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Tandem 26

  • Tandempartner*in 1: Ott, Sebastian
  • Tandempartner*in 2: Löttscher, Berenike

In der vorliegenden Arbeit analysieren wir die Dissertation „Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule – Eine empirische Studie über reflexive Lehrerbildung“ von Sabine Stein, unter Beachtung der Fragestellung und Forschungsperspektive. Wie in der Vorlesung besprochen behandeln wir in der Erstfassung nur bestimmte Betrachtungspunkte der Forschungsarbeit.

Entwurfsfassung

Verhältnis Theorie-Gegenstand

(Außer Betracht lassen lt. VL)

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Die vorliegende Arbeit von Sabine Stein beschreibt und erklärt empirisch beobachtbare, alltägliche Bildungsprozesse der Lehrerbildung (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S.5).

Durch den stetigen Wachstum des Kompetenzfeld der Lehrer_innen auf Grund des strukturellen Wandels entstand eine Professionalisierungsdebatte des Lehrerberufs. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 3).

In wie weit wirken Schulpraktikum und Studium sich auf die Professionalisierung der zukünftigen Lehrer_innen aus. Hieraus ergibt sich das Interesse der Herausarbeitung der Alltagstheorien und dem Orientierungsrahmen der Studierenden. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 399)

Bezugnehmend darauf sucht sie nach generalisierbaren Ergebnissen, hinsichtlich der Vergleichbarkeit von Kontexten und Situationen der Entwicklung der Lehrerbildung (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S9). Hierzu erhebt sie Daten innerhalb eines Seminars, da sie direkt vor Ort sein möchte und die Praxisphänomene nicht nur erklären, sondern auch verbessern möchte (Argyris/Schön 1999, 288). Das Ziel der Dissertation ist es den berufsbezogenen Habitus von Lehramtsstudenten mit Blick auf aktuelle Professionsanforderung zu untersuchen. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S12). Biografische Interessen des Forschers prägen die Ausarbeitung der Fragestellung. Ihre Konkretisierung hängt vom Ziel der Klarheit ab. Je klarer und präziser die Fragestellung formuliert ist, desto niedriger die Gefahr der berühmten Textberge. (Flick, Uwe. 1995, S. 152).

Annäherung ans Feld

Nachdem Sabine Stein ihr Lehramtsstudium und Referendariat absolviert hatte, führte sie ihren Werdegang an der Universität fort. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 1). Da sie durch ihre Biographie schon Einblicke in Schule und Universität hatte, hat sie schon gewisse Eindrücke in der Alltagssituation gesammelt. In ihrer Studie erforscht sie diese Alltagssituation weiter.

In ihrer Arbeit entscheidet sie sich aus pragmatischen Passungen hinsichtlich der Fragestellung, des Forschungsziels und der Anschlussfähigkeit für die Grounded Theory. Diese legt einen feldforschenden Zugang nahe, da man hier aus der Perspektive der Beteiligten forschen kann. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 20). Den ersten Forschungsrahmen bilden Supervisionssitzungen an der Hochschule, die begleitend zum Schulpraktikum stattfinden. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 33). Um die Alltagssituation beobachten zu können findet ein großer Teil der Forschung im Begleitseminar statt. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 34).

In der qualitativen Forschung sollte der Forscher nicht nur als beobachtendes, passives Subjekt auftreten. Der Forscher ist wesentlich an dem Fortlaufen der Forschung beteiligt und muss diesen Prozess notfalls als bestimmte Rolle in die zu erforschende Richtung führen. Somit ist das Agieren des Forschers direkt im Forschungsfeld von Nöten. (Flick, Uwe. 1995. S. 154)

Sammlung der Daten

Während des gesamten Forschungszeitraums nahm Sabine Stein stetig Kontakt zu den Studierenden auf. Zum Einen fanden Gespräche während Lehrveranstaltungen über mehrere Semester statt, zum Anderen fanden einige Gespräche auf privater Ebene, wie z.B. beim Sport oder in der Cafeteria, statt. (Vgl. Stein,Sabine. 2005, S. 62). Die Gespräche zeichnete sie als Audiospur auf und führte Beobachtungsprotokolle. Im Begleitseminars fertigten die Studierenden Protokolle und Berichte an, die Sabine Stein für ihre Studie verwenden konnte. Es wurden regelmäßig Gruppendiskussionen geführt und anschließend verfassten sie Reflexionsmails für Sabine Stein. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 58). Als Vergleichsmaterial verwendete sie mehrere Texte die den Datenkorpus ergänzten und reflektierte die gesamte Sammlung in ihren Forschungstagebüchern. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 70).

