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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem04

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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem04 [2019/09/15 23:32]
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-===== Erster Text: Entwurfsfassung =====+===== Endabgabe =====
  
 === Einleitung === === Einleitung ===
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 ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ==== ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven ====
  
-Im Bereich der Sozialforschung sollte nach Uwe Flick die Forschungsfrage eine „gesellschaftlich relevante Problemstellung aufgreifen“ (Flick, 2009, S. 38) und die Beantwortung dieser einen Nutzen mit sich bringen (vgl. ebd.). Ilka Goetz geht in ihrer Dissertation der folgenden Frage nach: „Auf welchem Stand befindet sich die frühe Medienbildung im Land Berlin und welche Gelingensbedingungen werden für eine erfolgreiche Umsetzung identifiziert“ (Goetz, 2018, S. 120). Ihr Forschungsziel liegt hierbei darinherauszufinden, inwieweit förderliche Rahmenbedingungen in den Kindertagesstätten des Landes Berlin durch die Fachkräfte berücksichtigt werden und welche Gelingensbedingungen notwendig sind um eine Integration der Medienbildung in Einrichtungen der frühen Bildung bundesweit zu ermöglichen (vgl. ebd S.120). Ihre Forschungsfrage greift also eine gesellschaftliche Problemstellung auf. Flick äußert zudem, dass die Formulierung einer wissenschaftlichen Fragestellung Aussagen darüber trifft, welche Methoden für den Forschungsprozess angemessen sind und wer (Institution, Personen, etc.) oder was (Prozesse, etc.) in die Untersuchung miteinbezogen werden (vgl. Flick, 1999, S. 69). Aus Goetz Fragestellung wird dies nicht ersichtlich. Der Begriff „Frühe Medienbildung“ könnte sich zwar auf Kindertagesstätten beziehen, aber ebenso auf eine andere Institution. Im Rahmen ihrer Arbeit legt sich die Autorin klar auf einen bestimmten Forschungsausschnitt und Forschungsperspektive fest. Sie beschränkt sich auf Kindertagesstätten im Land Berlin und legt ihren Fokus auf die handelnden Akteure der Institutionen. Leitung, Erzieher*innen und Eltern (vgl. Goetz, 2018, S. 120). +Im Bereich der Sozialforschung sollte nach Uwe Flick die Forschungsfrage eine „gesellschaftlich relevante Problemstellung aufgreifen“ (Flick, 2009, S. 38) und die Beantwortung dieser einen Nutzen mit sich bringen (vgl. ebd.). Ilka Goetz geht in ihrer Dissertation folgender Frage nach: „Auf welchem Stand befindet sich die frühe Medienbildung im Land Berlin und welche Gelingensbedingungen werden für eine erfolgreiche Umsetzung identifiziert“ (Goetz, 2018, S. 120). Ihr Forschungsziel liegt darin herauszufinden, inwieweit förderliche Rahmenbedingungen in den Kindertagesstätten des Landes Berlin durch die Fachkräfte berücksichtigt werden und welche Gelingensbedingungen notwendig sindum eine Integration der Medienbildung in Einrichtungen der frühen Bildung bundesweit zu ermöglichen (vgl. ebd S.120). Ihre Forschungsfrage greift eine gesellschaftliche Problemstellung auf. Flick äußert zudem, dass die Formulierung einer wissenschaftlichen Fragestellung Aussagen darüber trifft, welche Methoden für den Forschungsprozess angemessen sind und wer (Institution, etc.) oder was (Prozesse, etc.) in die Untersuchung miteinbezogen werden (vgl. Flick, 1999, S. 69). Aus Goetz Fragestellung wird dies nicht ersichtlich. Der Begriff „Frühe Medienbildung“ könnte sich zwar auf Kindertagesstätten beziehen, aber ebenso auf eine andere Institution. Im Rahmen ihrer Arbeit legt sich die Autorin klar auf einen bestimmten Forschungsausschnitt und eine Forschungsperspektive fest. Sie beschränkt sich auf Kindertagesstätten im Land Berlin und legt ihren Fokus auf die handelnden Akteure der Institutionen. Leitung, Erzieher*innen und Eltern (vgl. Goetz, 2018, S. 120). 
-Es wird klar, dass das Basisdesign ihrer Arbeit ein trianguliertes Forschungsdesign ist. Triangulation bedeutet, dass mit Hilfe verschiedener Methoden unterschiedliche Perspektiven auf einen Forschungsgegenstand herangezogen werden (Flick, 2004, S. 12). Es handelt sich also um ein qualitativ multiperspektivisch konzipiertes Forschungsverfahren. Goetz erhebt ihre Daten durch die schriftliche Befragung einer Stichprobe und späterer Gruppendiskussionen anhand von Samplings um auf eine zeitlich und personell aufwendigere Komplettbefragung verzichten zu können (vgl. Goetz, 2018, S. 166). Sie setzt ihre Untersuchung mithilfe der heuristischen Sozialforschung durch und bezieht dabei wesentliche Positionen der Grounded Theory mit ein (vgl. ebd. S.123). Im Zuge der Grounded Theory finden die Erhebung der Daten, deren Analyse sowie die Entwicklung einer Theorie stets im wechselseitigen Ablauf statt. Es ergibt sich also ein zirkulärer Prozess. Heuristische Sozialforschung meint die Konzeption des Forschungsprozesses als Dialog zwischen Forschendem und Forschungsgegenstand und zielt dabei auf die Entdeckung von etwas Neuem ab (vgl. ebd. S.125f.).+ 
 +Es wird klar, dass das Basisdesign ihrer Arbeit ein trianguliertes Forschungsdesign ist. Triangulation bedeutet, dass mit Hilfe verschiedener Methoden unterschiedliche Perspektiven auf einen Forschungsgegenstand herangezogen werden (Flick, 2004, S. 12). Es handelt sich also um ein qualitativ multiperspektivisch konzipiertes Forschungsverfahren. Goetz erhebt ihre Daten durch die schriftliche Befragung einer Stichprobe und späterer Gruppendiskussionen anhand von Samplingsum auf eine zeitlich und personell aufwendigere Komplettbefragung verzichten zu können (vgl. Goetz, 2018, S. 166). Sie setzt ihre Untersuchung mithilfe der heuristischen Sozialforschung durch und bezieht dabei wesentliche Positionen der Grounded Theory mit ein (vgl. ebd. S.123). Im Zuge dieser finden die Erhebung der Daten, deren Analyse sowie die Entwicklung einer Theorie stets im wechselseitigen Ablauf statt. Es ergibt sich also ein zirkulärer Prozess. Heuristische Sozialforschung meint die Konzeption des Forschungsprozesses als Dialog zwischen Forschendem und Forschungsgegenstand und zielt dabei auf die Entdeckung von etwas Neuem ab (vgl. ebd. S.125f.).
  
