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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem41 [2017/09/15 12:27] tandem41b [Verhältnis Theorie-Gegenstand] |
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem41 [2017/09/15 17:38] tandem41b [Forschung als Diskurs] |
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====Einleitung ==== | ====Einleitung ==== | ||
- | Im Zeitalter der Digitalen Medien scheint der Umgang mit diesen heute als selbstverständlich. „Auswirkungen Digitaler Medien beeinflussen unser Leben unabhängig davon, ob wir sie nutzen (wollen) oder nicht.“ (Zorn, S. 2). Somit begründet sich der Fokus der vorliegenden Studie auf die Konstruktionsmöglichkeiten in Bezug auf das Handeln von Laien, und es findet sich hier, laut Aussage von Frau Zorn, ein erheblicher Forschungsbedarf. Hiermit ist der // | + | Im Zeitalter der Digitalen Medien scheint der Umgang mit diesen heute als selbstverständlich. „Auswirkungen Digitaler Medien beeinflussen unser Leben unabhängig davon, ob wir sie nutzen (wollen) oder nicht.“ (Zorn, S. 2). Somit begründet sich der Fokus der vorliegenden Studie auf die Konstruktionsmöglichkeiten in Bezug auf das Handeln von Laien, und es findet sich hier, laut Aussage von Frau Zorn, ein erheblicher Forschungsbedarf. Hiermit ist der // |
==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ||
- | Frau Zorn stellt klar, dass der zu untersuchende Gegenstand, die digitalen Medien, sich sehr von dem Gegenstand der frühen Medienpädagogik unterscheidet und skizziert eine Trennlinie zwischen den ‚digitalen‘ und ‚neuen Medien‘. (Vgl. Zorn 2010;S. 10) Aus diesem Grund grenzt Frau Zorn zunächst gekonnt den wesentlichen Begriff von vorangegangenen Forschungen ab: „[Manovich] verwendet […] in seinem Buch die Bezeichnung ‚Neue Medien‘. […]. Ich verwende dabei ‚Digitale Medien‘ als einen Begriff […]. Digitale Medien unterscheiden sich nicht nur von traditionellen Medien, sondern auch von anderen digitalen Technologien […]. Nicht ihre Digitalität macht das Besondere dieser Medien aus, sie ist nur die Grundlage dafür, dass Daten numerisch vorliegen […]. Daraus kann das Neuartige diese[r] Medien entstehen: die automatisierte Generierung medialer Inhalte.“ (Zorn 2010;S. 17) Aus dieser theoretischen Neuartigkeit der digitalen Medien heraus entwickelt Frau Zorn ihr weiteres Vorgehen und leitet daraus Entscheidungen für die Durchführung ihrer Studie ab. | + | Frau Zorn stellt klar, dass der zu untersuchende Gegenstand, die digitalen Medien, sich sehr von dem Gegenstand der frühen Medienpädagogik unterscheidet, und skizziert eine Trennlinie zwischen den ‚digitalen‘ und den ‚neuen Medien‘. (Vgl. Zorn 2010;S. 10) Aus diesem Grund grenzt Frau Zorn zunächst gekonnt den wesentlichen Begriff von vorangegangenen Forschungen ab: „[Manovich] verwendet […] in seinem Buch die Bezeichnung ‚Neue Medien‘. […]. Ich verwende dabei ‚Digitale Medien‘ als einen Begriff […]. Digitale Medien unterscheiden sich nicht nur von traditionellen Medien, sondern auch von anderen digitalen Technologien […]. Nicht ihre Digitalität macht das Besondere dieser Medien aus, sie ist nur die Grundlage dafür, dass Daten numerisch vorliegen […]. Daraus kann das Neuartige diese[r] Medien entstehen: die automatisierte Generierung medialer Inhalte.“ (Zorn 2010;S. 17) Aus dieser theoretischen Neuartigkeit der digitalen Medien heraus entwickelt Frau Zorn ihr weiteres Vorgehen und leitet daraus Entscheidungen für die Durchführung ihrer Studie ab. |
==== Fragestellung, | ==== Fragestellung, | ||
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==== Annäherung ans Feld==== | ==== Annäherung ans Feld==== | ||
- | Zunächst ist festzuhalten, | + | Zunächst ist festzuhalten, |
Desweiteren handelt es sich bei dieser Studie um eine Explorative Studie. Es wird die Grounded Theory Methodology als Basis verwendet, was bedeutet, dass hier nicht nur eine Hypothese geprüft wird, sondern eine offene Frage das Erkenntnisinteresse einleitet. Diese will offen bleiben für Thesen, die sich im Laufe der Studie entwickeln (Vgl. Zorn 2010; S.5)). Qualitative Studien dieser Art sind nach Flick höchst subjektiv und gewährleisten ihren Anspruch nach Objektivität nur durch die Transparenz ihres Vorgehens (Vgl. Flick 2014; S.25). Frau Zorn ist sich dessen völlig bewusst, und widmet sich sogar besonderen Problemen, wie der Interviewdurchführung mit Kindern, und passt ihre Methode den gegebenen Interviewumständen transparent an, ohne den Fokus auf die Vergleichbarkeit