Man erkennt die Verfahrensweisen die Sabine Stein in ihrer Forschung verwendete sehr gut, in dem man Flicks „Konstruktive und interpretative Verfahrenstheorien“ etwas näher betrachtet. Rekonstruktive Verfahren behandeln Daten in Form von Interviews und auch zusammenfassenden Feldnotizen des teilnehmenden Beobachters. Das interpretative Verfahren ermöglicht eine Konversationsanalyse und objektive Hermeneutik bei welcher die Daten visuell und auch auditiv aufgezeichnet werden. Da auf keinen weiteren Methoden zurückgegriffen wird kann man hier von einer ‚Natürliche Darstellung‘ sprechen. (Flick, Uwe. 1995. S. 156)

Fixierung der Daten

(Außer Betracht lassen lt. VL)

Interpretation der Daten

Sabine Stein verwendet die Grounded Theory als Basis für ihren Auswertungsverlauf. Als Hauptmaterial verwendete Sabine Stein die Transkripte der Audioaufzeichnungen. Um eine Fehlinterpretation zu vermeiden, wurde die an Transkripten entwickelten Interpretationen kontinuierlich mit den Tonaufnahmen verglichen. Im Sinne der Grounded Theorie wurde das Material stark verkürzt um sie nur auf das Wesentliche zu begrenzen und so Unübersichtlichkeit zu vermeiden. Dafür wurde ein umso größeres Augenmerk auf die umfangreiche Ausarbeitung der Interpretation und Datenanalyse gelegt. Sabine Stein formuliert keine Hypothesen und verzichtet auf eine vorläufige Strukturierung in Kategorien. Erst nachläufig im Forschungsprozess verbindet sie Daten mit relavanten Konzepten und Kategorien. (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 69 ff).

Oft und häufig wird in der qualitativen Forschung der Ansatz der Grounded Theory verwendet. Man unterscheidet grundlegend die Herangehensweise an das Thema. Man priorisiert hier das Feld mit den Daten und setzt die theoretische Annahme in Auseinandersetzung diesem gegenüber. Aus der veränderten Reihenfolge formuliert man dann das Ergebnis. (Flick, Uwe. 1995. S. 150). Dies erkennt man in der Dissertation von Sabine Stein. Warum Sabine Stein sich auf diese zu Beginn fehlende Strukturierung eingelassen hat, erkennt man am ’Prinzip der Offenheit‘. „Das Prinzip der Offenheit besagt, daß die theoretische Strukturierung des Forschungsgegenstandes zurückgestellt wird, bis sich die Strukturierung des Forschungsgegenstandes durch die Forschungssubjekte herausgebildet hat (Hoffmann-Riem, 1980, S. 343) (Flick, Uwe. 1995. S. 150). Es wird versucht, dass der Forscher das theoretische Vorwissen mit dem Feld ignoriert, in dem die Strukturierung verzögert aufgestellt wird. Durch die noch fehlende Strukturierung soll es dem Forscher möglich sein die eventuelle Befangenheit zu einem Thema zu missachten. (Flick, Uwe. 1995. S. 150).

Geltungsbegründung

Durch die Grounded Theorie hat Sabine Stein in ihrer Forschungsarbeit bereits eine gute Interpretations- und Datenanlysetechnik. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 2) Diese vervollständig sie mit eine computergesteuerten Software ‚MaxQda‘, mit welcher Sie bestimmte Texte kodieren, Memos hinzufügen und Codes hierarchisieren kann. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 78) Um die Daten möglichst unverfälscht zu lassen, wurden kurze Redesequenzen, längere Transkriptpassagen und „in-vivo-Codes“ in die Darstellung mit integriert. (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 80)

Im Gegensatz zu einer ‚Quantitativen Forschung‘, bei der eine klare Darstellung von Daten und Strukturen möglich ist, ist das Darstellen der Ergebnisse einer ‚Qualitativer Forschung‘ und deren Prozess stellt ein noch ungelöstes Problem das. Sie lassen sich meist nicht prägnant darstellen, ohne die jedoch wichtige Komplexität der Erforschung nicht zu verlieren. (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 169)

Forschung als Diskurs

(Außer Betracht lassen lt. VL)

Literatur

  • Stein, Sabine (2005): Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule. Eine empirische Studie über reflexive Lehrerbildung. Freiburg.
  • Flick, Uwe; et al. (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung: Grundlagen,

Konzepte, Methoden und Anwendungen. Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. 2. Auflage Beltz/ Psychologie Verlagsunion. Weinheim.

Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen

Ranking: 1. Platz Tandem 20, 2. Platz Tandem 01, 3. Platz Tandem 08, 4. Platz Tandem 16

Tandem 20, Platz 1

Im gesamten Eindruck ist die Analyse sehr gelungen und lässt bis auf ein paar Anmerkungen von uns nur wenig zu wünschen übrig. Wir haben hier den Eindruck, dass das Tandem sich sehr intensiv mit der Studie auseinander gesetzt hat und auch, was für uns sehr wichtig ist, verstanden hat. Sinnvolle Bezüge zur Fachliteratur und regelmäßig, sowie lückenlos zitiert.

Die Annäherung an das Feld ist etwas kurz aber gut belegt. Hier wäre eine Vertiefung in das Thema interessant.

Die Sammlung der Daten ist sehr präzise und verständlich aufgelistet. Eine strukturiertere Anordnung der Auflistung, vor allem der Belege würde dem gesamten Unterpunkt eine klarere Note geben.

Daher geben wie diesem TANDEM DIE NUMMER 1!

Tandem 01, Platz 2

Im Allgemeinen ist die Analyse sehr klar strukturiert und gut zitiert.

In der Fragestellung kann man der Autorin der Studie sehr gut folgen. Durch das Hervorheben des Wortes „Textobjekte“ lässt sich hier leider nicht erkennen ob es sich um einen Schreibfehler oder ein bestimmtes Wortspiel handeln soll.

Die Sammlung der Daten ist zwar gut belegt, jedoch schwer zu lesen. Es kann nicht ganz den Erkenntnissen gefolgt werden. Belege für eine qualitative Sozialforschung fehlen. Der letzte Satz „Die Daten werden von der Forscherin […]“ wird mit einem Vgl. Flick zitiert ohne direkte Verbindung. Hier kann man daraus schließen, dass Flick über die Autorin schreibt. Dass die Grounded Theory meist für soziale Forschung verwendet wird um Theorien zu entdecken ist hier jedoch nicht belegt.

Die Geltungsbegründung in Bezug auf Flick („Glaubwürdigkeit, Übertragbarkeit, Zuverlässigkeit und Bestätigbarkeit“) und Stein (Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Fairness..) ist gut ausgearbeitet.

Tandem 08, Platz 3

Die Analyse ist sehr umfangreich erarbeitet worden und könnte bei weiterer Bearbeitung und etwas Strukturierung auf diesem Wege sehr positiv werden.

Es wird auf wichtige Punkte aufmerksam gemacht, jedoch dann nicht klar belegt. Eventuell ist auch eine detaillierte Strukturierung sinnvoller.

Der Unterpunkt der Annäherung an das Feld ist mit vielen Belegen, die für das Thema wichtig sind beschrieben. Auf der anderen Seite kann man ohne die Studie selbst bearbeitet zu haben der „Annäherung“ nicht ganz folgen.

Der Abschnitt „Dies könnte sich auf Sabine Stein negativ auswirken […]“ ist für die Analyse wenig sinnstiftend da er zu unklar formuliert ist und die Ziele nicht deutlich werden.

Der letzte Absatz in diesem Unterpunkt der Analyse sollte Best möglichst nachbearbeitet oder in den Unterpunkt Interpretation gesetzt werden.

Die Analyse der Interpretation der Daten ist sehr umfangreich. Als äußerst positiv zu nennen ist, dass andere Tandems zitiert wurden. Auf Grund des sehr umfangreichen Darstellens der Analyse in diesem Punkt und der sehr vielen Belege ist das Folgen der Analyse etwas erschwert.

Tandem 16, Platz 4

Die Analyse wurde sehr umfangreich und mühevoll ausgearbeitet. Leider für den Leser der Analyse etwas komplex.

