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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem21

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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem21 [2017/09/15 20:04]
tandem21b [Annäherung ans Feld]
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem21 [2020/11/04 21:41] (aktuell)
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 ====Einleitung ==== ====Einleitung ====
  
 +In der Dissertation „Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien - Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung“ von Isabel Zorn aus dem Jahr 2010 geht es um eine Studie zur Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien als neue Form der Mediengestaltung. Ziel ist es, dass durch diese Studie der Erkenntnishorizont erweitert wird, damit Bildungspotenziale entdeckt werden, die relevant für die Medienbildungstheorie sind. Zu diesem Zweck werden Interviews mit Laien-KonstrukteurInnen durchgeführt (vgl. Zorn 2010, S.5).
 ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand====
  
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 ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven==== ==== Fragestellung, Forschungsperspektiven====
  
 +Mit Hilfe einer qualitativen Studie soll der subjektive Sinn der Konstruktionstätigkeiten für die Befragten erfasst werden. Durch Fragen zu den persönlichen Erfahrungen der KonstrukteurInnen war es anschließend möglich, Dimensionen des Sinns zu kategorisieren (vgl. Zorn 2010, S.6). Die Fragestellungen entwirft Zorn in Anlehnung an den bisherigen Forschungsstand bzw. in Anbetracht der Forschungslücke, die sie im Rahmen ihrer Einleitung aufzeigt (vgl. ebd. S.4). Die endgültigen Fragestellungen für die Studienarbeit lauten: „Welche Sinndimensionen von Konstruktionstätigkeit artikulieren KonstrukteurInnen?“ Und: „Welche Bildungspotenziale bietet die eigene Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien?“ (ebd. S.6). 
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 +Im Rahmen eines Basisdesigns nach Flick (vgl. 1995, S.185) lässt sich Zorns Studie als Momentaufnahme bezeichnen, da sie die Interviewten zwar hauptsächlich zu bereits in der Vergangenheit liegenden Konstruktionstätigkeiten befragt, jedoch an der Bedeutung dieser Tätigkeiten für die Personen in der Gegenwart interessiert ist. Außerdem liegt hier kein Vergleich der einzelnen Interviewten, sondern eine Fallanalyse vor. 
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 +Zorn ist klar, dass ihre Forschungsperspektive nur eine bereichsbezogene Gültigkeit ihrer Ergebnisse zulässt. Auch eine Typenbildung, die sich zum Ende hin als möglich herausstellt, wird durch ihr Forschungsdesign nicht abgedeckt. Zorn betont jedoch die Möglichkeit, dass die Arbeit zahlreiche Anschlussmöglichkeiten für weitere Untersuchungen bietet (vgl. Zorn 2010, S.454).
  
 ==== Annäherung ans Feld==== ==== Annäherung ans Feld====
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 Das Interesse an diesem Forschungsthema entstand bei Zorn durch das Mitwirken in einer Forschungsgruppe über Digitale Medien, in der sie bei der Durchführung von Projekten und Workshops beteiligt war. Durch das dort beobachtete positive Erleben von Konstruktionstätigkeit, wollte sie sich näher mit dem Thema beschäftigen (vgl. Zorn 2010, S.3). In ihrer qualitativen Studie hat sie die Perspektiven von Laien, die an Konstruktionstätigkeiten mitgewirkt haben, erforscht (vgl. ebd. S.5). Sie wählte Kinder sowie Erwachsene aus, ohne eine „Ausrichtung auf Generation, Geschlecht oder spezifische Milieus vorzunehmen“ (ebd. S.6), damit keine bestimmte Zielgruppe bei der Studie in den Vordergrund rückt. Das Interesse an diesem Forschungsthema entstand bei Zorn durch das Mitwirken in einer Forschungsgruppe über Digitale Medien, in der sie bei der Durchführung von Projekten und Workshops beteiligt war. Durch das dort beobachtete positive Erleben von Konstruktionstätigkeit, wollte sie sich näher mit dem Thema beschäftigen (vgl. Zorn 2010, S.3). In ihrer qualitativen Studie hat sie die Perspektiven von Laien, die an Konstruktionstätigkeiten mitgewirkt haben, erforscht (vgl. ebd. S.5). Sie wählte Kinder sowie Erwachsene aus, ohne eine „Ausrichtung auf Generation, Geschlecht oder spezifische Milieus vorzunehmen“ (ebd. S.6), damit keine bestimmte Zielgruppe bei der Studie in den Vordergrund rückt.
    
-Das Nähe-Distanz-Problem des Forschers zum Feld, nachdem durch seine Perspektive seine Methodenwahl sowie seine Art des Zugangs maßgeblich beeinflusst werden (vgl. Flick 1995, S.151), ist Zorn bewusst. So gab sie bspw. zu, dass sie aufgrund eigener Tätigkeiten in Konstruktionsworkshops vermutlich dazu geneigt sei, sich mehr auf positive als auf negative Aspekte des Gegenstands fokussiert zu haben. Sie versuchte jedoch eine Verzerrung  der Ergebnisse druch verschiedene Maßnahmen möglichst gering zu halten (vgl. Zorn 2010, S.451f.).+Das Nähe-Distanz-Problem des Forschers zum Feld, nachdem durch seine Perspektive seine Methodenwahl sowie seine Art des Zugangs maßgeblich beeinflusst werden (vgl. Flick 1995, S.151), ist Zorn bewusst. So gab sie bspw. zu, dass sie aufgrund eigener Tätigkeiten in Konstruktionsworkshops vermutlich dazu geneigt sei, sich mehr auf positive als auf negative Aspekte des Gegenstands fokussiert zu haben. Sie versuchte jedoch eine Verzerrung  der Ergebnisse durch verschiedene Maßnahmen möglichst gering zu halten (vgl. Zorn 2010, S.451f.).
  
  
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 ==== Interpretation der Daten==== ==== Interpretation der Daten====
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 +Bei der Interpretation der Daten orientiert sich Zorn am Kodierungsparadigma der Grounded Theory Methodology nach Corbin/Strauss (1996). Sie verwendet alle drei Arten des Kodierens, die im Rahmen der Theorie unterschieden werden: Offenes Kodieren, Axiales Kodieren und Selektives Kodieren (vgl. Przyborski, Wohlrab-Sahr 2014, S.201 f.). 
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 +Zudem ist ihr eine Zirkularität in ihrem Vorgehen wichtig (vgl. Zorn 2010, S.100). Datenerhebung uns –auswertung wechseln sich hier gegenseitig ab. So gibt es zwischendurch immer wieder Vorannahmen anhand derer weiter geforscht wird. Vorteil ist hier die permanente Reflexion des Forschungsvorgehens (vgl. Flick 1995. S.126). Während des gesamten Forschungsprozesses wurden Memos mit Ideen und Hypothesen erstellt, die regelmäßigt wieder angeschaut, überprüft und ggf. verändert oder verworfen werden konnten. Dies ist zentral für die Methode der Grounded Theory. Außerdem wurde von Zorn ein Forschungstagebuch geführt und das Computerprogramm MaxQDA als Hilfe verwendet (vgl. Zorn 2010, S.129). 
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lehre/sose2017/sozialwissmeth/analysen/nader/tandem21.1505498690.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:35 (Externe Bearbeitung)