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Tandem 01

  • Tandempartner*in 1: Kluwe, Laura Katharina
  • Tandempartner*in 2: Karaca, Nurgül

Entwurfsfassung

Einleitung

In ihrer Dissertation mit dem Titel „Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule - empirische Studie über reflexive Lehrerbildung“ aus dem Jahr 2005 gibt Sabine Stein in zwei von ihr gestalteten Begleitseminaren insgesamt 22 Lehramtsstudierenden den Raum ihre praktischen Erfahrungen zu reflektieren. Aus den transkribierten Aufzeichnungen erarbeitet sie einen handlungstheoretischen Zugang zu der Frage wie Lehrerbildung aussehen soll. Die Autorin stellt im Rahmen der Arbeit zudem verschiedene Theorien und Modelle der Lehrerausbildung vor. Ziel der Forschung ist jedoch nicht diese zu bewerten, sondern zu evaluieren, wie und in wieweit eine qualifizierte berufliche Vorbereitung von Lehramtsstudierenden für die Schule in Form von Hochschulveranstaltungen möglich ist. Stein will Reformkonzepte entwickeln, bzw. qualitativ-empirische Einblicke in die Alltagspraxis, die Deutungsarbeit und die berufsbezogene Partizipation von Lehramtsstudenten” gewinnen (Stein 2007, S. 12, S. 399). Bei der Entwicklung ihrer Überlegungen greift sie auf ihre langjährige Berufserfahrung als Realschullehrerin sowie ihre Forschungstätigkeiten an der Hochschule Freiburg zurück (vgl. Badische Zeitung 2015).

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Für ihre Forschungsarbeit formuliert Sabine Stein keine präzise Fragestellung. Als Ziel Ihrer Forschung nennt sie „den berufsbezogenen Habitus von Lehramtsstudierenden mit Blick auf aktuelle Professionsforderungen zu untersuchen“ und orientiert sich dabei an der Perspektive der Studierenden (Stein 2007, S. 12) um herauszufinden „inwieweit Studium und Schulpraktika eine vorbereitende Professionalisierung leisten“ (ebd., S. 399). Dadurch, dass sie kein konkretes Ergebnis anstrebt und die Stichprobengröße mit einer Gruppe von 22 Studierenden sehr klein ist, ergibt sich ein kaum verallgemeinerbares Ergebnis. Allerdings zielt sie auch nicht auf eine explizite Theoriebildung ab, sondern der Fokus liegt eher auf der Entwicklung neuer Konzepte zur Lehrerbildung. Die 22 Schüler dienten als „Textobjekte“. Hierbei soll keine Überprüfung schon vorhandener Modelle auf ihre Gültigkeit und ihre Anwendbarkeit hin stattfinden, sondern ein Modell für ein hilfreiches Seminar für Lehramtsstudierende begleitend zum Praktikum entwickelt werden (ebd., S. 11).

Annäherung ans Feld

Für die Erhebung der Daten gestaltet Sabine Stein zwei Begleitseminaren zum vierwöchigen Schulpraktikum mit insgesamt 22 Lehramtsstudierenden, die sich freiwillig dafür anmelden konnten, wobei die Zielgruppe auf Real-, Haupt- und Förderschulstudierende begrenzt ist (vgl. Stein 2007, S. 11). Um das berufsbezogene Wissen und die Alltagskommunikation mit institutionellen Bedingungen der Studierenden zu erforschen wird ein forschungsbereiter Raum genutzt. In diesem werden Fallbeispiele aus den schulpraktischen Erfahrungen der Studierenden in der Gruppe besprochen, aufgearbeitet und methodisch reflektiert (vgl. ebd., S. 10 f.).

Sammlung der Daten

Sabine Stein nutzt Methoden der qualitativen Sozialforschung. Die Basis ihrer Arbeit bildet die Grounded Theory. Diese wird meist für soziale Forschungen genutzt um Theorien zu entdecken. Der Hauptpunkt ist die Handlungsentscheidung in sozialen Prozessen (vgl. Stein 2007, S. 18). Für die Untersuchung des studentischen Alltags bezeichnet Stein die Grounded Theory als zu allgemein (vgl. ebd., S. 22). Sie will das berufsbezogene Praxiswissen der Studierenden neutral untersuchen. Dafür wählt sie das wissenssoziologische Konzept des Habitus nach Bourdieu (vgl. ebd., S. 6). Charakteristisch für dieses Konzept ist „sein Platz zwischen einem autonomen und einem struktur- determinierten Handeln“ (ebd., S. 22). Die Gruppendiskussionen und die teilnehmende Beobachtungen bilden die Makromethoden der Erhebung (vgl. ebd., S. 57). Die Daten werden von der Forscherin, den „teilnehmenden Subjekten“, hier den Studierenden, sowie der Situation strukturiert (vgl. Flick 1995, S. 157ff).

