Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.
Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung Nächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem40 [2017/09/15 18:01] tandem40b [Annäherung ans Feld] |
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem40 [2020/11/04 21:41] (aktuell) |
||
---|---|---|---|
Zeile 122: | Zeile 122: | ||
==== Sammlung der Daten==== | ==== Sammlung der Daten==== | ||
+ | Zunächst führte Zorn Pretest-Interviews durch, um eine adäquate Methode zur optimalen Durchführung ihrer Studie zu finden. Als erste Methode dafür wählte sie Leitfadeninterviews mit Kindern und Erwachsenen. Dieses Interviewverfahren ist jedoch sehr monoton, da es auf festen Leitfäden basiert und so das Interesse der Klienten verringerte. Das Verfahren erwies sich folglich als unpassend, da das gewünschte Ergebnis durch die Befragung von Kindern ausblieb. Mit Hilfe eines Wechsels zum Narrativen Interview sollte die Position der Kinder hervorgehoben werden und durch teilweise freies Erzählen die Motivation gesteigert werden, um so eine höhere Objektivität zu erhalten (vgl. Zorn 2010, S. 109). | ||
+ | |||
+ | Nach der Analyse der bis dahin geführten Interviews wählte sie schließlich Methoden aus dem problemzentrierten, | ||
+ | |||
+ | Die Kombination mehrerer und teilweise angepasster Analyseverfahren, | ||
+ | |||
+ | Bei der Datenerhebung wurde von Zorn hauptsächlich die Teilnehmende Beobachtung während Workshops oder bei Interviews angewandt. Bei dieser Form weist der Forscher eine hohe Flexibilität auf. Von reiner, passiver Beobachtung ohne Intervention bis hin zur aktiven Interaktion mit dem Klient ist eine Anpassung auf die im Moment relevante Thematik möglich. Dieses große Spektrum der Teilnahmeaktivität am Geschehen ermöglicht dem Forscher gezielt auf bestimmte, Interessante Aspekte einzugehen und Besonderheiten aufzuzeigen (vgl. Flick 1995, S.191ff). | ||
+ | |||
+ | Eine dementsprechende Protokollierung nach Daten- bzw. Informationsbezug und sogar während besonderer Beobachtungen wurde sinngemäß angefertigt um Aspekte der Grounded Theory zu belegen und ein besseres kausales Verständnis individueller Situationen im Nachhinein zu gewährleisten (vgl. Zorn 2010, S. 119). | ||
==== Fixierung der Daten==== | ==== Fixierung der Daten==== | ||
Zeile 136: | Zeile 145: | ||
==== Interpretation der Daten==== | ==== Interpretation der Daten==== | ||
+ | In ihrer Datenauswertung orientiert sich Zorn an der Suche nach Sinndimensionen von Konstruktionstätigkeit. In einem aufwendigen Auswertungsprozess wertet sie die gesammelten Daten nach dem Grounded Theory Metholodogie Konzept (Strauss & Corbin 1996) sowie Vorschlägen zur Interviewauswertung nach Witzel (2000) aus. Zusätzlich adaptierte sie den Auswertungsprozess an ihren Forschungsgegenstand und ihre Forschungsbedingungen (vgl. Zorn 2010, S.122), um eine geeignete Auswertungsmethode zu erhalten. Beim Kodieren orientiert sie sich ebenso an Strauss und Corbin und wählt ein offenes Kodieren sowie axiales Kodieren. | ||
==== Geltungsbegründung==== | ==== Geltungsbegründung==== | ||
+ | |||
+ | Isabel Zorn geht in ihrer Forschung kritisch und reflexiv vor. Sie versucht dabei stets ihre Methoden zu modifizieren und sinnvoll zu interpretieren. | ||
+ | Ausgehend von der Fragestellung ihrer Studie, entwickelt Zorn sechs Sinndimensionen, | ||
==== Forschung als Diskurs==== | ==== Forschung als Diskurs==== | ||
+ | |||
+ | In Zorns Studie gibt es einige Aspekte, welche einen Diskurs zulassen. | ||
+ | Zum Einen ist Zorns Situierung im Forschungsumfeld zu erwähnen. Da die Forschende durch ihre berufliche Tätigkeit im Alltag direkt mit dem Forschungsfeld und den Probanden korrespondiert, | ||
+ | Ebenfalls hält Zorn regen Austausch mit wissenschaftlichen Kollegen (vgl. Zorn 2010, S. 127) innerhalb - aber auch außerhalb des Themenbereiches, | ||
+ | Als weiteres reflektives, | ||
+ | Auffällig ist auch, dass eine Reflexion der Ergebnisse mit den Studienteilnehmern nach Flick fehlt, was die Glaubhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit der Studie untermauert hätte. (vgl. Flick 1995, S. 171) | ||
+ | Im Bezug auf die wissenschaftliche Nützlichkeit und Perspektive der Studie hofft Zorn einen Weg für weitere Forschungen im Medienbildungssegment geebnet zu haben, und so die nach Zorn noch mangelhafte Konstruktionstätigkeiten in hiesigem Bereich vorantreiben zu können. (vgl. Flick 1995, S.451) | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
- | * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | + | * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(1995) |
* Steinke, I. (2000): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Flick, U., von Kardorff, E. & Steinke, I. (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, S. 319-331. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch. | * Steinke, I. (2000): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Flick, U., von Kardorff, E. & Steinke, I. (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, S. 319-331. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch. | ||
* Strauss, Anselm & Juliet Corbin (1996). Grounded theory : Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim, Beltz Psychologie Verlags Union. | * Strauss, Anselm & Juliet Corbin (1996). Grounded theory : Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim, Beltz Psychologie Verlags Union. |