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Tandem 5

  • Tandempartner*in 1: Julia Stein
  • Tandempartner*in 2: Sara Ruißinger

Entwurfsfassung

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Iris Bockermann thematisiert in ihrer Dissertation ‚Wo verläuft der Digital Divide im Klassenraum? - Lehrerhandeln und Digitale Medien‘ den Einsatz Digitaler Medien in der Schule. In ihrer Abhandlung geht Bockermann der Frage nach „welche Orientierungs- und Deutungsmuster für das besondere Verhältnis von Lehrkräften zu digitalen Medien im Bildungskontext konstitutiv sind“ (Bockermann,2012, S. III). Im Fokus ihrer Arbeit stehen die Interviews der Lehrkräfte, welche leitfadengestützt als ExpertInnen hinzugezogen wurden (vgl. ebd., S.76) und stellen somit den Hauptuntersuchungsgegenstand dar. Dadurch, dass Bockermanns Dissertation keine Hypothesen voran gehen, stattdessen eine empirische Untersuchung durchführt durch die Befragung der einzelnen Lehrkräfte als ExpertInnen zu ihren eigenen „medienbiografischen Erfahrungen […], im Hinblick auf den Einfluss der Mediensozialisation auf die private und berufliche Mediennutzung“ (ebd., S.69), handelt es sich hierbei um eine Qualitative Forschung. Laut Flicks Definition der qualitativen Forschung suche sich der qualitative Forscher die Untersuchungsteilnehmer gezielt aus (vgl. Flick, 2009, S.24).

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Ihre Abhandlung behandelt das Thema der „Haltungen und Einstellungen von Lehrkräften zu Digitalen Medien und inwieweit diese sich in die Handlungspraxen im Bildungskontext einschreiben“ (Bockermann, 2012, S.73) lassen. Bockermann möchte sich nicht auf die Ursachen und Erklärungsmodelle hinsichtlich Zugang und Nutzung des Digital Divides fokussieren (vgl. ebd. S.73). Stattdessen untersucht die Autorin die Frage der „Bildungsdienlichkeit der Digitalen Medien aus der Perspektive der Lehrkräfte“ (ebd. S.74). Dabei differenziert Bockermann das Thema in drei für sie relevante Fragen für ihre Forschungsperspektive: „Worauf referenzieren Lehrkräfte, wenn sie Digitale Medien verorten und interpretieren? – Welche Gründe sind für das besondere Verhältnis von LehrerInnen zu Digitalen Medien im schulischen Kontext konstitutiv? – Gibt es verallgemeinerbare Orientierungs- und Deutungsmuster?“ (ebd. S.74).

Annäherung ans Feld

In der heutigen Zeit sind digitale Medien nicht mehr wegzudenken und fester Bestandteil unseres Lebens. Bereits 2008 wurde in der Länderkonferenz „Medien Bildung“ ein größerer Einsatz digitaler Medien im Schulwesen gefordert. Jedoch bleibt eine verbesserte Ausstattung an Schulen bisher in einem überschaubaren Rahmen. Um dieser Tatsache nachzugehen, wurde eine von Bockermann initiierte Vorstudie angestoßen, die die Haltung und Einstellung von Studenten gegenüber digitaler Medien aufweisen soll (vgl. ebd. S.93). Mit Hilfe dieser nähert sie sich der Hauptstudie an, die sich um den Lehrkörper dreht. Durch die Auswertung der Vorstudie wird eine auf Tatsachen beruhende Hauptstudie entworfen, mit welcher die Lehrkräfte konfrontiert werden. Fundamental hierbei ist die Bedeutung digitaler Medien, denen Lehrkräfte in ihrem Alltag begegnen. (vgl. ebd. S.108). Hierbei fanden Interviews mit 18 LehrerInnen statt.(vgl. ebd. S.85).

