Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem25

Unterschiede

Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen angezeigt.

Link zu dieser Vergleichsansicht

Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung
Nächste Überarbeitung
Vorhergehende Überarbeitung
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem25 [2017/09/15 23:43]
tandem25a [Sammlung der Daten]
lehre:sose2017:sozialwissmeth:analysen:leimbach:tandem25 [2020/11/04 21:41] (aktuell)
Zeile 106: Zeile 106:
 ==== Interpretation der Daten==== ==== Interpretation der Daten====
  
-Leimbach nimmt seine Analyse in vier Stufen vor (2015, S.111). Dabei verwendet er in abgewandelter Form die Valenz- und Intensitätsanalyse an. Im ersten Schritt wird untersucht, ob die Interviews den vorher festgelegten Auswertungskategorien Leimbachs zugeordnet werden können. Zusätzlich wird ermittelt, ob neue Kategorien hinzugefügt werden müssen (ebd.).Dies stimmt auch mit der Beschreibung Mayrings (2015, S.15) überein, dieser beschreibt den Vorgang durch die "Bestimmung der Skalenpunkte". Wobei die Kategorienzuordnung individuell und durch die interpretierende Person geschieht.+Leimbach nimmt seine Analyse in vier Stufen vor (2015, S.111). Dabei verwendet er in abgewandelter Form die Valenz- und Intensitätsanalyse an. Im ersten Schritt wird untersucht, ob die Interviews den vorher festgelegten Auswertungskategorien Leimbachs zugeordnet werden können. Zusätzlich wird ermittelt, ob neue Kategorien hinzugefügt werden müssen (ebd., S.89). Dies stimmt auch mit der Beschreibung Mayrings (2015, S.15) überein, dieser beschreibt den Vorgang durch die "Bestimmung der Skalenpunkte". Wobei die Kategorienzuordnung individuell und durch die interpretierende Person geschieht.
  
-Die darauffolgende Stufe bündelt die Ergebnisse  in einem Kommentar, um so „[…] die Häufigkeit der Nennung und Bedeutung […]“ (Leimbach, 2015, S.112) für jeden einzelnen Interviewpartner darzulegen. Die Kommentare werden in einem Kategoriensystem strukturiert dargestellt. Dadurch gibt die Anmerkung individuelle Informationen über die Schüler_innen. Darauffolgend werden die Anmerkungen hinsichtlich der gesetzten Ziele analysiert und miteinander verglichen (ebd., S.113f). Dadurch soll die "Skalierung der Auswertungseinheiten nach dem Kategoriensystem" gesichert werden und die Kodierung garantiert werden (Mayring, 2015, S.16) +Die darauffolgende Stufe bündelt die Ergebnisse  in einem Kommentar, um so „[…] die Häufigkeit der Nennung und Bedeutung […]“ (Leimbach, 2015, S.112) für jeden einzelnen Interviewpartner darzulegen. Die Kommentare werden in einem Kategoriensystem strukturiert dargestellt. Dadurch gibt die Anmerkung individuelle Informationen über die Schüler_innen. Darauffolgend werden die Anmerkungen hinsichtlich der gesetzten Ziele analysiert und miteinander verglichen (ebd., S.113 f.). Dadurch soll die "Skalierung der Auswertungseinheiten nach dem Kategoriensystem" gesichert werden und die Kodierung garantiert werden (Mayring, 2015, S.16) 
  
