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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem40 [2017/09/15 18:01] tandem40b [Annäherung ans Feld] |
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem40 [2020/11/04 21:41] |
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- | ====== Tandem 40 ====== | ||
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- | * Tandempartner*in 1: Schwalbe; Lea Kristin | ||
- | * Tandempartner*in 2: Leibbrand; Felix | ||
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- | ===== Entwurfsfassung ===== | ||
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- | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand ==== | ||
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- | ==== Fragestellung, | ||
- | In ihrer Fragestellung möchte Zorn aus medienpädagogischer Perspektive die Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien von Laien-Konstrukteur*Innen analysieren. Dabei möchte sie ein besonderes Augenmerk auf die bisher wenig erforschte Konstruktionstätigkeit und ihre Charakteristika und deren Bildungsrelevanz legen. Außerdem widmet sie sich der bildungstheoretischen Relevanz von Software-Technologien digitaler Medien. (vgl. Zorn 2010, S.4) . In der Konzeption ihrer Studie versucht sie Ansätze von Perspektiven-Triangulation (vgl. Flick 1995, S.153) umzusetzen, indem sie verschiedene Interviewmethoden wechselnd nutzt und teilweise kombiniert. | ||
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- | ==== Annäherung ans Feld ==== | ||
- | Der Feldzugang in Zorns Studie ist vermutlich auf ihre vorhergehende Arbeit an der Universität Bremen zurückzuführen. Dort führte und entwickelte sie Workshops zur eigenständigen Medienkonstruktion von Klienten durch. Aufgrund von beobachtetem positiven Feedback, auch zu eingenständiger Konzeption der Projekte durch die Teilnehmer, schien nach eigener Aussage eine Analyse von medialen Konstruktionstätigkeiten auf medienpädagogischer Basis von Interesse. (vgl. Zorn 2010, S. 3) | ||
- | Nach Flicks Kriterium der Position des Forschers in dem zu untersuchenden Feld (vgl. Flick 1995, S. 154), fällt auf, dass Zorn Unmittelbar mit dem zu beforschenden Feld , auch in der Vergangenheit, | ||
- | Eine gewisse persönliche Voreingenommenheit durch die zuvor genannte Tätigkeit in Zorns Umfeld kann so nicht ausgeschlossen werden. | ||
- | Jedoch ist Zorn sich dessen bewusst und fokussiert, auch durch bereits beobachtete Ereignisse, absichtlich ihre medienpädagogische Perspektive auf die zum Teil autonome Konstruktion digitaler Medien und technologische Grundlagen. (vgl. Zorn 2010, S.34) | ||
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- | ==== Sammlung der Daten ==== | ||
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- | Zunächst führt Zorn Pretest-Interviews durch, um eine adäquate Methode zur optimalen Durchführung ihrer Studie zu finden. Als erste Methode dafür wählt sie Leitfadeninterviews mit Kindern und Erwachsenen. Dieses Interviewverfahren ist jedoch sehr monoton, da es auf festen Leitfäden basiert und so das Interesse der Klienten verringerte. Das Verfahren erwies sich folglich als unpassend, da das gewünschte Ergebnis durch die Befragung von Kindern ausblieb. | ||
- | Mit Hilfe eines Wechsels zum Narrativen Interview sollte die Position der Kinder hervorgehoben werden und durch teilweise freies Erzählen die Motivation gesteigert werden, um so eine höhere Objektivität zu erhalten. (vgl. Zorn 2010, S. 109) | ||
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- | Nach der Analyse der bis dahin geführten Interviews wählt sie schließlich Methoden aus dem problemzentrierten, | ||
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- | Die Kombination mehrerer und teilweise angepasster Analyseverfahren, | ||
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- | Bei der Datenerhebung wird von Zorn hauptsächlich die Teilnehmende Beobachtung während Workshops oder bei Interviews angewandt. Bei dieser Form weist der Forscher eine hohe Flexibilität auf. Von reiner, passiver Beobachtung | ||
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- | Eine dementsprechende Protokollierung nach Daten- bzw. Informatioinsbezug und sogar während besonderer Beobachtungen wurde sinngemäß angefertigt um Aspekte der Grounded Theory zu belegen und ein besseres kausales Verständnis individueller Situationen im Nachhinein zu gewährleisten. (vgl. Zorn 2010, S. 119) | ||
