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lehre:sose2019:sozialwissmeth:analysen:tandem04

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Tandem 04

  • Tandempartnerin 1: Liza Bretschneider
  • Tandempartnerin 2: Kristin Geißler

Erster Text: Entwurfsfassung

Einleitung

Die heutige Gesellschaft ist deutlich von vielfältigen Prozessen der Mediatisierung und Digitalisierung geprägt (vgl. Goetz, 2018, S.1). Ilka Goetz befasst sich in ihrer Dissertation ,,Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten” aus dem Jahr 2018 mit frühkindlicher Medienbildung. Sie untersucht inwieweit eine frühe Medienbildung im Land Berlin gelingt. Um zu einer umfassenden Theoriebildung zu gelangen, geht Goetz mehrperspektivisch und multimethodisch vor. (vgl. ebd., S. 139)

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Das Forschungsverfahren von Ilka Goetz ist größtenteils qualitativ ausgerichtet. Der erste Forschungsausschnitt stellt jedoch ein quantitatives Verfahren dar. (vgl. Goetz, 2018, S. 123) Bei der quantitativen Forschung werden zunächst Hypothesen aufgestellt, die dann genauer untersucht werden. (vgl. Flick, 2009, S.25) Ziel qualitativer Forschung ist es hingegen, aus neu gewonnenen Erkenntnissen Hypothesen zu entwickeln und in Theorien auszuführen. (vgl. Flick 2009, S. 25) Als Untersuchungsgegenstand wählt Goetz die Gelingensbedingungen frühkindlicher Medienbildung. (vgl. Goetz, 2018, S. 120) Dabei stellt sie die Theorie auf, dass Kinder ,,für die mediale Aneignung von Welt […] vielfältige Möglichkeiten zur Auseinandersetzung benötigen” (ebd., S.1)

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Im Bereich der Sozialforschung sollte nach Uwe Flick die Forschungsfrage eine „gesellschaftlich relevante Problemstellung aufgreifen“ (Flick, 2009, S. 38) und die Beantwortung dieser einen Nutzen mit sich bringen (vgl. ebd.). Ilka Goetz geht in ihrer Dissertation der folgenden Frage nach: „Auf welchem Stand befindet sich die frühe Medienbildung im Land Berlin und welche Gelingensbedingungen werden für eine erfolgreiche Umsetzung identifiziert“ (Goetz, 2018, S. 120). Ihr Forschungsziel liegt hierbei darin, herauszufinden, inwieweit förderliche Rahmenbedingungen in den Kindertagesstätten des Landes Berlin durch die Fachkräfte berücksichtigt werden und welche Gelingensbedingungen notwendig sind um eine Integration der Medienbildung in Einrichtungen der frühen Bildung bundesweit zu ermöglichen (vgl. ebd S.120). Ihre Forschungsfrage greift also eine gesellschaftliche Problemstellung auf. Flick äußert zudem, dass die Formulierung einer wissenschaftlichen Fragestellung Aussagen darüber trifft, welche Methoden für den Forschungsprozess angemessen sind und wer (Institution, Personen, etc.) oder was (Prozesse, etc.) in die Untersuchung miteinbezogen werden (vgl. Flick, 1999, S. 69). Aus Goetz Fragestellung wird dies nicht ersichtlich. Der Begriff „Frühe Medienbildung“ könnte sich zwar auf Kindertagesstätten beziehen, aber ebenso auf eine andere Institution. Im Rahmen ihrer Arbeit legt sich die Autorin klar auf einen bestimmten Forschungsausschnitt und Forschungsperspektive fest. Sie beschränkt sich auf Kindertagesstätten im Land Berlin und legt ihren Fokus auf die handelnden Akteure der Institutionen. Leitung, Erzieher*innen und Eltern (vgl. Goetz, 2018, S. 120). Es wird klar, dass das Basisdesign ihrer Arbeit ein trianguliertes Forschungsdesign ist. Triangulation bedeutet, dass mit Hilfe verschiedener Methoden unterschiedliche Perspektiven auf einen Forschungsgegenstand herangezogen werden (Flick, 2004, S. 12). Es handelt sich also um ein qualitativ multiperspektivisch konzipiertes Forschungsverfahren. Goetz erhebt ihre Daten durch die schriftliche Befragung einer Stichprobe und späterer Gruppendiskussionen anhand von Samplings um auf eine zeitlich und personell aufwendigere Komplettbefragung verzichten zu können (vgl. Goetz, 2018, S. 166). Sie setzt ihre Untersuchung mithilfe der heuristischen Sozialforschung durch und bezieht dabei wesentliche Positionen der Grounded Theory mit ein (vgl. ebd. S.123). Im Zuge der Grounded Theory finden die Erhebung der Daten, deren Analyse sowie die Entwicklung einer Theorie stets im wechselseitigen Ablauf statt. Es ergibt sich also ein zirkulärer Prozess. Heuristische Sozialforschung meint die Konzeption des Forschungsprozesses als Dialog zwischen Forschendem und Forschungsgegenstand und zielt dabei auf die Entdeckung von etwas Neuem ab (vgl. ebd. S.125f.).