 Beim dritten Schritt erfolgt ein Perspektivwechsel, indem nicht mehr nur das einzelne Interview untersucht wird, sondern die Zuordnung der Aussagen in die entsprechenden Kategorien. Durch das verdeutlichen von Zitaten werden Bedeutungszuschreibungen unterstützt und die Folgerung von Affinität und Differenz werden aufgezeigt. Dahingehen kann dieser Schritt laut Mayring (2015, S.16) als Verrechnung benannt werden. Dort werden die Häufigkeiten der Nomierungen mit einander verglichen. In seiner letzten Analysestufe werden alle Resümee miteinander vergleichen, ob diese ausreichende „[…] Belege für generalisierende Vermutungen oder gar Typisierungen enthalten […]“ (Leimbach, 2015, S.115). Beim dritten Schritt erfolgt ein Perspektivwechsel, indem nicht mehr nur das einzelne Interview untersucht wird, sondern die Zuordnung der Aussagen in die entsprechenden Kategorien. Durch das verdeutlichen von Zitaten werden Bedeutungszuschreibungen unterstützt und die Folgerung von Affinität und Differenz werden aufgezeigt. Dahingehen kann dieser Schritt laut Mayring (2015, S.16) als Verrechnung benannt werden. Dort werden die Häufigkeiten der Nomierungen mit einander verglichen. In seiner letzten Analysestufe werden alle Resümee miteinander vergleichen, ob diese ausreichende „[…] Belege für generalisierende Vermutungen oder gar Typisierungen enthalten […]“ (Leimbach, 2015, S.115).
Zeile 115: Zeile 115:
 Die Geltungsbegründung wird von Mayring kritisiert, da laut ihm die beiden klassischen Gütekriterien Validität und Reliabilität nicht mehr nur für die qualitative Forschung ausreichen. Daher hat Mayring sechs Kriterien verfasst, um sie als allgemeine Kriterien in der qualitativen Forschung einzusetzen. Die Verfahrensdokumentation setzt eine detaillierte Dokumentation voraus, welche auf angewandte Verfahren und Methoden verweist. Laut Mayring werden die Methoden für den jeweiligen Kontext spezialisiert (2002, S.145). Die Geltungsbegründung wird von Mayring kritisiert, da laut ihm die beiden klassischen Gütekriterien Validität und Reliabilität nicht mehr nur für die qualitative Forschung ausreichen. Daher hat Mayring sechs Kriterien verfasst, um sie als allgemeine Kriterien in der qualitativen Forschung einzusetzen. Die Verfahrensdokumentation setzt eine detaillierte Dokumentation voraus, welche auf angewandte Verfahren und Methoden verweist. Laut Mayring werden die Methoden für den jeweiligen Kontext spezialisiert (2002, S.145).
  
-Leimbach hat die Analyse seiner Daten modifiziert (2015, 89), indem er „[…]mit Hilfe deduktiv abgeleiteter Kategorien eine bestimmt Struktur aus dem Material […] (herausfiltert) und durch Ankerbeispiele […]“ belegt hat(ebd., S.89). Dadurch deckt er das Kriterium der Regelgeleitetheit ab. Eine Struktur bewahrt er dennoch trotz der Modifizierung. Die Argumentative Interpretationsabsicherung zeigt sich, dass die Erkenntnisse aus der Datenanalyse argumentativ begründet sein sollen (Mayring, 2002, S.145). Die Nähe zum Gegenstand, behält Leimbach bei, indem er ins Forschungsfeld geht und die Interviewpartner_innen über den Sinn der Studie, dem Ablauf und dem Thema bekannt macht (2015, S.103). +Leimbach hat die Analyse seiner Daten modifiziert (2015, 89), indem er „[…] mit Hilfe deduktiv abgeleiteter Kategorien eine bestimmt Struktur aus dem Material […] (herausfiltert) und durch Ankerbeispiele […]“ belegt hat (ebd., S.89). Dadurch deckt er das Kriterium der Regelgeleitetheit ab. Eine Struktur bewahrt er dennoch trotz der Modifizierung. Die Argumentative Interpretationsabsicherung zeigt sich, dass die Erkenntnisse aus der Datenanalyse argumentativ begründet sein sollen (Mayring, 2002, S.145). Die Nähe zum Gegenstand, behält Leimbach bei, indem er ins Forschungsfeld geht und die Interviewpartner_innen über den Sinn der Studie, dem Ablauf und dem Thema bekannt macht (2015, S.103). 
  
 Die kommunikative Validierung wird erbracht, indem die Schüler_innen sich mit der Thematik vertraut machten und sich eine Meinung bilden konnten. Die Triangulation wurde von Leimbach eingehalten, da er keine Übereinstimmung der Daten erlangen wollte, sondern die Interviews systematisch ausgewertet und miteinander verglichen hat. Die kommunikative Validierung wird erbracht, indem die Schüler_innen sich mit der Thematik vertraut machten und sich eine Meinung bilden konnten. Die Triangulation wurde von Leimbach eingehalten, da er keine Übereinstimmung der Daten erlangen wollte, sondern die Interviews systematisch ausgewertet und miteinander verglichen hat.
 ==== Forschung als Diskurs==== ==== Forschung als Diskurs====
  