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- | ==== Fixierung der Daten ==== | ||
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- | In einem laut Zorn selbst aufwendigen Prozess der Datenauswertung (vgl. Zorn 2010, S. 122) legt sie die Interpretationsweise schrittweise fest, damit nach und nach die Theorie gebildet werden können. Generell geht sie in ihrer Auswertung und Fixierung der Daten sehr gewissenhaft vor und besitzt eine gute Selbstbeobachtung und reflexive Tiefe (vgl. Steinke 2000, S. 331). | ||
- | In ihrer Interviewauswertung geht sie nach den skizzierten Vorschlägen von Witzel (2010) vor und erstellte danachgehend ein Postskript zum PZI. Für die Kodierung zur GTM geht sie nach Strauss/ | ||
- | In ihrem Postskript legt sie ein besonderes Augenmerkmal auf die situativ und atmosphärisch bedingten Auffälligkeiten und Besonderheiten während der Interviews, um eine reflektierte Subjektivität (vgl. Steinke 2000, S. 331) zu gewährleisten. Diese versucht sie in einem erneut aufwendigen Verfahren zu korrigieren und modifizieren durch erneutes Abhören ausgewählter Passagen der Interviews (vgl. Zorn 2010, S .122). | ||
- | Weiterhin nutzt Zorn das zentrale Konzept der GTM, fortwährend Memos über den laufenden Forschungsprozess anzufertigen und diesen Verlauf anschließend in einem 150-seitigen Buch festzuhalten (vgl. Zorn 2010, S. 129). | ||
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- | ==== Interpretation der Daten ==== | ||
- | In ihrer Datenauswertung orientiert sich Zorn an der Suche nach Sinndimensionen von Konstruktionstätigkeit. In einem aufwendigen Auswertungsprozess wertete sie die gesammelten Daten nach dem Grounded Theory Metholodogie Konzept(Strauss & Corbin 1996) sowie Vorschlägen zur Interviewauswertung nach Witzel (2000) | ||
- | Beim Kodieren orientierte sie sich ebenso an Strauss und Corbin und wählte ein offenes Kodieren sowie axiales Kodieren. | ||
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- | ==== Geltungsbegründung ==== | ||
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- | Isabel Zorn geht in ihrer Forschung kritisch und reflexiv vor. Sie versucht dabei stets ihre Methoden zu modifizieren und sinnvoll zu interpretieren. | ||
- | Ausgehend von der Fragestellung ihrer Studie, entwickelt Zorn sechs Sinndimensionen, | ||
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- | ==== Forschung als Diskurs ==== | ||
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- | In Zorns Studie gibt es einige Aspekte, welche einen Diskurs zulassen. | ||
- | Zum Einen ist Zorns Situierung im Forschungsumfeld zu erwähnen. Da die Forschende durch ihre berufliche Tätigkeit im Alltag direkt mit dem Forschungsfeld und den Probanden korrespondiert, | ||
- | Ebenfalls hält Zorn regen Austausch mit wissenschaftlichen Kollegen (vgl. Zorn 2010, S. 127) innerhalb - aber auch außerhalb des Themenbereiches, | ||
- | Als weiteres reflektives, | ||
- | Auffällig ist auch, dass eine Reflexion der Ergebnisse mit den Studienteilnehmern nach Flick fehlt, was die Glaubhaftigkeit und Nachvollziehbarkeit der Studie untermauert hätte (vgl. Flick 1995, S. 171). | ||
- | Im Bezug auf die wissenschaftliche Nützlichkeit und Perspektive der Studie hofft Zorn einen Weg für weitere Forschungen im Medienbildungssegment geebnet zu haben, und so die nach Zorn noch mangelhafte Konstruktionstätigkeiten in hiesigem Bereich vorantreiben zu können (vgl. Flick 1995, S.451). | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
- | * Flick, Uwe. " | ||
- | * Zorn, Isabel. " | ||
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- | ===== Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen ===== | ||
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- | Ranking: 1. Platz 21, 2. Platz 41, 3. Platz 7, 4. Platz 11 | ||
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- | ===Tandem 21, Platz 1=== | ||