Annäherung ans Feld

Ilka Goetz führt in die Thematik ihrer Dissertation ein, indem sie die bisherigen Forschungsansätze zur Educational Governance heranzieht. Seit Beginn der 2000er Jahre wurden im Land Berlin viele Maßnahmen zur Stärkung der medienpädagogischen Kompetenz von sozialpädagogischen Fachkräften durchgeführt, auf welche sich die Autorin bezieht (vgl. Goetz, 2018, S.1). Als Beispiel nennt sie unter anderem das Förderprogramm „Kidsmart“. Ihr Interesse liegt darin, herauszufinden, ob und wie man solche medienpädagogischen Projekte auch bundesweit durchführen könnte (vgl. ebd. S.120). Nach Uwe Flick kennzeichnet eine qualitative Studie unter anderem eine gezielte Auswahl der Untersuchungsteilnehmer*innen sowie eine Verwendung von nicht eindeutig vorgegebenen Fragen und Antwortmöglichkeit. Dies zielt darauf ab, möglichst den subjektiven Sinn des untersuchten Gegenstands aus der Perspektive der Beteiligten zu erfassen. Außerdem werden im Rahmen einer qualitativen Studie eher wenige Fälle durchsucht, diese dafür aber in ihrer Komplexität ausführlicher analysiert (vgl. Flick, 2009, S.24f.). Die Auswahl der einbezogenen Institutionen trifft die Forschende mithilfe einer geschichteten Zufallsstichprobe. Dabei fand die Einteilung in die einzelnen Schichten anhand der Kriterien Trägerschaft, stadtbezirkliche Verteilung und Größe der Einrichtung statt (vgl. Goetz, 2018, S.166). Die Annäherung an das Feld findet in drei verschiedenen Feldern statt. Durch den/die Leiter*in, die Erzieher*innen und die Eltern. Der Zugang zum Forschungsfeld erfolgt dabei über die Leitung der Kindertagesstätte. Dadurch wird eine direkte Absprache mit der Institution möglich (vgl. ebd.). Die Auswahl der Erzieher*innen für die spätere Gruppendiskussion erfolgt durch Vorauswahl und in Absprache mit der Leitung (vgl. ebd. S.167). Die Autorin weist ausdrücklich darauf hin, dass sie sich bewusst ist, dass die Auswahl durch die Leitung in der Interpretation der Daten beachtet werden muss (vgl. ebd. S.124).

Sammlung der Daten

Die Sammlung der Daten erfolgt einerseits durch die Befragung und andererseits durch die Gruppendiskussion. Der erste Forschungsabschnitt beinhaltet die Befragung, die Goetz quantitativ durchführt. Laut Flick ist es wichtig eine repräsentative Stichprobe zu befragen, sodass von dieser auf die Grundgesamtheit geschlossen werden kann (Flick, 2009, S. 87). Goetz kommt diesem nach und wählt die geschichtete Zufallsstichprobe (vgl. Goetz, 2018, S.167). Diese Art von Zufallsstichprobe stellt eine komplexe Zufallsauswahl dar, bei der die Grundgesamtheit in mehrere Teil- Grundgesamtheiten geteilt wird (vgl. ebd., S. 89). Dieses Verfahren ermöglicht eine genaue Abbildung der Verteilung nach Bezirken und Trägerschaft. Zur Befragung der Stichprobe verwendet Götz drei verschiedene Fragebögen, die auf die jeweiligen Perspektiven abgestimmt sind (vgl. Goetz, 2018, S.170). Die leicht voneinander abweichenden Fragen tragen dazu bei, dass eine möglichst konkrete Auswertung der Daten realisierbar wird. Im weiteren Verlauf der Forschung nutzt Goetz die qualitative Methode und wählt ein Sampling für die Gruppendiskussion. Durch die Auswertung der Daten der schriftlichen Befragung entstehen einige Differenzen, welche die Forscherin in diesem Schritt genau unter die Lupe nimmt (vgl. Goetz, 2018, S. 427). Das Sampling wählt sie dabei in Abhängigkeit von der Beteiligung der vorherigen Befragung (vgl. ebd., S.168). In der qualitativen Forschung sind die einzelnen Forschungsabschnitte stärker miteinander verknüpft und weisen eine Zirkularität auf (vgl. Flick, 2009, S. 75). Das bedeutet, in einem zyklischen Prozess wiederholen sich die Schritte der Auswertung und Sammlung von Daten. Goetz strukturiert die gewonnenen Ergebnisse, vergleicht diese, entwickelt Theorien und formuliert neue Fragen. Anschließend nimmt sie diese mit in weitere Gruppendiskussionen (vgl. Goetz, 2018, S. 127). Diese wiederum finden im Praxisfeld statt, wodurch die Forscherin in die Interaktion der Akteur*innen mit eingebunden wird (vgl. ebd., S. 124). Dabei nimmt sie die Rolle der Beobachterin wahr. Die qualitative Erhebung von Daten folgt in der Studie der Grounded Theory und der heuristischen Sozialforschung (vgl. ebd., S. 426).