Es fällt schwer dem Geschriebenen zu folgen und zu verstehen. Die konkrete Aussage ist nicht ersichtlich.

Im Allgemeinen kann man hier kein klares Feedback geben, da die Angaben oft Fehlerhaft oder gänzlich fehlen. Eine komplette Überarbeitung halten wir für sinnvoll, sowie die Analyse aus einer anderen Perspektive selbst zu lesen und zu reflektieren. Empfehlenswert wäre eine näher Anbindung an Fachliteratur und diese auch mit einzubeziehen.

Dritter Text: Endfassung

Einleitung

In der vorliegenden Arbeit analysieren wir die Dissertation „Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule – Eine empirische Studie über reflexive Lehrerbildung“ von Sabine Stein, unter Beachtung der Fragestellung und Forschungsperspektive. Hierbei werden wir die Vorgehensweise von Sabine Stein unter den Gesichtspunkten der Annäherung an das Feld sowie die Sammlung, Fixierung und Interpretation der Daten betrachten und anschließend im Kontext der Geltungsbegründung diskutieren.

Verhältnis Theorie-Gegenstand

In der Forschungsarbeit legt Sabine Stein besonders großen Wert auf ein dichtes Theorie-Gegenstandsverhältnis, weshalb sie auch die Grounded Theory verwendet (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 20).

Der Ansatz der Grounded Theory zeichnet sich durch seine Bemühungen aus, Forschung als kreatives Konstruieren von Theorien zu betreiben, die gleichzeitig fortlaufend an den Daten kontrolliert werden. Daraus resultiert auch die besondere Attraktivität der gegenstandsbegründeten Theorienbildung für die qualitative Forschung (Vgl. Flick, Uwe. 1995, S. 440).

Sie beinhaltet zwar einen starken Theoriegehalt, hat jedoch aber einen besonders nahen Zugang zum Feld und schafft die Möglichkeit einer Gegenstandsverankerten Interpretation (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 21f). So basiert das Interesse der Forscherin nicht nur darauf Praxisphänomene aufzuweisen und auf Schwachstellen in der Lehrerbildung hinzuweisen, sondern auch darauf alternative Ideen auszuprobieren um das System zu verbessern (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 11).

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Die vorliegende Arbeit von Sabine Stein beschreibt und erklärt empirisch beobachtbare, alltägliche Bildungsprozesse der Lehrerbildung (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S.5). Durch den stetigen Wachstum des Kompetenzfeldes der Lehrer_innen auf Grund des strukturellen Wandels entstand eine Professionalisierungsdebatte des Lehrerberufs (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 3). Aus der Frage, in wie weit sich Schulpraktikum und Studium auf die Professionalisierung der zukünftigen Lehrer_innen auswirkt, ergibt sich das Interesse der Herausarbeitung der Alltagstheorien und dem Orientierungsrahmen der Studierenden (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 399).

Bezugnehmend darauf sucht sie nach generalisierbaren Ergebnissen, hinsichtlich der Vergleichbarkeit von Kontexten und Situationen der Entwicklung der Lehrerbildung (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S9). Hierzu erhebt sie Daten innerhalb eines Seminars um direkt vor Ort sein zu können und Praxisphänomene beobachten und verbessern zu können (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 59, S. 11). Das Ziel der Dissertation ist es den berufsbezogenen Habitus von Lehramtsstudierenden mit Blick auf aktuelle Professionsanforderung zu untersuchen (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S12).

Biografische Interessen des Forschers prägen die Ausarbeitung der Fragestellung. Je klarer und präziser die Fragestellung formuliert ist, desto niedriger die Gefahr der berühmten Textberge (Vgl. Flick, Uwe. 1995, S. 152). Somit formuliert Sabine Stein mehrere Teilfragen anstatt einer einzigen großen Forschungsfrage.

Annäherung ans Feld

Nachdem Sabine Stein ihr Lehramtsstudium und Referendariat absolviert hatte, führte sie ihren Werdegang an der Universität fort und sammelte so gewisse Eindrücke in der Alltagssituation (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 1). In ihrer Studie erforscht sie diese Praxisphänomen weiter und entscheidet sich aus pragmatischen Passungen hinsichtlich der Fragestellung, des Forschungsziels und der Anschlussfähigkeit für die Grounded Theory (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 20). Diese legt einen feldforschenden Zugang nahe, da man hier aus der Perspektive der Beteiligten forschen kann (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 20). Den ersten Forschungsrahmen bilden, nach einer Pilotphase (vgl. Stein, 2005, S. 58) Supervisionssitzungen an der Hochschule, die begleitend zum Schulpraktikum stattfinden (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 33). Um die Alltagssituation beobachten zu können findet ein großer Teil der Forschung im Begleitseminar statt (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 34).