Sammlung der Daten

Die Sammlung der Daten für Bockermanns Arbeit erfolgt durch zwei Methoden. Die Autorin der Studie verwendet dafür die Methoden der leitfadengestützen Interviews der Lehrkräfte von zwei Schulen als ExpertInnen an und die Methode einer Blog-Erhebung (vgl. ebd. S.74). Bockermanns Block- Erbhebung mit Lehramtsstudierenden im Rahmen ihrer eigenen Lehrveranstaltung in den Jahren 2008 und 2009 diente als Vorstudie um erste Verhältnisbestimmungen vorzunehmen und das Feld der ‚Haltungen und Einstellungen‘ zunächst zu rahmen. Darauffolgend sollten die Interviews mit den Lehrkräften die gewonnenen Erkenntnisse vertiefen und spezifizieren in der Praxis des Schulalltags (vgl. ebd. S.74.). Ziele dieser Blog-Erhebung waren unter anderem die Studierenden an die Blogarbeit über konkrete Arbeitsaufträge heranzuführen, unterschiedliche Positionen und Haltungen der Studierenden kennenzulernen und Stellungnahmen als Diskussionsgrundlage herauszufiltern. Zum Zeitpunkt der Blogbefragung im oben genannten Zeitraum lag das Geschlechterverhältnis der Studierenden bei 62% Frauen und 38% Männer. Insgesamt nahmen 147 Studierende in vier Lehrveranstaltungen teil, in einem Alter zwischen 25 und 30 Jahren (vgl. ebd. S. 75 f.). „Die Stellungnahmen der Studierenden im Blog wurden ergänzt hinsichtlich Geschlecht, Semesterzahl, angewählte Fächer und Schulform“ (ebd. S.76). Im Laufe der Untersuchung wurden insgesamt 411 Beiträge erstellt und einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen.

Bockermann bezieht sich in ihren Interviews auf Lehrkräfte zweier Schulen und interviewt diese als ExpertInnen. Dabei ist es abzuklären inwiefern und worin sich das Wissen der befragten Personen vom Wissen anderer Menschen unterscheidet (vgl. ebd. S.77). Die Autorin begründete ihre Auswahl der befragten Lehrkräfte mit der Annahme, dass diese aufgrund des Alters Erfahrungen und Wissen aus Medienumbruchzeiten mit sich bringen. „Die befragte Gruppe kann womöglich explizieren, was sich verändert hat, was sich nicht einfach fügt und zur Gewohnheit wurde und wird, was es zu beklagen und was zu begrüßen gilt.“ (ebd. S. 77). Bockermann beschreibt dieses Wissen der Lehrkräfte mit dem Begriff des „Doppelblicks“.

Die Interviews wurden in einem Zeitraum vom 11. Februar bis 19. März durchgeführt. Insgesamt fanden 18 Interviews statt, bei denen 7 Lehrkräfte der Gant- Schule und 10 Lehrkräfte der Omp-Schule befragt wurden. Eine weitere Lehrkraft wurde befragt, weil sie in den letzten Jahrzehnten in besonderer Weise mit dem Einsatz Digitaler Medien im Bildungskontext agiert (vgl. ebd. S. 85). Die befragten Lehrkräfte unterzogen sich dem Interview mit einer durchschnittlichen Dauer von 70 min an unterschiedlichen Orten. 9 Interviews fanden in der Schule, 5 Interviews privat bei den Lehrkräften daheim und 4 davon im Büro der Autorin statt (vgl. ebd. S.85).

Fixierung der Daten

Die Daten der Blogeinträge wurden in wordPress angelegt. Im Wintersemester 08/09 wurden 292 Beiträge, im Sommersemester 2009 119 Beiträge erstellt. Die Blogeinträge wurden jeweils zum Ende des Semesters archiviert und vom aktiven Blog entfernt (vgl. S.75 f.). „Alle Interviews wurden vollständig transkribiert und den Lehrkräften zur Autorisierung nohmals vorgelegt. Letztlich wurden 17 Interviews autorisiert […] Anschließend wurden die Interviews mit MaxQDA ausgewertet“ (ebd. S.86). Der Autorin war es dabei wichtig, die Anonymisierung erst zu einem sehr späten Zeitpunkt vorzunehmen. Das Weglassen von Daten und Informationen in der Sozialforschung sei trotz allem nicht unumstritten gewesen (vgl. ebd. S. 86).