Fixierung der Daten

Interpretation der Daten

Die Darstellung des Auswertungsverlaufs basiert auf der Grounded Theory als übergeordnetem Verfahren. Bei der Auswertung der Daten orientiert sich Stein laut eigener Aussage an dem von Strauss/Corbin (1996) entwickelten Kodieren. Diese unterscheiden drei Haupttypen des Kodierens - offenes Kodieren, axiales Kodieren und selektives Kodieren - welche sie in ihrer Dissertation kurz erläutert (vgl. Stein 2007, S. 74 ff.). „Das systematische und methodisch kontrollierte Vorgehen beim Kodieren verhindert, dass die Forschenden vorschnell Bedeutungen unterstellen, Textstellen übergehen oder unzulässige Verallgemeinerungen vornehmen“ (ebd., S. 74). Die sogenannten „Codes“ werden aus den empirischen Daten generiert und sind ein wesentliches Merkmal der Grounded Theory (vgl. ebd., S. 72). Diese zeichnet sich innerhalb der qualitativen Forschungsmethoden besonders durch die gründliche Ausarbeitung der Interpretation und Datenanalyse aus (vgl. ebd., S. 72). Die Ergebnisse werden hinsichtlich der Hauptfragestellung interpretiert (vgl. Flick 2000, S. 150). Die Grounded Theory benötigt Fragestellungen, Konzepte und Hypothesen (vgl. ebd., S. 18). Die Dateninterpretation ruht nicht nur auf Kommunikationsprozessen, sondern fügt auch Handlungs- und Strukturmomente unterschiedlicher Stufen zusammen. Der Handlungssinn wird nicht subjektiv, sondern objektiv betrachtet (vgl. ebd., S. 19). Die Grounded Theory zeigt die Datenauswertung nicht detailliert auf. Aufgrund des starken Theorieansatzes ist das Ergebnis der Grounded Theory vergleichbar mit der Theorie einer anderen Forschung (vgl. ebd., S. 20).

Geltungsbegründung

Die Geltungsbegründung von Daten und Interpretationen beschäftigt sich mit der Transparenz von Erkenntnis und Verallgemeinerung bei der Darstellung bzw. bei der Vermittlung an Dritte (vgl. Flick 1995, S. 167). In der Qualitativen Forschung ist der Forscher aktiv und hat Einfluss auf die erhobenen Daten (vgl. Stein 2007, S. 10). Dies geschieht durch die Kommunikation zwischen Forschern und zu Beforschenden während der Untersuchung (vgl. ebd., S. 53). Die Daten werden beeinflusst durch die Offenheit, das Engagement und das Vertrauen in die Seminararbeit der Befragten (vgl. ebd., S. 56). Stein nimmt eine Innenperspektive ein, da sie als Supervisionsleiterin am Forschungsgeschehen teilnimmt. Dies ist von ihr didaktisch beabsichtigt („wirksame Forschungsbeziehung“, Stein 2007, S. 52). Sie bezeichnet sich selbst als „wichtigen, integrierten Teil“ (ebd., S. 52). Innerhalb des Seminars legt sie Wert auf eine Atmosphäre von Nähe und Vertrauen zwischen ihr und den Studierenden, z.B. durch das „Arbeits-Du“ (vgl. ebd., S. 62). Die Subjektivität die sie damit erhält, erkennt sie als potentielles Problem für die Studie an (vgl. ebd., S. 54). Jedoch schreibt sie auch, dass die Güte der Daten gegeben ist, wenn ein Vertrauensverhältnis zwischen Forscher und zu Beforschenden, sowie der Praxis besteht, bzw. dass durch das aufgebaute Vertrauen sogar neue Gütekriterien entstehen können. Flick schreibt hierzu (und bezieht sich dabei auf Lincoln und Guba (1985)), dass „Glaubwürdigkeit, Übertragbarkeit, Zuverlässigkeit und Bestätigbarkeit“ Kriterien der qualitativen Forschung sind, Vertrauenswürdigkeit steht dabei im Vordergrund (vgl. Flick 2000, S.272 f.). Auch Stein spricht von Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Fairness und der daraus resultierenden Authentizität (Stein, 2007, S.53).

Forschung als Diskurs

Literatur

* Badische Zeitung (2015): http://www.badische-zeitung.de/zur-person-sabine-stein-48--99427482.html (Letzter Zugriff: 01.06.2017)

* Flick, Uwe (1995): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. Handbuch Qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Auflage Beltz/ Psychologie Verlagsunion. Weinheim.

* Flick, Uwe (2000): Stationen des qualitativen Forschungsprozesses. Handbuch Qualitative Sozialforschung: Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen. 2. Auflage Beltz/ Psychologie Verlagsunion. Weinheim.

* Stein, Sabine (2007): Professionalisierung zwischen Schule und Hochschule. Eine empirische Studie über reflexive Lehrerbildung. Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/984573232 (Letzter Zugriff: 06.06.2017)

Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen

Ranking: 1. Platz, 2. Platz, 3. Platz, 4. Platz (jeweils Tandem-Nummer eintragen)

Tandem XX, Platz 1

Tandem XX, Platz 2

Tandem XX, Platz 3

Tandem XX, Platz 4

Dritter Text: Endfassung

Einleitung

Verhältnis Theorie-Gegenstand

Fragestellung, Forschungsperspektiven

Annäherung ans Feld

Sammlung der Daten

Fixierung der Daten

Interpretation der Daten

Geltungsbegründung

Forschung als Diskurs

Literatur

  • Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014)

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