Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:stein:tandem08

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:stein:tandem08 [2017/09/15 10:36]
tandem08a [Literatur]
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:stein:tandem08 [2020/11/04 21:41] (aktuell)
Zeile 22: Zeile 22:
 ==== Annäherung ans Feld ==== ==== Annäherung ans Feld ====
  
-Bei einer qualitativen Forschung - wie in diesem Fall - ist der Zugang zum untersuchten Feld nach Flick intensiver und dichter. Sabine Stein nimmt innerhalb des Feldes die Rolle als Institutionsangehörige und Hochschuldozentin, Forscherin und Supervisionsleiterin ein (vgl. Stein 2005, S.54). Die herausvorderung hierbei ist jedochwie die Forscherin ihre Probanden am besten dazu bewegen kannengagiert teil zu nehmen, da dies die Greifbarkeit der Daten beeinflusst. Hierbei spielt die Person des Forschers eine besondere Bedeutungdenn das Ergebnis ihrer Forschunghängt von der Art ihrer Rolle ab (vgl. Flick 2002, S.86-87).  Außerdem wird zum Schulpraktikum ein Begleitseminar angeboten, welches sie persönlich leitet,  um eine vertraute Beziehung herzustellen. Sie hielte während des gesamten Forschungszeitraums Kontakt zu den Lehramtstudierenden und untersucht deren studentischen Alltagspraxis (vgl. Stein 2005, S. 62). +Bei einer qualitativen Forschung - wie in diesem Fall - ist der Zugang zum untersuchten Feld nach Flick intensiver und dichter. Sabine Stein nimmt innerhalb des Feldes die Rolle als Institutionsangehörige und Hochschuldozentin, Forscherin und Supervisionsleiterin ein (vgl. Stein 2005, S.54). Die Herausforderung hierbei ist jedoch wie die Forscherin ihre Probanden am besten dazu bewegen kann engagiert teil zu nehmen, da dies die Greifbarkeit der Daten beeinflusst. Hierbei spielt die Person des Forschers eine besondere Bedeutung denn das Ergebnis ihrer Forschung hängt von der Art ihrer Rolle ab (vgl. Flick 2002, S.86-87). Außerdem wird zum Schulpraktikum ein Begleitseminar angeboten, welches Sabine Stein persönlich leitet, um eine vertraute Beziehung herzustellen. Sie hielt während des gesamten Forschungszeitraums Kontakt zu den Lehramtstudierenden und untersuchte deren Alltagspraxis (vgl. Stein 2005, S. 62). 
 „Die Studie bietet insgesamt eine Theoriebildung (der Forscherin) über die Theoriebildung von Lehramtsstudierenden und ist in diesem Sinne als eine Art „Meta-Forschung“ zu verstehen“ (Stein 2005, S. 12). „Die Studie bietet insgesamt eine Theoriebildung (der Forscherin) über die Theoriebildung von Lehramtsstudierenden und ist in diesem Sinne als eine Art „Meta-Forschung“ zu verstehen“ (Stein 2005, S. 12).
    
Zeile 29: Zeile 29:
  