- | Die Studienanalyse von Tandem 21 ist vom Aufbau und der Struktur sehr gut gelungen. Zusammenhänge lassen sich gut erschließen und es besteht ein guter roter Faden. Flick wird gut einbezogen und in Sammlung der Daten sowie der Geltungsbegründung einbezogen. Generell ist der Teil Sammlung der Daten gut gelungen, da auf die wichtigsten Interviewformen gut eingegangen und diese erläutert werden. Ebenso positiv anzumerken ist, dass weiterführende Literatur verwendet, gut eingebunden und korrekt zitiert wurde. | ||
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- | ===Tandem 41, Platz 2=== | ||
- | Die Studienanalyse von Tandem 41 ist inhaltlich sowie formal gut gelungen. | ||
- | Allgemein sind Methodiken z.B. über die Datenerhebung richtig und Nachvollziehbar beschrieben. Außerdem sind komplexe Theoretische Sachverhalte oft mit wichtiger Grundlagentheorie und der dazugehörigen Fachliteratur (Flick) versehen, was das Verständnis optimiert und ein Nachschlagen bei noch offenen Fragen zügig ermöglicht. | ||
- | Die Theorie wird in der Analyse gut hervorgehoben, | ||
- | Das Vokabular ist, in Kombination mit dem angenehm verständlichen Schreibstiel recht fachspezifisch und gut gewählt, was das Lesen erleichtert. | ||
- | Einziger, kleiner Kritikpunkt ist die fehlende Einordnung der Rolle Zorns im Kontext. Ihre Rolle im Themenbereich ist durchaus relevant, was in der Analyse leider nicht erwähnt wird. | ||
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- | ===Tandem 7, Platz 3=== | ||
- | Die Studienanalyse von Tandem 7 ist inhaltlich gut und strukturiert aufgebaut. Kurz und prägnant wird das wichtigste auf den Punkt gebracht. In einigen Sätzen könnten Rechtschreibung und Kommasetzung noch einmal überarbeitet werden, doch ansonsten lässt sich die Analyse gut lesen und nachvollziehen. Es besteht ein roter Faden, die Zusammenhänge werden klar dargestellt und die Unterpunkte gut erläutert. Zudem wurde weiterführende Literatur, wie zum Beispiel Kruse, gut genutzt und eingebunden, | ||
- | Auf Flick wird sich nur einmal im Absatz Sammlung der Daten bezogen und nicht korrekt zitiert, da im Literaturverweis 2009 angegeben wurde und im Literaturverzeichnis ein Werk von 2014 genannt wurde. | ||
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- | ===Tandem 11, Platz 4=== | ||
- | Die Studienanalyse von Tandem 11 ist inhaltlich gut formuliert. Zusammenhänge und Kausalität der Aussagen sind oft verständlich, | ||
- | Ebenfalls wäre eine etwas ausführlichere Notation allgemeiner Zusammenhänge (z.B.Aufbau der Arbeit oder Erhebungsverfahren) wünschenswert gewesen. | ||
- | Allgemein fehlen Fachwortdefinitionen und dazugehörige Literatur (z.B. Flick), um ein fachliches Verständnis zu gewährleisten. | ||
- | Formell sind einige Rechtschreibfehler sowie mehrere | ||
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- | ===== Dritter Text: Endfassung ===== | ||
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- | ====Einleitung ==== | ||
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- | In der vorliegenden Dissertation von Isabel Zorn „Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien -Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung“, | ||
- | Die hier gewonnenen mannigfaltigen Eindrücke veranlassten die Forscherin so zu einer wissenschaftlichen Studie und wurden darin verarbeiten. Das Erlangen der Promotion und den Vortrieb des Forschungsstands in vorliegendem Metier, sowie der Erkenntnisgewinn - auch durch tiefes, persönliches Interesse und engagement - unterstützen Zorns Motivation und formten ihre Intention dieses Forschungsprojektes (vgl. Zorn 2010 S. 459). | ||
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- | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ||
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- | Zorns Studie weist grundlegend ein ausgeglichenes Verhältnis an wissenschaftlicher Datensammlung und theoretischer Verankerung der Daten auf. Erwähnenswert ist hier im Zuge der Grounded Theory Methology die Offenheit der theoretischen Vorgaben im Vorfeld der Studie, und der Fokus auf den Erkenntnisgewinn durch möglichst neutrale Befragungen von erwachsenen und minderjährigen Laien über deren Umgang mit Konstruktionstätigkeiten an digitalen Medien (vgl. Flick 1995 S. 150ff). Theoretische Grundlagen und angewandte Methodik werden durch den Autor vorgestellt und recht detailliert mit Verweiß auf Fachliteratur beschrieben, | ||