Interpretation der Daten

Die Vorstudie, welche aus Blogeinträgen besteht, dient einer ersten Orientierung, diese Blogeinträge wurden nach Semesterzahl, Schulform, Geschlecht usw. sortiert und basierend darauf eine gewichtete und inhaltsanalytische Auswertung vorgenommen (vgl. Bockermann, 2012, S.75). Das induktive Verfahren, welches auf mehrmaligem genauen Lesen basiert, bildet die Grundlage der Datenerfassung (ebd. S.91). Die Interviews wurden mit Hilfe einer Software namens MaxQDA visualisiert, diese wurden nach diversen Fragestellungen kategorisiert. Durch die Verwendung dieser Software war es möglich, die verschiedenen Interviews miteinander zu vergleichen und Erkenntnisse daraus zu erlangen. Damit konnte eine einfache Auswertung der Daten erfolgen, die auf den drei Kernpunkten: Transkription, Analyse und Systematisierung der Ergebnisse basiert (ebd. S.89).

==== Geltungsbegründung ====Die Geltungsbegründung kann laut Flick als eine Analyse des Forschungsprozesses verstanden werden (vgl. Flick, 2011, S.485). Die drei zentralen Gütekriterien sind Validität, Reliabilität und Objektivität und stehen in einem festen Bezug zueinander. In der Studie von Iris Bockermann wird allerdings nicht genau darauf eingegangen. Die Interviews werden von ihr als Hauptuntersuchung gesehen (vgl. Bockermann, 2012, S.75). Hierfür wurden 18 spezielle Lehrkräfte ausgewählt. Für diese Studie wurden zwei Schulen ausgesucht, in denen der eine Teil auf Medienprofile hinweist und das andere auf das naturwissenschaftliche- technische Profil (vlg. Bockermann 2012, S.77). Das Ziel ist es, die gesamten Daten in eine Theorie aus begründeten Strukturen einer Verallgemeinerung zu bilden (vlg. Flick, 1995, S.168).

Forschung als Diskurs

Literatur

  • Flick, Uwe (2016): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge. 3 Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
  • Bockermann, Iris (2012): Wo verläuft der Digital Divide im Klassenraum? Lehrerhandeln und Digitale Medien. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1071992643 (Letzter Zugriff 10.06.2018).

Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen

Unser Ranking: 1.Platz: Tandem 4 2. Platz: Tandem 13 3.Platz: Tandem 6 4.Platz: Tandem 9

Tandem 4 (Platz 1): Tandem 4 setzt sich durch ihre gut gesetzten Sinnabschnitte positiv ab. Ihr wissenschaftlicher Schreibstil ist klar verständlich und auf hohem Niveau, trotz vorkommender Schachtelsätze. Ihre Analyse setzt sich durch eine ausführliche Einleitung sehr gut ab und erleichtert im Gesamten durch ihren Aufbau und Gliederung dem Leser/der Leserin einen leichten Lesefluss. Die Angaben zu den Zitaten und Paraphrasen wurden korrekt angegeben. Bemerkbar ist der Versuch weitere Lektüre in ihre Analyse einzubinden, jedoch hätten sie ihre Argumente an vielen weiteren Stellen durch Flick o.ä. festigen können.

Tandem 13 (Platz 2): Tandem 13 ist es gut gelungen einen roten Faden in ihre Analyse einzubauen. Durch eine ausführliche Einleitung und einer klaren Strukturierung ihrer Analyse erleichtert es dem Leser/der Leserin ihrem Gedankengang zu folgen. Die Analyse kennzeichnet sich stark durch einen wissenschaftlichen Schreibstil auf gutem Niveau und seiner präzisen und kritischen Hinterfragung der Dissertation. Positiv auffallend ist dabei, dass die Argumente durch den Beleg weiterer Lektüre Flick bestärkt wurde. Zu bemängeln ist das fehlerhafte zitieren oder paraphrasieren. Es wird nicht deutlich, ob es sich um ein direktes oder indirektes Zitat handelt. Ebenso fällt auf, dass bereits in der Einleitung eine Wertung/Begründung zum Thema Sozialforschung vorliegt bevor überhaupt das Thema der Dissertation genannt wurde.

Tandem 6 (Platz 3): Tandem 6 zeichnet sich durch ihren guten und leicht verständlichen Schreibstil aus, der trotz allem nicht umgangssprachlich ist. Es war uns leicht möglich als Leserinnen ihrer Analyse gut zu folgen und den Zusammenhang der einzelnen Argumente klar zu erkennen. Der rote Faden ihrer Analyse ist dadurch leicht erkennbar und gut strukturiert. Genannte Argumente werden vom Tandem durch den sehr regelmäßigen Bezug auf die Lektüre von Flick gestützt und hinterfragt. Zu bemängeln ist hierbei lediglich das unvollständige Literaturverzeichnis.