  
-Die empirische Studie von Sabine Stein wird durch Audioaufzeichnungen (direkte Daten), Sitzungsprotokolle, Gruppendiskussionen, Partnerinterviews und durch Reflektionsmails der Studierenden, sowie mit Hilfe einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin durch teilnehmende Beobachtung festgehalten (Vgl. Stein, 2005, S.58, 264). Bei der Studie geht die Autorin so vor, dass sie sich zuerst einen Überblick über die Teilnehmer/innen verschafft. Anschließend werden die Studierenden in Gruppen eingeteilt um ein Seminar durchzuführen. Ziel ist es, dass die Studierenden eigenständig arbeiten und die erarbeiteten Ergebnisse in Form von Gruppendiskussionen reflektieren. Der Fokus der Zielgruppe wird hierbei auf Real- und Hauptschulstudierende gelegt. Aufgrund der hohen Nachfrage werden auch Förderschulstudierende aufgenommen. Während des vierwöchigen Praktikums, findet wöchentlich ein Gruppentreffen statt.Gleichzeitig werden die Gespräche bei dem Begleitseminar aufgezeichnet. Flick stellt hier das Problem gegenüber der Natürlichkeit dar. Dadurch, dass ein Kassettenrecorder die Gespräche aufzeichnet, könnte das Ergebnis verfälscht werden, da alle Anwesenden über das Aufzeichnen informiert sind. Jeder möchte ein gutes Bild abgeben, was zu einer gewissen Unnatürlichkeit führen kann. ( Vgl. Flick, 2009, S. 187) Es ist also eine Herausforderung, dass alle Anwesenden so vertieft in das Projekt sind, dass der Kassettenrekorder in Vergessenheit gerät+Die empirische Studie von Sabine Stein wird durch Audioaufzeichnungen (direkte Daten), Sitzungsprotokolle, Gruppendiskussionen, Partnerinterviews und durch Reflektionsmails der Studierenden, sowie mit Hilfe einer wissenschaftlichen Mitarbeiterin durch teilnehmende Beobachtung festgehalten (Vgl. Stein, 2005, S.58, 264). Bei der Studie geht die Autorin so vor, dass sie sich zuerst einen Überblick über die Teilnehmer/innen verschafft. Anschließend werden die Studierenden in Gruppen eingeteilt um ein Seminar durchzuführen. Ziel ist es, dass die Studierenden eigenständig arbeiten und die erarbeiteten Ergebnisse in Form von Gruppendiskussionen reflektieren. Der Fokus der Zielgruppe wird hierbei auf Real- und Hauptschulstudierende gelegt. Aufgrund der hohen Nachfrage werden auch Förderschulstudierende aufgenommen. Während des vierwöchigen Praktikums, findet wöchentlich ein Gruppentreffen statt.Gleichzeitig werden die Gespräche bei dem Begleitseminar aufgezeichnet. Flick stellt hier das Problem gegenüber der Natürlichkeit dar. Dadurch, dass ein Kassettenrecorder die Gespräche aufzeichnet, könnte das Ergebnis verfälscht werden, da alle Anwesenden über das Aufzeichnen informiert sind. Jeder möchte ein gutes Bild abgeben, was zu einer gewissen Unnatürlichkeit führen kann. ( Vgl. Flick, 2002, S. 187) Es ist also eine Herausforderung, dass alle Anwesenden so vertieft in das Projekt sind, dass der Kassettenrekorder in Vergessenheit gerät.
- +
-Die Autorin begutachtet die Methoden der Datendokumentation und schreibt ein Forschungstagebuch, sowie unterschiedliche Feldnotizen indem  wichtige Daten festgehalten werden  (vgl. Stein, 2005, S.70). Sie rundet die Studie ab, in dem sie auf die Reflektion der Forschungsbeziehung, welche die Untersuchung beeinflusst, eingeht und die Ergebnisse der Gruppen demonstriert. Dies stellt die Makromethoden der Erhebung dar. (vgl. Stein, 2005 S.57)+
  
 +Die Autorin begutachtet sowie Methoden der Datendokumentation und schreibt ein Forschungstagebuch, als auch unterschiedliche Feldnotizen in denen wichtige Daten festgehalten werden (vgl. Stein, 2005, S.70). Sie rundet die Studie ab in dem sie auf die Reflektion der Forschungsbeziehung, welche die Untersuchung beeinflusst, eingeht und die Ergebnisse der Gruppen demonstriert. Dies stellt die Makromethoden der Erhebung dar. (vgl. Stein, 2005 S.57). 
  
 ==== Fixierung der Daten ==== ==== Fixierung der Daten ====
Zeile 81: Zeile 80:
 ==== Forschung als Diskurs ==== ==== Forschung als Diskurs ====
  
-Unter diesem Punkt sind verschiedene Prozesse zu verstehen, indem die Interviews für den Beforschten fassbar gemacht werden. Das Subjektverständnis der Forschung und die Einbindung der Beforschten spielen hier eine Rolle. Hierzu fällt unter anderem die Rückmeldung nach Abschluss der Erhebung oder auch ein Feedback für den Befragten nach der Interpretation der Daten bzw. nach Abschluss der Forschung (Vgl. Flick, 1995, S. 170).+Unter diesem Punkt sind verschiedene Prozesse zu verstehen, indem die Interviews für den Beforschten greifbar gemacht werden. Das Subjektverständnis der Forschung und die Einbindung der Beforschten spielen hier eine Rolle. Darunter fällt die Rückmeldung nach Abschluss der Erhebung und das Feedback für den Befragten nach der Interpretation der Daten bzw. nach Abschluss der Forschung (Vgl. Flick, 1995, S. 170).
  