- | Zorns Intention ist es, ein möglichst differenziertes, | ||
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- | In ihrer Fragestellung möchte Zorn aus medienpädagogischer Perspektive die Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien von Laien-Konstrukteur*Innen analysieren. Dabei möchte sie ein besonderes Augenmerk auf die bisher wenig erforschte Konstruktionstätigkeit und ihre Charakteristika und deren Bildungsrelevanz legen. Außerdem widmet sie sich der bildungstheoretischen Relevanz von Software-Technologien digitaler Medien (vgl. Zorn 2010, S.4) . In der Konzeption ihrer Studie versucht sie Ansätze von Perspektiven-Triangulation (vgl. Flick 1995, S.153) umzusetzen, indem sie verschiedene Interviewmethoden wechselnd nutzt und teilweise kombiniert. | ||
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- | ==== Annäherung ans Feld==== | ||
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- | Der Feldzugang in Zorns Studie ist vermutlich auf ihre vorhergehende Arbeit an der Universität Bremen zurückzuführen. Dort führte und entwickelte sie Workshops zur eigenständigen Medienkonstruktion von Klienten durch. Aufgrund von beobachtetem positiven Feedback, auch zu eigenständiger Konzeption der Projekte durch die Teilnehmer, schien nach eigener Aussage eine Analyse von medialen Konstruktionstätigkeiten auf medienpädagogischer Basis von Interesse (vgl. Zorn 2010, S. 3). Nach Flicks Kriterium der Position des Forschers in dem zu untersuchenden Feld (vgl. Flick 1995, S. 154), fällt auf, dass Zorn Unmittelbar mit dem zu beforschenden Feld , auch in der Vergangenheit, | ||
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- | ==== Sammlung der Daten==== | ||
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- | ==== Fixierung der Daten==== | ||
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- | In einem laut Zorn selbst aufwendigen Prozess der Datenauswertung (vgl. Zorn 2010, S. 122) legte sie die Interpretationsweise schrittweise fest, damit nach und nach die Theorie gebildet werden konnte. Generell geht sie in ihrer Auswertung und Fixierung der Daten sehr gewissenhaft vor und besitzt eine gute Selbstbeobachtung und reflexive Tiefe (vgl. Steinke 2000, S. 331). | ||
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- | In ihrer Interviewauswertung ging sie nach den skizzierten Vorschlägen von Witzel (2010) vor und erstellte danachgehend ein Postskript zum PZI. Für die Kodierung zur GTM ging sie nach Strauss/ | ||
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- | In ihrem Postskript legte sie ein besonderes Augenmerkmal auf die situativ und atmosphärisch bedingten Auffälligkeiten und Besonderheiten während der Interviews, um eine reflektierte Subjektivität (vgl. Steinke 2000, S. 331) zu gewährleisten. Diese versuchte sie in einem erneut aufwendigen Verfahren zu korrigieren und modifizieren durch erneutes Abhören ausgewählter Passagen der Interviews (vgl. Zorn 2010, S .122). | ||
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- | Weiterhin nutzte Zorn das zentrale Konzept der GTM, fortwährend Memos über den laufenden Forschungsprozess anzufertigen und diesen Verlauf anschließend in einem 150-seitigen Buch festzuhalten (vgl. Zorn 2010, S. 129). | ||
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- | ==== Interpretation der Daten==== | ||
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- | ==== Literatur ==== | ||
- | * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2014) | ||
- | * Steinke, I. (2000): Gütekriterien qualitativer Forschung. In: Flick, U., von Kardorff, E. & Steinke, I. (Hrsg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, S. 319-331. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt Taschenbuch. | ||
- | * Strauss, Anselm & Juliet Corbin (1996). Grounded theory : Grundlagen qualitativer Sozialforschung. Weinheim, Beltz Psychologie Verlags Union. | ||
- | * Witzel, Andreas (2000). "Das problemzentrierte Interview." | ||
- | * Zorn, Isabel. „Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien - Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung“. Bremen. (2010) | ||
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- | ===== Kommentare ===== | ||
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- | ~~DISCUSSION~~ | ||