Tandem 9 (Platz 4): Anzumerken ist, dass Tandem 9 mit einer kurzen Einleitung beginnt. Leider erschwert der umgangssprachliche Schreibstil und der meist unklare Satzbau einen roten Faden in der Analyse zu erkennen. Die Zitierweise ist teilweise fehlerhaft und in verschiedenen Fällen unklar ob es sich um eigene Gedanken handelt. Das Literaturverzeichnis ist unvollständig, da die analysierte Studie dort nicht auftaucht. Die Analyse weist in Fällen wie: „In der Vorstudie wurden Blogerhebungen von Lehrkräften ausgewertet, die als “Experten“ Interviewt wurden, […]“ inhaltliche Fehler auf. Um zukünftig Flüchtigkeitsfehler oder grammatikalische Fehler zu vermeiden ist es hilfreich die Analyse noch einmal Korrektur zu lesen.

Dritter Text: Endfassung

Einleitung

Iris Bockermann thematisiert in ihrer Dissertation ‚Wo verläuft der Digital Divide im Klassenraum? - Lehrerhandeln und Digitale Medien‘ den Einsatz Digitaler Medien in der Schule. In ihrer Abhandlung geht Bockermann der Frage nach „welche Orientierungs- und Deutungsmuster für das besondere Verhältnis von Lehrkräften zu digitalen Medien im Bildungskontext konstitutiv sind“ (Bockermann,2012, S. III). Im Fokus ihrer Arbeit stehen die Interviews der Lehrkräfte, welche leitfadengestützt als ExpertInnen hinzugezogen wurden (vgl. ebd., S.76) und stellen somit den Hauptuntersuchungsgegenstand dar. Dadurch, dass Bockermanns Dissertation keine Hypothesen voran gehen, stattdessen eine empirische Untersuchung durchführt durch die Befragung der einzelnen Lehrkräfte als ExpertInnen zu ihren eigenen „medienbiografischen Erfahrungen […], im Hinblick auf den Einfluss der Mediensozialisation auf die private und berufliche Mediennutzung“ (ebd., S.69), handelt es sich hierbei um eine Qualitative Forschung. Laut Flicks Definition der qualitativen Forschung suche sich der qualitative Forscher die Untersuchungsteilnehmer gezielt aus (vgl. Flick, 2009, S.24).

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Ihre Abhandlung behandelt das Thema der „Haltungen und Einstellungen von Lehrkräften zu Digitalen Medien und inwieweit diese sich in die Handlungspraxen im Bildungskontext einschreiben“ (Bockermann, 2012, S.73) lassen. Bockermann möchte sich nicht auf die Ursachen und Erklärungsmodelle hinsichtlich Zugang und Nutzung des Digital Divides fokussieren (vgl. ebd. S.73). Stattdessen untersucht die Autorin die Frage der „Bildungsdienlichkeit der Digitalen Medien aus der Perspektive der Lehrkräfte“ (ebd. S.74). Dabei differenziert Bockermann das Thema in drei für sie relevante Fragen für ihre Forschungsperspektive: „Worauf referenzieren Lehrkräfte, wenn sie Digitale Medien verorten und interpretieren? – Welche Gründe sind für das besondere Verhältnis von LehrerInnen zu Digitalen Medien im schulischen Kontext konstitutiv? – Gibt es verallgemeinerbare Orientierungs- und Deutungsmuster?“ (ebd. S.74).