In der qualitativen Forschung sollte der Forscher nicht nur als beobachtendes, passives Subjekt auftreten. Der Forscher ist wesentlich an dem Fortlaufen der Forschung beteiligt und muss diesen Prozess notfalls als bestimmte Rolle in die zu erforschende Richtung führen. Somit ist das Agieren des Forschers direkt im Forschungsfeld von Nöten. (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 154).

Sammlung der Daten

Während des gesamten Forschungszeitraums nahm Sabine Stein stetig Kontakt zu den Studierenden auf. Zum Einen fanden Gespräche während Lehrveranstaltungen über mehrere Semester statt, zum Anderen fanden einige Gespräche auf privater Ebene, wie z.B. beim Sport oder in der Cafeteria statt, was eine Sammlung alltagsbezogener Daten ermöglichte (Vgl. Stein,Sabine. 2005, S. 62). Die Gespräche zeichnete sie als Audiospur auf und führte Beobachtungsprotokolle (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 58, S. 67, S.69). Im Begleitseminar fertigten die Studierenden Protokolle und Berichte an, die Sabine Stein für ihre Studie verwenden konnte (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 58). Es wurden regelmäßig Gruppendiskussionen mit anschließenden Reflexionsmails geführt (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 58). Aus einigen Gesprächsrunden verwendete sie auch Zitate der Studierenden (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 59). Als Vergleichsmaterial nutze sie mehrere Texte die den Datenkorpus ergänzten und reflektierte die gesamte Sammlung in ihren Forschungstagebüchern (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 70).

Man erkennt die Verfahrensweisen die Sabine Stein in ihrer Forschung verwendete sehr gut, in dem man Flicks „Konstruktive und interpretative Verfahrenstheorien“ etwas näher betrachtet. Rekonstruktive Verfahren behandeln Daten in Form von Interviews und auch zusammenfassenden Feldnotizen des teilnehmenden Beobachters. Das interpretative Verfahren ermöglicht eine Konversationsanalyse und objektive Hermeneutik bei welcher die Daten visuell und auch auditiv aufgezeichnet werden. Da auf keine weiteren Methoden zurückgegriffen wird kann man hier von einer ‚Natürlichen Darstellung‘ sprechen. (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 156).

Fixierung der Daten

Unter der Faustregel der Grounded Theory „nur so viel wie nötig“ wurden die Audioaufzeichnungen in Textform transkribiert (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 71). Sabine Stein verzichtete „beim transkribieren auf linguistische oder sprachanalytisch relevante Explikationen“ (Stein, Sabine. 2005, S. 71). Zusätzlich fertigte Sabine Stein zu jeder Audioaufzeichnung Chronoscripts an, die eine Verlaufsübersicht darstellten (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 72). Für jede Sitzung wurde eine Überschrift ausgewählt um kleine Zusammenfassungen zu erstellen (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 72). Darüber hinaus wurden noch Themenkataloge, Diagramme und „Merkzettel“ zur Ergänzung des Datenkorpusses erstellt (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 72). Durch die Grounded Theorie hat Sabine Stein in ihrer Forschungsarbeit bereits eine gute Interpretations- und Datenanlysetechnik (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 2). Diese vervollständigt sie mit einer computergesteuerten Software ‚MaxQda‘, mit welcher sie bestimmte Texte kodieren, Memos hinzufügen und Codes hierarchisieren kann (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 78). Um die Daten möglichst unverfälscht zu lassen, wurden kurze Redesequenzen, längere Transkriptpassagen und „in-vivo-Codes“ in die Darstellung mit integriert (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 80).

Im Gegensatz zu einer ‚Quantitativen Forschung‘, bei der eine klare Darstellung von Daten und Strukturen möglich ist, ist das Darstellen der Ergebnisse einer ‚Qualitativer Forschung‘ und deren Prozess noch ungelöstes Problem. Sie lassen sich meist nicht prägnant darstellen, ohne die jedoch wichtige Komplexität der Erforschung nicht zu verlieren. (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 169).