-Sabine Stein pflegte den Kontakt zu den Studierenden und es kamen einige Unterhaltungen auf formeller und informeller Ebene zustande, wie in der Cafeteria oder auch während den Lehrveranstaltungen. (Vgl. Stein 2005, S. 62) Das Forschungshandeln wollte Stein möglichst Transparent halten und die Studierenden hatten Einblick in die Daten. Außerdem wurden Hypothesen mit ihnen besprochen, was zu einer sogenannten „kooperativen Forschung“ führte. (Vgl. Stein 2005, S. 63).+Sabine Stein pflegte den Kontakt zu den Studierenden und es kamen einige Unterhaltungen auf formeller und informeller Ebene zustande, wie in der Cafeteria oder auch während den Lehrveranstaltungen. (Vgl. Stein 2005, S. 62) Das Forschungshandeln wollte Stein möglichst transparent halten und die Studierenden hatten Einblick in die Daten. Außerdem wurden Hypothesen mit ihnen besprochen, was zu einer sogenannten „kooperativen Forschung“ führte. (Vgl. Stein 2005, S. 63).
 Die Studierenden konnten ihre Praktikumserfahrungen via Reflexionsmails teilen, was zur Folge hatte das die Reflexionsmails die interne Gültigkeit der Daten erhöhten und „(...) Rückschlüsse über Verstehensprozesse und Relevanzsetzungen.“ erlaubten. (Vgl. Stein, 2005, S.63) Die Studierenden konnten ihre Praktikumserfahrungen via Reflexionsmails teilen, was zur Folge hatte das die Reflexionsmails die interne Gültigkeit der Daten erhöhten und „(...) Rückschlüsse über Verstehensprozesse und Relevanzsetzungen.“ erlaubten. (Vgl. Stein, 2005, S.63)
  
-Durch den Austausch mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern und den Teilnehmern erhält die Forscherin Rückmeldungen zu ihren erhobenen Daten sowie zu ihren Interpretationen. Alle  Texte, Transkripte und Kodierungen  wurden von der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin kontrolliert,  korrigiert  und  durch  „eigene“  Memos  ergänzt. Außerdem fanden gleichzeitig viele  Arbeitsgespräche  statt,  indem die  Einträge in den jeweiligen Forschungstage büchern nebeneinandergestellt wurden.(vgl. Stein 2007, S. 77f) +Durch den Austausch mit den wissenschaftlichen Mitarbeitern und den Teilnehmern erhält die Forscherin Rückmeldungen zu ihren erhobenen Daten und auch zu ihren Interpretationen. Alle  Texte, Transkripte und Kodierungen  wurden von der Wissenschaftlichen Mitarbeiterin kontrolliert,  korrigiert  und  durch  „eigene“  Memos  ergänzt. Außerdem fanden gleichzeitig viele  Arbeitsgespräche  statt,  indem die  Einträge in den jeweiligen Forschungstagebüchern nebeneinandergestellt wurden.(Vgl. Stein 2007, S. 77
-In Hochschulkontexten und Gesprächsforen wurden die Zwischenergebnisse präsentiert. „Zudem fand an mehreren Punkten eine Art kommunikative Validierung mit den beforschten Studierenden statt, bei der Auswertungsthesen diskutiert und Stellungnahmen erfragt wurden“ (vgl. Stein 2007, S.78). +In Hochschulkontexten und Gesprächsforen wurden die Zwischenergebnisse präsentiert. „Zudem fand an mehreren Punkten eine Art kommunikative Validierung mit den beforschten Studierenden statt, bei der Auswertungsthesen diskutiert und Stellungnahmen erfragt wurden“ (Vgl. Stein 2007, S.78).
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
          
lehre/sose2017/sozialwissmeth/analysen/stein/tandem08.1505464588.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:35 (Externe Bearbeitung)