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Ihre Abhandlung behandelt das Thema der „Haltungen und Einstellungen von Lehrkräften zu Digitalen Medien und inwieweit diese sich in die Handlungspraxen im Bildungskontext einschreiben“ (Bockermann, 2012, S.73) lassen. Bockermann möchte sich nicht auf die Ursachen und Erklärungsmodelle hinsichtlich Zugang und Nutzung des Digital Divides fokussieren (vgl. ebd. S.73). Stattdessen untersucht die Autorin die Frage der „Bildungsdienlichkeit der Digitalen Medien aus der Perspektive der Lehrkräfte“ (ebd. S.74). Dabei differenziert Bockermann das Thema in drei für sie relevante Fragen für ihre Forschungsperspektive: „Worauf referenzieren Lehrkräfte, wenn sie Digitale Medien verorten und interpretieren? – Welche Gründe sind für das besondere Verhältnis von LehrerInnen zu Digitalen Medien im schulischen Kontext konstitutiv? – Gibt es verallgemeinerbare Orientierungs- und Deutungsmuster?“ (ebd. S.74).

Annäherung ans Feld

In der heutigen Zeit sind digitale Medien nicht mehr wegzudenken und fester Bestandteil unseres Lebens. Bereits 2008 wurde in der Länderkonferenz „Medien Bildung“ ein größerer Einsatz digitaler Medien im Schulwesen gefordert. Jedoch bleibt eine verbesserte Ausstattung an Schulen bisher in einem überschaubaren Rahmen. Um dieser Tatsache nachzugehen, wurde eine von Bockermann initiierte Vorstudie angestoßen, die die Haltung und Einstellung von Studenten gegenüber digitaler Medien aufweisen soll (vgl. ebd. S.93). Mit Hilfe dieser nähert sie sich der Hauptstudie an, die sich um den Lehrkörper dreht. Durch die Auswertung der Vorstudie wird eine auf Tatsachen beruhende Hauptstudie entworfen, mit welcher die Lehrkräfte konfrontiert werden. Fundamental hierbei ist die Bedeutung digitaler Medien, denen Lehrkräfte in ihrem Alltag begegnen. (vgl. ebd. S.108). Hierbei fanden Interviews mit 18 LehrerInnen statt.(vgl. ebd. S.85).

Sammlung der Daten

Die Sammlung der Daten für Bockermanns Arbeit erfolgt durch zwei Methoden. Die Autorin der Studie verwendet dafür die Methoden der leitfadengestützen Interviews der Lehrkräfte von zwei Schulen als ExpertInnen an und die Methode einer Blog-Erhebung (vgl. ebd. S.74). Bockermanns Block- Erbhebung mit Lehramtsstudierenden im Rahmen ihrer eigenen Lehrveranstaltung in den Jahren 2008 und 2009 diente als Vorstudie um erste Verhältnisbestimmungen vorzunehmen und das Feld der ‚Haltungen und Einstellungen‘ zunächst zu rahmen. Darauffolgend sollten die Interviews mit den Lehrkräften die gewonnenen Erkenntnisse vertiefen und spezifizieren in der Praxis des Schulalltags (vgl. ebd. S.74.). Ziele dieser Blog-Erhebung waren unter anderem die Studierenden an die Blogarbeit über konkrete Arbeitsaufträge heranzuführen, unterschiedliche Positionen und Haltungen der Studierenden kennenzulernen und Stellungnahmen als Diskussionsgrundlage herauszufiltern. Zum Zeitpunkt der Blogbefragung im oben genannten Zeitraum lag das Geschlechterverhältnis der Studierenden bei 62% Frauen und 38% Männer. Insgesamt nahmen 147 Studierende in vier Lehrveranstaltungen teil, in einem Alter zwischen 25 und 30 Jahren (vgl. ebd. S. 75 f.). „Die Stellungnahmen der Studierenden im Blog wurden ergänzt hinsichtlich Geschlecht, Semesterzahl, angewählte Fächer und Schulform“ (ebd. S.76). Im Laufe der Untersuchung wurden insgesamt 411 Beiträge erstellt und einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen.

Bockermann bezieht sich in ihren Interviews auf Lehrkräfte zweier Schulen und interviewt diese als ExpertInnen. Dabei ist es abzuklären inwiefern und worin sich das Wissen der befragten Personen vom Wissen anderer Menschen unterscheidet (vgl. ebd. S.77). Die Autorin begründete ihre Auswahl der befragten Lehrkräfte mit der Annahme, dass diese aufgrund des Alters Erfahrungen und Wissen aus Medienumbruchzeiten mit sich bringen. „Die befragte Gruppe kann womöglich explizieren, was sich verändert hat, was sich nicht einfach fügt und zur Gewohnheit wurde und wird, was es zu beklagen und was zu begrüßen gilt.“ (ebd. S. 77). Bockermann beschreibt dieses Wissen der Lehrkräfte mit dem Begriff des „Doppelblicks“.