Fixierung der Daten

Für die Verwendung und spätere Auswertung der Daten ist eine Dokumentation dieser von großer Bedeutung (vgl. Flick, 2009, S. 67). Um solch einer kontinuierlichen Dokumentation gerecht zu werden, nutzt die Forscherin Kategorien und Code-Systeme sowie das Aufnehmen von Memos, um Zwischenergebnisse festzuhalten (vgl. Goetz, 2018, S. 429). Unterstützend dazu verwendet sie das Softwareprogramm MAXQDA (vgl.ebd., S.160). Die genannten Aspekte beschreiben vor allem, wie die Forscherin die Ergebnisse der Gruppendiskussion fixiert. Für den/die Leser*in bleibt jedoch unklar, wie die Daten der Fragebögen fixiert werden.

Interpretation der Daten

Ilka Goetz zieht zur Dokumentation ihrer Daten und zur Theorieentwicklung die Software MAXQDA heran. Diese sorgt vor allem für eine transparente und nachvollziehbare Darstellung ihrer Ergebnisse und ist vor allem für die inhaltliche Analyse von Bild-, Audio- und Videodateien wie beispielsweise bei Interviews geeignet (vgl. Goetz 2018: 128). Bei der qualitativen Auswertung ihrer Daten achtet die Autorin vor allem darauf primär die Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten und für die Kontrastierung weitere Daten auszuwählen (vgl. ebd. S.128). Goetz hebt hervor, dass bei der Interpretation der Daten berücksichtigt werden muss, dass die Leitung bei der Auswahl der Teilnehmenden für die Gruppendiskussion entsprechend persönlicher Prioritäten vorgegangen ist (vgl. ebd. S.427).

Geltungsbegründung

Da die Studie sowohl quantitative als auch qualitative Forschungsprozesse beinhaltet werden wir im folgenden die Gütekriterien für die einzelnen Forschungsabschnitte analysieren. Die quantitativen Gütekriterien sind Objektivität, Reliabilität und Validität. (vgl. Steinke, 2013, S.319) All diese sind in ihrem ersten Teil der Forschung wiederzufinden.So kann beispielsweise laut Goetz durch die geschichtete Zufallsstichprobe auf die Grundgesamtheit geschlossen werden. (vgl. Goetz, 2018, S. 140) Nach Steinke können “Quantitative Kriterien […] aufgrund der vergleichsweise geringen Formalisierbarkeit und Standardisierbarkeit qualitativer Forschung nicht unmittelbar auf diese übertragen werden” (Steinke, 2013, S.322). Die Forscherin ist sich dessen bewusst und zieht für den zweiten Forschungsabschnitt weitere Gütekriterien heran (vgl. ebd., S. 164). Dabei listet Goetz die weiteren Kriterien auf und erklärt diese kurz. Die Forscherin gibt jedoch keinen genauen Einblick, inwieweit sie diesen Kriterien nachkommt. Sie schreibt lediglich, dass “die Gütekriterien […]in der weiteren Umsetzung des Forschungsvorhabens beachtet sowie in der Diskussion und Gesamtbetrachtung der Ergebnisse prüfend herangezogen (werden)” (Goetz, 2018, S.165). Die genaue Verwendung der Kriterien sowie die einzelnen Schritte dieser im Forschungsprozess macht sich dem Lesenden nicht transparent. Sie ist sich bewusst, dass durch die befragten Eltern nicht auf die gesamte Elternschaft geschlossen werden kann (vgl. Goetz, 2018, S. 185).

