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lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:nader:tandem21 [2017/07/07 10:58] tandem21a [Zweiter Text: Begründete Einschätzung anderer Analysen] |
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====Einleitung ==== | ====Einleitung ==== | ||
+ | In der Dissertation „Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien - Eine qualitative Studie als Beitrag zur Medienbildung“ von Isabel Zorn aus dem Jahr 2010 geht es um eine Studie zur Konstruktionstätigkeit mit Digitalen Medien als neue Form der Mediengestaltung. Ziel ist es, dass durch diese Studie der Erkenntnishorizont erweitert wird, damit Bildungspotenziale entdeckt werden, die relevant für die Medienbildungstheorie sind. Zu diesem Zweck werden Interviews mit Laien-KonstrukteurInnen durchgeführt (vgl. Zorn 2010, S.5). | ||
==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ==== Verhältnis Theorie-Gegenstand==== | ||
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+ | Beim Untersuchungsgegenstand der Studie handelt es sich um das Bildungspotenzial in Konstruktionsfähigkeiten mit Digitalen Medien. Bislang gibt es laut Zorn in der Medienpädagogik nur vereinzelte Resultate zu diesem Forschungsgegenstand (vgl. Zorn 2010, S.4). Diese Lücke im bisherigen Forschungsstand zu erkennen, stellt eine zentrale Begründung für die Relevanz des Sichtens bereits erschienener Literatur dar (vgl. Flick 1995, S.77). Isabel Zorn bezieht bestehende Erkenntnisse in ihre eigene Studie mit ein und versucht daran anschließend weitere zu erlangen. „Die Herangehensweise an den Forschungsgegenstand soll nach Glaser/ | ||
==== Fragestellung, | ==== Fragestellung, | ||
+ | Mit Hilfe einer qualitativen Studie soll der subjektive Sinn der Konstruktionstätigkeiten für die Befragten erfasst werden. Durch Fragen zu den persönlichen Erfahrungen der KonstrukteurInnen war es anschließend möglich, Dimensionen des Sinns zu kategorisieren (vgl. Zorn 2010, S.6). Die Fragestellungen entwirft Zorn in Anlehnung an den bisherigen Forschungsstand bzw. in Anbetracht der Forschungslücke, | ||
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+ | Im Rahmen eines Basisdesigns nach Flick (vgl. 1995, S.185) lässt sich Zorns Studie als Momentaufnahme bezeichnen, da sie die Interviewten zwar hauptsächlich zu bereits in der Vergangenheit liegenden Konstruktionstätigkeiten befragt, jedoch an der Bedeutung dieser Tätigkeiten für die Personen in der Gegenwart interessiert ist. Außerdem liegt hier kein Vergleich der einzelnen Interviewten, | ||
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+ | Zorn ist klar, dass ihre Forschungsperspektive nur eine bereichsbezogene Gültigkeit ihrer Ergebnisse zulässt. Auch eine Typenbildung, | ||
==== Annäherung ans Feld==== | ==== Annäherung ans Feld==== | ||
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+ | Das Interesse an diesem Forschungsthema entstand bei Zorn durch das Mitwirken in einer Forschungsgruppe über Digitale Medien, in der sie bei der Durchführung von Projekten und Workshops beteiligt war. Durch das dort beobachtete positive Erleben von Konstruktionstätigkeit, | ||
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+ | Das Nähe-Distanz-Problem des Forschers zum Feld, nachdem durch seine Perspektive seine Methodenwahl sowie seine Art des Zugangs maßgeblich beeinflusst werden (vgl. Flick 1995, S.151), ist Zorn bewusst. So gab sie bspw. zu, dass sie aufgrund eigener Tätigkeiten in Konstruktionsworkshops vermutlich dazu geneigt sei, sich mehr auf positive als auf negative Aspekte des Gegenstands fokussiert zu haben. Sie versuchte jedoch eine Verzerrung | ||
==== Sammlung der Daten==== | ==== Sammlung der Daten==== | ||
+ | Zorn wählt zur Erhebung und Auswertung der Daten ihrer Studie die Grounded Theory Methodology nach Strauss& | ||