  
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 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
-Nach Flick ist es eine Selbstverständlichkeit, im Zuge einer kommunikativen Validierung, den Befragten nach Abschluss des Forschungsprozesses eine Rückmeldung über die Erhebung zu geben (vgl. Flick, 1995, S.170). Goetz erwähnt im Zuge ihrer Studie zwar Nachgespräche, welche an die einzelnen Gruppendiskussionen anschließen sollten, reflektiert allerdings weder den genauen Zeitpunkt noch den Inhalt dieser Gespräche (vgl. Goetz, 2018, S.349). In der Studie wird nicht ersichtlich ob die Beforschten eine Rückmeldung über die Ergebnisse erhalten haben. Ilka Goetz formuliert gegen Ende ihrer Dissertation verschiedene Ansätze, die eine Veränderung der Situation herbeiführen könnten. Hierbei spricht sie vor allem von Fortbildungen für die Erzieher*innen, sowie von Teilnahmen an medienpädagogischen Projekten. Allerdings geht sie nicht darauf ein, ob diese Ideen an die Träger weitergegeben oder gar umgesetzt wurden (vgl. ebd. S.413). +Nach Flick ist es eine Selbstverständlichkeit, im Zuge einer kommunikativen Validierung, den Befragten nach Abschluss des Forschungsprozesses eine Rückmeldung zu geben (vgl. Flick, 1995, S.170). Goetz erwähnt im Zuge ihrer Studie zwar Nachgespräche, welche an die einzelnen Gruppendiskussionen anschließen sollten, reflektiert allerdings weder den genauen Zeitpunkt noch den Inhalt dieser Gespräche (vgl. Goetz, 2018, S.349). Aus der Studie geht nicht hervor, ob die Beforschten eine Rückmeldung über die Ergebnisse erhalten haben.  
-Die Autorin ist sich darüber bewusst, dass ihre Studie nicht vollständig ausgeschöpft wurde: „es erscheint unmöglich das Material in seinem Umfang vollständig auszuwerten“ (ebd. S.156), betont aus diesem Kontext heraus jedoch auch, dass es notwendig ist, das Theoriefeld ihrer Arbeit erneut in einem größeren Rahmen zu betrachten, um daraufhin „geeignete Fortbildungs- und Unterstützungsangebote“ (ebd. S. 429) entwickeln zu können. + 
-Die Dissertation bietet eine übersichtliche Dokumentation der Erkenntnisgewinnung. Die Autorin führt die einzelnen Erkenntnisse der geführten Gruppendiskussionen auf und schließt diese je mit einem einzelnen Fazit ab. Auch die Befragungen visualisiert sie in eigenständigen Zusammenfassungen, welche schlussendlich im Endergebnis ihrer Studie zusammengeführt werden (vgl. ebd. S.186ff).+Die Autorin in ihrer Dissertation verschiedene Ansätze, die eine Veränderung der Situation herbeiführen könnten. Hierbei spricht sie vor allem von Fortbildungen für die Erzieher*innen, sowie von möglichen Teilnahmen an medienpädagogischen Projekten. Allerdings geht sie nicht darauf ein, ob diese Ideen an die Träger weitergegeben oder umgesetzt wurden (vgl. ebd. S.413). 
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 +Die Autorin ist sich darüber bewusst, dass ihre Studie nicht vollständig ausgeschöpft wurde: „Es erscheint unmöglich das Material in seinem Umfang vollständig auszuwerten“ (ebd. S.156), betont aus diesem Kontext heraus jedoch auch, dass es notwendig ist, das Theoriefeld ihrer Arbeit erneut in einem größeren Rahmen zu betrachten, um daraufhin „geeignete Fortbildungs- und Unterstützungsangebote“ (ebd. S. 429) entwickeln zu können. 
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 +Die Dissertation bietet eine übersichtliche Dokumentation der Erkenntnisgewinnung. Die Autorin führt die einzelnen Erkenntnisse der geführten Gruppendiskussionen auf und schließt diese mit separaten Faziten ab. Auch die Befragungen visualisiert sie in eigenständigen Zusammenfassungen, welche schlussendlich im Endergebnis ihrer Studie zusammengeführt werden (vgl. ebd. S.186ff).
  
  
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