untersucht. +Durch zeitliche und finanzielle Einschränkungen hat sich Zorn für eine „pragmatische Mischform“ bei der Datenerhebung entschieden. Unterschiedliche Erwachsene und Kinder, die unterschiedliche Konstruktionstätigkeiten mit unterschiedlichen Technologien durchgeführt haben, waren die Beforschten. Das Ziel des breiten Spektrums war minimale und maximale Variationen der Phänomene also unterschiedlichste Ergebnisse für eine generalisierbare Theorie zu finden(Zorn, 2010, S.101) Die späteren Interviewpartner wurden gezielt ausgesucht, um eine Kontrastierung aufzuweisen (Zorn, 2010, S.102). Zorn erläutert detailliert die Interviewpartner mit Alter, Geschlecht, Herkunft, Verbindung zur Thematik (vgl. Zorn, 2010, S.103-105). Die geeignetste Interviewmethode zu finden, war stark von dem Umstand beeinflusst, dass Kinder als Interviewpartner an der Studie teilnahmen (Zorn, 2010, S.106-107). Sie probierte verschiedene Interviewformen aus, erzielte aber nicht die gewünschten Daten (vgl. Zorn, 2010, S.110-111). Zorn entwickelte eine neue Interviewmethode, die des „methodisch erweiterten Problemzentriertes Interview“. Für Zorn waren die Meinungen und die individuellen Vorstellungen der Befragten sehr wichtig. Zentral war für sie die „erzählstimulierende Eingangsfrage“(Zorn, 2010, S.114). Die Datentriangulation hat nach Zorns Meinung große Bedeutung, da es eine Mehrperspektivität auf den Forschungsgegenstand bietet. (Zorn2010, S.118)
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 ==== Fixierung der Daten ==== ==== Fixierung der Daten ====
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 Die Geltungsbegründung ist laut Flick von der Reliabilität, Validität und Objektivität abhängig. Es stellt sich die Frage ob das Erforschte für Dritte nachvollziehbar begründet wird und wie daraus eine Theorie entstehen kann. (vgl. Flick, S.167-169) Die Geltungsbegründung ist laut Flick von der Reliabilität, Validität und Objektivität abhängig. Es stellt sich die Frage ob das Erforschte für Dritte nachvollziehbar begründet wird und wie daraus eine Theorie entstehen kann. (vgl. Flick, S.167-169)
    
-Auch sie bezog sich auf die Beurteilungskriterien Validität, Reliabilität und Glaubwürdigkeit der Daten von Strauss/Corbin 1996. (vgl. Zorn, S.450) Sie reflektierte ihr vorgehen und gab den Ablauf genau wieder. Während ihrer Forschung und Interviewerhebung verhielt sie sich den Probanden gegenüber klar. Sie legte den Forschungsprozess nachvollziehbar dar und versuchte auch in ihrer Rolle neutral zu bleiben. (vgl. Zorn, S.451) Ebenfalls sprach sie an das es Verbesserungspotenzial gebe und sie manches hätte anders bearbeiten können. (vgl. Zorn, S.453) Jedoch führen laut Zorn diese Tatsachen nicht zu einer Einschränkung der entwickelten Theorie, da es sich hierbei um eine prozessuale Theorie handelt. (vgl. Zorn, S.453) Laut Zorn gilt eine solche Theorie nicht als abgeschlossen, sondern erweiterbar. (vgl. Zorn, S.453) Durch den Austausch mit fachnahen und fachfremden Kollegen versuchte sie eine Validitätssicherung zu gewährleisten. (vgl. Zorn, S.452)+Zorn bezog sich auf die Beurteilungskriterien Validität, Reliabilität und Glaubwürdigkeit der Daten von Strauss/Corbin 1996. (vgl. Zorn, S.450) Sie reflektierte ihr vorgehen und gab den Ablauf genau wieder. Während ihrer Forschung und Interviewerhebung verhielt sie sich den Probanden gegenüber klar. Sie legte den Forschungsprozess nachvollziehbar dar und versuchte auch in ihrer Rolle neutral zu bleiben. (vgl. Zorn, S.451) Ebenfalls sprach sie an das es Verbesserungspotenzial gebe und sie manches hätte anders bearbeiten können. (vgl. Zorn, S.453) Jedoch führen laut Zorn diese Tatsachen nicht zu einer Einschränkung der entwickelten Theorie, da es sich hierbei um eine prozessuale Theorie handelt. (vgl. Zorn, S.453) Laut Zorn gilt eine solche Theorie nicht als abgeschlossen, sondern erweiterbar. (vgl. Zorn, S.453) Durch den Austausch mit fachnahen und fachfremden Kollegen versuchte sie eine Validitätssicherung zu gewährleisten. (vgl. Zorn, S.452)
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
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 Auch die Dokumentation und Reflexion mit andere Forschern ist ein wichtiger Bestandteil. (Flick, S.170-171) Auch die Dokumentation und Reflexion mit andere Forschern ist ein wichtiger Bestandteil. (Flick, S.170-171)
  
-Zorn betont, das die Kommunikation zwischen Forscher und Beforschten nicht neutralisiert werden kann, da sich beide als Subjekt gegenüber stehen. (vgl. Zorn, S.91) Die Kommunikation spielt während eines Interviews eine wichtige Rolle, diese sollte einer alltagsweltlichen Kommunikation ähneln um der gewählten Interviewform gerecht zu werden. (vgl. Zorn, S.91) Notwendigerweise müssen auch die Art und der Verlauf der Kommunikation seitens der Forscherin weitergehend reflektiert werden. Durch die sorgfältige Dokumentation ihrer Daten, war es ihr möglich über den gesamten Forschungsprozess hinweg in den Austausch mit anderen Forschern zu treten, um umfassender interpretieren, reflektieren und ihre Perspektiven erweitern zu können. (vgl. Zorn, S.452) Auch ihre Sinndimensionen diskutierte sie regelmäßig mit Kollegen, um diese weiter zu entwickeln und noch bestehende Lücken zu schließen. (vgl. Zorn, S.127)+Zorn betont, das die Kommunikation zwischen Forscher und Beforschten nicht neutralisiert werden kann, da sich beide als Subjekt gegenüber stehen. (vgl. Zorn, S.91) Die Kommunikation spielt während eines Interviews eine wichtige Rolle, diese sollte einer alltagsweltlichen Kommunikation ähneln um der gewählten Interviewform gerecht zu werden. (vgl. Zorn, S.91) Notwendigerweise müssen auch die Art und der Verlauf der Kommunikation seitens der Forscherin weitergehend reflektiert werden. Durch die sorgfältige Dokumentation ihrer Daten, war es ihr möglich über den gesamten Forschungsprozess hinweg in den Austausch mit anderen Forschern zu treten, um umfassender interpretieren, reflektieren und ihre Perspektiven erweitern zu können. (vgl. Zorn, S.452) Auch ihre Sinndimensionen diskutierte sie regelmäßig mit Kollegen, um diese weiterzuentwickeln und noch bestehende Lücken zu schließen. (vgl. Zorn, S.127)
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
  
lehre/sose2019/sozialwissmeth/analysen/tandem12.txt · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:16 (Externe Bearbeitung)