Die Interviews wurden in einem Zeitraum vom 11. Februar bis 19. März durchgeführt. Insgesamt fanden 18 Interviews statt, bei denen 7 Lehrkräfte der Gant- Schule und 10 Lehrkräfte der Omp-Schule befragt wurden. Eine weitere Lehrkraft wurde befragt, weil sie in den letzten Jahrzehnten in besonderer Weise mit dem Einsatz Digitaler Medien im Bildungskontext agiert (vgl. ebd. S. 85). Die befragten Lehrkräfte unterzogen sich dem Interview mit einer durchschnittlichen Dauer von 70 min an unterschiedlichen Orten. 9 Interviews fanden in der Schule, 5 Interviews privat bei den Lehrkräften daheim und 4 davon im Büro der Autorin statt (vgl. ebd. S.85).

Fixierung der Daten

Die Daten der Blogeinträge wurden in wordPress angelegt. Im Wintersemester 08/09 wurden 292 Beiträge, im Sommersemester 2009 119 Beiträge erstellt. Die Blogeinträge wurden jeweils zum Ende des Semesters archiviert und vom aktiven Blog entfernt (vgl. S.75 f.). „Alle Interviews wurden vollständig transkribiert und den Lehrkräften zur Autorisierung nohmals vorgelegt. Letztlich wurden 17 Interviews autorisiert […] Anschließend wurden die Interviews mit MaxQDA ausgewertet“ (ebd. S.86). Der Autorin war es dabei wichtig, die Anonymisierung erst zu einem sehr späten Zeitpunkt vorzunehmen. Das Weglassen von Daten und Informationen in der Sozialforschung sei trotz allem nicht unumstritten gewesen (vgl. ebd. S. 86).

Interpretation der Daten

Die Vorstudie, welche aus Blogeinträgen besteht, dient einer ersten Orientierung, diese Blogeinträge wurden nach Semesterzahl, Schulform, Geschlecht usw. sortiert und basierend darauf eine gewichtete und inhaltsanalytische Auswertung vorgenommen (vgl. Bockermann, 2012, S.75). Das induktive Verfahren, welches auf mehrmaligem genauen Lesen basiert, bildet die Grundlage der Datenerfassung (ebd. S.91). Die Interviews wurden mit Hilfe einer Software namens MaxQDA visualisiert, diese wurden nach diversen Fragestellungen kategorisiert. Durch die Verwendung dieser Software war es möglich, die verschiedenen Interviews miteinander zu vergleichen und Erkenntnisse daraus zu erlangen. Damit konnte eine einfache Auswertung der Daten erfolgen, die auf den drei Kernpunkten: Transkription, Analyse und Systematisierung der Ergebnisse basiert (ebd. S.89).

Geltungsbegründung

Die Geltungsbegründung kann laut Flick als eine Analyse des Forschungsprozesses verstanden werden (vgl. Flick, 2011, S.485). Die drei zentralen Gütekriterien sind Validität, Reliabilität und Objektivität und stehen in einem festen Bezug zueinander. In der Studie von Iris Bockermann wird allerdings nicht genau darauf eingegangen. Die Interviews werden von ihr als Hauptuntersuchung gesehen (vgl. Bockermann, 2012, S.75). Hierfür wurden 18 spezielle Lehrkräfte ausgewählt. Für diese Studie wurden zwei Schulen ausgesucht, in denen der eine Teil auf Medienprofile hinweist und das andere auf das naturwissenschaftliche- technische Profil (vlg. Bockermann 2012, S.77). Das Ziel ist es, die gesamten Daten in eine Theorie aus begründeten Strukturen einer Verallgemeinerung zu bilden (vlg. Flick, 1995, S.168).

Forschung als Diskurs

Literatur

  • Flick, Uwe (2016): Sozialforschung. Methoden und Anwendungen. Ein Überblick für die BA-Studiengänge. 3 Auflage. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
  • Bockermann, Iris (2012): Wo verläuft der Digital Divide im Klassenraum? Lehrerhandeln und Digitale Medien. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek:https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D1071992643 (Letzter Zugriff 10.06.2018).