Forschung als Diskurs

Nach Flick ist es eine Selbstverständlichkeit, im Zuge einer kommunikativen Validierung, den Befragten nach Abschluss des Forschungsprozesses eine Rückmeldung über die Erhebung zu geben (vgl. Flick, 1995, S.170). Goetz erwähnt im Zuge ihrer Studie zwar Nachgespräche, welche an die einzelnen Gruppendiskussionen anschließen sollten, reflektiert allerdings weder den genauen Zeitpunkt noch den Inhalt dieser Gespräche (vgl. Goetz, 2018, S.349). In der Studie wird nicht ersichtlich ob die Beforschten eine Rückmeldung über die Ergebnisse erhalten haben. Ilka Goetz formuliert gegen Ende ihrer Dissertation verschiedene Ansätze, die eine Veränderung der Situation herbeiführen könnten. Hierbei spricht sie vor allem von Fortbildungen für die Erzieher*innen, sowie von Teilnahmen an medienpädagogischen Projekten. Allerdings geht sie nicht darauf ein, ob diese Ideen an die Träger weitergegeben oder gar umgesetzt wurden (vgl. ebd. S.413). Die Autorin ist sich darüber bewusst, dass ihre Studie nicht vollständig ausgeschöpft wurde: „es erscheint unmöglich das Material in seinem Umfang vollständig auszuwerten“ (ebd. S.156), betont aus diesem Kontext heraus jedoch auch, dass es notwendig ist, das Theoriefeld ihrer Arbeit erneut in einem größeren Rahmen zu betrachten, um daraufhin „geeignete Fortbildungs- und Unterstützungsangebote“ (ebd. S. 429) entwickeln zu können. Die Dissertation bietet eine übersichtliche Dokumentation der Erkenntnisgewinnung. Die Autorin führt die einzelnen Erkenntnisse der geführten Gruppendiskussionen auf und schließt diese je mit einem einzelnen Fazit ab. Auch die Befragungen visualisiert sie in eigenständigen Zusammenfassungen, welche schlussendlich im Endergebnis ihrer Studie zusammengeführt werden (vgl. ebd. S.186ff).

Literatur

Flick, Uwe (1991): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. In Flick, Uwe: von Kardoff, Ernst; Keupp, Heiner; von Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stephan (Hg.): Handbuch. Qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. Psychologie Verlags Union, Weinheim 3. Auflage.

Flick, Uwe (1999): Qualitative Forschung. Theorie, Methoden, Anwendungen in Psychologie und Sozialwissenschaften, Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH.

Flick, Uwe (2004): Triangulation. Eine Einführung, Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH.

Flick, Uwe (2009): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge, Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.

Goetz, Ilka (2018): Steuerungsmechanismen zur Sicherstellung der Medienbildung in Kindertagesstätten. Eine empirische Studie zur Kindertagesbetreuung im Land Berlin. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/116800960X [Letzter Zugriff: 15.06.2019].

Steinke, Ines (2000): Gütekriterien qualitativer Forschung. In Flick, Uwe: von Kardoff, Ernst; Steinke, Ines (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch. Rowoldt Taschenbuch, Reinbek bei Hamburg

Kommentare

Diskussion

Melanie Würtenberger, 2019/07/02 11:30

Einschätzung durch Tandem 15:

Die Einleitung eurer Analyse hat die wesentlichen Inhalte der Studie sehr gut zusammengefasst. Dass ihr bereits Verhältnis Theorie-Gegenstand bearbeitet habt, ist ebenfalls zu loben, da ihr mehr als das Verlangte erarbeitet habt. Im Großen und Ganzen ist eure Ausarbeitung sprachlich sehr gut und für den Leser verständlich. Jedoch ist uns beim Lesen an mehreren Stellen aufgefallen, dass teilweise ziemlich kurze Sätze verwendet werden, wodurch das Lesen an manchen Stellen erschwert wird. Deshalb würde sich das Zusammenlegen zweier Sätze, die sich sowieso aufeinander beziehen, anbieten würde (Hauptsatz-Nebensatz-Struktur). Bezüglich des Punktes Fixierung der Daten lässt sich sagen, dass es durchaus mehr Informationen zu dem Punkt finden lassen, weshalb der Punkt alles in allem ein wenig kurz geraten ist. Die Verwendung von verschiedenen wissenschaftlichen Quellen konnten wir eurem Literaturverzeichnis entnehmen und möchten dies an dieser Stelle auch noch einmal positiv hervorheben. Auch in Bezug auf die Art und Weise der Zitation lassen sich keinerlei Mängel feststellen.