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+ | Zuerst wählt Zorn das Leitfragen-Interview, | ||
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+ | Am Ende verwendet Zorn eine Mischform, die „methodisch erweitertes problemzentriertes Interview“ genannt wird (ebd. S.111). Die Gespräche beginnen mit einem Erzählimpuls wie bei einem narrativen Interview, gefolgt von Nachfragen nach spezifischen Erlebnissen, | ||
==== Fixierung der Daten==== | ==== Fixierung der Daten==== | ||
+ | Zu den durchgeführten Interviews wurden Postskripte in Anlehnung an das Konzept von Witzel zum problemzentrierten Interview erstellt. Hierbei notiert der Interviewer im Anschluss an das Gespräch aus dem Gedächtnis Inhalte, Atmosphäre und Besonderheiten, | ||
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+ | Im Sinne eines Strebens nach Objektivität (Gütekriterium nach Flick 1995, S.499) wurden die Transkripte der aufgezeichneten Interviews von mehreren Personen erstellt. Dies brachte teilweise einen erhöhten Arbeitsaufwand mit sich, wenn aufwändige Korrekturvorgänge nötig waren. Festgelegte Transkriptionsregeln nennt Zorn an dieser Stelle nicht. Sie führt lediglich an, dass zentrale, besondere oder widersprüchliche Stellen immer festgehalten wurden (vgl. Zorn 2010, S.122f.). Die Problematik, | ||
==== Interpretation der Daten==== | ==== Interpretation der Daten==== | ||
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+ | Bei der Interpretation der Daten orientiert sich Zorn am Kodierungsparadigma der Grounded Theory Methodology nach Corbin/ | ||
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+ | Zudem ist ihr eine Zirkularität in ihrem Vorgehen wichtig (vgl. Zorn 2010, S.100). Datenerhebung uns –auswertung wechseln sich hier gegenseitig ab. So gibt es zwischendurch immer wieder Vorannahmen anhand derer weiter geforscht wird. Vorteil ist hier die permanente Reflexion des Forschungsvorgehens (vgl. Flick 1995. S.126). Während des gesamten Forschungsprozesses wurden Memos mit Ideen und Hypothesen erstellt, die regelmäßigt wieder angeschaut, überprüft und ggf. verändert oder verworfen werden konnten. Dies ist zentral für die Methode der Grounded Theory. Außerdem wurde von Zorn ein Forschungstagebuch geführt und das Computerprogramm MaxQDA als Hilfe verwendet (vgl. Zorn 2010, S.129). | ||
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==== Geltungsbegründung==== | ==== Geltungsbegründung==== | ||
+ | Wichtig im Bereich der qualitativen Forschung als Gütekriterium ist nach Flick vor allem die Validität. Dies meint, inwieweit die Beobachtungen der Realität entsprechen oder durch die Forschungssituation oder die Forschenden erst konstruiert wurden (vgl. Flick 1995, S.492f.). Zorn betont in diesem Zusammenhang die Relevanz der „transparenten[n] Darstellung des Forschungsprozesses und die Offenlegung der forschungsleitenden Prämissen“ (Zorn 2010, S.90). Außerdem wird das „Prinzip der Offenheit“ zum bestmöglichen Erreichen von Validität herangezogen. So gibt es zwar bereits theoretische Vorannahmen, | ||
- | ==== Forschung | + | Nach Flick (1995) ist ein weiteres Gütekriterium die Objektivität, |
+ | Weiterhin beschreibt Flick (1995) als Qualitätsmerkmal jenseits von Kriterien die (Daten-) Triangulation, | ||
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+ | ==== Forschung als Diskurs==== | ||
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+ | Zorn erklärt das Prinzip der Kommunikation als konstitutiv für ihre Forschung. Dies bedeutet u.a., dass die Befragten als Experten in Bezug auf den zu erforschenden Gegenstand | ||
==== Literatur ==== | ==== Literatur ==== | ||
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+ | * Przyborski, Aglaja; Wohlrab-Sahr, | ||
+ | * Zorn, Isabel. " | ||
===== Kommentare ===== | ===== Kommentare ===== |