der Interviews zu verlieren (Vgl.Zorn 2010; S.106 ff ). | Desweiteren handelt es sich bei dieser Studie um eine Explorative Studie. Es wird die Grounded Theory Methodology als Basis verwendet, was bedeutet, dass hier nicht nur eine Hypothese geprüft wird, sondern eine offene Frage das Erkenntnisinteresse einleitet. Diese will offen bleiben für Thesen, die sich im Laufe der Studie entwickeln (Vgl. Zorn 2010; S.5)). Qualitative Studien dieser Art sind nach Flick höchst subjektiv und gewährleisten ihren Anspruch nach Objektivität nur durch die Transparenz ihres Vorgehens (Vgl. Flick 2014; S.25). Frau Zorn ist sich dessen völlig bewusst, und widmet sich sogar besonderen Problemen, wie der Interviewdurchführung mit Kindern, und passt ihre Methode den gegebenen Interviewumständen transparent an, ohne den Fokus auf die Vergleichbarkeit der Interviews zu verlieren (Vgl.Zorn 2010; S.106 ff ). | ||
- | Flick formuliert für die theoretische Sampling Strategie in qualitativer Forschung wie sie Frau Zorn durchführt, | + | Flick formuliert für die theoretische Sampling Strategie in qualitativer Forschung, wie sie Frau Zorn durchführt, |
==== Sammlung der Daten==== | ==== Sammlung der Daten==== | ||
- | Die vorliegende Dissertation | + | Wie bereits erwähnt, |
Die Autorin erkennt mithilfe der Ergebnisse ihrer Studie einen mangelnden Umgang in Bezug auf die fehlende Konstruktionstätigkeit innerhalb der Medienbildung, | Die Autorin erkennt mithilfe der Ergebnisse ihrer Studie einen mangelnden Umgang in Bezug auf die fehlende Konstruktionstätigkeit innerhalb der Medienbildung, | ||
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Frau Zorn verwendet für die Interpretation ihrer Daten die sogenannte Offene Kodierung. Sie hält diese Methode für die Interpretation insofern für geeignet, als dass sie versucht, „Sinndimensionen“ des Verstehens der Interviewten im Umgang mit Technik zu erarbeiten. Dafür ist es nötig, dass die Transkripte der Interviews oft Kontrolle gelesen, und kontrastierend zwischen den Interviewten verglichen werden. (Vgl. Zorn 2010;S. 124) | Frau Zorn verwendet für die Interpretation ihrer Daten die sogenannte Offene Kodierung. Sie hält diese Methode für die Interpretation insofern für geeignet, als dass sie versucht, „Sinndimensionen“ des Verstehens der Interviewten im Umgang mit Technik zu erarbeiten. Dafür ist es nötig, dass die Transkripte der Interviews oft Kontrolle gelesen, und kontrastierend zwischen den Interviewten verglichen werden. (Vgl. Zorn 2010;S. 124) | ||
- | Die Entwicklung der Sinndimensionen weicht hier von dem ursprünglichen Konzept von Strauss & Corbin ab, indem Sie auf deren Kodierparadigma der Einteilung des Materials verzichtet. (Vgl. Zorn 2010; S. 126) Sie begründet diese Entscheidung, | + | Die Entwicklung der Sinndimensionen weicht hier von dem ursprünglichen Konzept |
+ | Die Autorinnen Lisa und Lavinia bemerken, dass Frau Zorn keine " | ||
==== Geltungsbegründung==== | ==== Geltungsbegründung==== | ||
- | Frau Zorn stellt fest, dass bis dato noch keine/ | + | Frau Zorn stellt fest, dass bis dato noch keine/ |
==== Forschung als Diskurs==== | ==== Forschung als Diskurs==== | ||
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+ | Schließlich entfaltet Frau Zorn das Ergebnis Ihrer Arbeit auf mögliche Folgeuntersuchungen hin. Wie Eingangs schon erläutert, liefert die Grounded Theory Method die Basis für weitere Untersuchungen und theoretische Anstöße aus den gewonnenen Begriffen und Erkenntnissen heraus. Diese erstrecken sich über mögliche quantitative Studien, über didaktische Anwendungsmöglichkeiten bis zur pädagogischen Konzeptentwicklung in der Medienpädagogik und mehr. (Zorn 2010; S. 455 ff) | ||
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+ | Die, unseres Erachtens nach, bedeutende Erkenntnis ihrer Studie ist, dass „Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien […] sich demnach selbst bei Einzelarbeit in Netzwerken, auch wenn diese nicht immer sichtbar sind [vollzieht].“ (Zorn 2010; S. 456) Diese Erkenntnis kann für sich stehen, ohne auf eine Folgeuntersuchung verweisen zu müssen. | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
* Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | ||
+ | * Zorn, Isabel. „Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien - Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung“. (2010). http:// | ||
+ | * Hug, Theodor; Poscheschnik, | ||
+ | * http:// | ||
===== Kommentare ===== | ===== Kommentare ===== |