Jacqueline Ria Kaiser, 2019/07/08 14:43, 2019/07/08 15:59

Feedback von Lena Kehr und Jacqueline Kaiser / Tandem 01

Liebe Kristin, liebe Liza,

im Folgenden möchten wir euch ein konstruktives Feedback zu eurer Entwurfsfassung der Studienanalyse geben. Unserer Meinung nach ist euch die Einleitung sehr gelungen: Kurze prägnante Sätze, die alle wichtigen Informationen enthalten. Ihr habt die wesentlichen Kriterien einer guten Fragestellung aufgezeigt, mit entsprechenden Quellen belegt und auf Goetz angewendet. Sowohl die Fragestellung als auch die Forschungsperspektive werden deutlich. Hier solltet ihr jedoch noch einmal eure Zeichensetzung überprüfen. Der Zugang zum Feld über die Institution bzw. Leitung wird uns klar. Dennoch könntet ihr das Auswahlverfahren bzw. die Zufallsstichprobe noch genauer erläutern. Um welche Kitas handelt es sich und warum eignen sich diese für Goetz Vorgehen? Goetz Rolle im Feld geht schließlich aus dem Punkt Sammlung der Daten hervor. Die relevanten Methoden der Fixierung der Daten werden genannt, sollten für die endgültige Studienanalyse jedoch etwas ausgeführt werden. Schaut euch nochmal an, wie Online-Quellen im Literaturverzeichnis angegeben werden und achtet auch darauf, dass ihr einheitlich zitiert/paraphrasiert. Besonders positiv ist uns eure gendersensible Sprache aufgefallen! Zudem habt ihr immer wieder zwischen quantitativer und qualitativer Forschung differenziert. In unserem Ranking belegt ihr den ersten Platz.

Jasmin Tulino, 2019/07/08 18:26

Feedback von Lena Schneider & Jasmin Tulino (Tandem 14):

Euch ist eine erfolgreiche Einleitung in die Thematik der Entwurfsfassung bzw. der Studienanalyse gelungen. Bereits mit dem ersten Satz verweist ihr auf Ilka Goetzes Veranlassung für die Themenwahl ihrer Dissertation und welche gesellschaftliche Bedeutung jene inne hat. Zudem beinhaltet eure prägnante Einleitung alle relevanten Informationen, wie beispielsweise um welche Art der wissenschaftlichen Arbeit es sich handelt, was ihr Untersuchungsgegenstand sowie -ziel ist und Goetzes diesbezügliches Vorgehen. Darüber hinaus verdeutlicht ihr sehr gut und verständlich die Unterschiede und Ziele von qualitativer bzw. quantitativer Forschung und erläutert hierzu Goetzes Theorie. Bei dem Punkt „Fragestellung, Forschungsperspektive“ ist eine gewisse Struktur erkennbar. Ihr bezieht Flicks Definition von Forschungsfrage und dessen Formulierung auf Goetzes Fragestellung und betrachtet diese kritisch, sodass ihr dann sehr geschickt auf den Begriff der Triangulation und das Forschungsverfahren eingeht. Letzteres führt ihr ebenfalls sehr gut aus. Auf den Aspekt „Annäherung an das Forschungsfeld“ wurde eurerseits schlüssig und angemessen auf einzelne Punkte, wie Förderprogramme, die Auswahl der zu untersuchenden Institutionen sowie der Befragten, eingegangen. Des Weiteren habt ihr auch an dieser Stelle Bezug auf Flicks Darlegung der qualitativen Studie genommen An dieser Stelle hätte es sich angeboten auch auf die Rolle der „professionellen Fremden“ nach Flick einzugehen. Es ist nur etwas schade, dass man bei den letzten beiden Punkten, „Fixierung„ und „Interpretation“ nur so wenig zu lesen hat, da diese Punkte beide sehr wichtig für die Studienanalyse sind. Wir würden euch raten, dass ihr euch noch einmal genauer mit diesen Abschnitten auseinandersetzt, vor allem mit der Art der Datenfixierung bei der Gruppenanalyse. Der Punkt „Interpretation der Daten„ fasst, trotz der Kürze, das Wichtigste zusammen. Jedoch wäre es hier ebenfalls gut, noch einmal etwas genauer auf Goetzes Vorgehen einzugehen.

Lena Schneider, 2019/07/08 23:35

Ihr belegt in unserem Ranking außerdem den 2. Platz.^_^

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