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lehre:sose2018:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem7 [2018/09/12 12:43]
lenahauner [Interpretation der Daten]
lehre:sose2018:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem7 [2018/09/12 12:44]
lenahauner [Literatur]
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 Bei der Auswertung der Daten orientierte sich Fähnrich „in einigen Punkten an dem von Flick entwickelten `thematischen Kodieren´“ (Flick, 1996, 2007). Fähnrich bildet in seiner Studie Kategorien und Subkategorien aus. Sie wurden unter dem Vorwissen des Bearbeiters aus dem Transkript der thematischen Einheiten herausgearbeitet. Es wurde „geprüft, welche thematischen Einheiten des Interviews entsprechenden Kategorien zugeordnet werden können“ (Fähnrich 2009, S. 127). So unterteilt Fähnrich in seiner Studie beispielsweise die Kategorie „Familie“ in die Subkategorien „Eltern, Mutter, Vater, Geschwister, Besonderheiten und Sonstiges“ und kann so den einzelnen Subkategorien die formulierten Textsequenzen zuordnen (Vgl. Fähnrich 2009, S. 128). Das entstanden Kategoriengerüst kann nun auf den nächsten Fall angewendet werden, wobei man hier offen für weitere neue Kategorien sein sollte. Wenn dieses Verfahren dann auf die weiteren Fälle angewandt wurde und ein einheitliches Kategoriengerüst entstanden ist, kann man es als Methode für die Bildung von Typen und den Fallvergleich heranziehen (Vgl. Fähnrich 2009, S. 129). Flick beschreibt auf Seite 184 die Vorgehensweise zur Datenanalyse hermeneutischer Verfahren, um das es sich hier, wie in der Einleitung beschrieben, handelt. Hierbei wird zunächst eine Fallanalyse durchgeführt anschließend erfolgen Fallvergleiche. Wichtig für die Erstellung von Fallanalysen ist laut Flick „die Einordnung, wofür der Fall und seine Analyse stehen und was an ihm verdeutlicht werden soll“ (Flick 2009, S. 185). Bei der Auswertung der Daten orientierte sich Fähnrich „in einigen Punkten an dem von Flick entwickelten `thematischen Kodieren´“ (Flick, 1996, 2007). Fähnrich bildet in seiner Studie Kategorien und Subkategorien aus. Sie wurden unter dem Vorwissen des Bearbeiters aus dem Transkript der thematischen Einheiten herausgearbeitet. Es wurde „geprüft, welche thematischen Einheiten des Interviews entsprechenden Kategorien zugeordnet werden können“ (Fähnrich 2009, S. 127). So unterteilt Fähnrich in seiner Studie beispielsweise die Kategorie „Familie“ in die Subkategorien „Eltern, Mutter, Vater, Geschwister, Besonderheiten und Sonstiges“ und kann so den einzelnen Subkategorien die formulierten Textsequenzen zuordnen (Vgl. Fähnrich 2009, S. 128). Das entstanden Kategoriengerüst kann nun auf den nächsten Fall angewendet werden, wobei man hier offen für weitere neue Kategorien sein sollte. Wenn dieses Verfahren dann auf die weiteren Fälle angewandt wurde und ein einheitliches Kategoriengerüst entstanden ist, kann man es als Methode für die Bildung von Typen und den Fallvergleich heranziehen (Vgl. Fähnrich 2009, S. 129). Flick beschreibt auf Seite 184 die Vorgehensweise zur Datenanalyse hermeneutischer Verfahren, um das es sich hier, wie in der Einleitung beschrieben, handelt. Hierbei wird zunächst eine Fallanalyse durchgeführt anschließend erfolgen Fallvergleiche. Wichtig für die Erstellung von Fallanalysen ist laut Flick „die Einordnung, wofür der Fall und seine Analyse stehen und was an ihm verdeutlicht werden soll“ (Flick 2009, S. 185).
 ==== Geltungsbegründung ==== ==== Geltungsbegründung ====
 +Bei der Geltungsbegründung von Daten stehen zwei zentrale Fragen im Fokus: „Wie entstehen Evidenzen und wie lassen sie sich absichern und vermitteln?“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 167). Zuerst beschäftigt sich der Forscher mit der Frage, wie die allgemeinen Zusammenhänge, welche er im Material gefunden hat, auch tatsächlich darin begründet sind. Der zweite Schritt besteht daraus, dies an Dritte zu vermitteln, hierbei können zwei Strategien beschrieben werden. Es kann versucht werden, Gütekriterien wie Reliabilität, Validität und Objektivität für qualitative Forschungszwecke zu modifizieren (vgl. Flick/ Kardorff, 1995, S. 167). Die zweite Strategie besteht aus der “Entwicklung und Anwendung `methodenangemessener` Gütekriterien für qualitative Forschung“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 167). Des Weiteren ist die Interviewsituation zu analysieren. Dabei wird überprüft, ob im Verlauf des Interviews der zu gewährleistende Authentizitätsgrad angestrebt wurde (Flick/ Kardorff, 1995, S. 167). Oliver Fähnrich wählte die Form des Leitfaden-Interviews (Fähnrich, 2009, S. 119). Hierbei hat laut Uwe Flick der Interviewer die Möglichkeit von der Fragenreihenfolge abzuweichen (Flick, 2009, S. 114).
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
 +Uwe Flick beschreibt die Forschung als Diskurs als „Subjektverständnis“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 170). Zum Thema wird dabei die „Frage nach der Einbeziehung der Erforschten“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 170), diese Frage kann beschränkt auf die Rolle der Datenlieferanten sein (vgl. Flick/ Kardorff, 1995, S. 170). Oliver Fähnrich holte sich die Bereiterklärung zu den Interviews ein (vgl. Fähnrich, 2009, S. 121) und sicherte den befragten Wiederholungstätern im Vorfeld zu, dass ihre Anonymität gewahrt bliebe, des Weiteren hätten sie für sie unangenehme Fragen nicht beantworten müssen (vgl. Fähnrich, 2009, S. 119). Die Einbeziehung der Beforschten und somit eine Veränderung der Rolle der Subjekte erfolgt laut Flick in drei Schritten. 1. Die „Rückmeldung nach Abschluß der Erhebung“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 170), holt sich der Interviewer die Zustimmung zur Verwendung der Aussagen im Interview ein, „werden diese Aussagen den Befragten natürlich auch rückgemeldet und zugänglich gemacht“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 171). 2. Die „Rückmeldung von Interpretationen“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 170), hierbei werden die Beforschten in die Dateninterpretation miteinbezogen und die Ergebnisse werden geradewegs rückgemeldet (vgl. Flick/ Kardorff, 1995, S. 170). 3. Die „Rückmeldung nach Abschluß der Forschung“ sollte laut Flick „eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein“ (Flick/ Kardorff, 1995, S. 170).
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
 +Fähnrich, Oliver (2009): „Jugendkriminalität: Biografische Kontexte straffälliger Jugendlicher“ Dissertation. Dortmund: Technische Universität Dortmund.
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 +Flick, Uwe (2009): „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge“, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
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 +Flick, Uwe (2014): „Qualitative Sozialforschung. Eine Einführung“, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
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 +Flick, Uwe (1995): „Stationen des qualitativen Forschungsprozesses“. In: Flick, Uwe/ von Kardorff, Ernst/ Keupp, Heiner/ von Rosenstiel, Lutz/ Wolff, Stephan (Hrsg.): „Handbuch qualitative Sozialforschung. Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen“, 3. Auflage, Weinheim: Psychologie Verlags Union, S. 148-173.
  
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