-Der Diskurs mit den Schüler_innen erfolgt bei Leimbach durch einen Kurzfragebogen und einem problemzentrierten Interview. Der Fragebogen wird teilweise nur selektiv durchgeführt. In der Interpretation zeigt es sich als positiv, da sich der Interviewer individuell den Schüler_innen angepasst hat (Leimbach 2015, S.106). Die vermittelte Bedeutungszuschreibung und das entstehende Vertrauensverhältnis, regt den Redeprozess der Befragten an.(ebd., S.111) Die Kommunikativität wird gesichert, wodurch die Schüler_innen gemeinsam mit den Interviewer die Handlungssituation erfassen können. (Lamnek, 1995, S.200f) Die subjektiven Ansichten der Schüler_innen sind für den Forschungszweck von Bedeutung, da dadurch die „Veränderung der Lebenspraxis“ (Flick, 1995, S.170) der Schüler_innen bezweckt wird. Diese gilt bei Flick als Verbindung zwischen Forschung und Beforschten (1995, S.170f) und erfüllt somit das gesetzte Ziel von Leimbach. Erkennbar wird, dass Leimbach seinen Diskurs vor allem nach außen, auf die Teilnehmenden richtet(Leimbach 2015, S.28) +Der Diskurs mit den Schüler_innen erfolgt bei Leimbach durch einen Kurzfragebogen und einem problemzentrierten Interview. Der Fragebogen wird teilweise nur selektiv durchgeführt. In der Interpretation zeigt es sich als positiv, da sich der Interviewer individuell den Schüler_innen angepasst hat (Leimbach 2015, S.106). Die vermittelte Bedeutungszuschreibung und das entstehende Vertrauensverhältnis, regt den Redeprozess der Befragten an.(ebd., S.111) Die Kommunikativität wird gesichert, wodurch die Schüler_innen gemeinsam mit den Interviewer die Handlungssituation erfassen können. (Lamnek, 1995, S.200 f.) Die subjektiven Ansichten der Schüler_innen sind für den Forschungszweck von Bedeutung, da dadurch die „Veränderung der Lebenspraxis“ (Flick, 1995, S.170) der Schüler_innen bezweckt wird. Diese gilt bei Flick als Verbindung zwischen Forschung und Beforschten (1995, S.170 f.) und erfüllt somit das gesetzte Ziel von Leimbach. Erkennbar wird, dass Leimbach seinen Diskurs vor allem nach außen, auf die Teilnehmenden richtet (Leimbach 2015, S.28)
 ==== Literatur ==== ==== Literatur ====
-  * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg.(2009) +  * Flick, Uwe. „Sozialforschung. Methoden und Anwendungen Ein Überblick für die BA Studiengänge“. Hamburg. (2009) 
   * Flick, Uwe. „Stationen des qualitativen Forschungsprozesses“. In Flick, Uwe; von Kardorff, Ernst; Keupp, Heiner; von Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stephan. "Handbuch Qualitative Sozialforschung Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen“. Weinheim. (1995)   * Flick, Uwe. „Stationen des qualitativen Forschungsprozesses“. In Flick, Uwe; von Kardorff, Ernst; Keupp, Heiner; von Rosenstiel, Lutz; Wolff, Stephan. "Handbuch Qualitative Sozialforschung Grundlagen, Konzepte, Methoden und Anwendungen“. Weinheim. (1995)
   * Lamnek, Siegfried. „Qualitative Sozialforschung Band 02 Methoden und Techniken“. Weinheim. (1995) 3.Auflage.   * Lamnek, Siegfried. „Qualitative Sozialforschung Band 02 Methoden und Techniken“. Weinheim. (1995) 3.Auflage.
-  * Leimbach, Burkhard (2015): Verschenkte Chancen - Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1082346985 (Letzter Zugriff: 16.05.2017) +  * Leimbach, Burkhard (2015): Verschenkte Chancen - Schülerinnen und Schüler als Gestalter ihrer Schulkarrieren? Online publiziert auf dem Server der Deutschen Nationalbibliothek: http://d-nb.info/1082346985 (Letzter Zugriff: 15.09.2017) 
-  * Mayring, Philipp. „Einführung in die qualitative Sozialforschung Eine Anleitung zu qualitativem Denken“. Weinheim, Basel.(2002)+  * Mayring, Philipp. „Einführung in die qualitative Sozialforschung Eine Anleitung zu qualitativem Denken“. Weinheim, Basel. (2002)
   * Mayring, Philipp. „ Qualitative Inhaltsanalyse Grundlagen und Techniken“. Weinheim, Basel. (2015)   * Mayring, Philipp. „ Qualitative Inhaltsanalyse Grundlagen und Techniken“. Weinheim, Basel. (2015)
  
lehre/sose2017/sozialwissmeth/analysen/leimbach/tandem25.1505511816.txt.gz · Zuletzt geändert: 2020/11/04 21:35 (Externe Bearbeitung)