Kommentare

Diskussion

Annika und Miriam, 2018/06/30 11:09

Für diese Analyse wäre eine kurze Einleitung hilfreich gewesen, um einen besseren Einstieg in das Thema zu bekommen. Die Quellenangaben sind nicht durchgehend einheitlich, worauf bei weiteren Analysen geachtet werden sollte, um den Lesefluss zu gewährleisten. Die Sätze könnten prägnanter und kürzer sein, damit die Leser*innen weniger Schwierigkeiten haben, die Aussagen der Sätze zu verstehen. (z.B. ist der vorletzte Satz im Punkt Verhältnis Theorie-Gegenstand ist sehr umständlich formuliert.) Der Schreibstil wirkt an manchen Stellen eher umgangssprachlich, weshalb bei künftigen Analysen dieser sachlicher und wissenschaftlicher gehalten werden sollte. Flick wurde lediglich bei dem Theorie-Gegenstand-Verhältnis einbezogen, weshalb die gesamte Ausarbeitung eher einer Deskription als einer Analyse ähnelt. Die kursive Schrift der Kurzverweise auf die Literatur wirkt ein wenig irritierend, weshalb hierauf verzichtet werden könnte, da nicht notwendig. Positiv fällt auf, dass mit der Abkürzung „ebd.“ gearbeitet wird, was der Übersichtlichkeit dient. Generell ist darauf zu achten, die verschiedenen Punkte ungefähr gleich stark zu gewichten und nicht einzelne viel ausführlicher zu bearbeiten als andere.

Melanie und Karolin, 2018/07/01 19:17

Zunächst fällt auf, dass die Analyse ohne den Text „Verhältnis-Theorie-Gegenstadt“, der eigentlich noch nicht zu bewerten ist, einen sehr abrupten Einstieg hat. Es wird direkt im ersten Satz von „ihrer Abhandlung“ geschrieben, bevor Bockermann überhaupt als Autorin erwähnt wurde. Alle wesentlichen Inhalte der Studie wurden erfasst und gut verständlich wieder gegeben, wobei der Ausdruck teilweise zu umgangssprachlich ist und leichte Mängel in Formulierungen aufweist. Eigenständig strukturierte Überlegungen und ein Bezug zu Flick fehlen weitgehend. Die Literaturverweise sind teilweise nicht korrekt. So wurde zum Beispiel bei der Interpretation der Daten, ab dem zweiten Literaturverweis, kein „vgl.“ mehr verwendet, obwohl nicht zitiert wurde. Die kursive Schrift der Verweise stört den Lesefluss und wurde nicht einheitlich verwendet.

Elifcan und Gizem, 2018/07/01 21:04

Den 3. Platz der Studienanalyse anhand Iris Bockermanns Dissertation belegt Tandem 5. Eure Einleitung ist verständlich und erleichtert dem Leser den Einstieg in das Thema. Eine Struktur ist klar erkennbar und eure Studienanalyse ist wissenschaftlich formuliert. Allerdings sorgt ein viel zu langer Satz, im Feld „Verhältnis-Theorie Gegenstand“ für Verwirrung und erschwert den Lesefluss. Es ist dennoch bemerkenswert das ihr diesen Themenbereich bearbeitet habt, obwohl dieser noch nicht gefordert war. Leider hat eure Studienanalyse einige Mängel hinsichtlich der Zitierweise aufgewiesen. Es wurde nicht einheitlich oder vollständig beim Verweis auf die Quellen zitiert, beispielsweise wurde im Feld „Fixierung der Daten“ in der dritten Zeile, ein Vergleich angesetzt ohne dabei den Autor zu nennen ebenfalls ist euer Literaturverzeichnis nicht vollständig. Zudem erwähnt ihr die Belege innerhalb des Textes überwiegend mit „[..]ebd.“, es ist bestimmt nicht falsch diese Methode des Zitierens anzuwenden, erschwert jedoch das nachvollziehen der Vergleiche. Die Dissertation von Iris Bockermann wurde verständlich zusammengefasst jedoch wurden keine Vergleiche zu den Methoden, welche Uwe Flick in seinem Buch beschreibt bezogen, somit ist eine Analyse der Studie nicht vollends gegeben

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