Interpretation der Daten

Sabine Stein verwendet die Grounded Theory als Basis für ihren Auswertungsverlauf. Als Hauptmaterial verwendete Sabine Stein Transskripte der Audioaufzeichnungen, bei deren Erstellung sie darauf achtet, sie regelmäßig mit den Tonaufnahmen zu vergleichen, um Fehlinterpretationen zu vermeiden (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 69).

Im Sinne der Grounded Theory wurde das Material stark verkürzt, um sich nur auf das Wesentliche zu begrenzen. Dafür wurde ein umso größeres Augenmerk auf die umfangreiche Ausarbeitung der Interpretation und Datenanalyse gelegt (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 72). Sabine Stein formuliert keine Hypothesen und verzichtet auf eine vorläufige Strukturierung in Kategorien. Erst nachläufig im Forschungsprozess verbindet sie Daten mit relevanten Konzepten, Kategorien und kodiert Daten mehrmals und methodisch (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 72ff).

Oft und häufig wird in der qualitativen Forschung der Ansatz der Grounded Theory verwendet. Man unterscheidet grundlegend die Herangehensweise an das Thema. Man priorisiert hier das Feld mit den Daten und setzt die theoretische Annahme in Auseinandersetzung diesem gegenüber. Aus der veränderten Reihenfolge formuliert man dann das Ergebnis. (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 150).

Warum Sabine Stein sich auf diese zu Beginn fehlende Strukturierung eingelassen hat, erkennt man am „Prinzip der Offenheit besagt, daß die theoretische Strukturierung des Forschungsgegenstandes zurückgestellt wird, bis sich die Strukturierung des Forschungsgegenstandes durch die Forschungssubjekte herausgebildet hat.“ (Flick, Uwe. 1995. S. 150).

Geltungsbegründung

Sabine Stein kritisiert in ihrer Forschung das unausgewogene Theorie-Praxis-Verhältnis das zur Zeit der Forschungsarbeit in der Lehrerbildung herrscht (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 3). Um der Frage der Geltungsbegründung nach zu gehen, muss sich Sabine Stein mit der Transparenz und Nachvollziehbarkeit der erhobenen Daten sowie deren Interpretation und Erkenntnisse auseinandersetzten um diese absichern zu können (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 167).

Sie vergleicht Professionalität mit Verwissenschaftlichung (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 3) und hofft in ihrer Arbeit durch das integrieren einer teilnehmenden Beobachterin besondere Klarheit über die aktuelle Situation zu erreichen (Vgl. Stein, Sabine 2005, S. 67). So untersucht Sabine Stein den Professionalisierungsprozess von Lehrer_innen durch die Rekonstruktion von Alltagspraxis im Hinblick auf Bourdieus Habitustheorie um Verbesserungsvorschläge für ein neues System zu liefern (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 17, S. 11) und versucht so die Frage wie Lehrerbildung auszusehen hat, anhand neuer Kriterien zu beantworten (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 402).

Forschung als Diskurs

Um den Diskurs, wie in der qualitativen Forschung angedacht, nicht nur nach ‚Außen‘ (mit den Forschungsteilnehmern) sondern auch nach ‚Innen‘ mit anderen Forschern zu erhalten (Vgl. Flick, Uwe. 1995. S. 171), setzt sich Sabine Stein wie im Bsp. „Arbeitskreis Interpretationswerkstatt“, auch mit anderen Wissenschaftler_innen und Kollegen_innen der Hochschule auseinander (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 77).

Es wird deutlich gezeigt, dass bei der Arbeit mit Individuen einseitige Beobachtungsschwerpunkte relativiert werden müssen (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 402). So zeigt die Forschung auf, wie wichtig es ist die Studierenden in ihren sozialen Kontexten zu analysieren (Vgl. Stein, Sabine. 2005, S. 405) und auch die Wichtigkeit mit Kollegen_innen und Wissenschftler_innen zu reflektieren.

Literatur

  • Stein, Sabine (2005): Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule. Eine empirische Studie über reflexive Lehrerbildung. Freiburg.
  • Flick, Uwe; et al. (1995): Handbuch Qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. 2. Auflage Beltz/ Psychologie Verlagsunion. Weinheim.

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